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Autor Thema: Silbrigmond  (Gelesen 57437 mal)

Beschreibung: Teil 1 der Kampagne

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Aariyah

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Silbrigmond
« Antwort #165 am: 19.09.2009, 14:05:27 »
Mit dem bestimmten Auftreten Haplos und der Drohung durch Söggrin, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie es ernst meinte, hatte Blondung nicht gerechnet. "Ok, ok, kein Grund zur Gewalt, wir sind zufrieden mit einem gerechten Anteil an dem gefundenen Gold", antwortete Blondung etwas eingeschüchtert, "dann behaltet die Zicke eben, wir werden sie schon früher oder später bekommen. Je näher ihr sie selbst zu Manshoon bringt, desto weniger müssen wir uns mit ihr herumschlagen."

"Spinnst du?", verpasste von Fedel dem Magier eine schallende Ohrfeige, "Ich will keine Beute sondern eine Entschädigung. Wenigstens den funkelnden Rubin für mich. Wenn Blondung nichts will, solls mir Recht sein." Mit gierigem Blick und absolut unbeeindruckt von Haplos Drohung streckte er weiterhin seine Hand aus.
« Letzte Änderung: 19.09.2009, 14:30:50 von Aariyah »

Haplo

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Silbrigmond
« Antwort #166 am: 20.09.2009, 14:31:45 »
Haplo kramte den Rubin aus einem seiner Beutel die an seinem Gürtel hingen und schnippte den Edelstein dem verrückten Priester zu, der diesen auch fing.

"So war unser Angebot und so soll es sein, wie Ihr das unter Euch aushandelt soll uns gleich sein.

Ich wünsche Euch trotz des weniger erfreulichen Endes unserer Reise viel Glück, immerhin waren wir zusammen versklavt und sind zusammen entkommen. Ich hoffe Ihr werdet heil ankommen wo auch immer es Euch nun hinzieht!"
Verabschiedete sich Haplo mit ehrlich gemeinten Wünschen.

Die Anderen nickten nur knapp zum Abschied. Aariyah Tason und Söggrin hingegen ließen nichts erkennen was einem Gruß gleich kam sondern warteten nur gespannt ob die beiden Zhentarim sich auch wirklich abwendeten und friedlich einen anderen Weg einschlugen.
« Letzte Änderung: 20.09.2009, 14:32:23 von Haplo »
Die wahre Kraft schlummert zumeist im Verborgenen.

Aariyah

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Silbrigmond
« Antwort #167 am: 20.09.2009, 16:22:43 »
Nachdem von Fedel schnell den Rubin in seiner Kleidung hatte verschwinden lassen, wandte er sich von den Abenteurern ab und gab Blondung einen Stoß, damit dieser sich auch in Bewegung setzte. Kaum hatten sie einige Meter zurückgelegt, drehte sich der Priester aber nocheinmal um und rief: "Und möge die Dunkle Sonne mit euch sein, hehehe, schließlich will der Meister sein Täubchen gerne am Stück."

Scheinbar waren die Zhentarim mit ihren körperlichen Kräften ebenso am Ende wie die Schicksalssucher, denn sie bewegten sich nur schleppend in Richtung Süden davon. Es sah so aus, als ob sie auf eine mehrere hundert Meter entfernte Baumgruppe zu hielten.
« Letzte Änderung: 20.09.2009, 16:40:06 von Aariyah »

Qariel

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Silbrigmond
« Antwort #168 am: 21.09.2009, 21:47:21 »
Qariel sah den davonwankenden Gestalten nach, während er sich müde auf seinen Stab stützte. "Ich schätze wir sollten uns einen anderen geschützen Platz zum Kampieren suchen.", sagte er. "Tason, habt Ihr irgendeine Spur von den Zwergen entdeckt?"

Langsam wandte Tason, der ebenfalls den beiden Zhentarim hinterhergestarrt hatte, den Kopf zu Qariel um. "Wie Ihr vielleicht bemerkt habt liegen hier mittlerweile zwei Spannen mehr Schnee als vor unserem kleinen Waldausflug. Unmöglich, hier noch etwas zu erkennen." antwortete er mürrisch. "Ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir östlich oder westlich der Stelle heraus gekommen sind, an der die Orks und in den Wald geführt haben. Aber ich glaube östlich, denn ich erkenne diese Gegend nicht." Er blickte fragend in die Runde, erntete aber nur müdes Kopfschütteln und Achselzucken.

