"Wenn ihr bereit seid, können wir gehen." nickt Si'ress Amaquis zu.
"Ich denke, du möchtest zuerst gehen? Ich werde dir Deckung geben." Geräuschlos gleitet die schmale mit leichtem Grünstich schimmernde Klinge aus ihrer Scheide, als Si'ress sich bereit macht, Amaquis auf dessen Zeichen hin zu folgen.
Ein zufriedenes Lächeln gleitet über sein Gesicht, als er die Gruppe abschließend mustert. Ja, sie sind so bereit wie eh und je, seine altbewährten Gefährten. Der Schalk ist wie üblich nicht aus Amaquis Miene zu vertreiben, zumindest scheint es Si'ress so. Dass der unstete Anhänger Erevans auf Anweisungen und Befehle wenig gibt, ist Si'ress völlig klar, macht ihm aber auch recht wenig aus. Schließlich bekleidet er, Si'ress, ja keine Position mit Befehlsgewalt in einer militärischen Einheit, sondern ist einer von fünf auf Augenhöhe agierenden Kampfesgefährten.
Auch Meretrix ist in ihrer ausgelassenen, gefährlich unbeschwerten Querulanz ein wahrlich amüsanter Wegesgefährte. Sie hat er als erstes Gruppemitglied wiedergefunden, und im Wesentlichen ist es auch ihrem Geschick in der Informationsbeschaffung zu verdanken, dass nun alle wieder beisammen sind. Besonders Amaquis war ein schwerer Brocken gewesen, aber den Informanten, den Meretrix nicht in kürzester Zeit für sich vereinnahmte und zur Kooperation 'überredete' den gab es nicht. Auch ihre musikalische Begabung ist für Si'ress immer wieder ein Quell der Erfrischung. Die sanfte Melodie ihres Saitenspiels, dazu ihre herrlich klare Stimme - überaus beeindruckend. Wenn da nicht manchmal dieser ... hungrige Blick wäre, mit dem sie Si'ress hin und wieder mustert, so wie eben gerade.
Trotzdem konnte er sich eine neue Mission ohne ihre Begleitung nicht vorstellen, und er ist froh, dass sie dabei ist. Nicht zuletzt, weil er einen großen Teil, seiner neuesten Ausrüstung ihrem magisch-handwerklichen Geschick verdankt.
Sogar der N'Tel'Quess Richard - der unangenehme Krächzlaut in der Mitte des Menschennamens stört sogar, wenn man den Namen nur denkt - hat mehr als bewiesen, dass er ein vertrauenswürdiges Exemplar eines Menschen ist, erstaunlich zuverlässig für ein Mitglied seiner kurzlebigen Rasse.
Einige Augenblicke bleibt Si'ress Blick an dem mangels humanoider Mimik schwer deutbaren Gesicht des Drachengeborenen hängen. Er lässt sich nichts anmerken, aber insgeheim ist ihm Huoranir um einiges unheimlicher, als der menschliche Paladin Helms. Insgeheim ist Si'ress, der sich mit einigem Stolz zu den auserwählten Vorkämpfern Corellon Larethians zählt, froh, dass er seinem Gott und damit den Elfen als Volk und Rasse mit seiner Klinge dienen kann, ohne dafür ... so einen Preis zu zahlen wie Huoranir. Auch wenn niemand seine Aufrichtigkeit im Dienst für Corellon in Frage stellen kann, Si'ress ist sich sicher, dass Huoranirs fanatische Ergebenheit für Bahamut nicht nur seinen eigenen Eifer, sondern auch den des rechtschaffenen Paladins Richard in den Schatten zu stellen vermag.
Dazu kommt das intensive instinktive Unbehagen, dass Si'ress empfindet, wenn er an die nekromantische Ausrichtung des Hexenmeisters denkt. Doch die Tatsache, dass der Hexenmeister sich konsequent die Bekämpfung der schwarzen, bösen Nekromantie auf die Fahnen geschrieben hat, und seine Fähigkeiten, so wenig sie Si'ress auch behagen mögen, nie gegen das Gute, oder die Interessen der Elfen eingesetzt hat, spricht für den Drachengeborenen.
Und so lange es keinen Grund gibt, das Gegenteil zu befürchten, ist Huoranir ein wertvoller, und auf seine Art auch zuverlässiger Verbündeter.
Der Klingenmeister wendet sich abschließend an Richard:
"Wirst du Meretrix und Huoranir nach hinten absichern?" vergewissert er sich bei dem Paladin.