Tomjon schaut nicht gerade begeistert, als Morena an Irial und ihn herantritt. Seine Lust sich mit jemand anderes als Irial zu unterhalten ist in der letzten Minute nicht entscheidend gestiegen. Aber leider hat der Gnom die dumpfe Befürchtung, dass es die absolut falsche Entscheidung ist, die Siegelbewahrerin jetzt fort zu jagen, auch wenn ihm noch der Sinn danach ist.
"Bitte setzt euch doch." Sagt der Gnom dann resignierend - auch wenn es vielleicht zu seinem Vorteil ist mit Morena über Quae zu reden, wenn die Wahrheit stark genug ist, um die Lügen von Quae zu zerstören - und weist mit einer Hand auf einen Stuhl. "Aber verzeiht mir, dass ich kurz noch Herrn Sorr´Ash antworte."
Danach wendet der Gnom sich wieder an Irial und wirkt dabei ein weniger offener: "Fräulein Vocatur und ich, da habt ihr Recht, kommen von zwei ganz weit entfernten Kulturen und müssen entsprechend damit rechnen, dass es deshalb Missverständnisse gibt. Aber ich denke, dass es in beiden Ländern sich ein jeder, der einen anderen beleidigt, damit rechnen muss, dass dies nicht ungestraft passiert, und da verstehe ich nicht, wenn Quae immer ganz unschuldig tut, wenn sie zu zigsten Mal mein Haus beleidigt hat. Ich möchte gar nicht wissen was passiert, wenn ich es mir wagen würde ihren weißen Drachen zu beleidigen, wenn ich Glück habe, macht sie nur ihre Drohung wahr und unterlässt es mich mit ihren Zaubern zu bedenken.
Im übrigen halte ich mich im Moment für unfähig, aber Danke für den Versuch mich etwas aufzubauen. Außerdem ist mir eingefallen, dass ich in meiner Schilderung ein kleines Detail vergessen habe. Aber das kann ich nachholen, wenn ich die kurze Schilderung Siegelbewahrerin Morena vortrage."
Danach wendet sich der Gnom wieder an Morena und entschuldigt sich ein zweites Mal: "Entschuldigung und vielen Dank für eure Geduld."
Kurz atmet Tomjon dann nochmal durch bevor er nochmal erzählt, wie der Streit zwischen Quae und ihm entstanden ist: "Ja, wenn es euer Wunsch ist, möchte ich euch erklären, warum dieser unsägliche Streit zwischen Fräulein Vocatur und mir entstanden ist. Ich war schließlich sowie so schon dabei gewesen.
Es begann vor etwa anderthalb Wochen. Wir waren wegen eines Auftrages, damals noch von Seiten der Stadtwache von Sharn, im Trümmerfeld-Distrikt. Der Ort ist weitgehend verlassen, nur ein paar arme Schlucker und ein ganze Reihe von Wahnsinnigen hausen dort, gewohnt haben damals dort höchstens die Priesterin der Silbernen Flamme, die dort einen letzten Tempel unterhält, und Irial, samt seinem Meister.
Wir wollten zu Irials Meister, weil wir erfahren hatten, dass er in die ganze Geschichte verwickelt war, und musst dazu durch diesen vollkommen zerstörten Distrikt. Weil wir uns dort nicht auskannten, sind wir sehr schnell in das Visier der Rasenden - Wahnsinnige, deren Verstand durch eine Krankheit oder Fluch zerstört wurde - geraten. Wir wurden dann auch gleich von einer Handvoll angegriffen, die wir auch besiegen konnten. Doch mit ihrem Geheul hatten sie weitere Rasende angelockt, so dass wir fliehen mussten. Es gab nur einen Möglichkeit zur Flucht, den wehrhaften Tempel der Silbernen Flamme, in den wir Einlass gewehrt bekommen haben.
Hier fängt alles an, es beginnt erstmal damit, dass Fräulein Vocatur ihrem Herren für die Rettung dankt und das direkt vor Augen der Priesterin der Silbernen Flamme, ohne sich bei dieser für ihre Hilfe zu bedanken. Dies wäre ein guter Grund gewesen, uns gleich wieder raus, in den Tod, zu schmeißen, denn dies ist eine schwersten Beleidigungen, die in dem Moment ausgesprochen werden konnten, wie ihr euch sicher gut vorstellen könnt.
Als wäre dies nicht genug beginnt sie wenig später das erste Mal in meiner Anwesenheit über die Drachenmalhäuser herzuziehen, weil sie am Elend im Trümmerfeld-Distrikt schuld wären, weil die Drachenmalhäuser angeblich nur Geld scheffeln und keinem daran Anteil gewähren, was schlichtweg falsch ist, Fräulein Vocatur aber nicht davon abhält weiter zu hetzen, obwohl ich sie irgendwann später auch auf ihren Fehler hingewiesen habe. In dem Moment habe ich im Übrigen zum ersten Mal Verständnis für die Wut von Bombur d´Kundarak - die Götter mögen ihn heil nach Dolurrh geführt haben - auf Quae gehabt."