Ein kurzes Schweigen trat ein, da sie alle zu erschöpft waren zum reden. Letztlich erhob Qariel wieder die Stimme. "Hmm... also vorausgesetzt die Zwerge leben noch, schätze ich sie werden nicht nach den Verlust eines Mannes und einiger angeheuerter Wachen wieder zurück marschiert sein. Wenn sie sich entschlossen haben, uns zu helfen, dann haben sie vielleicht einen Boten zurück geschickt, um Hilfe zu holen. Ich denke es macht für uns wenig Sinn, wieder nach Westen zu marschieren. Wir haben somit drei Möglichkeiten: Entweder wir suchen und einen Lagerplatz und bleiben dort, bis wir morgen früh wieder einigermaßen erholt sind. Dabei besteht natürlich die Gefahr, dass die Nachtwache einschläft. Oder wir brechen sofort auf und versuchen Kaninchenbeeren noch heute zu erreichen. Oder wir machen eine Stunde Rast und brechen dann auf. In beiden Fällen sehen wir natürlich ziemlich alt aus, wenn die Dorfbewohner entschließen sollten, uns nicht willkommen zu heißen. Was meint ihr?"

Die Schicksallsucher -- einschließlich Söggrin -- entschlossen sich ziemlich schnell, im Schutz einer der vielen kleinen Baumgruppen eine Stunde Rast zu machen und etwas zu essen, da sich sowieso kaum noch jemand bewegen konnte. Nach Gildungs Aussagen konnte Kaninchenbeeren höchstens noch ein paar wenige Stunden entfernt sein, so dass das Tageslicht reichen müsste. Zudem hatten sie ausgeruhte Pferde, und weder Wagen noch kurzbeinige Zwerge bei sich. Was die Kampffähigkeit der Gruppe anging, gab Haplo zu bedenken, dass es kaum einen Unterschied machte, ob sie ausgeruht oder erschöpft daher kämen wenn das halbe Dorf mit Armbrüsten auf sie zielte. Erschöpft würden sie vielleicht sogar weniger als Gefahr wahrgenommen werden.

Eine gute Stunde später waren alle wieder ein wenig ansprechbarer und mobiler. Nachdem alles verpackt und aufgesattelt war, entschloss man, den besten Reiter an die Spitze zu setzen, damit dieser einen gangbaren Pfad durch den trügerischen Schnee suchen konnte. Leider stellte sich dabei heraus, dass zwar alle schon einmal auf einem Pferd gesessen, aber lediglich Söggrin richtig Reiten gelernt hatte. Spöttisch ließ sie ihr Pferd zweimal im Kreis tänzeln. "Schöne Retter seid ihr mir! Erlaubt, dass ich meinen Beitrag zu dieser Flucht leiste." Sie wendete ihr Pferd Richtung Osten und ritt im Schritttempo voran. Dabei drehte sie sich noch einmal im Sattel um, und zwinkerte den anderen zu. "In Kaninchenbeeren sind wir quitt!"

« Letzte Änderung: 20.10.2009, 15:19:58 von Qariel »
Panik: eine Situation, in der niemand weiß, was zu tun ist – und das auch noch schnell.

Haplo

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Silbrigmond
« Antwort #169 am: 22.09.2009, 10:20:12 »
"Soll mir recht sein!" grummelte Haplo mehr zu sich selbst als zu seinen Gefährten. "Wenn sich unsere Wege in Kaninchenbeere trennen dann haben wir wenigstens die Zhentarim nicht am Hals. Ich könnte mir vorstellen dass dies eine unangenehme Begegnung werden würde!" führte Haplo seine Gedanken weiter aus und blickte die Anderen mit hochgezogenen Brauen vielsagend an bevor er Grunebert vorsichtig davon zu überzeugen versuchte dem Pferd zu folgen.
Die wahre Kraft schlummert zumeist im Verborgenen.

