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Autor Thema: Prolog: Die Karawane zieht weiter  (Gelesen 20878 mal)

Beschreibung: Wie alles beginnt...

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Camlo

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #60 am: 09.12.2009, 19:59:15 »
"Ach was, ich hatte Glück." wischt Camlo grinsend das Lob des Dunkeln bei Seite, um dann den Halbling anzulächeln, der etwas betrübt scheint. "Ist doch nur ein Kratzer, oder Vento? Aber Du hast Recht, wir sollten aufpassen und weiter ziehen" Der Bemerkung der Waldläuferin schenkt Camlo ein heftiges Nicken und er ist froh, diese Frau dabei zu haben. Nicht nur, weil sie eine meisterliche Schützin ist. Sie weiß, was zu tun ist. Und. Naja, Hübsch ist sie außerdem.

"Ich gehe dann mal die Händler und ihre mutigen Bewacher holen." Sein Tonfall ist so freundlich, dass die Verachtung, die der Varisianer für die beiden Söldner übrig hat, kaum zu bemerken ist.
Betont locker schlendert er zu Imbur, um ihm mitzuteilen, dass die Reise weiter gehen kann. Die beiden Söldlinge würdigt er keines Blickes. "Meister Imbur. Die Gefahr ist gebannt und ich denke es wäre das Beste, wenn wir rasch weiter ziehen und einige Meilen zwischen uns und den Kadaver bringen.    
« Letzte Änderung: 09.12.2009, 20:10:44 von Camlo »

Tex

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #61 am: 10.12.2009, 10:46:50 »
"So schnell habt ihr die Hydra besiegt? Meine Güte, in euch Vieren steckt doch viel mehr, als man beim ersten Blick sieht", nickt der Zwerg anerkennend. "Und es heißt Immbar, Junge", fügt er noch leicht tadelnd an, bevor er sich zu den anderen Händlern und den beiden verängstigten Wachen zuwendet.

"Auf geht's, die Hydra ist tot! Keine Müdigkeit, wir wollen spätestens morgen Fort Thorn erreichen"
, ruft er ihnen zu.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Camlo

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #62 am: 10.12.2009, 11:23:07 »
"Entschuldigt vielmals, Meister Immbar." der Glücksritter verneigt sich formvollendet und lächelt den Karawanenführer offen an, während er sich über seinen faux-pax innerlich ärgert. "Ihr habt Recht, wir sollten weiter. " Mit einer weiteren Verbeugung zieht sich Camlo zurück, um seinen Platz an der Seite des Dunklen einzunehmen. "Jetzt glaube ich zu verstehen, was Ihr zu Beginn der Reise gesagt habt, Hythorus. Eure Fähigkeiten werden uns hier sehr nützlich sein. Egal wie andere darüber denken mögen." Erneut zeigt der Varisianer sein argloses Lächeln und marschiert neben dem Beschwörer her.

Elora

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #63 am: 10.12.2009, 16:56:31 »
Elora wirft den beiden Söldnern einen mitleidigen Blick zu. "Folgen sie Tolgrith, weil sie müssen oder weil sie wollen?" Sie ist sich unsicher, ob es Aufschneiderei oder Zwang ist, was die beiden dazu getrieben hat, sich in die Dienste des Kaufmannes zu begeben. "Wie es mit den beiden wohl weitergeht?"

Elora fällt hinter Camlo und Hythorus ein, als sich die kleine Karawane wieder in Gang setzt. "Dann kam dieser groteske Riesenaffe tatsächlich von Hythorus." Ein kalter Schauer fährt ihr über den Rücken, aber trotzdem muss sie sich eingestehen, nicht unerheblich fasziniert zu sein. "Ohne Zweifel von Nutzen, Camlo. Hoffentlich verliert er nie die Kontrolle über seine Kreaturen." Aber da er noch lebendig war, schätzt sie, dass er bis jetzt erfolgreich war ... Kein Wunder, dass der Beschwörer es vorzieht, nicht offen über seine Künste zu reden und immer so förmlich wirkt. Als würde er stets eine gewisse Distanz zwischen sich und allem anderen wahren.
"Hythorus", wendet sie sich von hinten an den Magier, "wenn Ihr mir die Frage gestattet, was könnt Ihr noch beschwören?" Die Frau klingt aufrichtig und ernsthaft interessiert. "Ich würde ungerne vor Schreck einen Pfeil auf den Falschen schießen", fügt sie halb im Scherz hinzu.
« Letzte Änderung: 10.12.2009, 16:57:40 von Elora »

