Nachdem Arion Asanta zwei Goldmünzen gereicht hatte, begannen sie schweigend zu essen. Ithon konzentrierte sich ganz auf sein Frühstück, während seine zwei Freunde unsicher in die Runde blickten und wohl nicht ganz wussten, wie das alles jetzt weiter gehen würde. Saevon ließ es sich auch schmecken, wobei er ein Glas Wasser, Brot und Käse bevorzugte und die Wurst schmählich beiseite ließ. Ab und an sah der kleine Elfenjunge strahlend zu seinem Onkel. Nach einer guten halben Stunde und nachdem alle gesättigt waren, machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum Tempel der Chauntea.
Mittlerweile waren die Straßen Weloons erfüllt von dem Gemurmel von Menschen, Hämmer waren zu hören und auch der Fährbetrieb am Lindwurmlauf hatte wieder begonnen. Sie brauchten nur eine Viertelstunde bis zum Tempel der Chauntea, der Arion schon bekannt war. Als sie in den Altarraum traten, war dort allerdings niemand zu sehen. Es war jedoch davon auszugehen, dass einer der Priester sicher bald erscheinen würde, um sie eventuell zu begrüßen. Solange war nun endlich Zeit, um sich ganz ungestört zu unterhalten. Ithon ließ sich auf eine der hölzernen Bänke fallen und nahm Saevon auf den Schoss.
"Ich fange am besten mal mit dem an, was ich weiß." Dabei sah er eigentlich nur Fabulon an, weil er immer noch nicht wusste, was er von den anderen Dreien halten sollte. "Vor etwa drei Monaten kamen diese Priester unter der Fuchtel dieser Lady Arthas hier an. Sie besprachen sich einige Tage mit Fürst Rotbart, dann begannen schon die Arbeiten am Tempel, die recht schnell abgeschlossen wurden. Irgendwie kamen uns diese Priester von Anfang an seltsam vor, aber reiner Verdacht nützt da wohl nicht viel. Allerdings begannen wir damit, den Tempel im Auge zu behalten und stellten dabei fest, dass die Leute, die an diesem komischen Ritual teilnahmen, nicht mehr raus kamen. Noch erstaunlicher war, dass eigentlich nur Pilgern, aber niemandem aus Weloon der Vorschlag richtig unterbreitet worden war, an dem Ritual teilzunehmen. Fabula und Saevel haben sich uns angeschlossen. Sie haben hier eine neue Heimat gefunden, wo sie ihren Sohn aufziehen wollten, und sie sahen auch diese neue Heimat wieder bedroht, darum haben sie sich entschieden, der Sache nachzugehen. Sie wollten an dem Ritual teilnehmen. Amnic hat sie noch gewarnt. Zeitgleich haben wir begonnen, Flugblätter aufzuhängen. Dabei scheint Amnic bedroht worden zu sein und kurz darauf war er verschwunden. Fabula und Saevel sind trotzdem zu diesem Ritual gegangen, um daran teilzunehmen und bisher nicht wieder gekommen. Ich vermute, dass sie und auch Amnic dort festgehalten werden. Wir wissen nur nicht, wie wir in den Tempel eindringen sollen. Er ist gut bewacht und ein Ansturm würde da wohl eher nichts nützen. Die Purpurdrachen brauchen wir nicht fragen. Ob sie nun mit denen unter einer Decke stecken oder nicht - sie helfen uns zumindest nicht, weil es keine wirklichen Verdachtsmomente gibt. Sie waren zwar mal dort und haben sich umgesehen, aber mehr auch nicht. Den ganzen Tempel hätten sie auf den Kopf stellen müssen!" Ithon atmete tief durch, bevor er etwas ruhiger weiter sprach: "Das ist also der Stand der Dinge. Wir können im Moment nichts weiter tun, als den Tempel zu beobachten."