• Drucken

Autor Thema: Prolog: Die Karawane zieht weiter  (Gelesen 20785 mal)

Beschreibung: Wie alles beginnt...

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Elora

  • Beiträge: 675
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #135 am: 10.01.2010, 12:34:48 »
Auch Elora zieht sich, als sich die Müdigkeit in ihre Gefährten schleicht, auf ihr kleines Zimmer zurück. Sie stößt die Fensterläden auf, um frische, klare Luft hereinzulassen und durch helles Tageslicht die Schummrigkeit zu vertreiben. Kurz darauf fliegt Vara, als hätte er den ganzen Tag auf nichts anderes gewartet, durchs Fenster und blickt sie keck an. Dann macht er sich daran, eine graue Maus, die er in seinen scharfen Krallen gefangen hat und nun vor sich auf den Boden legt, mit dem Schnabel in winzige Stück zu zerreißen und die blutigen Brocken hungrig herunterzuschlingen. "Ähm ...." Eilig nimmt Elora ihrem tierischem Begleiter seine tote Beute weg und legt sie, in Ermangelung einer besseren Unterlage, auf ihren hölzernen Schild, der derart zerfurcht und zernarbt ist, dass es auf ein wenig Mäuseblut mehr oder weniger auch nicht ankommt. "Nicht gleich am ersten Tag alles mit Blut vollschmieren!", tadelt sie den Falken.
Dann macht sie sich daran, den Staub der Reise an der Wasserschüssel von Körper und Kleidung zu waschen. Sie klopft ihren treuen Reisemhang aus, bürstet das gehärtete Leder ihrer Oberkleidung ab und tauscht das getragene Leinenhemd gegen ein frisches aus dem Rucksack. Die Haare bindet sie zu einem lockeren Pferdeschwanz, sodass nur einige verspielte Strähnen in ihr Gesicht fallen, und benutzt dann das restliche, kalte Wasser, um sich das Gesicht zu waschen.

Als sie nach einiger Zeit, Vara sitzt mittlerweile dösend in der dunkelsten Ecke des Zimmers, geschäftiges Treiben von unten vernimmt, scheint der Hauptmann endlich ins Fort zurückgekehrt zu sein. Vara schreckt hoch und fliegt, nach kurzem Flügelschlagen, aus dem Fenster, während Elora sich ihren grün-braunen Reiseumhang um die Schultern wirft und ihre Bleibe durch die Tür verlässt, um sich mit den anderen zu treffen. Sie grüßt Rahvin, der gerade an Hythorus' Tür geklopft hat, mit einem Lächeln und pocht selbst leise gegen die von Camlo. "Camlo? Der Hauptmann ist da."
« Letzte Änderung: 10.01.2010, 12:38:03 von Elora »

Camlo

  • Beiträge: 481
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #136 am: 10.01.2010, 12:56:59 »
Der Varisianer hatte sich ebenfalls - froh, dass seine dunkle Ahnung sich als falsch erwiesen hatte und glücklich über das Verständnis der anderen - auf sein Zimmer zurückgezogen. Nachdem er sich gewaschen, seinen Bart gestutzt und seine Ausrüstung sorgsam überprüft und gepflegt hatte, war er eingeschlafen.
Als es nun klopft und Elora seinen Namen ruft, fährt sich der Glücksritter mit der Hand durchs Gesicht. Verdammt, ich wollte doch nur kurz ausruhen und die Matratze prüfen. Camlo lacht leise über sich selbst und steht dann rasch auf.

