Ugnor und Veleri machten sich langsam an den Abstieg. Es dauerte nur ein paar Schritte, bis ihnen klar wurde, dass es ein Fehler gewesen wäre, wenn die beiden anderen sich gleichzeitig mit ihnen auf den Weg gemacht hätten. Das Holz bog sich unter ihrem Gewicht unter verräterischem Knarren, eine noch grössere Last hätte der Steg wohl kaum ausgehalten.
Entsprechend versuchten der Halbork und die Elanfrau, ihr Gewicht so gut wie möglich zu verteilen, mussten sich aber so stark auf ihren Abstieg konzentrieren, dass sie dabei einen Augenblick ihre Umwelt aus den Augen verloren.
Der simultane Warnruf Naokos und Ciarans änderte das schlagartig. Das schreckensbleiche Gesicht des Geisterschamanen erstarrte vor dem Feuerinferno hinter ihm zur Maske und als Veleri und Ugnor seiner ausgestreckten Hand folgten, erstarrte auch ihnen das Blut in den Adern.
Alle Vorsicht außer Acht lassend, rannten sie los, dem rettenden Ufersaum zu. Prompt rutschten sie natuerlich aus, und schlidderten unkontrolliert nach unten, nahmen sich aber kaum die Zeit, sich unten wieder aufzurappeln, bevor sie weiterrannten, so weit wie möglich von dem Steg weg, der kurz darauf unter einem heftigen Schlag erzitterte, als er von einem der brennenden Schiffe gerammt wurde, dass sich von seiner Ankerposition gelöst hatte und langsam über die Bucht getrieben war, und sich nun ebenso langsam wie hartnäckig in das Kliff bohrte.
Reina und Yuki mussten von oben her zusehen, wie der Steg dem Druck des Schiffes nicht mehr länger standhalten konnte. Wie in Zeitlupe begannen sich die Bohlen zu biegen, explodierten die Halterungen aus der Wand. Ein lautes Krachen, dann neigte sich das obere Ende langsam der Meeresoberfläche entgegen, während weiter unten Steg und Schiff schon nicht mehr voneinander unterscheidbar waren.