Kurz wendet sich Tomjon an Irial, um ihn zu sagen, dass er jetzt wirklich aufpassen muss, weil jetzt etwas wirklich Neues kommt: "Jetzt kommt die Stelle, die ich vergessen hatte."
Dann spricht er weiter: "Danach brachte sie mich gegen sie auf, als sie meinen Zauberstab, den ich ihr anvertraut hatte, um die Gruppe besser heilen zu können, ungefragter Weise auf Fremde angewendet hat, die nicht in Lebensgefahr waren. Ja, ich gebe zu, dass es eine gute Geste war und ich unter den heutigen Umständen, wo wir auf massenhaft Heilmagie zugreifen können, kein Problem damit hätte. Damals aber hat sie meine Lebensversicherung verschwendet. Ich war damals weit davon entfernt mir einen neuen Stab kaufen zu können, ich hatte nicht mal das Geld für die Komponenten, um mir einen solchen Stab herstellen zu können - was ich damals noch nicht konnte, weil ich den entscheidenden Schritt im Geiste er mit der Herstellung einer Schriftrolle für eine andere Gefährtin geschafft habe. Aus diesem Grund hätte ich lieber das entsprechende Geld an als Spende der Silbernen Flamme gegeben, als die Heilmagie. Ich hätte sogar etwas extra drauf gelegt, weil ich dort ein Stück weit egoistisch bin und erstmal nach meinem Leben schaue, was mir verständlicherweise wichtiger ist.
Den Schlusspunkt des Tages betrifft das Kennenlernen von Leana d´Deneith. Auch ihr gegenüber hat sie die Drachenmalhäuser verflucht und damit deren Ungunst eingeholt."
Nur weil der Gnom jetzt am Ende von dem ist, was zur Einführung gehörte, ist er noch nicht ganz fertig und spricht weiter: "Ich weiß nicht, wie sie mit Herrn Rossi d´Jarasco ausgekommen ist - ich habe ihn kaum kennengelernt, er schied zu früh aus dem Dienst der Stadtwache aus -, aber sicher weiß ich, dass Fräulein Vocatur jeden anderen Drachenmalträger gegen sich aufgebracht hat. Leana mag damit etwas besser klar gekommen sein, ich nicht.
Eine weitere Steigerung erfuhr der Streik, als Fräulein Vocatur, mit M7 und Herrn Sorr´Ash erst zu spät und dann noch verletzt von einer von ihr angestifteten Hilfsaktionen zurückgekommen ist. Erstens, weil ich wütend war, weil Fräulein Vocatur es offensichtlich nicht für nötig hält ihren anvertrauten Aufgaben ordentlich nachzugehen, und weil ich die Art zu helfen für lächerlich halte. Einmal Essen unter den Armen zu verteilen bringt nichts, es führt höchstens dazu, dass einige Arme schneller sterben, weil ihnen das Essen gewaltsam genommen wird, und andere ein paar Tage länger ihr Siechtum ertragen müssen, weil das Essen sie ein paar Tage länger durch Leben schleppt. Ich gebe zu, dass ich aufgrund meiner Wut, nicht dazu fähig war, dies ihr nett beizubringen, so dass es wahrscheinlich nie bei ihr angekommen ist.
Das hat sie mir natürlich übel genommen, weil ich ein böser böser Malträger bin, der nichts anderes im Sinn hat, als die Armen leiden zu lassen. Sowieso will ich nichts, außer Leid und Übel verbreiten. Nur damit ihr bescheid wisst." Sagt der Magieschmied am Ende sarkastisch.
"Noch fragen?" Fragt der Gnom, bevor er einen eigenen Wunsch ausspricht "Wenn nicht, mich würde brennend interessieren, was Fräulein Vocatur euch beiden erzählt hat." Das Lächeln, dass der Gnom zeigt, ist ziemlich falsch, weil ihm dazu eigentlich nicht zu Mute ist, wenn er an Quae denkt.
"Achso, hätte ich fast vergessen: Der Vorschlag klingt gut, auch wenn ich irgendwie fürchte, dass ein solcher Angriff dann wohl am Besten im Dunkeln der Stadt geschehen sollte, was bedeuten würde, dass wir erst morgen Nacht zuschlagen können und nicht nach der Vorbereitung eurer Zauber. Oder könnt ihr eure Zauber auch in der Nacht erbitten, so dass wir es in der Morgendämmerungen versuchen könnten, sollte Fräulein Echelsh bis dahin jemand für uns aufgetrieben habe?