"Ich komme gleich."  Seiner Stimme ist nicht anzuhören, dass er eben noch selig geschlummert hat. Da er sich nicht entkleidet hat, sind seine Waffen und der Rucksack rasch am Mann. Mit einem kurzen Blick versichert sich Camlo, dass er allen Besitz bei sich trägt Man muss ja keinen in Versuchung führen... das würde ich mir nicht verzeihen.. Dann tritt er auf den Flur zu den anderen hinaus und nickt allen freundlich zu. Bis auf Hythorus scheinen alle da zu sein. "Habt Ihr den Dunklen schon geweckt? Wir sollten möglichst wenig Zeit verlieren."
Fast beißt er sich auf die Zunge, er ist wohl noch nicht richtig wach, sonst wäre ihm seine Kosename für Hythorus nicht entfleucht. "Hythorus meine ich natürlich, ich wollte ihn damit nicht beleidigen." schiebt er schnell und etwas zerknirscht dreinblickend hinterher, wobei dem aufmerksamen Beobachter nicht entgeht, dass er kurz schalkhaft lächelt. . 
« Letzte Änderung: 10.01.2010, 13:53:36 von Camlo »

Hythorus

  • Beiträge: 416
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #137 am: 10.01.2010, 16:08:59 »
Obwohl der Magier durch den mentalen Alarm auf der Tür sofort aufgeweckt wird, bleibt es noch einen Moment still. Hythorus wartet bis der letzten Rest Müdigkeit verpflogen ist, ehe er aufsteht und dem Kleriker antwortet. "Habt Dank, Rahvin! Ich bin wach und komme gleich runter. Wartet nicht auf mich."

Ohne sich besonders zu beeilen, zieht Hythorus sich an und beginnt mit ein paar leichten Dehnübungen. "Es besteht kein Grund, den Hauptmann ehrfürchtig wie ein Dienstbote zu erwarten", meint er danach zu sich selbst. "Schließlich hat er uns hierher gebeten, meine Liebe." Mit diesen Worten lässt er Sevestra wieder in dem weiten Ärmel seines Mantels verschwinden. Sofort windet sich die Schlange fest um seinen linken Unterarm. Erst nachdem er seine Ausrüstung zusammengepackt hat und noch einen tiefen Schluck Wasser getrunken hat, tritt Hythorus auf den Flur hinaus. Die anderen scheinen bereits nach unten gegangen zu sein. Mit gemessenen Schritten folgt der Magier ihnen.
« Letzte Änderung: 10.01.2010, 16:11:12 von Hythorus »

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #138 am: 10.01.2010, 19:30:22 »
Vor dem festungsähnlichen Gebäude herscht emsige Geschäftigkeit. Stallburschen führen ein paar Pferde, dampfend und schnaubend von einem anstrengenden Ritt, zu den Stallungen. Die Soldaten schwatzen laut, legen ihre Ausrüstung ab und verschwinden in dem steinernen Bau - oder in der knochigen Wildsau. Den Abenteurern fällt auf, dass über dem Gebäude jetzt eine große Fahne weht - rot mit schwarzen Ecken und einem Wappen in der Mitte. Zweifelsfrei die Fahne Korvosas und ein Zeichen, dass Sir Tolgrith, Hauptmann der Armee und Herrscher über das Blutschwurtal, anwesend ist.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Elora

  • Beiträge: 675
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #139 am: 12.01.2010, 17:20:46 »
Gemeinsam mit den anderen überquert Elora den Hof vor dem steinernen Hauptgebäude. Ohne falsche Scham beobachtet sie, was die Soldaten treiben und ob sie daraus schließen kann, was sie auf der Expedition unternommen hatten. Sie will nicht einfach in das Gebäude betreten, zumal sich keiner der Gruppe darin auskennt, daher bleibt ihr Blick an einen jungen Soldaten hängen, der gerade in der Nähe steht. Zielstrebig steuert sie auf ihn zu. "Hallo, Soldat," grüßt sie ihn mit einem gewinnenden Lächeln. "Wir sind heute Mittag mit der Versorgungskarawane in Fort Thorn angekommen und würden gerne den Hauptmann treffen. Könnt Ihr uns sagen, wo genau wir ihn finden? Es geht um den Aufruf, den er überall in Korvosa verbreiten ließ."

Hythorus

  • Beiträge: 416
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #140 am: 12.01.2010, 17:34:34 »
Hythorus hat mittlerweile den Ausgang des Gasthauses erreicht und sieht wie Elora, Rahvin und Camlo bereits mit den Soldaten vor dem Hauptgebäude sprechen. Mit zügigen Schritten schließt er zu ihnen auf. "Da bin ich wieder. Wir werden sehen, was der Hauptmann zu berichten hat", meint er zu den anderen Abenteurern.

