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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 133859 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #615 am: 30.06.2010, 10:57:58 »
Eretria blickte die junge Frau forschend an. Wieder bildete sich diese senkrechte Falte auf der Stirn der Priesterin, die offensichtlich wenig von der Äußerung der Frau hielt. Als Arue ihre wenigen Worte gesprochen hatte, wurde der Ausdruck im Blick der blonden Priesterin allerdings sanft.
"Kind, warum glaubt ihr uns zur Last zu fallen. Wir transportieren auf einem Wagen eine kranke Frau, da werdet ihr uns nicht aufhalten oder anderweitig behindern. Gebt also euren närrischen Widerstand auf. Ihr solltet wissen, dass es nicht heldenhaft ist offenen Auges in das eigene Verderben zu laufen."
Dann lächelte die Frau breiter. "Ihr müsst euch nicht wie ein Mann verhalten. Ihr schützt niemanden, wenn ihr alleine reist. Ihr bringt nur euch selber in Gefahr."

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #616 am: 30.06.2010, 11:51:26 »
Natürlich war Arue klar das Eretria irgendwo recht hatte. Es war gefährlich alleine zu reisen. Und jeder normale Mensch würde es ebenso sehen. Doch fürchtete Arue sich davor zu lange mit den selben Leuten unterwegs zu sein. Nur allzu schnell würde der Fluch der auf ihr lastet diese Unschuldigen dafür büßen lassen und genau das war es was sie nicht wollte. Sie war es Leid jemanden ihretwegen leiden zu sehen.
"ähm ... also ... ich ... es ist ... nur ... also." So sehr Arue es auch versuchte, sie konnte keinen gescheiten Satz zur Antwort bilden.
Ihr fehlten die Argumente um den Vorschlag der gemeinsamen Reise ablehnen zu können und so gab sie es schließlich auf und akzeptierte das Angebot mit einem einfachen Nicken.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #617 am: 30.06.2010, 12:17:54 »
Als erneut ein Streitgespräch entbrach und dabei alle einen recht scharfen Ton anschlugen, ohne dass es dafür wirklich einen Grund gab, schwieg Milan und sah nur zu Maruiko hinunter, der das sicher nicht gut heißen würde. Nur als Eretria fragte, was es bringen würde, zum Turm zurück zu kehren, meinte er ruhig: "Die junge Dame hat dort in einem Lagerhaus eine interessante Entdeckung gemacht. Die Steine, die sie gesehen hat, sind anscheinend mit drakonischen Zeichen verziert, die besonders Calfay und Beldin interessiert haben. Außerdem sah sie dort eine Leiche. Das Lagerhaus ist zudem magisch versiegelt oder war es wenigstens. Sie wurde von einer Art Geist oder so etwas durch einen Spiegel geschleudert und hat dadurch wohl innerhalb kürzester Zeit eine sehr lange Strecke zurück gelegt. Sicherlich wäre es interessant sich das Lagerhaus anzusehen, auch wenn eure Argumente, besonders das von Waldemar, gerechtfertigt sind. Ich glaube allerdings nicht, dass wir deshalb so aus der Haut fahren und ärgerlich werden müssen." Milan suchte den Blick eines jeden seiner Gefährten und hoffte, dass die Stimmung nicht weiter kippen würde. Sie waren immerhin eine Gruppe, aber innerhalb dieser Gemeinschaft auch Einzelpersonen, also im Recht dazu, eine eigene Meinung zu vertreten, die nicht durch harsche Befehle eingeschränkt werden sollte. "Ich glaube, angesichts der Tatsache, dass die Einzige, die uns führen und uns alles zeigen könnte, nicht mehr dorthin möchte, hätte es kaum Sinn, zu dem Lagerhaus zu gehen." Milan lächelte der jungen Frau erneut zu und war froh, als sie sich dazu entschloss, mit ihnen mitzugehen. "Vielleicht verratet Ihr uns jetzt auch noch Euren Namen, wo Ihr Euch anscheinend dazu durchgerungen habt, Euch unserem streitlustigen Haufen anzuschließen."
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #618 am: 30.06.2010, 13:43:37 »
Nach Milans Zusammenfassung nickte Arue kurz zur Bestätigung. Ihr fiel ein Stein vom Herzen als zumindest er es verstand das sie dort nicht wieder hin wollte. Jetzt blieb nurnoch das andere Problem übrig. Naja, sie könnte ruhig zusammen mit dieser Gruppe reisen, aber sobald der Fluch anfängt zu wirken würde sie schnellstmöglich ihren Weg alleine fortsetzen, das nahm sich Arue fest vor.
"Ich ... Ich heiße  Arue ... und bin nur eine einfache Schneiderin." Erwiderte sie auf Milans letzte Frage.