Aariyah

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Silbrigmond
« Antwort #170 am: 24.09.2009, 12:12:05 »
Zunächst kam die kleine Gruppe aus Menschen und einem Elfen nur langsam voran, da sie in der Zeit in der sie mit Gildung unterwegs gewesen waren, kaum Gelegenheit gehabt hatten, ihre Reitfertigkeiten zu üben, während sie neben den Wagen hergegangen waren. Doch nach einiger Zeit kamen sie mit dem Reisen im Sattel besser zu Recht und fanden auch wieder die morastige Straße, die südlich des Waldes von Niewinter nach Kaninchenbeeren führte. Den Nachmittag über brachten sie trotz ihres Zustands ein gutes Stück Weg hinter sich.

Als bereits die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Horizont verschwanden und sich einige fragten, ob sie überhaupt der richtigen Straße gefolgt waren, konnten die Abenteurer in einiger Entfernung im Osten schwache Lichter wahrnehmen. Das konnte nur Kaninchenbeeren sein. Endlich. Während die Schicksalssucher müde und erschöpft von den vorangegangen Strapazen durch den eisigen Abend weitertrotteten, wurden erste Gebäude sichtbar. Der Wald, den sie bisher immer in nördlicher Richtung sehen konnten, machte Platz für Ackerland, das aber noch von einer leichten Schneeschicht bedeckt war.

Sie passierten gerade zwei kleine Bauernhöfe zu ihrer Linken und Rechten, als die Straße in eine Kreuzung mündete. Inzwischen war es ganz dunkel geworden und nur ein Paar kleine Öllampen, die an den Gebäuden befestigt waren und der schwache Lichtschein aus den Fenstern erhellte die Nacht etwas. Von der Kreuzung führte eine Abzweigung in jede Himmelsrichtung weiter, allerdings war kein Wegweiser auszumachen, dem man hätte ablesen können, wo die Straßen hinführten.

Keine Menschenseele war zu sehen oder zu hören, nur das gelegentliche Muhen einer Kuh unterbrach die Stille. Der süßlich stechende Duft von Kuhmist lag deutlich in der Luft. Auf der gegenüberliegenden Seite der Kreuzung waren weitere Gebäude zu sehen, eines davon trug ein großes Firmenschild "Banshee Bräu".

Plötzlich, während sich Aariyah schon Gedanken darüber machte, wie wohl ein kühles Banshee schmecken würde, surrte etwas durch die Luft. Kurz vor ihren Füssen schlugen Armbrustbolzen in den Boden ein und eine Stimme irgendwo von rechts rief: "Keinen Schritt weiter! Seid ihr die Typen, die dafür verantwortlich sind, dass Agatha so verärgert ist?"
« Letzte Änderung: 24.09.2009, 12:27:33 von Aariyah »

Haplo

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Silbrigmond
« Antwort #171 am: 24.09.2009, 13:32:53 »
"Nein das sind wir nicht! Doch wir wissen wer sie verärgert hat!"
Haplo blickte sich nach diesem Ausruf verunsichert um.

"Seht uns an, wir sind sehr erschöpft da wir denen die Agatha verärgert haben erst vor kurzem entkommen sind, nachdem Agatha unsere Peiniger nieder gemetzelt hat.

Wenn Ihr uns etwas ruhen lasst und uns vielleicht etwas zu trinken verkauft, dann werden wir gerne was wir wissen mit Euch teilen und Euch so bald wie möglich wieder verlassen wenn Ihr das wünscht."
Beendete Haplo seine kure Ansprache und hoffte dass Ihnen geglaubt wurde oder zumindest die Neugier der Bewohner siegte.
Die wahre Kraft schlummert zumeist im Verborgenen.

Tason

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Silbrigmond
« Antwort #172 am: 28.09.2009, 10:18:03 »
Erschrocken springt Tason zurück, sein Blick gleitet durch die dunklen Gassen. Wo haben sich die Angreifer versteckt?

