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Autor Thema: Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt  (Gelesen 16058 mal)

Beschreibung: ingame: In Korvosa ist immer was los

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Astennu

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #45 am: 26.04.2009, 22:32:12 »
Ein aufrichtig entrüsteter Blick huscht kurz über das Gesicht des Waldläufers. Freundlich, dennoch bestimmt fährt er kurz fort:
"Ich habe in der Tat keinen Grund euch anzulügen, Hauptmann. Bestimmt nicht. Nur bin ich vielleicht nicht derjenige, welcher euch über unser Ansinnen erzählen sollte, schliesslich drängt es andere hier mehr, als mich."
Mit einer leichten Verneigung tritt Astennu noch einen weiteren Schritt zurück, in der Hoffnung, dass Jal oder jemand anderes mit mehr Erfahrung in Gesprächsführung und Etikette die Konversation übernimmt.
"Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen. Es lebt allein im Menschen."

Jal Daiven

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #46 am: 26.04.2009, 22:40:26 »
"Wir wollten der Königin geben, was Ihr vor einige Zeit genommen wurde. Ich wollte der Königin auch noch eine Frage zu demjenigen stellen, der Ihr es genommen hat. Diese Personen, die hier um mich herum sind, begleiten mich freiwillig. Eigentlich wäre ich auch- meinen Glauben an Desna wegen- in diesen schwierigen Zeiten auch alleine zur Königin gegangen.

Selbst wenn mich das in Schwierigkeiten bringt, so will ich Euch ganz ehrlich sagen: Ich weiß nicht, wie sehr ich Euch in solch schwierigen Zeiten vertrauen kann. Seit dem Tod des Königs scheinen in Korvosa chaotische und gefährliche Zustände zu herrschen. Ich weiß nicht wirklich woran ich bin. Selbst wenn Euer Auftreten eigentlich im ersten Moment durchaus dafür spricht, dass Ihr Königin Illeosa treu ergeben seid, so kann in schweren Zeiten manchmal auch der erste Schein trügen. Ich will Euch keinesfalls etwas unterstellen, aber zu große Gutgläubigkeit kann auch manchmal bittere Folgen haben.

Vielleicht werde ich Euch ja noch durchaus vertrauen! Könntet Ihr mir bitte verraten, falls Ihr das dürft, warum gerade eine solch große Anzahl an Wachen nun beim Marktplatz sind. Ist hier wohl etwas ganz schlimmes schon passiert? Ich war in den letzten Tagen sehr beschäftigt und habe weniger mitbekommen in Korvosa als so manch anderer bestimmt.", sagt Jal aufrichtig, aber durchaus auch mit einer gewissen Vorsicht in der Stimme zu dem Offizier.

Eando Kline

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #47 am: 27.04.2009, 22:25:42 »
Unmut zuckt über das Gesicht des jungen Mannes, als Jal seine Vertrauenswürdigkeit in Zweifel stellt. Seine Hand krampft sich für einen Augenblick um den Knauf seines Schwertes. Dennoch wartet er, bis Jal seine Rede beendet hat.

"Ihr habt echt Nerven, meine Vertrauenswürdigkeit in Zweifel zu ziehen. Ich trage die Uniform der königlichen Stadtwache Korvosas bestimmt nicht, weil meine Ausbilder mich für einen Risikokandidaten hielten. Aber ich will Euch zuliebe annehmen, dass ihr mit den chelischen Gepflogenheiten hier in Korvosa nicht vertraut seid, Varisianer.

Wir sind hier, weil sich einige subversive Elemente den Tod des Königs zunutze machen, um aufrührerische Reden zu führen und den Krieg in die Straßen unserer Heimatstadt zu tragen. Ihr habt sicherlich die Brände gesehen, die Kampfgeräusche gehört. Es sollte euch also nicht verwundern, wenn wir den für den Wohlstand der Stadt nicht ganz unwichtigen Goldmarkt besonders schützen, um den Händlern zu erlauben, ungehindert ihren Geschäften nachzugehen."

Die Freundlichkeit des Offiziers ist mit Stahl unterlegt.

"Und wenn Ihr nun so freundlich wäret, auch meine Frage zu beantworten?"

Taysal

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #48 am: 28.04.2009, 07:32:28 »


Wren lauscht mit glühenden Ohren dem Gespräch, hält sich aber weitgehend im Hintergrund, um den wachsamen Blicken des Offiziers zu entgehen.

