Milan schrak aus seiner Starre auf, als Eretria ihn ansprach. "Nein, das geht nicht", antwortete er ihr. "Das geht nicht, weil Lila Rijata viel mehr bedeutet als nur Gold, Eretria. Sie hat gesagt, dass Lila ein Familienmitglied ist. Wir können uns über Rongas Tod auch nicht mit Gold hinweg trösten. Und auch du wärest nicht mit tausend Goldmünzen aufzuwiegen." Milan war der Verzweiflung nahe. Als Mika erwähnte, sie habe ein Pferd von einem schäbigen Kerl gerettet, horchte er kurz auf, doch seine Hoffnung erstarb augenblicklich wieder: "Nein, es war schwarz, eine junge Stute, ein wirklich sehr schönes Tier. Kräftig, aber geschmeidig und sehr gut zu reiten, selbst für jemanden, der darin nicht so bewandert ist. Ein sehr liebes Tier." Milans Worte erweckten den Eindruck, als würde er Lila schon lange Zeit kennen, dabei hatten sie nur einige Minuten miteinander verbracht. Doch tatsächlich fühlte er sich verantwortlich für die Stute und dafür, sie wieder gesund zu Rijata zurück zu bringen.
Milan seufzte und küsste Eretria kurz, bevor er Hauptmann Tryann in den Nebenraum folgte. "Geh nicht ohne mich. Ich will mich persönlich bei Rijata dafür entschuldigen, dass ich ihr Pferd verloren habe." Kurz bevor er den Nebenraum betrat, fügte er noch zu allen gewandt hinzu: "Ich bin dafür, wir nehmen den Weg über die Große Feste. Mein Vater besitzt ein großes Haus, wo wir nächtigen können, und ich bin sicher, er kann uns auch neuen Proviant zur Verfügung stellen. Vielleicht - wenn er seine Beziehungen einsetzt - kann er uns sogar noch Pferde besorgen, falls wir für den ersten Weg nicht genug Gold zusammen bekommen, um Pferde für uns zu kaufen." Dann trat er in den Nebenraum. Was Hauptmann Tryann noch mit ihm und Beldin besprechen wollte, konnte sich Milan nicht richtig vorstellen, und obwohl er gegenüber dem Hauptmann Respekt verspürte, ihn sehr mochte und sich noch vor einigen Minuten gefreut hätte, wenn er mit Tryann hätte sprechen können, verspürte er grad nur Unsicherheit und den Drang, Rijata endlich zu beichten.