Innerlich fluchte Regardur. Dieser Schatten schien sich nicht treiben zu lassen. Also mußte er seine Argumente deutlicher machen. Zwei schnelle Schritte vor, gefolgt von einem vorsichtigen Schwung seiner Axt, sollten dem "was auch immer" Beine machen.
"Halt mir bitte den Rücken frei," raunte Taris Fabulon zu, ehe er um die Ecke in den Gang einbog. "Ich werde versuchen, den Gegner von hinten zu erwischen." Er wusste nicht was ihn erwartete und musste daher eigentlich vorsichtig sein, doch auf der anderen Seite wollte er den Gegner, den Regadur offenbar ausgemacht hatte, nicht entwischen lassen.
Lyriel erschrak als sie plötzliche aus dem Nebel heraus die steinerne Fratze erblickte. Sofort hob sie ihren Dolch zum Schutz vor sich und wartete ab was passieren würde.
Fabulon nickte mit grimmiger Entschlossenheit, als Taris ihn aufforderte, ihm den Rücken zu decken. Er folgte Taris in den Gang. In diesem Moment trat Lyriel aus dem Nebel und erschrak vor der Fratze an der Wand, aber sie tat ihr nichts. Sie bestand scheinbar aus nicht mehr als aus Stein, doch konnte Lyriel die Kampfgeräusche hören, die nun in den Gängen zu ihren beiden Seiten aufbrandeten.
Regadur hatte bereits erwartet, dass sein Schlag ins Leere gehen würde und er hatte Recht. Das Problem aber sah er hinter seinem eigentlichen Ziel, denn sie hatten es nicht nur mit einem Gegner zu tun. Im Schatten hinter demjenigen, den er angegriffen hatte, lauerte noch zwei Gestalten und eine davon legte einen Pfeil auf ihn an. Gerade als Taris' Licht unruhig schwankend die drei Gegner zu beleuchten begann, wurde dieser Pfeil los gelassen und vor ihm erhob sein eigentlicher Feind - klein, verhutztelt und in absolut schwarze Kleidung gehüllt - sein Schwert. Doch beide Angriffe prallten an seiner Rüstung ab, nur gab das Regadur keine Gelegenheit, seine Gefährten zu warnen.
So sah sich Taris, bevor er Regadur zuhilfe kommen konnte, einem Feind gegenüber, der aber ebenso überrascht zu sein schien wie er und deshalb mit seinem Schwert nur an Taris' Rüstung vorbei kratzte. Es kam Taris vor, als bewege sich vor ihm ein Schatten, der nur schwer auszumachen war, trotz des Lichtes der Laterne.
Fabulon konnte zwar den Gegner einigermaßen sehen, aber er würde mit dem Bogen so nicht an ihn heran kommen.