Zurisatro

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #49 am: 28.04.2009, 19:53:24 »
Unter seiner Kapuze rollt der Druide leicht die Augen und tritt dann zu dem jungen Leutnant, wobei er die Hände demonstrativ so hält, dass der Mann sie sehen kann.  "Verzeiht, Hauptmann. Er hat es nicht so gemeint." Die Stimme des Druiden ist warm und freundlich, auch als er sich zu Jal wendet und ihn durchdringend ansieht. "Jal. Sagt dem Hauptmann bitte, was wir von der Königin wollen."
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Jal Daiven

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #50 am: 28.04.2009, 20:23:39 »
"Nun gut. Ich wollte der Königin ein Schmuckstück zurückbringen, dass Ihr persönlich gehört hat. Es war ein Schmuckstück, dass damals von einem Juwelier gestohlen wurde, als es dort repariert werden sollte. Um auf den Punkt zu kommen: Wir hatten eine Auseinandersetzung mit Gaedren Lamm. Er war ein Mensch, der viele andere unglücklich gemacht hat. Ich wollte schauen, was ich an seinen gestohlenen Gütern anderen Leuten zurückgeben kann. Ich wusste, dass dieses Schmuckstück der Königin gehört, das ich dann bei ihm später fand. Gaedren Lamm ist dann bei der Auseinandersetzung ins Wasser gefallen. Seine Krokodile werden ihn wohl mittlerweile schon längst aufgefressen haben. Klar, hätte ich auch die Belohnung einstreichen können, indem ich dieses Schmuckstück an einer entsprechenden Stelle abgegeben hätte. Allerdings würde mich schon interessieren, warum Gaedren Lamm so dumm war an und gerade ein Schmuckstück der Königin gestohlen hat. Jeder anderen Person wäre dies bestimmt zu gefährlich gewesen und auch sinnfrei der Königin dieses Schmuckstück zu stehlen.", dann holt Jal das Schmuckstück hervor, das er bei Gaedren Lamm gefunden hat, "Genau um diesen Gegenstand hier handelt es sich. Ich wollte der Königin diesen Gegenstand zurückgeben, aus meinem Glauben an Desna heraus, weil dieser Gegenstand wenigstens ein kleiner Trost in schweren Zeiten für sie sein sollte. Auf die Belohnung kam es mir nie an. Wegen Lamm wollte ich direkt zu Ihr und was er mit Ihr zu schaffen hat. Wer weiß, ob er nicht irgendwie in den Tod des Königs indirekt irgendwie verwickelt war. Wir sind nur deswegen hier, weil eine junge Dame, die mit uns gekommen ist, unbedingt andere Kleidung anziehen wollte, falls wir zur Königin vorgelassen werden würden.", dann schaut Jal etwas zurück und sieht wie Wren sich etwas im Hintergrund hält, "Na ja diese junge Dame dort hinten eben. Sie scheint im Augenblick wohl etwas schüchtern zu sein, bei so vielen ihr fremden Personen."

Eando Kline

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #51 am: 28.04.2009, 21:38:18 »
Der Offizier pfeifft leise durch die Zähne.

"In der Tat, dieses Schmuckstück kenne ich. Und ich glaube tatsächlich, dass es ihr als kleines Zeichen dienen mag, dass auch wieder bessere Zeiten kommen werden. Wartet bitte einen Moment."

Er wendet sich zu seinen Soldaten um.

"Segutio, Menuardo, Arron, ihr drei kommt mit mir. Dron, Du hast das Kommando, bis ich wieder zurück bin, Ihr wisst, was ihr zu tun habt."

Die drei angesprochenen Soldaten treten heran, die anderen salutieren und nehmen ihre Patrouille wieder auf, während der Offizier sich wieder Jal zuwendet.

"Ich werde Euch und Eure Freunde zum Palast begleiten, sobald Ihr eure Geschäfte hier abgeschlossen habt, und dafür sorgen, dass ihr unverzüglich zur Königin vorgelassen werdet. Das sollte Euch zumindest die Scherereien ersparen, am Palast alles noch fünfmal erklären und ewig warten zu müssen."