Beldin Gilvaran

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #619 am: 30.06.2010, 17:29:07 »
Beldin hatte auf Mikas Tirade einen Moment lang geschwiegen. Als er sich ihr nun zuwandte, glitzerten seine Augen höhnisch.

"Ich kann sogar ziemlich genau vorhersagen, was die Zukunft bringen wird. Gefahr, große Gefahr sogar, für die ganze Welt. und ganz besonders für uns, denn wir versuchen, ihr Herz zu finden, um sie zu bannen. Aber fürchtet euch ruhig weiter, wenn es das ist, mit dem ihr eure restlichen Tage vergeuden wollt."

Er wandte sich Eretria zu.

"Arue hier meinte, dass die Ritter wohl in das Lagerhaus wollten. Sie meinte auch, dass es wohl nun kein Problem mehr sein dürfte, dort hineinzukommen. Was bedeutet, dass dieser Moment wohl der einzige sein dürfte, in dem wir noch die Chance haben, ihnen zuvorzukommen und herauszufinden, was es wohl war, was sie dort gesucht haben."


Er blickte in die Runde.

"Eure Entscheidung. Wir könenn natürlich auch einfach weiterziehen und so tun, als wären wir anderswo sicherer."

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #620 am: 30.06.2010, 18:33:29 »
"Oh, wunderbar. Wenn wir uns alles ganz lange zurechtdrehen, dann wird alles gut oder schlecht. Genau so, wie es der Herr Beldin gerade braucht." Konterte Mika gekonnt, nachdem sie sehr schnell verstanden hatte, wie der Elf versuchte zu überzeugen. "Am Besten wir setzen uns jetzt hier hin und reden uns die Welt einfach gut. Und, oh Wunder, kurz darauf wird alles toll.
Warum sind wir nicht eher auf die Idee gekommen? Warum sind wir so dumm und reden immer alles schlecht, wenn wir es ganz einfach haben könnten?"
Fragte die Bardin am Schluss, um Beldin klar zu machen, dass sie wenig von seinen Wortspielen hielt.
"Ganz ehrlich: Gefahr gibt es überalll. Aber nicht überall ist sie gleichgroß. Und hier ist sie deutlich größer, als eine jetzt begonnene Tagesreise weiter. Und dass wir im Moment keine Chance gegen die Irren haben, sollte auch dir aufgefallen sein."
Dann wandte sich Mika von der Gruppe ab und verzog sich deutlich verstimmt. Sie ging zu ihren Sachen, um diese zu packen. Sie ging zu ihrem Pferd, um es für die Reise fertig zu machen. Vor allem ging sie aber, um sich zu beruhigen.
Mehr als du glaubst.

Beldin Gilvaran

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #621 am: 30.06.2010, 18:55:30 »
"Wer hatte eigentlich nochmal die Idee, diese feige Person mitzunehmen?." sinnierte der Elf dem Jammerlappen hinterher. Dann wandte er sich den anderen zu. "Nun? um ehrlich zu sein, bin ich nicht sicher, ob diese Welt überhaupt verdient, gerettet zu werden. Daher macht, was ihr wollt. Es interessiert mich nicht."

Wie um seine Worte zu unterstreichen, setzte er sich einige Schritte abseits unter einen Strauch und hüllte sich in seinen Mantel.

Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #622 am: 30.06.2010, 19:41:35 »
Rin war enttäuscht als Arue sie abschüttelte und die anderen erklärten dass sie auf keinen Fall zurückgehen wollten. Dann gerieten dazu noch Mika und Beldin aneinander. Musste sie das verstehen?
Wenn wir Zeit für diesen Kinderkram haben, dann ist auch Zeit da uns die mysteriösen Gegenstände in dem mysteriösen Lager anzusehen. Mit einem vielsagenden Blick betrachtete sie die verbliebenen Gruppenmitglieder, bevor sie ihren Beschluss kurzerhand umsetzte und davonstapfte.
Sie würde alleine gehen. Es war als würde sie sich tatsächlich in die Höhle des Garach begeben. Leichtsinnig... und wenn es notwendig war würde sie es tun.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #623 am: 30.06.2010, 19:47:53 »
So wie er die Sache sah, waren nur noch Waldemar, Eretria und er selbst übrig. Die anderen hatten sich dazu entschlossen, zu schmollen und sich aus der Diskussion zurück zu ziehen. Milan sah ihnen hilflos hinterher und schüttelte den Kopf. Während er Calfay besorgt hinterher sah, meinte er: "Freut mich sehr, Arue. Tut mir Leid, dass es gerade etwas drunter und drüber geht. Ich hoffe, dass wir es bald wieder auf die Reihe bekommen, vernünftig zu handeln." Dann lief er Calfay hinterher und hielt sie auf, denn er ahnte, dass sie sich nicht einfach so in eine Ecke setzen würde wie Beldin: "Du solltest nicht alleine gehen. Das ist wirklich viel zu gefährlich, da hat Mika vollkommen Recht. Ich kann deine Neugierde verstehen, aber ohne Arue wird es ohnehin schwierig und wir wissen nicht, ob die Räuber wirklich weg sind." Er sah sie ernst an. "Vor nicht allzu langer Zeit hast du mich ständig davon abgehalten, Unsinn zu machen. Jetzt hör mal auf mich, oder ich sehe mich genötigt, dich zu begleiten, und sollte ich während dieser Unternehmung sterben, dann wird Eretria ihr auf den Buckel steigen und ich glaube nicht, dass du das willst, oder?" Er zwinkerte ihr zu und hoffte, sie werde doch noch vernünftig werden und sich nicht allein aufmachen.
« Letzte Änderung: 30.06.2010, 19:48:59 von Milan »
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #624 am: 30.06.2010, 20:19:23 »
Während der Streit immer mehr entflammte wurde Arue immer kleiner, oder so schien es zumindest. Ihre Hände begannen zu zittern und natürlich gab sie sich selbst die Schuld für dieses ganze Durcheinander.
"es ist der fluch ... der fluch ... wieder ... ich will das nicht ... nein ... nein." stammelte sie vor sich hin und selbst die umstehenden müssten genau hinhören um sie zu verstehen.
Es ist meine Schuld. Wäre ich hier nicht aufgetaucht würden diese Leute jetzt nicht miteinander streiten. Was soll ich tun? Ich muss weg, dann wird alles wieder gut. Ja ich muss weg.

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #625 am: 30.06.2010, 22:25:18 »
Während sich Mika und Beldin stritten, verfolgte Eretria das Geschehen fast amüsiert. Fast sah es so aus als beobachte sie einen Schlagabtausch und amüsiere sich dabei vortrefflich. Als der Disput damit endete, dass im Grunde alle auseinander liefen, zuckte sie entschuldigend mit den Schultern gegenüber Arue.
"Willkommen in unserer kleinen Gemeinschaft, Arue. Wie du siehst sind wir eine verschworene Gemeinschaft, wo jeder für jeden einsteht." Fast hätte man meinen können, dass die Stimme vor Sarkasmus triefte, allerdings wurden die Worte ein wenig gemildert, weil die Priesterin tatsächlich mit einem Lächeln Milan hinterher schaute.
"Wir sind nicht so schlimm und tatsächlich stehen wir alle für einander ein, Arue. Du musst dich also nicht sorgen." Eretria wusste, dass der Versuch eher lahm war, aber sie hatte die Befürchtung, dass die Frau leise bereits ihren Entschluß bedauerte und dies wollte sie auf jeden Fall verhindern.