Aariyah

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Silbrigmond
« Antwort #173 am: 28.09.2009, 17:49:24 »
Da er auf der Straße in keiner Richtung etwas zu erkennen vermochte, ließ Tason seinen Blick weiter umher schweifen. Einige Sekunden später wurde ihm klar, dass die Stimme, die sie so unfreundlich begrüßt hatte, nicht aus irgendeiner dunklen Ecke zwischen den Gebäuden gekommen war, sondern von weiter oben. Verdutzt schaute er zum Dach des Bauerhauses zu seiner Rechten hinauf. Tatsächlich! Auf dem Dach war eine kleine Verschanzung angebracht, die sie in der Dunkelheit nicht gesehen hatten. Dahinter konnte er schemenhaft eine menschliche Gestalt ausmachen, die sich etwas erhoben hatte, um herunterrufen zu können und von einer weiteren Person schien nur der Kopf über die Verschanzung zu ragen.

"Bewegt Euch nicht von der Stelle, sonst ...", fuhr die Stimme fort, als sich auch auf dem Haus nebenan etwas regte. "Mensch! Habt ihr Tomaten auf den Augen oder was? Senkt die Waffen! Das sind doch die, von denen ich Euch erzählt hab." Diese Stimme kam den Abenteurern sofort bekannt vor. Es war Gildung Orkspalter. "Wartet dort, wir kommen runter."

Einige Augenblicke später kam ihnen von hinter dem Bauernhaus links die kleine aber stämmige Gestalt des Zwergs entgegengerannt. In seiner Begleitung befand sich ein Mensch, der eher wie ein einfacher Bauer aussah, nicht wie eine Stadtwache. Auch von der anderen Seite kamen ihnen zwei weitere Menschen entgegen, allerdings immernoch mit Armbrüsten schussbereit in den Händen.

"Willkommen Freunde," begrüßte der Zwerg die Schicksalssucher herzlich, "ich hatte schon langsam Zweifel, ob ihr es schaffen würdet. Hat Agatha Euch tatsächlich da rausgeholt? Naja wartet, das könnt ihr auch nachher noch bei einer anständigen Mahlzeit in der Kaninchenbeeren Halle erzählen. Der Blindfuchs hier ist übrigens Orek, Anführer der Dorfmiliz. Ich hatte ihm extra eine Beschreibung von Euch gegeben, aber menschliche Augen scheinen wohl nicht für die Dunkelheit gemacht zu sein."
« Letzte Änderung: 28.09.2009, 19:12:29 von Aariyah »

Haplo

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Silbrigmond
« Antwort #174 am: 28.09.2009, 20:34:03 »
"Gildung! Es ist gut Euch zu sehen!" Haplo griff den stämmigen Zwerg kräftig an beiden Schultern. Mehr traute er sich bei dem sonst so Wortkargen und distanzierten Zwerg nicht, aber weniger ließ seine Freude die Zwerge wieder zu sehen und sich wieder in Sicherheit zu befinden nicht zu.

"Wir haben Eure geliebten Äxte mit gebracht - aber es ist tatsächlich nicht unser Verdienst dass wir sie Euch nun bringen können.
Agatha hat die Orks dahingerafft und alles nieder gemacht was dort stand. Die Hütten brannten und der Turm des Anführers war eingestürzt. Wir hatten Glück, wir waren in der Höhle in der wir gefangen gehalten wurden einigermassen sicher und einer der Mitgefangenen hatte etwas um uns vor den Schreien zu schützen."
Haplo zeigte die Metallschellen die ihnen immer noch um die Gelenke baumelten an Händen und Füssen.
"Danach konnten wir uns mit einigen Schwierigkeiten befreien und haben den Weg hier her gefunden."

Seufzend blickte Haplo sich um. "Nun sind wir mehr als erschöpft, denkt Ihr Orek wir werden hier etwas ruhen können?"
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Aariyah

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Silbrigmond
« Antwort #175 am: 29.09.2009, 13:03:16 »
"Willkommen erstmal auch von mir," antwortete Orek. "Wie Gildung bereits vorweg genommen hat, ja ihr könnt gerne in der Kaninchenbeeren Halle Unterkunft und Verpflegung bekommen. Falls ihr Euch wundert, das Wirtshaus heißt so, weil der Besitzer gleichzeitig auch unser Bürgermeister ist und es deswegen auch als Rathaus genutzt wird. Ihm könnt ihr dann auch, sobald ihr wieder bei Kräften seid, die Einzelheiten Eures Abenteuers erzählen."