Hythorus

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #64 am: 10.12.2009, 17:45:32 »
"Danke Camlo. Ich weiß Euer Vertrauen zu schätzen und es freut mich, dass Ihr der Beschwörungsmagie offen gegenübersteht." Hythorus wartet ein bißchen ehe er auf Eloras Frage eingeht. Es scheint als würde er sich genau überlegen, was er der Waldläuferin antworten soll. Schließlich sagt er mit Bedacht: "Meine Überzeugung war es schon immer, dass man Feuer am besten mit Feuer bekämpft. Ich kann daher jedes bösartige Geschöpf des Abyss oder der Hölle herbeirufen, solange es nicht zu mächtig ist." "Daran arbeite ich allerdings noch", denkt er als er den letzten Satz ausgesprochen hat. Dann fährt der Magier fort: "Für viele Menschen ist das schwer verständlich, aber wenn Ihr möchtet, könnte ich es Euch näher erläutern." "Und Euch natürlich auch, Camlo", fügt er kurz darauf hinzu.
« Letzte Änderung: 10.12.2009, 17:47:36 von Hythorus »

Elora

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #65 am: 10.12.2009, 18:36:25 »
"Ich würde ja Brände mit Wasser löschen", denkt sich Elora spitzfindig, sagt aber nichts, denn das war weder das, was der Beschwörer meinte, noch will sie ihn vor den Kopf stoßen. Sie ist gespannt, was Hythorus genau zu erklären anbietet, und die geheimnisvolle und bedächtige Art des Mannes feuert ihre Neugier nur an. "Ich würde mich sehr freuen, Hythorus. Ihr scheint Bedenken zu haben, umso mehr danke ich Euch für das Angebot." Ermutigend lächelt sie ihm zu. Sie ist sich nicht sicher, ob sie seine Worte mögen wird, lässt sich aber nichts anmerken. Ob ihr seine Magie gefällt oder nicht, wenn sie als Gefährten weiterhin zusammen durch dieses wilde Tal reisen werden, ist es besser, vorher zu wissen, worauf sie sich einlässt.
« Letzte Änderung: 10.12.2009, 18:36:54 von Elora »

Hythorus

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #66 am: 10.12.2009, 20:50:36 »
"Nun gut", fängt Hythorus an und wieder wählt er seine Worte mit Bedacht. "Es gibt im Wesentlichen drei Gründe, warum ich mich darauf spezialisert habe, böse Kreaturen zu beschwören." Er macht eine kleine Pause. "Der erste Grund ist der einfachste. Ich komme aus dem Reich Cheliax, das - wie Ihr sicher wisst - von Teufelsanbetern beherrscht wird. Von Beginn meiner Ausbildung an habe ich deshalb gelernt, wie man infernale Wesen herbeiruft. Außerdem ist mein Volk dafür bekannt, Dämonenanbeter hervorzubringen. Diese Art der Magie liegt mir daher im Blut. Sicherlich könnte ich trotzem celestische Kreaturen beschwören, aber damit kommen wir zum zweiten Grund." Hythorus hält ein weiteres Mal kurz inne. "Die Kreaturen der Hölle und des Abyss bekämpfen sich seit Äonen von Jahren. Ihre Heimatebenen sind grauenvolle Orte, auf denen nur die Härtesten überleben. Das hat dazu beigetragen, dass diese Geschöpfe sehr stark geworden sind. Wenn man gegen etwas kämpfen muss, ist es nur logisch, sich die stärkste Unterstützung zu verschaffen, die man bekommen kann." Der Magier blickt Elora direkt ins Gesicht, um ihre Reaktion abzuschätzen. "Der dritte Grund ist der entscheidende. Warum sollte ich ein celestisches Wesen einer Gefahr aussetzen, wenn ich ebensogut einen Dämon für meine Zwecke benutzen kann? Wer das Böse herbeiruft, um Böses zu bekämpfen, schwächt es letztlich doppelt."

