Plötzlich waren die beiden Monster in Flammen gehüllt, aus denen sie kreischend und fauchend wieder auftauchten. Beide waren nicht ganz ohne Verwundungen davon gekommen, schienen aber eher wütend als verletzt zu sein, während sie ihre bösartig funkelnden Augen auf den unverhofften Angreifer richteten. Arathis verschoss einen weiteren Feuerkegel auf die Wesen um diese endgültig zu töten, bevor sie der Gemeinschaft ernsthafte Schäden zufügen konnten. Dann wich er zurück, da er anderen vorallem Ocura den Vortritt an der Front dann lassen wollte. Er kam neben Emyralda zu stehen, die gerade ein mutmachendes Lied anstimmte, während Lia instinktiv ihre leichte Armbrust gezogen hatte, diese nun nachlud und damit auf das rechte der beiden Scheusale feuerte. Durch die Flammen irritiert, flog ihr Armbrustbolzen allerdings harmlos zwischen den beiden Monstern hindurch. Mehr Glück hatte Perriyon mit einer schnell geschleuderten Säurekugel.
Ocura hatte zwar von ihrer Position aus kaum etwas sehen können, an Arathis' und Mestrards schnelle Reaktionen aber erkannt, dass hier nicht gezögert werden durfte. Schnell sprang sie zwischen den beiden Männern hindurch und stürmte auf die Gegner zu, noch bevor sie überhaupt erkannt hatte, um wen oder was es sich dabei handelte. Im Laufen zog sie ihre beiden Schwerter und attackierte das ihr am nächsten stehende Monster mit einer schnellen Schlagfolge. Das Kurzschwert konnte das angegriffene Wesen noch abwenden, ihr Krummsäbel dran aber tief in seine Seite.
Nun war sie aber alleine und sah sich plötzlich den wütenden Angriffen beider Monster ausgesetzt. In einem für ihre Gefährten unfassbaren Waffenwirbel blockierte sie die meisten davon ab. Dann brachte sie ein Schlag ins Taumeln. Eine der beiden Kreaturen nutzte die Gelegenheit und versenkte ihre Zähne in Ocuras Schulter, nur knapp den Hals verfehlend.
Sofort spürte Ocura, wie eine Welle blutrünstigen Zorns durch sie hindurchfloss. Nur mühsam konnte sie dem Drang widerstehen, blindwütig auf alles einzuschlagen, was ihr in den Weg kam. Blutrote Schlieren überzogen ihr Blickfeld, so dass ihre Gegner nur noch undeutlich zu erkennen waren. Der Biss in ihrer Schulter schmerzte atemberaubend und zum ersten Mal bemerkte Ocura, wie groß ihre Gegner tatsächlich waren, doch sie weigerte sich, der Furcht Einlass in ihren Geist zu gewähren. "Nutze den Schmerz.", hatte Fatima gesagt, "Lass dich von der Wut leiten, die er hervorruft."
Ein gellender Schrei drang aus der Kehle der Barbarin, teils vor Schmerzen, teils vor Zorn. Sie spürte das Reißen in ihrem Körper, als ihre Muskeln anwuchsen und sich ihre Kampfkraft enorm erhöhte. Mit einem Mal erschienen ihre Gegner ihr gar nicht mehr so groß. Die Hin konnte außer der unbändigen Wut kaum noch etwas verspüren und ihre Klingen schlugen wie von selbst nach dem Gegner.
Mit Erschrecken sah Mestrad, wie Ocura von dem Wesen gebissen wurde und sein Wissen um das Gift, das diese widernatürlichen Kreaturen versprühten, ließ ihn erbleichen. Erst vor Schreck und dann vor Zorn. Mit schnellen Schritten trat er neben die Gesegnete und ließ seinen Streitkolben mit aller Macht auf das Wesen niedersausen. Röchelnd hauchte es seinen Atem aus, noch im Todeskampf seine Feinde in der unheimlichen Sprache, die Mestrard immer noch irgendwie vertraut vorkam, verfluchend.
Den Begleitern weiter Mut zusingend, warf die Tänzerin einen Dolch nach dem verbleibenden Gegner. Arathis ging etwas in den Raum nach rechts vor. Dort angekommen, griffer das verbleibende Wesen mit einem weiteren Wall aus Feuer an. Lia ließ ihre Armbrust fallen und entschloss sich das verwundete Wesen im Nahkampf zu attackieren, um die anderen zu unterstützen und Mestrard in eine bessere Angriffsposition zu bringen, indem sie mit ihm das Wesen in die Zangenahm. Doch sollte sich das als unnötig erweisen. Dass eines der Monster bereits gefallen war, machte Perriyon etwas Mut und er traute sich wieder hinter den anderen hervor. Noch einmal rief er sich die Worte in Erinnerung, die er sich zu seiner Studienzeit in den Arm tätowiert hatte und ein kurzes Stechen bestätigte ihm, dass der Zauber zu wirken beginnt. Eine kleine grüne Kugel flog auf den Gegner zu und zerplatzte an der Schulter der Kreatur. Zu seiner eigenen Überraschung reichte die Kugel aus, um auch dem zweiten Monster den Garaus zu machen. Während sich die Säure in sein Fleisch fraß, spuckte es plötzlich Blut, dann kippte es zur Seite.