Oreks Blick musterte noch einmal die Abenteurergruppe, worauf er dann lächeln musste: "Ich weiß ja nicht wie groß Euer Hunger ist, aber vielleicht sollten wir zuerst einmal Eure Handschellen loswerden. Es würde vielleicht einen komischen Eindruck auf die anderen Gäste im Wirtshaus machen, wenn ihr mit den Ketten am Tisch sitzt. Gildung, willst du deine Begleiter schonmal zur Schmiede führen, dann schau ich solang, dass ich unseren Hufschmied aus der Kneipe bekomme. Ich hoffe er hat noch nicht allzuviele Feierabend-Biere intus." Und zu seinen Wachen gewandt: "Steht nicht hier rum, geht wieder auf Eure Posten!" Mit diesen Worten machte sich der Anführer der Dorfwache in Richtung der rechten Abzweigung davon.

"Na dann mal auf zur Schmiede, ich denke es sollte schnell gehen, Eure Fesseln zu sprengen. Folgt mir!", befahl Gildung in seinem gewohnten Ton.
« Letzte Änderung: 29.09.2009, 13:14:18 von Aariyah »

Haplo

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Silbrigmond
« Antwort #176 am: 01.10.2009, 17:52:20 »
"Endlich wieder ein Zwerg der klare Anweisungen gibt." dachte Haplo ein wenig belustigt bei sich.
Auf dem Weg zur Schmiede machte man beim angesprochenen Wirtshaus halt um den Schmied von seinem Bier los zu eisen, damit er selbiges mit den Hand- und Fussschellen der Schicksalssucher tun konnte.

Dieser war wie zu erwarten wenig begeistert, doch nachdem man ihm versprochen hatte im 2 Bier extra auszugeben liess er sich doch murrend erweichen.
Die Abenteurer folgen dem leicht schwankenden Schmied mit einem mulmigen Gefühl. Hoffentlich traf der Mann mit seinem Hammer auch in seinem Zustand.
Doch diese Angst war unberechtigt - den Schmiedehammer schwang der Meister deutlich sicherer als er vor kurzem noch seine Beine bediente.
Nach wenigen Minuten des lauten klirrenden Schmiedelärms waren die Bolzen ausgeschlagen und die Schellen geöffnet.

Die Abenteurer betrachteten ihre Gelenke die gerötet und an manchen Stellen aufgeschürft waren.

"Vielen Dank werter Herr!" bedankte sich Haplo freundlich "...und nun zurück zum Wirtshaus! Immerhin sehnt Ihr Euch zurück zu Eurem Bier und auch wir können etwas zu trinken und zu essen vertragen."

Gesagt getan eilten alle beteiligten zum Gasthaus zurück. Doch für die Schicksalssucher war der Abend sehr kurz. Alle assen nur etwas und tranken jeder ein bis zwei Bier und gingen dann direkt zu Bett - ihre Knochen schrieen nach Erholung.

Was ist mit Söggrin? bleibt sie hier im Gasthaus mit uns? Sagt sie noch was? will sie noch was?
« Letzte Änderung: 01.10.2009, 18:10:22 von Haplo »
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Haplo

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Silbrigmond
« Antwort #177 am: 23.10.2009, 13:55:20 »
Am nächsten Morgen fühlten sich die Abenteurer wie neu geboren.
Welch einen Unterschied doch eine weiche Matraze und warmes kuscheliges Bettzeug machen konnte.

Haplo streckte sich gähnend.
Qariel war wie zu erwarten bereits wach oder vielmehr nicht mehr in Trance.
Der Elf sass im Schneidersitz auf seinem Bett und studierte sein Zauberbuch.

Haplo ging zu der Waschschüssel hinüber, goss etwas Wasser aus der Kanne hinein und wusch sich mit dem leicht kalten Wasser.
Er achtete darauf dem Elfen den Rücken zugewendet zu halten. Er wusste nicht wieviel die Anderen von seinen Malen gesehen hatten während ihrer Gefangenschaft und welchen Reim sie sich darauf gemacht hatten.
Für Haplo war es unangenehm die Male in der Öffentlichkeit zu zeigen und so verbarg er sie auch jetzt so gut wie möglich.

