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Autor Thema: Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht  (Gelesen 92434 mal)

Beschreibung: Die Geschichte

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Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #660 am: 08.12.2010, 12:02:22 »
Kevrin versuchte ein wenig seinen Arm zu bewegen, zuckte jedoch sofort wieder zusammen und blieb ruhig liegen, den Blick an die Decke geheftet. "Ein paar Monate ist das sicher her. Vier oder fünf Monate. Die Zeit kommt mir im Vergleich zu meinem vorherigen Leben so gering, aber so wertvoll vor. Ich kam mit einem Schiff hierher nach Weloon und da bin ich Shan Thar im Gasthaus "Zur Laterne" begegnet. Ich hab nicht gewusst, dass das so eine schicke Unterkunft ist. Hat ganz schön Geld gekostet und ich hatte nicht soviel dabei und da sollte es fast schon Ärger geben. Ich war kurz davor, mich mit dem Wirt anzulegen und eine Dummheit zu begehen, aber da ist Shan Thar gekommen und hat für mich bezahlt. Als Gegenleistung hat er nur verlangt, dass ich ihm zuhöre, und das habe ich getan. Wie ich euch schon sagte, ich schloss mich ihm an, weil ich so meine Fehler wieder gut machen wollte. Ich verstehe einfach nicht, was ich jetzt gemacht haben soll. Was Shan Thar gemacht haben soll. Wovon sprecht ihr denn bloß?" Verzweiflung machte sich auf dem Gesicht des Mannes breit.
"Ein Auge auf den Gefährten, ein Auge auf den Gegnern - und man hat alle Feinde im Blick." Elias Ch'Ame vormals Gotteskind aka Sami aka Milan aka ein paar Verschollene

Dorgen Gilmarik

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #661 am: 08.12.2010, 16:42:03 »
Dorgen musterte den Verletzten aufmerksam, sah jedoch keinen Grund ihm nicht zu glauben: "Macht euch keine Sorgen, erzählt einfach weiter. Ihr seid also mit Shan Thar zum Tempel gegangen und habt euch den Leuten dort angeschlossen. Dort sol ja des öfteren ein besonderes Ritual stattgefundeh haben, könnt ihr das vielleicht etwas genauer beschreiben? Am besten so detailliert, wie ihr euch erinnert."

Áine

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« Antwort #662 am: 08.12.2010, 17:14:03 »
Áine sagte nichts. Sie stand neben Dorgen und sah nicht mehr wütend sondern eher gespannt auf Kevrin herunter. Das Gespräch lief endlich wie es sollte: Obwohl dieser Gefangene äusserst dumm war konnte er doch interessante Informationen haben.

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #663 am: 09.12.2010, 18:48:29 »
Kevrin nickte und hustete, wobei er schmerzhaft das Gesicht verzog. "Ja, das stimmt. Es gibt ein Ritual, bei dem man Mystras Segen erhält, aber nur diejenigen, die sich über die drei Tage, die das Ritual andauert, hinweg beweisen und die Lehren auch aufnehmen. Nur jene, die sich dessen sicher sind, dass sie es durchhalten, sollten daran teilnehmen. Ich habe deshalb nie daran teilgenommen. Ich dachte, dass ich den Segen der Mutter nicht verdient habe..." Tränen traten in die Augen des Mannes, die er zusammen kniff, bevor er seinen Kopf wegdrehte, um die Tränen vor Dorgen und Áine zu verbergen.
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Áine

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #664 am: 09.12.2010, 19:37:35 »
Und wieder eine dieser unsinnigen Erklärungen, die Kevrin offensichtlich geglaubt hatte. Jetzt weinte er auch noch! Áines Gesicht verdüsterte sich. Was sollten sie mit diesem Nichtsnutz anfangen? Er wusste gar nichts.
"Ist ja gut." knurrte sie genervt. "Ihr braucht deshalb nicht zu weinen." Auffordernd blickte sie zu Dorgen. Ihm lag es mehr freundlich zu einem Versager wie Kevrin zu sein und er bekam nun offiziell die Erlaubnis diesen Weichling zu trösten, zu heilen oder was ihm sonst einfiel mit ihm zu tun. Besonders hilfreich war diese Befragung nicht gewesen.

Dorgen Gilmarik

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #665 am: 09.12.2010, 20:28:20 »
Dorgen runzelte kurz die Stirn, es wäre wirklich zu schön gewesen, wenn dieser Mann mehr über die Vorgänge im Tempel wissen würde, aber dem war scheinbar nicht so. Also legte er ihm trüstend die Hand auf die Schulter, während er eine weitere Frage stellte: "Haben die Personen, die an dem Ritual teilgenommen hatten und nicht zu den Priestern des Tempels gehörten, jemals mit euch darüber gesprochen?"

