Brottor, Thorald, Amalaric und Thorranaga reiten in Richtung Steinheim. Die ersten Blaetter der Baeume beginnen schon braun zu werden und die fernen Huegel, welche auch Steinheim beheimaten, erleuchten in einem Farbengemisch aus dunklem Gruen und leuchtendem Rot.
Der Wind ist deutlich kuehler geworden und seine Boehen erinnern die Helden daran das der Sommer nun wohl vorbei ist. Der graue Himmel und die leuchtenden Waelder scheinen die Stimmung der Helden wiederzuspiegeln. Alle freuen sich auf die bevorstehende Hochzeit, das Fest und den bunten Trubel und doch liegt ein grauer Schatten auf ihrem Gemuet. Lassal ein wichtiger Teil ihrer Gruppe wird nicht da sein.
Langsam reiten die Helden dahin, keine besondere Eile treibt sie an, zu hektisch waren die letzten Tage ...
Lassal reitet im schnellen Gallop seinem Orden entgegen. Sein Haar ist wirr im aufkommenden Wind, sein Blick abwesend und doch entschlossen. "Ich habe den Schatten in mir erkannt oh Herr, doch werde ich ihn ueberwinden und doch einen Platz unter den deinen finden?"
Diese Frage glaubt der Krieger nur beantworten zu koennen unter den Mitgliedern seines Ordens und so strebt er entschlossen sein Ziel an - bereit seine haerteste Schlacht zu schlagen ...
Nuala schwebt von dem Ring um ihre Flosse getragen durch die Strassen Brindinfurts. Das Fest hat sie leider verpasst. Besonders aergerlich, da ihr Reisende erzaehlten was sich alles ereignet hatte in Brindinfurt. Wie soll sie denn je eine grosse Erzaehlerin ihres Volkes werden wenn sie die wichtigen Ereignisse immer verpasst?
Die Leute schauen ihr nach waerend sie durch die Strassen schwebt, einige bleiben sogar stehen. Etwas das Nuala gewohnt ist. Ihre Gestallt scheint den Menschen zu gefallen, hat sie festgestellt, aber die meisten sind wohl eher verwundert ein Wesen durch ihre Strassen wandeln zu sehen, dessen untere Koerperhaelfte nicht wirklich fuer das Leben an Land gemacht ist.
Endlich hat sie das Gasthaus gefunden das man ihr genannt hatte - das Schild und Schindel. An diesem Ort hat die Heldengruppe Unterkunft gefunden. Neugierig betritt sie das Gasthaus ...
Lassal springt vom Pferd noch bevor dieses zum Stehen gekommen ist. Die Leute im Stall nehmen sein Pferd entgegen und der Krieger dankt ihnen mit einem kurzen Nicken - er ist deutlich abwesender als sonst.
Er betritt die Hallen seines Ordens und etwas Ruhe kehrt in seinem Inneren ein.
Als er endlich seinen Ausbilder Verdan trifft, sieht er in dessen freudiges Gesicht und macht dem Krieger Mut.
"Lassal - ich freuhe mich euch zu sehen! Vorallem lebendig und an einem Stueck! Man hoert ja schlimme Dinge aus Brindinfurt - ich bin froh das ihr zu Gegen wart um Alein und Thorea zu unterstuetzen."
Ein gequaeltes Laecheln ist auf Lassals Zuegen zu erkennen welches auch Verdan nicht verborgen bleibt. "Ich weiss was euch bedrueckt Lassal! Ihr habt nicht nur dem Tode ins Auge gesehen, sondern es hat sich euch auch der Schatten in eurer Seele offenbart. Ihr seit ueberrascht das ich das weiss? Ich weiss es schon lange Lassal - Heirouneus hat die dunkle Seite in euch erkannt - doch er baut auf euch Lassal. Doch berufen wird er euch erst wenn ihr dem Schatten in euch begegnet seit und ihn ueberwunden habt. Wenn euch das gelingt werdet ihr frei sein von Wut und Eitelkeit und ihr werdet erstrahlen in Guete! Heirouneus hat euch nicht verlassen und er verschmaet euch auch nicht, im Gegenteil, er baut auf euch - denn die Hoffnung ist das ihr durch euern Kampf als einer der Staerksten und Edelsten hervorgehen werdet den unser Kirche kennt.
Jetzt wo ihr eure dunkle Seite erkannt habt sind wir diesem Ziel naeher gekommen Lassal und ich habe mich freiwillig gemeldet euch zu leutern. Es wird mich viel Kraft kosten und geschwaecht werde ich zurueckbleiben wenn wir das Ritual der Leuterung beendet haben. Doch wie unser Herr glaube ich an euch und ich bin mehr als bereit diesen Preis zu zahlen - wenn ihr bereit seit die Wut in euch zu bekaempfen und ihr euer Schicksal annehmt"...