Als Haplo sich gewaschen und angekleidet hatte ging er zu Qariel und setzte sich neben ihn aufs Bett und schaute in das Buch mit den magischen Runen.

"Ich habe die magische Schrift studiert auch wenn ich nicht wüsste wie ich ihren Anweisungen folgen sollte um Magie zu wirken.

Ah das hier kenne ich, damit beschwört ihr ein unsichtbares Schild das vor euch schwebt und euch vor Angriffen schützt."

Als Qariel zustimmend nickte fuhr Haplo gedankenverloren fort.
"Vielleicht werde ich diese Magie eines Tages auch wirken können, auf die mir eigene Weise. Bisher verstehe ich nur wie ich den Geist anderer beeinflussen kann. Ich habe zwar ein wenig gelernt Materie ansich zu manipulieren, doch ich kann nur leichte Objekte anheben - die innere Struktur der Materie ist mir bis heute ein Rätsel. Auch wie ihr die Energien und Kräfte manipuliert um zum Beispiel so ein Schild zu erzeugen ist mir unerklärlich.

Es ist gut euch bei uns zu haben Qariel - mein Verständnis des Arkanen ist zu gering um eine wirkliche Hilfe zu sein fürchte ich."
« Letzte Änderung: 23.10.2009, 23:13:09 von Haplo »
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Qariel

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Silbrigmond
« Antwort #178 am: 23.10.2009, 15:28:20 »
Lächelnd blickte Quariel von seinem Buch auf und sah seinen Freund an.

"Habt Dank, Haplo - es tut gut zu wissen dass wenigstens einer in unserer Gruppe meine bescheidenen Fähigkeiten zu schätzen weiss." meinte er mit einem Augenzwinkern.

"Was eure eigenen Kräfte anbelangt, kann ich euch beruhigen: Einige der mächtigsten Zauberer Faeruns haben nie die Veranlassung gesehen, sich wie ich formal mit Magie zu beschäftigen, sondern manipulieren das Gewebe rein intuitiv, ähnlich vielleicht wie magische Tiere das tun. Das soll nicht abwertend gemeint sein!"  fügte er schnell hinzu, als er Haplos hochgezogene Augenbrauen sah.

"Ich will damit nur sagen, in euch steckt bestimmt noch viel Potenzial, Haplo. Das erinnert mich daran, in unserem Elfenstamm gab es ein Mädchen, sie hieß Thìriana, das sich schon von frühester Kindheit an zu der Feenwelt hingezogen gefühlt hat. Obwohl sie den Magieunterricht, den zwei andere Stammesgenossen und ich erhielten, nicht ausstehen konnte und schwänzte wann immer es ging, muss ich zugeben dass sie uns in einigen speziellen Spielarten der Magie durchaus überlegen war. Wie die Feen liebte sie es auch, uns anderen Streiche zu spielen, besonders wenn wir vom Unterricht kamen und den Kopf voll Magietheorie hatten. Außerdem konnte sie auch in den traurigsten Situationen Leute mit einer einfachen Berührung dazu bringen, lauthals zu Lachen! Einmalig. Ihr könnt euch sicher vorstellen dass uns das einige lustige Abende, aber ihr auch einigen Unmut, vor allem bei den Älteren, eingebracht hat." erzählte Qariel schmunzelnd.

Haplo stellte sich vor, wie ein kleines Elfenmädchen bei einer ernsten Ratssitzung von steifen Stammesältesten für ungewollte Heiterkeit sorgte, und musste unwillkürlich lachen. "Das hört sich ja in der Tat nach einer lustigen Jugendzeit an, die ihr da verbracht habt, Qariel." erwidert er lächelnd. "Was ist denn aus ihr geworden?"

