Labradur ist sehr besorgt um die Gesundheit seines Kindes und geht deswegen zügig voran. „Haben sie vielen Dank, Doktor, sie sind unsere letzte Hoffnung. Kein anderer wollte sich meine kleine Anahila ansehen, selbst im Armenhaus haben sie mich abgewiesen. Kein Geld und keine Ärzte, haben sie gesagt. Kein Platz und keine Medikamente, haben sie gesagt ...“
Zwanzig Minuten später gelangen Grind und Trixie unter Labradur Rettichsteckers Führung in die Darmgasse. Hohe, dunkle Häuser stehen aneinander geschmiegt und nur eine schmale Gasse trennt die gegenüberliegenden Häuser voneinander. In der Mitte der Gasse verläuft eine der offenen, städtischen Kanalrinnen. Eine Ratte nippt an dem stinkenden Abwasser, hebt neugierig den Kopf als die Neuankömmlinge einbiegen und tippelt dann gemütlich die Gasse hinab.
Es ist dunkel und feucht in der Darmgasse. Labradur hält auf die Hausnummer 13 zu. Bevor er die Türe aufstößt nimmt er eine Kerze aus der Tasche und entzündet sie, um Grind und Trixie den Weg zu leuchten. „Vorsicht, der Boden ist etwas feucht.“
Nun führt der Weg des Elfen in einen dunklen und muffig riechenden Hausflur hinein. Das wenige Licht lässt den nassen Boden stellenweise glänzen, während eine steile Treppe in den Keller hinabführt. Vorbei an fleckigen Wänden, aus denen stinkendes Wasser tropft, geht der Weg ein Stück noch weiter, dann stehen die Drei vor der Haustüre der Rettichstecker – ein einfacher Vorhang aus Fischhaut, unten mit bunten Glasperlen verziert.
Die Wohnung selbst besteht aus einem großen Kellerraum. Im Zentrum steht ein einfacher Holztisch, darauf eine Laterne, die nur wenig Kerzenlicht spendet. Ein altes Regal und eine morsch wirkende Kiste nehmen den Besitz der Familie auf. Zwei große Betten stehen an der Wand. Eines ist leer, in dem anderen liegt ein Elfenkind, vielleicht sieben oder achte Jahre alt, verhüllt unter zwei dünnen Decken.
Neben dem Bett stehen vier weitere Elfen, deren Köpfe zum Eingang schrecken, als Labradur mit seinen Gästen eintritt. Eine weitere Elfin sitzt auf dem Bettrand und streichelt dem Mädchen sanft über die Stirn, während sie leise ein elfisches Schlaflied singt. Ihre Augen und Ohren sind anziehend rund geformt und für elfische Maßstäbe ist sie eine Schönheit.
Sozialwürfe