Taysal

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #52 am: 28.04.2009, 23:46:47 »


Wren senkt den Blick betont schüchtern zu Boden und hofft, dass sie in ihrem jungen Leben noch keinem der Männer begegnete. Immerhin, der ein oder andere fremde Apfel fand schon mal den Weg in ihre Taschen und auch das ein oder andere Tänzchen war sicherlich nicht an jedem Veranstaltungsort erwünscht. Wren glaubt zwar nicht, dass sie irgendwelche Scherereien erwarten, aber im Umfeld der Königin weiß man ja nie ... da gelten sicherlich strengere Regeln.

Marcellus

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #53 am: 29.04.2009, 03:58:36 »
Marcellus blickt dem Mann vor ihm kalt in die Augen. Er hatte mit ihm bisher vergleichsweise wenig Kontakt gehabt, doch weiß er, dass er keinerlei Schwäche zeigen darf, oder es würde gnadenlos gegen ihn verwendet werden.

"Euer Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt." erklärt er ihm erneut, "Gerade jetzt, da die gesamte Stadt in Aufruhr ist, wird man Eure Forderungen nicht hören wollen."

"Da liegt Ihr falsch, Marcellus." erwidert der Mann, "Gerade jetzt, da eine Zeit des Umbruches stattfindet, müssen wir aktiv werden. Jetzt ist die beste Gelegenheit unserem Ziel ein Stück näher zu kommen."

"Was soll das heißen 'unser Ziel'?" Marcellus fällt es schwer, seinen Ärger unter Kontrolle zu halten, besonders nachdem dieser Wilde tags zuvor seine letzte Hoffnung auf eine neue Spur kaltblütig zerstört hatte. "Eure Ziele sind nicht die meinen." bringt er zwischen den Zähnen hervor.

Er weiß aber, dass diese Konversation zwecklos ist. Genau die gleiche Unterhaltung hatte er schon dutzende male mit diesem Mann geführt und noch nie waren sie zu einem zufriedenstellenden Konsens gekommen, und so weiß Marcellus auch wie das Gespräch enden würde. Er sieht schon die Zornesfalte, die sich auf der Stirn seines Gegenübers zu bilden beginnt.

"Ihr braucht nicht zu glauben, dass mir das alles Spaß macht." fährt er Marcellus an, "Auch ich hätte mir ein anderes Leben lieber gewünscht. Ein Leben ohne all das hier. Ein Leben mit ... etwas mehr Freude. Aber es wird irgendwann Zeit, dass wir unsere Träume aufgeben und der Wahrheit ins Auge blicken. Wir sind nun einmal was wir sind und das mindeste, was wir tun sollten ist, dafür auch die die Anerkennung zu verlangen, die uns von Rechts wegen zusteht. Niemand in Golarion hat ein so altes Anrecht auf den Purpurthron wie wir. Deshalb werdet Ihr heute bei der Frau vorsprechen, die sie zur Königin machen wollen, und dafür Sorge tragen, dass wir dem zumindest etwas näher kommen. Ihr seid bereits angemeldet."

Eine Weile betrachtet Marcellus das alte, abgehärmte Gesicht vor sich. Was hat diesen Mann nur so verbittert werden lassen? Ob ich auch einmal so werde? fragt er sich.
Mit einem Ruck bleibt die Kutsche stehen und reißt ihn somit aus seinen Gedanken. Sie waren wieder in der Stadt angekommen. In Korvosa. Eine Stadt, die einen König brauchte. Ein König, der er auf keinen Fall sein will.

Trotzdem steigt Marcellus aus und antwortet: "Also gut, ich werde tun, was Ihr verlangt. Aber nur, weil Ihr mein Vater seid. Auch wenn Ihr Euch nie wie einer verhalten habt." Ohne sich zu verabschieden oder auch nur einen Blick zurück zu werfen schreitet er dann auf den Palast zu.
Wolf, Schaf oder Leichnam - was bist du?

Zurisatro

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #54 am: 29.04.2009, 19:57:45 »
Da dem Druiden ohnehin nicht daran gelegen ist, sich eine andere Gewandung zu kaufen, nickt er freundlich. "Habt meinen ehrlichen Dank, Hauptmann."

Zu seinen Begleitern gewandt fragt er mit einem leichten Flackern in den Augen "Wollt Ihr Euch mit dem Einkauf beeilen. Der Hauptmann hat sicher noch andere wichtige Aufgaben."

