"
Bei den Göttern...", entfährt es Varagand schon bei der ersten Geschichte. Bei der zweiten lässt er die Runenaxt zu Boden fallen, bei der vierten presst er sich die Hände an den Kopf und bei der fünften geht er in die Knie.
Die Momente, in denen er den Tod gebracht hat, schießen in Bildern an ihm vorbei. Der Priester. Die Hexe. Schmerz.
Er liegt am Boden und lässt die Erzählungen über sich ergehen wie einen Hagel aus Dolchstößen.
Nach der letzten Geschichte starrt er mit offenen Augen an die Höhlendecke.
Er war ein Monster gewesen. Das Monster, das er jagte.
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Nicht mehr...", sagt er leise.
Er richtet sich auf und sieht in die toten Gesichter, eines nach dem anderen.
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Ich kann euch nicht zurück ins Leben bringen... Ich kann nur verhindern, dass noch mehr sterben müssen wie ihr." Er tastet über seine Wangen, tastet in etwas Feuchtes hinein. "
Tötet mich, wenn ihr es wollt. Wahrscheinlich habt ihr alles Recht der Welt dazu. Außerdem bin ich unbewaffnet. Aber wenn ihr es tut, dann führt ihr damit nur den Kreislauf des Hasses weiter. Der Kaiser regiert weiter, die Nächsten werden sterben. Diese Runenwaffe", Varagand zeigt auf die Axt am Boden, "
wurde dazu geschmiedet, ihn zu stürzen. Und das habe ich vor."
Er stellt sich aufrecht hin und legt eine Hand auf seine Brust. "
Ich weiß, was ich getan habe. Ich weiß, dass ich dafü den Tod verdiene. Aber überlegt gut. Tötet ihr den, der ich war, dann tötet ihr auch den, der ich jetzt bin."
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