Eretria hörte, während sie sich langsam Richtung Große Feste begaben aufmerksam zu, als Mika und Milan ihre Träume erzählten. Doch sie schüttelte den Kopf, als Mika erklärte, dass sie wüsste, woher der Hass käme.
"Nein Mika, dass erklärt es in meinen Augen nicht. Oder irgendwie nicht richtig." Die Priesterin wirkte ein wenig hilflos. "Natürlich empfindet jemand Hass auf den Verursacher des eigenen Leides. Und natürlich kann ich verstehen, dass ein ganzer Stamm von diesem Sonnenvolk ausgelöscht worden ist, dessen Anführerin wohl Aliya war. Nur erklärt dies nicht, warum dies geschah." Mit einer automatischen Geste versuchte die Frau, wie so häufig ihr Haar nach hinten zu streichen bis sie feststellte, dass dies gar nicht nötig war, weil ihre wilde Haarpracht zu einem Zopf geflochten war. Sie schüttelte verwirrt den Kopf und sprach weiter.
"In Aliyas Erinnerungen tauchen gar keine Auseinandersetzungen mit an deren Stämmen oder Völkern auf. Als ich von ihrem Tod 'träumte', wirkte sie überrascht über die Störung der Zeremonie, die sie abhielt. Aber mit einem Angriff hat sie gar nicht gerechnet. Wenn sie offensichtlich ein derartig brutales Regime regierte, hätte sie nicht vorsichtiger sein müssen? Hätte sie nicht an diese Sachen denken müssen? Aber sie dachte nur an die Kinder, die sie anscheinend anlernte und ihre Einsamkeit, die sie unendlich traurig erscheinen lässt für mich. Ich würde gerne verstehen, wie diese beiden sich widersprechenden Dinge zusammen passen." Die Priesterin zuckte mit den Schultern. "Aber dies werden wir nur erfahren, wenn wir es weiter 'träumen' oder jemanden finden, der uns die Geschichte erzählen kann, nicht wahr?" Eretria klang jetzt weniger nachdenklich, sondern eher neugierig. Als Calfay und Arue sich dann in das Gespräch einschalteten, hörte sie auch diesen aufmerksam zu.
"Ich finde, du solltest trotzdem erzählen, um was es in deinen Träumen geht, Calfay. Wer weiß, vielleicht ergibt sich aus deiner Geschichte doch noch ein Zusammenhang. Es erscheint mir schon sehr seltsam, dass wir drei ..." Die Priesterin deutete kurz auf Milan, Mika und sich selber, " ... offensichtlich etwas haben, was unsere 'Träume' verbindet und ihr anderen, etwas komplett anderes erlebt, was damit gar nichts zu tun hat."