Calfay Rin

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« Antwort #626 am: 30.06.2010, 23:32:41 »
"Milan... deine Besorgnis ehrt mich, aber Beldin hat Recht mit seinen Worten. Dies ist die beste Gelegenheit uns dort umzusehen. Es wäre fast ein Verbrechen würden wir uns die entgehen lassen. Ausserdem findet man nicht jeden Tag drakonische Schriftzeichen. Tatsächlich ist es das erste Mal dass ich sie ausserhalb dieses Buches finde.[1] Unsere Reise ist noch lang, damit verglichen ist der Umweg zum Turm zurück winzig. Verstehe dass dort hingehen muss!" Scheinbar hatten die Argumente bei Rin wenig Eindruck gemacht, zumindest was ihre Entschlossenheit betraf. Dafür hatte Milan eine andere Saite angeschlagen, die nun deutlich in ihrer Stimme klang. "Es ist nicht unmöglich dass etwas passiert, deshalb solltest du besser hier bleiben wenn du vom Sinn dieser Unternehmung nicht überzeugt bist. Das gilt für alle von euch. Ich kann nicht die Verantwortung tragen wenn jemand verletzt wird." Und weil gute Freunde nicht leicht zu finden sind. fügte sie gedanklich hinzu.
Erwartungsvoll betrachtete sie ihr Gegenüber, in der Hoffnung dass er nachgab und sie gehen liess.
 1. Behaupte ich einfach mal xD

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #627 am: 01.07.2010, 12:14:52 »
Milan sah zu Eretria zurück und seufzte dann schwer: "Ich fürchte, so einfach wirst du mich nichts los. Ich werde mit dir gehen, wenn du wirklich zu dem Lagerhaus willst. Du sollst nicht allein auf dich gestellt sein." Ihm war unwohl, dass die Gruppe sich trennen würde, aber er wollte Calfay nicht ganz allein ihrem Schicksal überlassen. Wer wusste, was in dem Lagerhaus auf sie lauerte, abgesehen von möglichen Räubern? Er war sich bewusst, dass Eretria, Mika und Waldemar diese Entscheidung überhaupt nicht begrüßen würden, und er hatte dafür auch Verständnis, aber Calfay hatte ihm bisher immer geholfen, er konnte sie jetzt nicht im Stich lassen. "Was ist mit Beldin? Wenn wir gehen, will er vielleicht mit. Und zu dritt haben wir womöglich noch mehr Chancen heil zurück zu kommen, als zu zweit." Er blickte zu dem Elfen zurück und hoffte, er werde das Gespräch mit beobachten. Er wollte nämlich eigentlich nicht zurück und sich Eretrias gerechtfertigten Anklagen, Waldemars kritischen Worten oder Mikas Zynismus stellen.
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Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #628 am: 01.07.2010, 22:45:39 »
So fest ihr Entschluss alleine zu gehen gewesen war, fühlte sich Rin doch erleichtert dass wenigstens einer sie begleiten wollte. Auch sie drehte sich um und fixierte Beldin. Vielleicht würde er die Blicke spüren und sich zu ihnen gesellen... den Versuch war es zumindest wert. "Ja, er hat den Eindruck vermittelt dass er ebenfalls dorthin wollte."
Es ist wohl zu viel verlangt dass er uns jetzt bemerkt, so dass wir nicht extra zurück müssen um ihn zu holen? dachte sie, ihn weiter anstarrend.

Waldemar

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #629 am: 02.07.2010, 06:52:26 »
Waldemar blickte zwischen Mika und den Anderen hin und her. Er war sich sicher, dass Mika definitiv nicht mit zum Lagerhaus gehen würde, und er war sich sicher, dass nicht die Gesammte Gruppe mit den Kaufleuten Weiterreisen würde. Er selbst würde sich unwohl fühlen die Kaufleute im Stich zu lassen, und sie Schmerzen in der Seite erinnerten ihn daran, dass er auch noch nicht wieder so fit war, dass er sich auf eine gefährliche Mission einlassen wollte. Andererseits trieb ihn seine Neugier doch. Dann blickte er zu Mika und fragte sie: "Was meinst Du, wer braucht dringender einen Aufpasser, unsere Freunde hier, oder die Kaufleute?"
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

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