Elora

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #67 am: 11.12.2009, 20:04:54 »
Elora hört den Ausführungen von Hythorus aufmerksam zu. "Aus Cheliax also. Ja, das passt." Sie nickt schließlich bedächtig und zustimmend, als der Dunkle zu Ende gesprochen hat, und erwidert dessen Blick. "So wie Ihr es schildert, hätte ich es nicht betrachtet", gibt sie ehrlich zu, "aber Eure Argumente klingen sinnvoll. Vielen Dank für diese Erklärung. Ich kann mir vorstellen, dass viele nicht zweimal darüber nachdenken ..." Hythorus' erster Grund ist der, der sie am meisten interessiert. Ihr liegt es auf der Zunge, zu fragen, ob Hythorus deswegen sein Heimatland verlassen hat und durch die Gegend streift, weil er sich mit den Teufelsanbetern verworfen hat. Aber diese Frage verschiebt sie lieber auf später, denn sie will nicht unhöflich wirken, indem sie zu tief nachbohrt. Stattdessen ergänzt sie: "Müsst Ihr nicht die Rache der Dämonen fürchten, wenn Ihr sie 'missbraucht', statt mit ihnen zu paktieren?"
« Letzte Änderung: 11.12.2009, 20:05:17 von Elora »

Hythorus

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #68 am: 11.12.2009, 20:43:04 »
"Ja, diese Gefahr besteht natürlich", stimmt Hythorus der jungen Frau zu. "Allerdings ist sie relativ gering. Dämonen können nicht ohne Weiteres auf die materielle Ebene reisen und die Kreaturen, die ich meistens beschwöre, vermögen dies erst recht nicht zu tun. Nehmt zum Beispiel den infernalischen Affen, den ich im Kampf gegen die Hydra herbeigerufen habe. Er ist sicherlich stärker und bösartiger als ein vergleichbares Geschöpf dieser Welt, aber letztlich doch nur ein wildes Tier."

Elora

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #69 am: 12.12.2009, 13:19:26 »
Nur ein wildes Tier. Wenn von Teufeln die Rede ist, denkt man für gewöhnlich an grausame Kreaturen, die rastlos nach bewusster Zerstörung und ewigwährendem Leid streben. Man zahlt immer einen hohen Preis, wenn man sich mit ihnen einlässt, das sagten zumindest zahllose Geschichten und Schauermärchen. Aber galt das auch für simple Tiere? "Ich wusste gar nicht, dass es in der Welt der Teufel auch einfache Tiere wie unsere gibt, die vom infernalischen Wesen beeinflusst sind", stellt Elora fest. "Auch wenn ich zugeben muss, dass es trotzdem mich ein wenig nervös macht, sie zu unserer Hilfe zu rufen." Vielleicht war das nur eine Frage der Gewöhnung, aber sie war sich nicht sicher, ob es ein gut war, sich an die Präsenz von teuflischen Kreaturen zu gewöhnen oder sich gar auf sie zu verlassen. Bei dem Gedanken lief ihr wieder ein unwohliger Schauer über den Rücken und sie beschloss, vorerst besser nicht zu sehr über diese Frage nachzudenken.
« Letzte Änderung: 12.12.2009, 13:19:52 von Elora »

Hythorus

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #70 am: 12.12.2009, 14:27:58 »
"Da seid Ihr nicht allein, meine Liebe", versichert Hythorus Elora. "Den meisten Menschen geht es ähnlich - aus verständlichen Gründen. Der größte Teil der Teufels- oder Dämonenanbeter führt nichts Gutes im Schilde und nur wenige verstehen überhaupt, mit welchen Mächten sie es zu tun haben. Bedauerlich ist allerdings, dass diese Ablehnung oft kategorisch ist und meistens auf Aberglauben und Halbwissen basiert. Ihr habt jetzt die Chance, Euch in Kenntnis der wahren Umstände eine eigene Meinung zu bilden."
Der Beschwörer geht einige Schritte ohne etwas zu sagen und fährt dann fort. "Nun möchte ich aber gerne etwas über Euch erfahren. Ihr macht auf mich den Eindruck, als würdet ihr aus gutem Hause stammen." Er spricht seine Fragen nicht aus, sondern überlässt die Antwort ganz seiner Mitreisenden.