Qariels Gesicht nahm schlagartig einen melancholischen Ausdruck an, und er blickte gedankenverloren auf sein zugeschlagenes Buch. "Ach, Thìriana... Ihre Sprunghaftigkeit ist ihr letztlich zum Verhängnis geworden. Aufgrund der Gefährlichkeit des Niewinterwaldes wurde uns immer eingebleut, auf unseren nomadischen Wanderungen genau dem von den Druiden vorgegebenen Pfad zu folgen. Thìriana nahm das nicht so genau, und neigte dazu, links und rechts vom Pfad auf eigene Faust Abstecher zu unternehmen, die über die Jahre trotz Schelte immer tollkühner wurden. Tiere schienen sie zu mögen, und so fühlte sie sich wohl im Wald sicher. Aber eines Abends, als wir wieder einmal unser nächstes Lager aufschlugen, war sie verschwunden. Das war vor einigen Jahren. Ich habe sie seither nie wieder gesehen." sagte er traurig. Haplo war überrascht, im Auge seines Freundes eine kleine Träne zu sehen, und schwieg taktvoll.

Nach einigen Sekunden atmete Qariel tief ein, und richtete sich mit einem kleinen Lächeln wieder auf. "Naja, genug von den alten Geschichten. Wie bin ich darauf gekommen? Ach ja, fühlt ihr euch denn auch zu bestimmten Aspekten der magischen Welt besonders hingezogen, Haplo? Oder wisst ihr von so etwas bei einem eurer Verwandten?"
« Letzte Änderung: 23.10.2009, 16:04:48 von Qariel »
Panik: eine Situation, in der niemand weiß, was zu tun ist – und das auch noch schnell.

Haplo

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Silbrigmond
« Antwort #179 am: 23.10.2009, 21:38:42 »
Haplo hielt kurz inne. Er schaute sich kurz um, die anderen schliefen noch.
Der schlanke Mensch schaute Qariel noch einmal an, dann krämpelte er einen Ärmel hoch.

Ein Mal, wie ein Muttermal war an der Innenseite seines Unterarms zu sehen, doch es war scharf abgegrenzt und bildete eine Rune.
"Ich weiss nicht ob Ihr diese Rune erkennt, sie bedeutet Wissen.
Als ich bemerkte dass die Rune aus einer Sprache ist die existiert habe ich sie mir selbst bei gebracht. Es ist die himmlische Sprache. Ich habe es durch Zufall bemerkt als ein Lathander Priester vor mir durch Niewinter lief und ich eine Rune auf seiner Schärpe wieder erkannte. Ich habe ihn einfach angesprochen und er hat mir freudig berichtet über die Sprache der Engel und die Bedeutung der Runen. Er hat mir sogar ein Buch mit gegeben, ein kleines in braunes Leder gebundenes Buch mit Gebetssprüchen. Es war ein zerknautschtes fleckiges Ding doch für mich war es ein Schatz. Anfangs habe ich mir im Tempel das ein oder andere Wort erklären lassen.
Ein Novize war sogar so nett und hat mit mir mehrere Seiten gelesen. Er sagte es sei für ihn auch eine gute Übung, doch ich glaube er wollte mir einfach nur helfen."

Kurz versank Haplo in Gedanken als er den Elf dann plötzlich wieder ansah und fortfuhr.
"Wann immer ich Magie wirke konzentriere ich mich auf mein Mal. Ich habe dann das Gefühl ich würde der Welt und den Wesen von denen in meinem kleinen Büchlein geschrieben wurde näher zu sein. Vielleicht ist es wie mit Thìriana und den Feen, vielleicht bilde ich es mir aber auch nur ein. Doch auch wenn ich euch berühre um eure Wunden und Schmerzen zu versorgen und zu lindern, habe ich das Gefühl diese Kraft kommt von den heiligen Bergen und den Wesen die dort verweilen und die Sterblichen beobachten - und manchmal habe ich das Gefühl sie haben ein besonderes Auge auf mich geworfen. Ich weiss aber nicht warum, ich hoffe nur ich enttäusche sie nicht."

Dann hellte sich Haplos Miene plötzlich wieder auf. Die ernsten Gedanken waren vollkommen verschwunden, die nette fröhliche Art die man von Haplo gewohnt war, war wieder zurück.

"Nun immerhin leben wir noch, soweit haben wir uns dann wohl nicht zu dumm angestellt oder? Jetzt freue ich mich auf ein gutes Frühstück und dann sollten wir vielleicht die Zwerge fragen was sie weiter vorhaben - vielleicht wollen sie ja weiterhin gen Norden."
« Letzte Änderung: 24.10.2009, 11:10:31 von Haplo »
Die wahre Kraft schlummert zumeist im Verborgenen.

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