Nuala ist mehr als enttaeuscht, zwar hat sie viele Geschichten ueber die Geschehnisse der letzten Tage gehoert und auch was die Helden der Stadt zustande gebracht haben. Vorallem Thorranaga wir immerwieder von den Leuten erwaehnt. Mit stolz reden sie von unserem Hauptmann, auch wenn einige sich hin und wieder ob seines weibischen Auftrettens lustig machen. Doch wieder ist sie zu spaet. Die Helden haben vor einem halben Tag die Stadt verlassen um in ein kleines Zwergendorf namens Steinheim zu reisen. Ein Ortsname der wenig Abenteuer verspricht! Und dann sind sie auch noch zu Pferd unterwegs, was zu Nualas Abscheu bedeutet das sie sich erneut auf eins dieser stinkenden Landwesen setzen muss um nicht noch mehr Abstand zwischen der Gruppe und ihr aufkommen zu lassen.
Veraergert schwebt Nuala aus dem Gasthaus und sucht die naechste Stallung auf um sich in das Kaff Steinheim zu begeben...
Als die Helden in Steinheim ankommen ist die Freude gross. Nicht nur Brottor wird mit offenen Armen und neugierigen Blicken empfangen, auch die anderen Befreiher der Schmiede werden freudig in die Mitte genommen. Nordri klopft den Helden mit so viel Kraft auf den Ruecken, das die betreffenden bald umfallen. Amalaric wird mit etwas Vorsicht begruesst, man weiss ja nie was so alles passiert, wenn man einen Magier zu doll auf den Ruecken klopft.
Dann endlich wird Brottor von Estri begruesst, einer zwergischen Schoenheit findet Amalaric, worueber sich die Menschen der Gruppe jedoch kein Urteil abzugeben getrauen.
Alles ist vorbereitet erfahren die Freunde - und am naechsten Morgen soll die Zeremonie und das Fest beginnen.
Girlanden und Fakeln, bunte Lichter und seltsame Klaenge erfuellen die Hallen Steinheims und die Abenteurer lassen sich erstaunt einhuellen in die Stimmung des Zwergenfestes. Es werden Taenze getanzt welche die Menschen noch nie gesehen haben und Getraenke getrunken die in ihrer Staerke ihresgleichen suchen in den Staedten der Menschen. Doch bei aller Verschiedenheit ist die Zeremonie der Verbindung zwischen Brottor und Estri mit vielen bekannten Sitten durchsetzt. Nach der Rede des Altesten, welcher die beiden traut, knuepfen Brottor und Estrie ein Band aus Mithril um ihre rechten Handgelenke - ein Symbol der ewigen Verbundenheit. Dann fragt der Aelteste die Anwesenden eine Frage die auch den menschlichen Gaesten nur zu bekannt vorkommt "Kann einer der Anwesenden einen ordentlichen Grund anbringen warum diese beiden nicht fuer immer vereint sein sollen?" ...
Lassal reitet wie der Wind, keine Gnade goennt er seinem Pferd. Nicht geleutert aber berufen ist er - der Stein der Selbstzweifel ist von seinem Herzen gefallen und nur ein Wunsch ist in demselben uebrig geblieben - seinem Freund den Wunsch zu erfuellen den er ihm schon versagen wollte.
Scheppernd stuertzt der Krieger in die Hallen von Steinheim seine Ruestung nicht repariert, nur die Symbole seines Patron auf hochglanz poliert. Verwundert betrachtet er die Hallen in ihrer ungewohnlichen Verzierung. Dann hoert er die Worte des Aeltesten "Kann einer der Anwesenden einen ordentlichen Grund anbringen warum diese beiden nicht fuer immer vereint sein sollen?" ...
Nuala hat die Huegelketten endlich hinter sich gelassen und hat in dieser einsamen Gegend aus vereinzelten Dorfern in denen ein Jahrtausen nichts geschen zu sein scheint, endlich Steinheim erreicht. Sie laesst das stinkende Tier auf der Lichtung vor dem Eingang in den Berg stehen. Ploetlich gallopiert ein Gepanzerter Krieger an ihr vorbei, springt vom Pferd und stuermt in den Eingang schnell folgt sie dem Mann - denn das sieht danach aus das Nuala endlich mal zur rechten Zeit am rechten Ort ist. Als sie die Halle mit den unzaehligen Leuten betritt, kann sie erkennen wie der Krieger scheppernd zum halten kommt, in dem Moment indem ein sehr alter Zwerg die Worte spricht "Kann einer der Anwesenden einen ordentlichen Grund anbringen warum diese beiden nicht fuer immer vereint sein sollen?" und alle sich umschauen um zu erblicken wer in diesem heiklen Moment so einen Radau veranstalltet...
Alle Augen sind auf Lassal gerichtet. Einen Umstand den Lassal nicht provozieren wollte, wollte er doch nur noch rechtzeitig ankommen. Geistesgegenwaertig nutzt er die Gelegenheit und entgegnet dem Alten "Wenn einer es nur wagen sollte, sein Wort zu erhaben, so schweigt er danach für immer!"
"Lassal!" hallt der laute freudige Ruf von Brottor durch die steinernen Raeume. Ein lautes Murmeln erfuellt wieder die Halle und freudig wird nun auch Lassal begruesst, vorallem von Brottor. Dann segnet der Alte das Paar und die Anwesenden im Namen aller guten und gerechten Goetter und ein Fest beginnt wie es nur die Zwerge feiern koennen und das die Menschen unter den Gaesten nie vergessen werden.