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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 133500 mal)

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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2115 am: 30.12.2012, 22:41:57 »
Mika konnte keine weiteren Gefahren entdecken. Wenn sie weiter gingen, würde sie sicherlich wieder auf Fallen achten müssen, aber im Augenblick schienen sie sicher. Lediglich eine Ecke der Wand, an der noch alte Blutspuren zu sehen waren, betrachtete sie genauer, um auch ja nichts zu übersehen. Und tatsächlich fand sie hier etwas: Eine der Steinplatten, mit denen die Tunnel hier versehen waren, saß locker. Und als Mika die Platte hochhob, entdeckte sie darunter eine kleine Phiole, kaum größer als ihr eigener Daumen, in der sich eine nachtblaue Flüssigkeit befand.

Als die junge Frau mit ihrem Fund aufstand, kam Carnazzo mit dem Reif auf Mika zu. "Ich hoffe darauf, dass er sich automatisch aktiviert, wenn der Träger verletzt ist. Die Frau hat kein Wort gesagt oder sonst etwas, um den Reif zu aktivieren, und er hat ihre Wunden in exakt gleichen Zeitabständen geheilt. Sollte es nicht funktionieren, müsste ich nochmal ein wenig herumprobieren..."

Dann schloss sich der Reif um Mikas Handgelenk. Einen Moment geschah nichts. Dann, nach wenigen Sekunden, spürte sie ein Kribbeln, und die Runen am Armreif leuchteten hell auf. Sanfte Wärme glitt durch ihren Körper, und dort, wo eben noch Schmerz gewesen war, spürte sie nun Ruhe. In nur einem Augenaufschlag waren all ihre Verletzungen verschwunden.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2116 am: 30.12.2012, 22:44:52 »
Liguar kniete sich über die Stelle, an der eben noch die Frau gelegen hatte. "Was passiert bloß mit denen, dass sie einfach so verschwinden? Und was meinte sie wohl damit, dass sie kein Lakai Garazons werden will? Das ist doch der Name, den der Magier auch schon gesagt hatte, oder?"
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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2117 am: 31.12.2012, 01:48:56 »
"Ja, den Typen erwähnte auch der Magier, aber ich habe keine Ahnung, wer dieser Garazon sein sollte. Vielleicht haben wir auch keine Chance, den Typen zu kennen." Antwortet die Bardin auf die Frage von Liguar.
Während sie sprach, fummelte sie schon an dem Armreif der Heilung rum, um ihn wieder zu lösen, nachdem sie geheilt worden war.
Als sie es dann an Liguar weiterreichte, meinte sie: "Das Ding ist wirklich genial. Und ich muss sagen, es ist der Wahnsinn, was diese Pack in seinen Besitz bringen konnte."

Kurz dachte Mika dann an ihre "Karriere" und dachte daran, wie beschwerlich es war, auf ehrlichen Weg zu Geld zu kommen. Sie selbst kannte den leichten Weg sich Geld zu besorgen sehr gut. Sie erinnerte sich zwar auch an das Risiko. Doch die Verführungen des schnellen Geldes, waren auf einmal so groß, wie lange nicht mehr.
Wieder schaute sich Mika um und sah schnell, dass es hier wenig zu holen gab. Denn umgeben war sie nur von Personen, die sie mochte und die sie auch brauchte. Und obendrein gab es nicht mal eine Leiche, die sie durchsuchen könnte. Auf diesem Pflaster konnten ihren diebischen Gedanken keinen fruchtbaren Boden finden und gingen erstmal wieder ein. Damit hatte sie die Realität wieder ...

Carnazzo, kannst du mir sagen, wozu der Trank gut ist?" Fragte Mika den angesprochenen Gnom und hielt ihm die gerade gefundene Phiole hin. "Es riecht zwar auch nach Hilfsmittel, aber ich würde trotzdem gern wissen, was das Zeug kann, bevor ich es schlucken würde." Mika wollte nicht wissen, wo die Gruppe ohne den Gnom stehen würde. Ohne Carnazzo wären sie aufgeschmissen. Und er war nicht die einzige entscheidende Hilfe hier.
"Übrigens Danke an alle, die hier sind."
Mehr als du glaubst.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2118 am: 31.12.2012, 09:57:25 »
Carnazzo schüttelte den Kopf. "Ich müsste mich erstmal ausruhen und mir den passenden Zauber ins Gedächtnis rufen. Die Anwendung würde dann noch einmal eine Stunde in Anspruch nehmen. Und ganz billig ist es auch nicht, wegen der Materialkomponenten."

