Nach kurzem Zögern nickt Ranga, nimmt wortlos das Gold und lässt es in einem seiner Schränke verschwinden.
"Die Seelendiebe sind Dienerwesen, dämonenartige Geschöpfe, die einem ganz bestimmten Kriegsherrn aus Acheron unterworfen sind. Sie wurden von ihm geschaffen und sind ihm treu ergeben. Allerdings wurde dieser Kriegsherr vor rund zehntausend Jahren vernichtet, und es hieß, er hat alle seine Seelendiebe mit sich in die Vernichtung gerissen. Sie waren so eng mit ihm verbunden, dass sein Tod auch ihr Tod war."
Mit einem Blick auf die leere Lagerstätte erklärt er: "Für sie ist der Wechsel zwischen verschiedenen Existenzebenen so einfach wie für uns der Schritt von links nach rechts. Es heißt, sie haben sogar Zugang zu Ebenen und Realitätsinseln, von denen nicht einmal die weisesten Gelehrten etwas wissen. Dennoch, niemand kann Sigil betreten oder verlassen außer durch ein Portal. Sie haben ihn vielleicht mitgenommen, aber zumindest zunächst müssen sie noch in Sigil geblieben sein."
Er überlegt kurz, zuckt dann mit den Schultern. "Mein Zauber hätte sie auch auf der Äther- und Astralebene sichtbar gemacht. Ich vermute, sie sind teleportiert. Entweder zu einem Versteck innerhalb von Sigil, oder zu einem Portal, durch das sie dann verschwunden sind. Nach Acheron, vermutlich."
Kurz kratzt sich der Heiler am Bart, und blickt suchend durch die Gegend. "Sie sind gewitzt, aber nicht wirklich intelligent. Auch wenn ein Seelendieb theoretisch an jeden Ort in Sigil teleportieren könnte, vermute ich, dass sie das nächstgelegene Portal nach Acheron wählen würden. Selbst wenn sie ein Versteck in der Stadt haben, würde es wahrscheinlich nahe an diesem Portal sein. Das alles natürlich unter der Voraussetzung, dass sie noch mit Acheron verbunden sind. Wie gesagt, eigentlich dürften sie nicht mal mehr existieren, seit Lu'Onon vernichtet ist. Der Heerführer der Schatten hätte niemals zugelassen, dass sie mit freiem Willen weiterleben."