Yuej hat völlig neben sich gestanden und wie betäubt gewirkt, als sie in der Zelle gelandet war, als Verräterin der Gnade oder Ungnade ihres Mitgefangenen ausgeliefert. Des Mitgefangenen, den sie eigentlich hatte warnen wollen. Schuldgefühle, Bitterkeit und schiere Angst haben die Zabrak wie gelähmt und kauernd in eine Ecke getrieben, möglichst weit weg von Destan.
"Ich wollte es nicht. Ich wollte euch nur warnen M-Meister Jedi," ist der einzige Satz gewesen, den das Mädchen am ersten Tag in der Zelle zustande gebracht hat. Schuld und Angst, sind ihre einzigen steten Gefährten gewesen. Angst, nicht nur vor den Imperialen, denen sie bereits einmal in die Klauen geraten war, sondern auch vor dem Jedi.
Der zweite Tag, nach einer schlaflosen Nacht, hat Yuejs Entschlossenheit und Überlebenswillen geweckt. Immer und immer wieder hat sie gegen die Wänder gehämmert, bis ihre Hände weh taten, sich an den Sicherheitstüren versucht, wild geflucht - alles ohne Erfolg. Geschafft und entmutigt, hat sie sich wieder in die Ecke verkrochen und geweint.
Nicht anders sind auch die restlichen Tage der Gefangenschaft verlaufen, in denen das Mädchen kaum einen Blick aus den tränengeröteten Augen auf ihren Unglücksgenossen zu werfen gewagt hat.
Als ihr Hin- und Herwippen mit angezogenen Knien auf einmal unterbrochen wird, vom Geräusch der sich öffnenden Tür, will die Zabrak es als Chance sehen. Sie springt auf und drückt sich neben der Tür an die Wand, um den nächsten Eintretenden mit einem unerwarteten Schlag zu überraschen.
Die erhobene Faust der Iridonianerin verharrt allerdings in der Luft, als sie statt einer Sturmtruppeneskorte eine bunt gemischte Truppe sieht, die anscheinend nicht im Sinn hat, die beiden Zabraki hinzurichten.
Erleichterung und Freude flammt in den beiden Herzen des Mädchens auf, die immer noch von Stichen der Schuld geplagt werden. "Hört mal, ich weiß nicht wer ihr seid, aber wenn ihr dieses Imperiumspack verdroschen habt, schulde ich euch 'ne Menge!," greift sie bereitwillig und dankbar nach dem Overall und schlüpft hinein. "Ihr habt nicht zufällig mein, ähm, Werkzeug, auch irgendwo rumliegen gesehen?," setzt sie hinterher und wischt sich mit einem Handrücken gründlich die noch nicht getrockneten Tränen vom Gesicht. "Klar helfe ich euch," gibt Yuej sofort ihre Zusage, doch als Destan auf sie zukommt und ihr ein Versprechen zuflüstert, zuckt sie zusammen. "Wie ich ihm schon geholfen hab? Ich bin eine tolle Hilfe, was?!"
"Es tut mir so leid," muss die junge Zabrak wieder schluchzen, "dabei wollte ich Euch nur helfen..."