22. Marpenot, 1372 DR
Unterreich
Airra wandert schon den ganzen Tag, ein fröhliches Lied auf den Lippen, einen Tunnel entlang. Sie ist gerade unter Schattental vorbeigekommen und nun auf dem Weg zum Eilistraee-Schrein, etwa vierzig Meilen nördlich des Sees der Schatten. Ein unterirdischer Fluss fließt neben ihr in einer tiefen Schlucht und der Weg, auf dem sie jetzt geht, ist etwas mehr als zwei Meter breit.
Allerlei seltsame Vorkommnisse, so berichtet man, haben sich unter den Anhängern der Spinnengöttin Llolth ereignet. Airra ist nun damit beauftragt worden, diesen Gerüchten auf den Grund zu gehen, doch bisher war ihre Reise nicht sonderlich produktiv.
Gerade träumt die Svirfneblin-Bardin davon, wie schön es doch wäre, würde sie auf einmal einem bekannten Gesicht aus ihrem alten Heimatdorf begegnen, da bemerkt sie etwa zwanzig Meter weiter vorne im Tunnel plötzlich eine Bewegung. Wer könnte das sein ?
Doch bevor sie sich darüber Gedanken machen kann, ertönt hinter ihr eine sanfte männliche Stimme in der Handelssprache des Unterreichs, von der jedoch eine unüberhörbare subtile Grausamkeit ausgeht.
"Oh....oho....na, wen haben wir denn da ?"
Wieder eine Bewegung vor ihr im Schatten, die Stimme hinter ihr fährt fort:
"Ein hübsches kleines Liedchen singt sie da, nicht wahr, Ilmryn ?"