Dann lächelte er. "Gern geschehen. Ich finde es gut, wenn jemand diesen miesen Leuten mal zeigt, dass sie nicht unantastbar sind. Trotz aller Schätze, die sie sich zusammen gestohlen und geraubt haben. Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute dran glauben mussten, um die Wachen hier unten auszurüsten."
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2119 am: 01.01.2013, 21:41:46 »
Djarrissa zuckte etwas und schloss die Augen, als ihrem tödlichem Pfeil Liguars blutige Handschrift folgte. Sie kannte die Notwendigkeit, keine Gnade walten zu lassen, um selbst zu überleben, doch dies war zu viel. Oder lag es an ihrem komischen Gefühl bei den Gedanken bezüglich des Magiers? Jedenfalls war ihr nicht wohl. Die Enge der Gänge, die dauernden, vielfältigen und schwer einschätzbaren Gefahren, ihre Verantwortung diese zu erkennen und zu warnen machten sie mürbe.

Während die anderen Worte wechselten und sich heilten, sah sie sich wachsam um und versuchte zu lauschen, doch folgte sie dabei dann eher dem Gespräch. "Nicht der Rede wert, ich helfe gerrne.", schnurrte sie und nickte Mika zu. "Außerdem muss ich helfen. Dokai, die Seher und meine Verbindung zu diesen Menschfrauen sind alle Teil meiner Aufgabe.", ergänzte sie in Gedanken. "Nicht jeder muss gestorben sein, damit diese Banditen diese Gegenstände in die Pfoten bekommen haben. Es reichen Erpressung, Kauf und Diebstahl. Aber bei ihrer Art ist es wahrscheinlich, dass jemand leiden musste."

Als sie ihren Blick schweifen ließ, entdeckte sie ihren verschossenen Pfeil wieder. Vorsichtig lockerte sie mit ihrer Axtschneide die Spitze aus der Wand und überprüfte ihn auf Schäden. Anscheinend zufrieden steckte sie ihn in den Köcher zurück und nahm ihre Wachposition wieder ein, um sowohl die Tür als auch den kommenden Gangverlauf zu überblicken.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:29:08 von Djarrissa »

Amani

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2120 am: 02.01.2013, 08:51:01 »
"Was bei allen Geistern ist hier los?" fragte Dok'Hae verwirrt als sich die nächste Gegnerin in Luft auf löste. Er verstand eniges von Magie, aber dieses Phänomene gingen eindeutig über seinen Horizont heraus. Fragend schaute er zu Carnazzo er schien noch am meisten von Magie zu verstehen. Dem Wandler war die Situation unheimlich, er merkte wie sich immer mehr Haare in seinem Nacken aufrichteten.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2121 am: 02.01.2013, 14:58:37 »
Liguar nahm den Armreif dankend an, und nach nur wenigen Sekunden leuchteten wiederum die Runen auf, und ein Großteil seiner Brandwunden verschwand, als wären sie nie dagewesen. Einige Sekunden später wiederholte sich die Szene, und Liguar war vollständig geheilt. Er gab den Armreif an Lemnor weiter, der ebenfalls nach zwei Anwendungen vollständig geheilt war. Zum Schluss erhielt Dok'Hae den Armreif. Auch bei ihm leuchteten die Runen auf, und schon nach einer Anwendung war er vollständig geheilt. Schließlich ging der Reif noch an Vigor, der ebenfalls nach nur einer Anwendung vollständig geheilt war.

Damit waren sie alle wieder voll bei Kräften.

Carnazzo sah zufrieden in die Runde. "Wir sollten entscheiden, wer den Armreif jetzt erhält, um automatisch im Kampf geheilt zu werden. Oder ihr sagt, ihr wollt ihn aufbewahren. Ich gehe davon aus, dass seine Macht, also die Anzahl seiner Anwendungen, begrenzt ist. Aber vielleicht ist es möglich, ihn wieder aufzuladen. Nicht hier, nicht jetzt, aber für eure späteren Reisen. Sind die Ladungen aber einmal verbraucht, verliert der Gegenstand seine Magie."