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #666 am: 12.12.2010, 04:03:13 »
"Nicht so wirklich. Sie waren ganz fasziniert davon, aber man erhält eben die Lehren der Mystra nicht, indem man andere Teilnehmer danach befragt. Das würde der ganzen Intention widersprechen." Kevrin wischte sich die Tränen weg und warf Áine eine verschüchterten Blick zu. Scheinbar war er sich nicht sicher, was er von der Halb-Orkin zu halten hatte, die ihn zuvor noch wenig höflich behandelt, aber nun wohl doch Mitleid mit ihm hatte.
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Dorgen Gilmarik

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« Antwort #667 am: 12.12.2010, 12:56:29 »
Dorgen überlegte einen Moment, wie er nun fortfahren sollte und sprach erst einge Augenblicke später weiter: "Es sind doch sicherlich eine ganze Menge Pilger gekommen um an dem Ritual teilzunehmen. Ist euch jemals aufgefallen, dass welche von ihnen sich danach nicht der Tempelgemeinschaft angeschlossen haben, aber sich auch nicht wieder auf die Reise begeben haben? Lasst euch bitte Zeit und denkt ganz genau nach, ob euch vielleicht irgendetwas einmal aufgefallen ist. Jedes Detail könnte wichtig sein."

Fabulon

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« Antwort #668 am: 12.12.2010, 16:36:05 »
Der Elf nickt und schaut dabei gedankenverloren in seinen Becher. "Ja, wenn dein Schützling nicht unter den toten ist, dann haben wir eine gute Chance, ihn genauso lebend zu finden, wie meine Schwester. Ich kann fühlen, dass das Band, das uns verbindet noch intakt ist, daher bin ich sehr sicher, dass sie noch lebt. Und dann ist es sehr wahrscheinlich, dass auch derjenige noch lebt, nach dem du auf der Suche bist, nicht wahr?"
« Letzte Änderung: 12.12.2010, 16:36:25 von Fabulon »

Regadur Goldnase

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« Antwort #669 am: 14.12.2010, 00:10:18 »
"Wir werden sie finden." Dieser Satz schwebte noch eine Weile im Raum, bevor ein grummeln von Regardurs Bauch die Stille unterbrach und Regardur ohne eine weitere Bemerkung wieder zu Essen anfieng, diesmal jedoch weitaus langsamer, als wäre mit seinen Gedanken ganz woanders. Und tatsächlich ging er in Gedanken erneut seine Bruchstückhaften Erinnerungen durch. Er hatte Andrew nicht beschützen können. Schlimmer noch, er hatte zugelassen das der Junge verschleppt wurde. Und er lebte noch. Ironischer Weise könnte er mit der Situation besser umgehen, wäre er gestorben, bei der Verteidigung. Schon öfter war er dem tode nahe gewesen, und doch hatte Moradin ihn noch nicht in seine heiligen Hallen gerufen. Aber er hatte auch noch keinen Schützling verloren. Wenn sich das herum sprach, konnte er weitere Aufträge vergessen, sein Ruf wäre beschmutzt. Er mußte den Jungen finden und ihn zu seinem Vater zurück bringen, oder dabei sterben.

Elias Ch'Ame

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« Antwort #670 am: 19.12.2010, 03:57:29 »
"Ich weiß nicht. Ich habe mir die Gesichter der Pilger nie genau gemerkt oder überhaupt angesehen. Sie haben sich in der Regel ja an Shan Thar gewandt, um an dem Ritual teilzunehmen. Aber es sind doch danach immer welche aus der Halle gekommen, darum habe ich mir nie Sorgen gemacht. Hm. Naja, vielleicht ist da doch etwas, aber...ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass es von Bedeutung ist. Ich hab es auch nie so richtig verstanden und Shan Thar auch nicht danach gefragt."
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Dorgen Gilmarik

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« Antwort #671 am: 19.12.2010, 09:46:56 »
Dorgen zog die Augenbrauen hoch, vielleicht konnte dieser Mann doch etwas nützliches beitragen: "Erzählt bitte alles, was euch aufgefallen ist. Ob es von Bedeutung ist werden wir dann entscheiden."

Fabulon

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« Antwort #672 am: 19.12.2010, 21:08:39 »
Nachdem sie eine Weile schweigend jeder seinen eigenen Gedanken nachgrübelnd am Tisch gesessen und gegessen und etwas getrunken hatten, schaute Fabulon auf und fragte Regadur: "Was meinst du, dauert Herrn Gilmariks Verhör noch lange? Ich muss zugeben, ich bin über die Erkenntnisse mehr als nur neugierig."

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #673 am: 23.12.2010, 04:29:38 »
"Na ja, mir ist aufgefallen, dass Shan Thar selten bis gar nicht Bewohner aus der Stadt eingelassen hat. Mir ist zumindest keiner aufgefallen. Für gewöhnlich waren es Umherreisende, zumindest soweit ich mich mit einigen unterhalten habe. Allerdings weiß ich beim besten Willen nicht, warum er so entschieden hat oder warum überhaupt eine Auslese stattgefunden hat, denn wir konnten jede Kupfermünze gut gebrauchen."
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Dorgen Gilmarik

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« Antwort #674 am: 03.01.2011, 18:25:51 »
Dorgen runzelt leicht dir Stirn, es ergibt ohne Zweifel Sinn, dass die Priester nur Fremde aufgenommen haben. Amnics Verschwinden hatte schließlich auch seine Frau und damit Dorgen auf den Plan gerufen. Der Morgenbringer erinnert sich nun, dass eine äußerst schmerzliche Aufgabe noch vor ihm liegt, konzentriert sich dann aber wieder auf den jungen Mann: "Es gibt hier in der Stadt einen weiteren Priester der Mystra, sein Name ist Tunaster. Habt ihr jemals von ihm gehört oder ihn vielleicht sogar einmal gesehen? Er hat den Tempel ebenfalls besucht, war aber kein Mitglieder der Gemeinschaft."

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