Zurisatro ist sich immer noch nicht sicher, was vor allem Jal dazu antreibt, persönlich bei der Königin zu erscheinen. Doch noch hallt Zellaras Prophezeiung und die Rolle, die sie ihm zugedacht hat, laut in ihm nach, so dass er derartige Zweifel rasch bei Seite schiebt.
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Sopor Aeternus

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #55 am: 08.05.2009, 23:16:34 »
Sopor singt leise in Lied vor sich her.

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Eando Kline

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #56 am: 18.05.2009, 21:12:42 »
Mit Hilfe des jungen Offiziers, der sich ihnen schmunzelnd als "Verik Vancaskerkin, Sergeant der Korvosanischen Garde" vorstellt, ist für Wren bald ein passendes Gewand gefunden, ein schlichtes, dennoch gut geschnittenes Gewand, dass "Euer Aussehen unterstreicht, ohne euch billig wirken zu lassen", wie ihr Verik freundlich versichert. Dann zieht der kleine Trupp in Richtung auf Schloss Korvosa weiter.

Das Schloss, eine Festung aus schwarzem Marmor, aus deren Dach sich mehrere schlanke, hohe Türme erheben, wäre schon ein eindrucksvoller Anblick, aber gegen die große Mastaba, auf der es erbaut wurde, wirkt es fast klein.

Jal und seine Begleiter erkennen schnell, dass Verik wohl Recht hatte, als er sich ihnen als Begleitung anbot. Ohne seine Hilfe hätten sie wohl kaum eine Chance gehabt, an den vielen hier postierten Wachen vorbeizukommen. Es scheint deutlich, dass heute keine Besucher erwünscht sind, die große Rampe, die hinauf zum öffentlichen Hof führt, ist komplett abgeriegelt. Andere Bittsteller und Besucher werden gnadenlos abgewimmelt, besonders hartnäckige oder gar unverschämte Personen machen sogar mit den Knüppeln  der Wachsoldaten Bekanntschaft. Die Stimmung ist gespannt, und das gilt nicht nur hier unten, sondern auch ein Stück die Rampe hinauf, wo die Gruppe eine kleine Überraschung erlebt, als sie dort ein bekanntes Gesicht entdecken.

Marcellus, der junge Adelige, der ihnen gestern bei dem Sieg über Lamm geholfen hatte und dann wutentbrannt davongestürzt war, als Zurizatro diesem die Kehle zerfetzt hatte, steht recht entnervt wirkend vor einem Palastbeamten, der ihm, unterstütz von drei Palastwachen,  den Zutritt verweigert.


"Es ist mir vollkommen egal, was ihr weiter unten gemacht habt, um bis hierher zu gelangen, mein Herr, aber wenn ihr wirklich den Wunsch habt, ausgerechnet an einem so schicksalsschweren Tag wie heute Ihre Majestrix Illeosa I. zu besuchen, dann solltet ihr schon mehr vorbringen können, als nur vage etwas über eine Anmeldung zu faseln."

Der Beamte blättert in ein paar Unterlagen.

"Euer Name steht auf keiner dieser Listen, und wenn Ihr Euch weiterhin so unkooperativ verhaltet, werde ich Euch unverzüglich aus dem Schloss entfernen lassen. Also, wer sagtet Ihr, habe Euch eine Anmeldung verschafft und zu welchem Zweck soll dieses geschehen sein?


Die letzten Worte hören nun auch die Neuankömmlinge, die die letzten Stufen emporgeklommen sind, und nun nur noch wenige Schritte von den beiden Kontrahenten entfernt sind.

Sopor Aeternus

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #57 am: 18.05.2009, 22:50:55 »
"Marcellus, Darling", wird es dem Magier (der Magierin?) entspringen, "ich habe dir doch gesagt, du sollst auf uns warten ... diese wundervollen jungen Burschen..." Blick auf die begleitenden Wachen "...sind gerade dabei uns zur Königin zu geleiten. Komm ... schließ dich uns wieder an." Sopor schenkt Marcellus ein gewinnbringendes Lächeln seiner künstlich angespitzten Zähne und hält einladend die Hand entgegen.

An die Stadtwachen gerichtet: "Ein Freund, der bei der Beschaffung der Brosche geholfen hat."

Zurisatro

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #58 am: 18.05.2009, 23:07:29 »
Der Druide nickt dem arroganten Adligen nur kurz zu, ohne diesem einen Blick auf sein von der Kapuze verhülltes Gesicht zu gewähren.

