Martyn und Grind suchen sich einen Tisch in der Ecke, mit dem Rücken zur Wand und einem guten Blick auf den Eingang. Ein älterer Halbelf stellt ungefragt zwei Bier auf den Tisch - die Hausmarke des Lokals – und kassiert sofort ab. Das Bier hat eine herben und angenehmen Geschmack. Es herrscht eine ruhige Atmosphäre vor und die Gäste kümmern sich um ihre eigenen Angelegenheiten. Grind und Martyn unterhalten sich ziemlich gut und genehmigen sich noch einen zweiten Krug. Langsam flaut die Aufregung der abendlichen Ereignisse ab. Als der Stundenzeiger bereits weit vorangeschritten ist, nehmen die beiden Männer ihre Hüte und verlassen das Lokal.
In den Straßen der Stadt ist das Nachtleben erwacht. Einwohner die das trübe Tageslicht meiden kriechen nun aus ihren Verstecken. Nur künstliche Quellen sorgen jetzt noch für Licht in der Dunkelheit und so sind Finsternis und Schatten allgegenwärtig.
Trom Cholber wird sicherlich schon daheim sein, also beschließt Martyn nach Hause zu gehen. So kann er Grind noch bis zu dessen Wohnung begleiten, der Umweg dauert nur wenige Minute länger.
Derweil füllt Trixie ein Teeei mit einer angenehm duftenden Kräutermischung und lässt es in die Tasse mit dem heißen Wasser gleiten. Die letzten Stunden waren anstrengend und das Erlebte erst einmal nur schwer zu verdauen.
Die junge Frau macht es sich auf der kleinen Pritsche gemütlich, die Grind extra für sie besorgt hat. Trixie zieht unter ihrem Kissen ein rotes Zaubertuch hervor - Walters erstes Zaubertuch und sein Glücksbringer. Es war Bestandteil seines ersten Tricks und danach ständiger Begleiter. Einen Tag vor seinem Tod gab er es Trixie, damit es ihr so viel Glück bringen möge wie ihm - Walters Duft haftet noch an dem Tuch ...
Trixie schreckt plötzlich hoch. Sie war wohl eingenickt. Die Lampe auf dem Tisch ist erloschen, dass Petroleum wohl aufgebraucht. Wie spät wird es wohl sein, kurz vor Mitternacht? In diesem Augenblick hört Trixie von draußen ein Geräusch, so als ob Metall über Stein kratzen würde. Aber das Geräusch kam nicht von der Straße hoch. Der Ursprung scheint sich nur wenige Schritte neben dem Fenster zu befinden. Da, schon wieder, diesmal ein Stück näher ...
* * *
Grind und Martyn erreichen das Haus, in dem Grind lebt Während in den meisten anderen Fenstern der Nachbarwohnungen Licht zu sehen ist, ist es bei Grind dunkel. Der Elf reicht Martyn gerade die Hand zum Abschied, da hören die beiden ein metallisches Geräusch von oben und blicken auf. Ihre Augen können das Dunkel kaum durchdringen, doch es reicht aus, um einen menschenartigen Umrisse zu erkennen, der sich einer Spinne gleich langsam auf das Fenster zu Grinds Wohnung zuschiebt.
Der Doktor weiß, dass es in den Schatten Molochs genug Kletterkünstler und Meuchler gibt, die kunstvoll an Wänden entlangklettern, doch dieser Winkel dort oben und vor allem die Geschwindigkeit, dass ist schier unglaublich. In wenigen Sekunden wird der Schatten das Fenster erreicht haben ...