Rahvin Traumwanderer

  • Beiträge: 761
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #141 am: 13.01.2010, 10:09:21 »
Mit einer angedeuteten Verneigung verabschiedet sich Rahvin von Hythorus und eilt Camlo und Elora hinterher.
"Hey hey, nicht so schnell, wartet auf mich..."
Langsam scheint die Müdigkeit in seine Glieder zu fahren und Rahvin ist etwas wackelig auf den schmerzenden Beinen, bis auch dieser Teil des Körpers langsam wieder wach wird. Grinsend ob dieses seltenen Zustandes seines Körpers schließt er bei den Beiden auf.

Am kleinen Fort angekommen, beschließt Rahvin, dass er diese kleine dörfliche Gemeinschaft eigentlich mag und hier gern für Frieden und Ordnung sorgen möchte. Kein Antrieb aus einem profanen Eigennutz heraus. Vielmehr weiß er ein ruhiges und friedliches Leben durchaus zu schätzen und er kann verstehen, dass sich viele Menschen gern etwas zurück ziehen. Nur für ihn käme dieses niemals selbst in Frage, es sei denn... Innerlich lacht Rahvin über seine Gedankengänge, ist das hohe Alter doch noch viele Jahre und hoffentlich tausende von Wegstunden in der Zukunft.

So stellt er sich freundlich drein schauend neben Elora und wartet auf eine Reaktion der Soldaten. Hythorus empfängt er mit einem wohlwollenden Lächeln. Wer auch immer hier das Reden übernimmt, sollte zumindest als ebenbürtig von den Soldaten angesehen werden. Also befindet er es für angebracht, Elora und Camlo das Gespräch zu überlassen.
« Letzte Änderung: 13.01.2010, 10:09:58 von Rahvin Traumwanderer »

Camlo

  • Beiträge: 481
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #142 am: 13.01.2010, 19:52:43 »
"Hallo Hythorus. Dann können wir ein, oder?" der Glücksritter ist froh, dass sein Kommentar über den Magier in der Anspannung und Müdigkeit offenbar untergegangen ist und grinst die anderen an. Für ihn stellt sich hier eine neue Herausforderung mit der - wenn auch nicht sicheren und vagen -  Aussicht, endlich eine Heimat zu finden. Ungeduldig trippelt er ein wenig mit den Füßen und wartet darauf, dass sie endlich vorgelassen werden. 

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #143 am: 14.01.2010, 10:42:18 »
Als Vento, der immer noch ganz in die Beobachtung der sonderlichen Rosenbüsche vertieft war, mitbekommt, dass sich die anderen zu Hauptmann Tolgrith aufmachen, löst er sich widerwillig von den Büschen und schließt sich ihnen an. Der Halbling ist dabei allerdings merkwürdig schweigsam.

Der festungsähnliche Bau, den Hauptmann Tolgrith zusammen mit seinen Soldaten bewohnt, ist eine beeindruckende Struktur. Volle zwei Stockwerke hoch, mit nur wenigen Fenstern, die auch eher Schießscharten ähneln als richtigen Fenstern, und einem Portal, das zusätzlich durch ein schweres Fallgitter geschützt ist. Offenbar dient dieses Gebäude nicht nur als Kaserne, sondern auch als letzter Rückzugsort, falls das Fort einmal überrannt werden sollte, eine Gefahr, die in der weiten Wildnis des Blutschwurtales immer einberechnet werden musste.

Der Soldat, den Elora anspricht, hebt die Hand zur Begrüßung, bevor er antwortet. "Seid gegrüßt, Neuankömmlinge. Ihr seid die ersten, die sich auf den Aufruf melden. Der Lord wird froh sein über eure Hilfe. Folgt mir bitte..."