Dann erst wandte er sich an Dok'Hae. "Es ist schwer zu sagen. Es ist kein Zauber, den ich kenne. Es könnte eine Art... magisches Portal sein, das die Leichen verschwinden lässt, aber so ganz passt das nicht zusammen. Am ehesten erinnert es mich an eine... Herbeirufung oder Beschwörung. So wie ihr vorhin den Käfer beschworen habt, und er am Ende des Zaubers, oder wenn er stirbt, an den Ort zurückkehrt, von dem ihr ihn gerufen habt. Aber ich habe noch nie gehört, dass so etwas mit Menschen möglich ist."

Schließlich fiel sein Blick auf Liguar. "Was das Schicksal der Leute angeht... das ist unmöglich zu sagen. Ich habe gehört, dass es ein oder zwei außerordentlich mächtige Priester auf der Welt gibt, die in der Lage sind, die Toten ins Leben zurückzurufen. Sozusagen wie der Heilzauber, den wir eben beobachtet haben, nur von einer solchen Macht, dass er sogar den Tod überwindet. Ich persönlich halte das aber für eine Legende, wobei ich mich mit priesterlichen Zaubern aber auch zu wenig auskenne."

"Ansonsten..." Aber bevor er weitersprach, schüttelte der Gnom den Kopf. "Nein, das ist ganz bestimmt Unsinn, vergesst es."
« Letzte Änderung: 02.01.2013, 22:00:30 von Sternenblut »
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2122 am: 02.01.2013, 20:38:21 »
Eretria war erfreut, dass dieser Kampf so glimpflich für sie verlaufen war. Fast schien es ihr, dass sie nun zuversichtlicher in die nahe Zukunft blicken konnten. Dieser Armreif schien sie tatsächlich ein gutes Stück voran zu bringen. Doch dann hörte sie die Gespräche ihrer Begleiter und wurde aufmerksam.
"Es gibt viele Dinge, die auch eine Priesterin nicht verstehen kann, Carmazzo. Was auch immer der Magier fürchtete, war in meinen Augen schlimmer als der Tod. Ich fürchte, es gibt sehr viel, was wir nicht kennen und vieles davon möchte ich auch gar nicht kennen lernen." Die Geweihte schüttelte sich. Als wollte sie etwas unangenehmes los werden. "Lasst uns weitergehen. Mich würde ehrlich gesagt interessieren, ob dies Gegner alle von dem Entführer Milans stammen. Warum hatte er die Leute nicht bei der Entführung dabei? Zu viele Fragen und zu wenig Antworten!" Fast schon deprimiert klangen die Worte. Dann schüttelte sie energisch den Kopf.
"Wir müssen weiter. Vielleicht ist es gut, wenn ein Kämpfer den Armreif nimmt. Meine Möglichkeiten sind nicht mehr sehr groß und so wird direkt jemand geheilt, der angegriffen wird."

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2123 am: 02.01.2013, 21:39:42 »
Vigor trat neben Eretria. "Die Reviere gehören einzelnen Banden. Aber die Tunnel dazwischen werden von jemand anderem bewacht. So etwas wie eine... Stadtwache der Unterwelt. Ich weiß wenig Genaues, aber die Wachen in den Gängen dienen gewissermaßen nur dem Schutz der Tunnel, nicht der einzelnen Banden. Wer sie anführt, das wissen wohl nur die Wenigsten."
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2124 am: 02.01.2013, 22:35:55 »
Nachdem alle geheilt waren, nahm Liguar den Armreif an sich, nicht ohne den Kommentar, dass er solchen "Weiberschmuck" unter normalen Umständen natürlich niemals tragen würde.

Er ging mit seinem Bruder zusammen direkt hinter Mika und Djarissa, die beide nach besten Kräften Ausschau hielten. Doch Djarissa war noch immer abgelenkt. Die Gefahren, denen sie sich hier stellen musste, waren mehr, als sie erwartet hatte. Noch dazu der Weg durch die unterirdischen Tunnel, der ihr ein wenig den Hals zuschnürte, und die Erinnerung an ihr Versagen bei der Fallgrube...

