"Junge, wie lebt ihr eigentlich in den Marschen? Die Karrn sind keine Freunde langer Unterredungen. Hier wird gehandelt." Die beklommene Miene des Zwergen zeigt, dass es ihm durchaus am Liebsten ist, dass die Ritterin alles, was sich hier in den unzivilisierten Ebenen bewegt, niedermetzelt.
Während der Barbar den Zwergen fragt, ob er sich zu verteidigen wisse, kramt dieser bereits hastig in einer kleinen Kiste und fuchtelt einen edel verarbeiteten, spitzen Dolch hervor. Für den Kämpfer der Marschen ist jedoch sofort deutlich, dass der Kaufmann kaum im Umgang mit der Waffe geübt ist.
Als Camille ihren Befehl zu den Kutschen brüllt, hat die kleine Karawane bereits das kleine Wäldchen erreicht.
"Das, dass kann ich nicht tun. Ihr würdet es nicht verstehen", antwortet die verhüllte Frau der Karrn, auf ihre Aufforderung sich erkennen zu geben. Wie ein Häufchen Elend kauert sie dort auf dem Boden, doch dann richtet sie sich langsam auf. Sie beginnt zu schluchzen und zu weinen, wie ein verlorenes Kind.
Plötzlich ist im Rücken der Karrn ein Flirren von Pfeilen zu hören. Kleine Gestalten hinter den Bäumen haben sich offenbart und haben die Karawane und die vorderen Soldaten unter Beschuß genommen.
Beide Soldaten, welche Camille zurück gesandt hat, werden getroffen. Einer der beiden wankt bereits und kann sich kaum noch im Sattel halten. Auch Vulgad wird überraschend von einem der Geschosse gestreift.
Der Alchemist der hinteren Karawane hat sich schon längst in das innere seines Wagons geflüchtet.
Die Feinde in und hinter den Bäumen sind nun erkennbar, tragen jedoch alle verhüllende Gewänder. Sie sind kaum größer als Halblinge.
Seitlich unter den Brücken tauchen ebenfalls zwei verhüllte Gestalten auf, welche jedoch die Größe eines stattlichen Menschen erreichen.
Fluchend greift sich Vulgad an den blutenden Arm, während er sich über die eigene Dummheit ärgert. "Verletzt Euch nicht selber miz dem Zahnstocher. Wenn Ihr tot seid, muss ich Euch Euren Trinkschlauch abnehmen." Der Barbar zwinkert dem Zwerg zu.
Anschließend stürzt er sich mit einem wütenden Schrei auf den nächstbesten Feind. Schnell überbrückt er die Entfernung, holt mit seiner schweren Waffe schwung und versucht seinen schmächtigen Gegner von den Beinen zu reißen. Eigentlich hätte er nicht so schnell in den Kampf eingreifen wollen, aber scheinbar sehen die Angreifer ihn als Bedrohung. Außerdem ist fraglich, wie lang die Wächter wohl durchhalten würden, wenn der erste bereits jetzt fast von den Pfeilen zu Boden gerissen wird.
Mit einem Grunzen beobachtet er seinen Feind und versucht festzustellen, was sich hinter der Kleidung versteckt.
Mit Brutalität, reißt der Marschenländer die kleine Kreatur zu Boden. In der Kapuze des Wesens kann er nichts erkennen. Die Stiefel des Umgeworfenen sind jedoch aus fein gearbeitetem Metall.
Die Verhüllten in den Bäumen scheinen währenddessen abzuwarten, genauso wie die beiden größeren Gestalten an den Seiten der Brücke.
Einer der getroffenen Soldaten reitet auf einen der Angreifer im Gestrüpp zu, scheitert jedoch dabei, diesen mit seinem Langschwert zu treffen.
Der Soldat neben Camille wartet den Befehl seiner Anführerin ab.
Lady Camille ist zunächst überrascht über das seltsame Mädchen auf der Brücke, welches so ganz anders wirkt, als sie sich einen Gegner vorgestellt hat. Als dann aber das Chaos losbricht und sie aus dem Gebüsch am Wegesrand beschossen wird erfüllen sich die Befürchtungen der Ritterin auf die unangenehmste Weise. Zunächst will sie wütend mit Onyx vorstürmen, doch die Position des Pferdes und ihres toten Soldaten, lassen sie sich anders entscheiden. "Auf der Brücke muss eine Falle sein, sonst wäre er nicht gestürzt. Kümmert euch um den Räuber auf eurer Seite. Ich erledigen den anderen."
Dann springt sie vom Pferd und geht mit dem Schwert auf den am Brückengeländer stehenden Vermummten zu. "Ergebt euch oder ihr seit des Todes. Ihr habt euch die falsche Karawane zum Ausrauben ausgesucht."
Auf den Ruf sich zu ergeben, kommt keine Reaktion.
Camilles Schwerthieb prallt dem Verhüllten direkt auf die Schulter, doch dieser zuckt nichtmal unter dem Schlag zusammen. Als die spitze Klinge jedoch einen Riss in das Gewand schneidet, kommt darunter eine gut verarbeitete Platte einer stabilen und glänzenden Rüstung zum Vorschein.
Der Verhüllte schwingt sich über die Brüstung, um mit seiner Angreiferin auf einer Ebene zu sein, muss damit aber auch seine Deckung gegenüber der Karrn vernachlässigen.
Der Soldat an Camilles Seite hat das Manöver seiner Anführerin erkannt und versucht den Verhüllten auf der gegenüberliegenden Seite zu stoppen. Sein erster Hieb streift nur Luft. Doch als sich dieser Gegner ebenso über die Brüstung schwingt, gelingt es dem Soldaten seine Klinge in dessen Bauchraum hineinzustoßen. Der Feind bricht zusammen und fällt auf den Bauch, ohne jedoch seine Identität preiszugeben.
Das Schluchzen und Weinen der Frau geht immer mehr in ein überlegenes Gelächter über.
"Du Närrin, einer Karrn. Du weißt nichtmal das du bereits Tod bist!" Die geheimnisvolle Frau spricht mit kindlichsüßer Stimme, in der jedoch ein befremdliches Kratzen enthalten ist. Unter ihrem Ärmel taucht eine Klinge auf. Blitzartig stürmt sie auf den nahen Soldaten zu, der sich jedoch gerade noch gegen den Angriff erwehren kann.
Der Feind Vulgads lässt indessen seinen Bogen fallen und zieht eine spitze Klinge, mit dem er den hoffnungslos überlegenen Marschländer zu traktieren versucht.
Jener Soldat, welcher bereits ins Wanken geriet kann sich nochmals berappeln und stürzt in einem letzten, verzweifelten Angriff auf einen der verhüllten Angreifer zu. Der Hieb geht ins Leere und der Karrn verliert die Besinnung.
Der andere Soldat wird von Pfeilen durchbohrt und liegt blutend in seinem Sattel.