Elora

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #71 am: 12.12.2009, 17:22:35 »
"Aus gutem Hause? Merkt man das so sehr?" Elora fährt sich mit ihrer schlanken Hand durch die roten Haare und lächelt scheinbar verlegen. "Ich stamme aus einer Händlerfamilie, das ist wahr. Mein Vater handelt mit Meeresfrüchten und -tieren, gelegentlich auch mit anderen Dingen, und versteht sein Geschäft recht gut. Ich schätze, das kann man als gutes Haus bezeichnen, wenn es das ist, was Ihr meint", erklärt sie unsicher. Eigentlich eine bodenlose Untertreibung, denn von Holz und Erz über Schmuck und Juwelen bis hin zu Meeresfrüchten und Getreide zog ihre Familie in vielen Märkten einige Strippen, sehr erfolgreich, wohlgemerkt. Aber mit Meeresfrüchten, der Spezialität der Küche Korvosas, hatte es vor vielen Jahren angefangen. Keine Lügen also. Trotzdem schämt sich Elora, nicht offener zu sein und auch ein wenig für ihre Herkunft im Angesicht dessen, was ihre Gefährten über ihr bisheriges Leben angedeutet haben. "Ich selbst hab allerdings nie meine Leidenschaft für ein Kaufmannsleben entdecken können. Diese Karawane zu begleiten ist seit einigen Jahren das, was dem am nächsten kommt. Ich bin eine Wanderin, die es liebt, umherzureisen und die Welt zu erkunden", fährt sie fort und kann dieses Mal viel mehr von ihren eigenen Worten überzeugt sein.

Hythorus

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« Antwort #72 am: 14.12.2009, 14:13:38 »
Wie so oft wartet Hythorus mit seiner Antwort einen Moment ehe er sich äußert. "Vielleicht sind wir uns doch ähnlicher als Ihr denkt", stellt er schließlich fest. "Auch wenn wir unterschiedliche Gründe dafür haben mögen, ziehen wir doch beide die Abgeschiedenheit der Natur vor."
« Letzte Änderung: 15.12.2009, 00:07:52 von Hythorus »

Tex

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #73 am: 15.12.2009, 19:13:57 »
Langsam rumpeln die Karren über die in diesem Teil des Tales noch gut ausgebauten Straßen, immer wieder an weiten Feldern von Rosenbüschen vorbeiziehend und im Schatten uralter Bäume. Schließlich liegt das Ziel ihrer tagelangen Reise endlich vor der Karawane: Fort Thorn, letzter Außerposten der Zivilisation in der weiten Wildnis des Blutschwurtales - und das sieht man dem kleinen Ort auch an: Eine hohe Palisade umgibt die wenigen Häuser, mit zwei steinernen Türmen und einem von zwei weiteren Türmen flankierten, eisenverstärkten Holztor. Als die Karawane an diesem Tor anlangt, finden sie es verschlossen vor. Wenig einladend, bedenkt man zusätzlich auch noch die beiden Soldaten, die mit gespannten Bögen auf den Türmen stehen. Schließlich nähert sich aus einer Hütte ein paar Meter vor dem verschlossenen Tor ein weiterer Soldat, gekleidet in einen blau-grauen Waffenrock, auf dem das Wappen prangt, das die Abenteurer auch schon auf dem Rekrutierungsschreiben sahen - offensichtlich jenes von Sir Tolgrith, dem Herrscher über diese kleine Gemeinschaft. Als der Soldat näherkommt, sehen die Abenteurer, dass er für einen Soldaten recht alt ist und dass ihm vor allem die rechte Hand fehlt.

"Wer seid ihr und warum seid ihr hier in Fort Thorn?", spricht er die Gruppe an.
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- Caliban's Dream

Hythorus

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #74 am: 15.12.2009, 21:44:53 »
"Mein Name ist Hythorus", beginnt der schwarze Magier. Er hält es für angemessen, wenn er als Ältester die anderen Reisenden kurz vorstellt. "Dies sind Elora, Camlo und Vento. Wir begleiten die Karavane von Meister Immbar und haben uns hierher auf den Weg gemacht, weil wir auf Hauptmann Tolgriths Schreiben aufmerksam geworden sind. Es ist unsere Absicht, uns in seine Dienste zu stellen." Während er dies sagt, deutet Hythorus eine Verbeugung an und weist dann mit seinem rechten Arm auf die anderen Reisenden.

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