In den Worten "der Lord" schwingt dabei ein gewisser Grad an Stolz und Bewunderung mit, offenbar ist Hauptmann Tolgrith bei seinen Soldaten sehr beliebt. Der Soldat führt die Abenteurer in den zweiten Stock der kleinen Festung, vorbei an zahlreichen Lagerräumen, in denen sich Vorräte, Waffen und Rüstungen stapeln. In einem relativ großen Raum mit einem großen Kartentisch in der Mitte bedeutet der Soldat ihnen dann zu warten, während er den Lord von ihrer Anwesenheit unterrichtet. Auf dem Tisch in der Mitte ist eine große Karte des gesamten Blutschwurtals aufgenagelt, in der die wesentlichen geographischen Merkmale, das Fort sowie die geplante Handelsroute eingezeichnet sind. Um den Tisch herum sind mehrere einfache Holzstühle gruppiert.

Nach wenigen Minuten öffnet sich auch schon die Türe und Hauptmann Tolgrith betritt den Raum, der sofort erfüllt wird von seiner Präsenz. Tolgrith trägt immer noch schwere Rüstung und einen blauen Reiseumhang, auf dem das Siegel Korvosas eingenäht ist. Die Rüstung sieht aus, als hätte sie schon viele Kämpfe gesehen, wovon auch mehrere Blutspritzer auf dem Brustpanzer künden. Obwohl ein Hauptmann, scheut sich Tolgrith anscheinend nicht, selbst ins Geschehen einzugreifen, was ihn deutlich von anderen Adligen unterscheidet - und sicherlich auch ein Grund für seine Beliebtheit bei seinen Soldaten ist.

"Grüße, Freunde!", begrüßt er die Abenteurer militärisch-zackig mit einer rauhen, kasernenhofgeschulten Stimme. "Gut zu sehen, dass mein Aufruf nicht unbeantwortet blieb! Ich bin Gyrad Tolgrith, Lord des Blutschwurtales, Hauptmann der Armee seiner Majestät etc. etc. Wie ihr wisst, wurde ich damit beauftragt, die Handelsroute durch das Tal wieder zu öffnen. Ich hoffe, ihr werdet mir dabei helfen!"

And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Elora

  • Beiträge: 675
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #144 am: 14.01.2010, 19:19:06 »
Gemeinsam mit den anderen folgt Elora dem Soldaten in die kleine Festung. Obwohl einige Stühle herumstehen, zieht sie es vor, stehen zu bleiben. Sie beugt sich über den großen Holztisch und studiert interessiert die aufgenagelte Karte der gesamten Umgebung, während sie mit dem Finger die bisherige Reiseroute der Gruppe nachverfolgt. Eine Karte vom Tal hatte sie noch nicht gesehen. Ob sie extra für diese Expedition gezeichnet wurde? Sie versucht, sich so viele örtliche Gegebenheiten wie möglich einzuprägen ... wer weiß, wann sich die Gruppe in der Wildnis wiederfinden wird? Die Orientierung zu behalten, kann nie schaden.

Als der Hauptmann nach kurzem Warten den Raum betritt, richtet sie sich schnell auf und tritt einen Schritt vom Tisch zurück. Die Brust raus, das Kinn nicht zu weit nach unten, denn die zackige Begrüßung, so muss sie sich eingestehen, hat sie überrascht und der militärische Tonfall scheint ansteckend. Innerlich muss sie über sich selbst grinsen. "Lord Tolgrith." Er sieht genau so aus, wie sie ihn von seinen Besuchen bei ihrem Vater in Erinnerung hat. Sie antwortet dem alten Veteranen mit einem gut gelaunten Glitzern in den Augen in ebenso zackigem Ton: "Deswegen sind wir hier. Heute Mittag sind wir mit der Versorgungskarawane angekommen." Mit einer weniger militärischen, dafür umso eleganteren Verbeugung stellt sie sich vor. "Wenn Ihr erlaubt, mein Name ist Elora."

