Der Abschied vom Präzeptor und dem Zwerg Dogrum fällt sehr freundlich aus, besonders letzterer ist ganz außer sich als Susi ihm einen großzügigen Lohn zahlt. "Ihr seid echt in Ordnung Mädel!" sagt er nur und lächelt. Innerhalb der Gruppe herrschen aber dennoch weiter Spannungen vor. Arvilars Gemüt war etwas erleichtert, nun da er sich mit Selvan aussprechen konnte, doch sein Verhältnis zu Susi und Ivana war noch immer als kühl zu bezeichnen. Auch zwischen Ivana und Susi herrschte weiter eine gewisse Anspannung, nach den seltsamen Ereignissen kurz nach dem Erwachen.
Doch dennoch war nun die Zeit für den Aufbruch gekommen, von den freundlichen Abschiedsgrüßen des Präzeptors und einiger seiner Bediensteten und Mitstreiter begleitet, wandeln sich die Gefährten durch Darvins machtvolles Gebet in Gestalten aus Wind. Staunend blicken die Versammelten auf das Schauspiel, da werden die fünf Auserwählten auch schon von einer kräftigen Windböe davongetragen. Weit unter sich können die Gefährten die weitläufige Anlage von Sahalgard sehen: Das Anwesen, der hohe Szepterturm und die Mauer welche von der Gruppe wieder hergesellt wurde.
Das Gefühl ist wie Darvin schon sagte eigenartig, doch man gewöhnt sich irgendwie an die Körperlosigkeit. Intuitiv folgen die Gefährten dem Oghmariten, während sie vom Wind getrieben schneller und schneller über das Land hinweg fegen. Von unsichtbarer Hand geleitet strebt Darvin dabei auf Oreme zu, von Oghma mit dem nötigen Wissen versehen. Die Landschaft braust nur so unter euch weg, fort von Sahalgard, tief in die Öde wo der tote Boden nur von Fels und Geröll bedeckt ist.
Während des etwa zweistündigen Fluges wandelt sich die Landschaft jedoch zusehends und die felsigen Ebenen weichen teils frost bedeckten Sanddünen. Bald schon sieht man in der Ferne eine Hügelkette, in deren Mitte sich gut sichtbar einige hohe, weiß schimmernde Türme erheben: Oreme wie Darvin dank seines Zaubers mit Sicherheit weiß.
Doch da geschieht ein Unglück! Während sich die Gefährten im Flug der Ruinenstadt nähern, durchqueren sie einen Riss im Gewebe, eine jener zahlreichen Zonen toter Magie, die durch die verderbten Zauber der Phaerimm entstanden sind. Obwohl räumlich begrenzt, erweist sich dieser Riss im Augenblick als äußerst fatal! Schlagartig hört alle Magie auf den Gefährten auf zu wirken und jeder nimmt seine normale Gestalt an. Wie von einem Katapult geschleudert, fliegen die Auserwählten durch die Lüfte und krachen mit großer Geschwindigkeit und fataler Wucht auf den Boden, wo sie sich zahlreiche Schrammen holen. Ivana wird durch den Aufschlag die Luft aus den Lungen gedrückt, Susi vermeint das Knacken einer Rippe zu hören und Darvin kracht mit dem Kopf heftig gegen einen Felsbrocken. So übel ist der Aufprall, dass die Gefährten betäubt da nieder liegen und das Bewußtsein verlieren und gnädige Schwärze umfasst sie. Würden sie hier fernab jeglicher Zivilisation ein jähes Ende finden?
Doch die Gefährten schienen Glück im Unglück zu haben. Kurz nacheinander schlagen sie wieder die Augen auf und finden sich an einem anderen Ort wieder: In einer kleinen Höhle liegen die Auserwählten um ein wärme spendendes Lagerfeuer gruppiert, der Rauch zieht durch eine kleine Öffnung oben im Fels ab. Jemand hatten den Gefährten die Rüstungen abgenommen und sie auf Decken gebettet, teilweise auch Verbände angelegt. Darvins Schädel pochte noch immer vor Schmerzen, doch war seine Platzwunde am Kopf fachmännisch verbunden worden. In einer Ecke kauernd können die Gefährten eine vermummte, kurzgewachsene Gestalt sehen, an deren Seite ein seltsames, hundeähnliches Tier ruht. Arvilar vermag an der Kleidung unschwer erkennen, dass diese Person wohl ein Bedine sein muss.