Mit leeren Augen starrte Revjak an die steinerne Decke, während die Weißen um ihn herum das Experiment vorbereiteten. Er wusste, dies war einer der Tage, an denen er nicht würde entkommen können. Sie hatten ihm dieses rote Serum injiziert, das in seinen Adern brannte wie Säure, und das ihn daran hinderte, das Bewusstsein zu verlieren, oder sich auch nur in sich selbst zurückzuziehen.
Er hörte, wie sich die Weißen darüber unterhielten, dass sie ihn noch umdrehen mussten, später, wenn sie an seiner Wirbelsäule arbeiten würden. Einer der Weißen legte schon die Messer zurecht, damit sie ihn aufschneiden konnten.
Schweiß lief über Revjaks Stirn. Er gab sich alle Mühe, die Angst zu verdrängen. Aber das rote Serum löste Panik in ihm aus, reine, unverfälschte Angst vor dem unerträglichen Schmerz, der vor ihm stand. Drei Mal hatten sie dies bisher mit ihm gemacht. Es waren die schlimmsten Erfahrungen seines bisherigen Lebens gewesen. Und an einem dieser Tage hatten sie ihm auch die Sukkubus eingepflanzt.
Er bemühte sich, die Gedanken daran zu verdrängen, an seine eigenen Schreie ebenso wie an die der Sukkubus. Er starrte an die Decke, konzentrierte sich auf die Form einzelner Steine, ein verzweifelter Versuch, sich abzulenken, auch wenn er schon jetzt wusste, dass es nichts nutzen würde.
Einer der Weißen stellte eine Kiste auf einen kleinen Tisch neben seiner Liege.
"Sein persönlicher Besitz", erklärte einer der Weißen.
"Gut. Gelingt es, seine Erinnerungen an diese Stücke zu löschen, können wir bald seine ganze Persönlichkeit löschen. Danach werden wir die Verschmelzung zum Abschluss bringen."
Einer der Weißen beugte sich über Revjak. "Er hat Angst", kommentierte er emotionslos.
Ein anderer beugte sich ebenfalls über den Kleriker. "Gut. Das vereinfacht den Prozess. Schließe seine -"
Der Weiße unterbrach sich. Die beiden Männer blickten sich an. Was war das in ihrem Blick? Überraschung?
Ohne ein weiteres Wort legten die Weißen die Dinge beiseite, die sie in Händen gehalten hatten. Zwei von ihnen räumten die verschiedenen Instrumente zusammen und brachten sie aus dem Raum. Nur wenige Sekunden später war Revjak alleine. Das Einzige, was die weißen Männer in dem Raum gelassen hatten, war die Kiste mit seinen persönlichen Sachen.
Hilflos lag er auf seiner Liege, festgeschnallt, während das Serum sein Blut zum Kochen brachte.
Oh wie gerne wäre ich jetzt da, in meiner körperlichen Gestalt. Alleine mit dir, während du wunderbar hilflos bist.
Er hörte das Kichern der Sukkubus in seinem Geist, doch trotz ihrer Worte spürte er, dass sie ebenso überrascht war wie er selbst.