Die Worte von Lémar gaben Mika Sicherheit. Die Nähe des junges Mannes ebenfalls, denn als seine Hand auf ihrer Schulter ruhte, schien die ein wenig in sich zusammengeschrumpfte Bardin, wieder ein klein wenig zu wachsen. Doch ohne Fragen blieb Mika nicht.
"Aber was mache ich denn dann in einer Situation wie der gerade? Ich habe überhaupt nichts gemacht. Ich habe keinen langen Vortrag gemacht, dass wir kein Zeit haben. Ich habe nur einen Hinweis darauf gegeben, dass wir weniger Zeit zur Verfügung haben, als es vor wenigen Stunden noch schien. Das ist kein Grund mich so anzumeckern.
Zuhören tut sie auch nicht. Zumindest hinterlässt sie sehr erfolgreich genau diesen Eindruck. Denn sonst würde sie nicht so rumkeifen und mal versuchen mir zu folgen. Dass ich nicht nur Schwachsinn erzähle dafür gibt es inzwischen sogar Beweise und es hilft nichts. Ich weiß nicht was ich machen soll." Sagte Mika, die ernsthaft an dem Streit mit Eretria zu knappern hat.
Zum Leidwesen von Lémar, erwischt es nun den jungen Mann, der sich nun alles anhören muss, was Mika gerade im Moment noch rumtreibt: "Ich meine... Ich habe vorhin darauf hingeweisen, dass wir nicht sicher sein können, dass uns das Haus Tirkesson die Pferde zur Verfügung stellt und inzwischen musste mir Milan Recht geben. Auch Eretria musste inzwischen bestätigen, dass wir, wie ich es gesagt habe, dem Attentäter nicht durch die Gassen nachjagen brauchen, weil wir keine Chance haben. Aber all das reicht nicht aus, dass sie mal über meine Worte nachdenkt. Lieber keift sie rum.
Und ich bin mir nicht mal sicher, ob sie ihre Worte überhaupt überdacht hat." Sagte Mika mit vollem Ernst.
"Natürlich ist Eretria nicht diese Aliya aus unseren Träumen, aber angesichts dieser Prophezeihung, oder wie man das nennen will, wird sehr deutlich, dass dieser Attentäter im Kanalarbeiter bereit sein würde zu glauben, dass Eretria Aliya ist. Dementsprechend könnte sie Einfluss nehmen.
Und selbst wenn ihre Theorie, jene ist, die stimmt, dass sie über die Träume Einfluss nehmen kann, dann ist das außerhalb der Großen Feste genausogut möglich wie hier. Dann müssen wir nicht hier bleiben, wie sie es wünscht. Wir würden ihrer Meinung nach den Schlüssel zur Lösung des Rätsels gar nicht wegwerfen, wenn wir die Stadt verlassen, weil sie überall träumen kann. Wir würden die Stadt nur mit dem Problem zurücklassen, wenn meine Idee weiterhin ignoriert wird. Aber ich erzähle ja immer nur Blödsinn." Endete Mika und wirkte sehr traurig und schrumpfte langsam wieder zusammen. Spätestens jetzt musste Lémar klar werden, dass die junge Bardin sehr unzufrieden war und sich in der Gemeinschaft extrem unwohl fühlte.
"Sicherlich treffe ich nicht immer den richtigen Ton, aber das ist kein Grund, so zu tun, als wäre doof. Ich meine, ich versuche dafür zu sorgen, dass wir unseren Auftrag erfüllen. Alles andere ist zwar auch irgendwo wichtig, aber wir können nicht alles machen und deshalb konzentriere ich mich darauf, wo von mir verlangt wird, dass ich meine Pflicht erfülle, denn dafür werde ich bezahlt und Geld brauche ich zum Überleben."