Hythorus

  • Beiträge: 416
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #145 am: 14.01.2010, 20:27:48 »
Hythorus nimmt eine besonders aufrechte Körperhaltung an als der Hauptmann den Raum betritt. Nachdem dieser die Abenteurer begrüßt und Elora sich vorgestellt hat, richtet der Mann aus Cheliax das Wort an den Adeligen. Seine Stimme ist ruhig und freundlich. "Ich grüße Euch, Lord Tolgrith. Mein Name ist Hythorus. Ich bin Magier und wie meine Gefährten bereit, mich in Eure Dienste zu stellen." Er verbeugt sich dabei höflich, aber nicht besonders weit.
« Letzte Änderung: 14.01.2010, 20:28:33 von Hythorus »

Rahvin Traumwanderer

  • Beiträge: 761
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #146 am: 16.01.2010, 12:32:53 »
"Auch ich erbiete Euch meinen Gruß, Lord Tolgrith. Und auch ich erbiete Euch meine Dienste zur Wiederherstellung der alten Handelroute durch dieses Tal. Ich hoffe Ihr heißt einen Priester der Reisenden willkommen."
Mehr eine Feststellung, denn eine richtige Frage, trägt Rahvin seine Begrüßung vor, den letzten Satz mit einem auffordernden Lächeln. Das heilige Symbol Desnas liegt offen auf seiner Brust und funkelt im warmen Widerschein der Kerzen. Seine Laune scheint noch weiter gestiegen, geht es doch immerhin um die Erkundung neuer und alter Wege. Und Wege haben ihre eigene Magie. Rahvin wäre dankbar, bei einer solchen Expedition dabei sein zu dürfen. Doch wartet er ersteinmal ab, bis sich Camlo vorstellt und der Lord weitere Informationen preis gibt, denn er möchte sich ungern in der Vordergrund dieser kleinen Gruppe drängen. Zu kurz erst ist er dabei und man sollte sich erst richtig kennen lernen.
Wobei ich es faszinierend finde, dass sich niemand als eine Führungsperson hervortut. Ungewöhnlich und äusserst liberal scheint es bei den dreien - oder sind es doch vier - zuzugehen. Ich bin gespannt. Ich mag keine Hierarchien in kleinen Gruppen. Selbst Kosenamen haben sie schon füreinander...
So hängt er kurz seinen Gedanken nach und beäugt die Anwesenden interessiert.

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #147 am: 16.01.2010, 17:51:54 »
Als auch Camlo Sir Tolgrith begrüßt und seine Bereitschaft, ihm bei der Öffnung der Handelsroute zu helfen, bekundet hat, liegen alle Augen auf Vento. Der Halbling hatte bisher noch kein Wort gesagt, und auch jetzt spricht er erst nach einer ganzen Weile.

"Ich glaube, ich ziehe lieber auf eigene Faust durchs Tal. So kann ich bestimmt mehr für die Natur tun, als wenn ich mit einer Horde Soldaten das Unterholz zerstöre und die Tiere verschrecke."

Den Umstehenden steht ob dieser Worte die Überraschung ins Gesicht geschrieben, und auch Lord Tolgrith blickt irritiert. Wieder einmal hatte der Druide seine Wankelmütigkeit unter Beweis gestellt.

"Gut. Ich respektiere das", erwidert der Hauptmann nach ein paar Momenten. "Fort Thorn wird euch immer offenstehen. Aber hier habe ich dann keine Verwendung mehr für euch, nehmt mir das nicht übel."

Vento nickt daraufhin nur knapp und wendet sich dann dem Ausgang zu. "Wir sehen uns dann", verabschiedet er sich noch von den anderen und ist dann schon verschwunden.