Und so entgeht Marcellus der bohrende und misstrauische Ausdruck in Zurisatros Augen, die für einen Moment mehr an einen Wolf als an einen Menschen erinnern. Er hat ihre letzte Konfrontation nicht vergessen und auch wenn sein eigener Zorn vergangen ist, ist der Varisianer wenig erpicht auf die Begleitung eines Mannes, der ihm wohl kaum wohl gesonnen sein wird. Was willst Du hier, Geck?

Die Hand Zurisatros gleitet zu Weißohrs Nackenfell und hält den Wolf ruhig zurück, der die Anspannung seines Herrn spürt und die Ohren aufgestellt hat.

"Lasst uns hinein gehen, Sergeant Vancaskerkin. Bitte." Die Stimme Zurisatros ist freundlich und ruhig.
« Letzte Änderung: 25.05.2009, 22:14:54 von Zurisatro »
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Marcellus

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Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt
« Antwort #59 am: 25.05.2009, 21:45:56 »
Marcellus kann zwar den Blick in Zurisatros Augen nicht erkennen, der Druide jedoch und alle umstehenden haben keine Schwierigkeiten, den Ausdruck im Gesicht des Adligen zu sehen. Die Mimik, die ohnehin schon nicht gewohnt zu sein scheint, Emotionen irgendeiner Art zu zeigen, erscheint heute so außergewöhnlich kalt, dass einem Beobachter unwillkürlich ein unangenehmer Schauer über den Rücken läuft. Nicht einmal Hochmut ist zu erkennen, während er die Menschen mustert, mit denen er noch am Vortag einen unfreiwilligen Pakt eingegangen war. Sopor ignoriert er dabei sogar vollständig.
Die haben den Verrückten ja immer noch dabei. Der Gedanke ist sein einziger Tribut an die Anwesenheit des Magiers Und auch der Wilde möchte in den Palast? Na viel Glück. Wenn ich in deren Anwesenheit gesehen werde, wird mir mit Sicherheit jedes Anliegen abgelehnt.

Nach dieser kurzen Unterbrechung wendet sich Marcellus wieder an den Wachhabenden: "Wenn die Unterlagen meine Anmeldung nicht beinhalten ist es selbstverständlich, dass man mir keinen Einlass gewährt. Unter diesen Umständen muss ich allerdings darauf bestehen, den Namen des Beamten zu erfahren, mit dem ich gegenwärtig verhandle, damit die derzeitige Regierungsverweserin davon unterrichtet werden kann, welcher ihrer Untertanen nicht in der Lage war, seine Arbeit ordnungsgemäß zu erledigen und noch dazu zugelassen hat, dass Unterlagen von offizieller Angelegenheit verloren gingen." Ein paar Sekunden lässt Marcellus die Worte in der Luft hängen, dann entscheidet er sich dazu, dem Lakaien noch eine letzte Chance zu geben: "Vielleicht wäre es aber auch klug, noch einmal nach der von Lucius von Liktenborn Abmachung mit dem Hof zu suchen. Dies könnte zumindest einem von uns beiden größere Schwierigkeiten ersparen."

Ohne abzuwarten, ob der Beamte seine implizite Aufforderung versteht oder ihr gar nachgeht, wendet sich Marcellus an die Gruppe und begrüßt alle mit einem vollendeten Kratzfuß, bevor er sich an Wren wendet: "Bitte verzeiht, dass ich Euch gestern so plötzlich verlassen musste. Ich gebe zu, dass diese Handlung eines Mannes von meinem Stand nicht würdig war, vor allem wenn man die Gesellschaft bedenkt, in der Ihr Euch noch zu diesem Zeitpunkt befandet. Doch leider hatten dringende Geschäfte, die durch die veränderten Umstände entstanden waren, meine Anwesenheit an einem anderen Ort verlangt. Ich bin aber gerne bereit, euch auf angemessene Weise zu entschädigen." Während er spricht, begutachtet der Adlige unverhohlen das neue Kleid der Varisianerin, doch ob er Verwunderung, Anerkennung, Amüsement oder sonst irgendetwas dabei empfindet, ist nicht zu deuten.
« Letzte Änderung: 27.05.2009, 13:08:10 von Marcellus »
Wolf, Schaf oder Leichnam - was bist du?

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