"Also dann", fährt Sir Tolgrith nahtlos fort, augenscheinlich keinen weiteren Gedanken an den Halbling mehr verschwendend. "Freut mich, dass ihr mir helfen wollt. Es gibt hier mehr als genug zu tun für einen starken Schwertarm oder einen scharfen Verstand. Auch die Hilfe der Götter wäre gut. Ich gebe euch am Besten einen kurzen Überblick. Das hier" - er zeigt auf die Karte in der Mitte des Raumes - "ist die geplante Route. Wegen der verdammten Monster liegen wir schon weit hinter dem geplanten Zeitplan zurück, und langsam wird es dringend. In sechzig Tagen kommt ein Botschafter meines Lehnsherren, des Königs, der die Route inspizieren soll. Bis dahin muss alles fertig sein, und im Moment sieht es nicht so aus. Die Bestien aus den Wäldern haben zwar auch schon Opfer gefordert, aber der Bau konnte wenigstens weitergehen. Aber vor zwei Tagen war einer der Arbeitstrupps nicht zurückgekehrt. Ich habe dann alle Trupps und Soldaten zurückgerufen und bin heute morgen selbst ausgeritten, um die Vermissten zu finden. Wir fanden das Lager verwüstet vor. Alle acht Männer tot, durchbohrt von Dutzenden kleiner Pfeile. Von der Ausrüstung und den Vorräten fehlte nichts, dafür fehlten allen Leichen aber die Ohren." - Die Nüchternheit, mit der Hauptmann Tolgrith davon berichtet, zeugt von einem erfahrenen Krieger, der schon weitaus schlimmere Dinge gesehen hat. - "Diese Verstümmelungen sind offensichtlich nicht das Werk von einfachen Waldbestien. Umso besser, dass ihr jetzt hier seid. Ich nehme an, ihr habt Erfahrung darin, solche Dinge aufzuklären, und genau darum bitte ich euch. Findet die Schlächter, führt sie der Gerechtigkeit zu und meldet euch dann wieder hier."
« Letzte Änderung: 16.01.2010, 18:01:02 von Tex »
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Hythorus

  • Beiträge: 416
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #148 am: 16.01.2010, 21:11:45 »
Hythorus schaut den Halbling missbilligend an als dieser seine Absichten offenlegt. Die Stimmung des Magiers wandelt sich aber schon kurz darauf zum Besseren. "Das war nicht besonders freundlich", denkt er sich. "Aber besser jetzt als später. Nicht auszudenken, wenn er eine derartige Anwandlung beim Kontakt mit dem Gegner gehabt hätte...Wie dem auch sei, ich habe es ohnehin nicht nötig, mit jemandem zu reisen, der ein solches Geltungsbedürfnis hat." Damit wendet sich Hythorus dem Hauptmann zu und würdigt den Halbling keines weiteren Blickes.

"Das klingt nach einem besonders bösartigen Feind", spricht er Sir Tolgrith an. "Nach dem, was ich aus Eurem Bericht heraushöre, ist unser Gegner zahlenmäßig überlegen, verfügt über gute Ortskenntnisse und versteht es, sich im Verborgenen zu halten. Das wird keine leichte Aufgabe. Dennoch bin ich sicher, dass wir ihr gewachsen sind und Euch nicht enttäuschen werden." Hythorus macht eine kleine Pause. "Doch bevor ich mich einer solchen Gefahr aussetze, würde ich gerne wissen, welche Belohnung Ihr für diesen Dienst zu gewähren gedenkt. Ich möchte natürlich keineswegs unhöflich erscheinen, Sir Tolgrith." Der Magier verbeugt sich erneut und wartet dann auf die Antwort des Adeligen.

« Letzte Änderung: 16.01.2010, 21:12:41 von Hythorus »

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #149 am: 17.01.2010, 10:23:45 »
"Natürlich sollt ihr für eure Mühen entschädigt werden!", antwortet der Hauptmann. "Ich bin ein Mann von Wort. Jedem, der mir bei der Eroberung dieses Tales hilft, dem winken Land, Gold und Titel. Der König hat mir gestattet, meine Helfer zu Rittern des Königreiches zu schlagen und ihnen Lehen hier im Blutschwurtal zuzuweisen. Das Gold kommt aus den Steuern der Händler, die die Route benutzen, je schneller und gründlicher ihr also arbeitet, desto höher wird euer Lohn sein. Unterkunft und Verpflegung hier im Fort werden euch gestellt, solange ihr für mich arbeitet, und alles, was ihr im Tal erbeutet, ist euer."
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

  • Drucken