Gerade als sie daran dachte, hielt Mika die Hand hoch. "Stop!" flüsterte sie, und deutete auf ein dünnes Drahtseil, das über den Boden gespannt war, etwa einen Meter vor ihnen. Dann zeigte sie auf eine Steinplatte, die für diesen Gang außergewöhnlich breit und ein wenig erhöht war. Djarissa verstand schnell, was die Bardin ihr sagen wollte. Sie standen direkt vor einer Doppelfalle: Wer die erste Falle vielleicht noch überlebte, würde vermutlich direkt in die nächste stolpern - und spätestens hier sein Ende finden. Ein Spalt in der Decke über dem Drahtseil deutete darauf hin, was beim Auslösen der Falle passieren würde: Vermutlich würde eine scharfe Klinge herunterschnellen oder ähnliches.

Mika und Djarissa gaben dem Rest der Gruppe Anweisungen, um sie um die Fallen herum zu manövrieren, dann kamen sie an der Biegung an.

Das Licht ging weiter regelmäßig an und aus, doch in den Phasen, in denen es hell war, konnten sie zumindest über die ganze Ganglänge hinweg erkennen, was vor ihnen lag. Der Gang schien leer, bis auf einen seltsam knorrigen Baum, den man hier in die Mitte des Gangs gepflanzt hatte. Trotz seiner Größe von fast zwei Metern schien er verkrüppelt, krank, und seine wenigen Blätter hatten eine giftgrüne Farbe.

Der Baum stand gute drei Meter vor ihnen im Gang. Er schien wie ein böses Omen, auch wenn der Gang dahinter leer schien - bis hin zu der großen doppelflügeligen Tür aus massivem Eisen, die sie am Ende erwartete.
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Amani

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2125 am: 03.01.2013, 12:14:43 »
Wie magisch wurden Dok'Haes Augen von dem Baum in der Mitte des Raumes angezogen. Er machte ein paar Schritte auf den Baum zu und streckte seine Hand aus um ihn zu berühren. Im letzten Moment überlegte er es sich doch anders und zog seine Hand zurück.

"Was hat dich hierhin verschlagen mein Freund?" flüstert er leise.

Erst jetzt schien ihm die riesige Mauer aus Eisen aufzufallen, die den Weg blockierte. Etwas verwirrt schaute er zu den Anderen zurück. Dies war ihr Gebiet er würde sich zurück halten.

Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2126 am: 03.01.2013, 14:03:26 »
Den magietheoretischen Betrachtungen der anderen folgte Djarrissa aufmerksam, verstand sie aber nicht. Zu gerne hätte sie Carnazzo nach dem Ende des abgebrochenen Satzes gefragt, doch fürchtete sie, die Antwort ebensowenig zu verstehen. Als es weiterging und die Sprache auf die Gangwachen kam, wunderte sie sich. "Eine seltsame Organisation. Irgendetwas müssten sie doch davon haben? Bezahlen die Bewohner Schutzgebühren? An wen?" Der betriebene Aufwand erschien ihr ziemlich groß und nicht ungefährlich für die Bewohner selbst. Diese wollten ja schließlich auch hinein- und hinauskommen. Anderen schien die Enge hier unten nicht viel auszumachen, aber wenn man wie sie Fallen wie die Fallgrube...

"Stop!", hielt sie Mikas Stimme auf und holte sie ins hier und jetzt zurück. Sie war so sehr in Gedanken gewesen, dass sie doch fast die nächste Falle ausgelöst hätte. Sie merkte, wie ihr warm wurde. Wie peinlich und ärgerlich! Elegant und scheinbar die Ruhe selbst nahm sie ihren Fuß zurück und trat einen Schritt zur Seite. Immerhin neigte sie ganz leicht den Kopf ungefähr in Mikas Richtung und flüsterte ihr ein "Danke." zu. Nach kurzer Betrachtung fiel die Vermeidung der Fallen leicht und die Katzenfrau schlich wieder vorne weg.

Als der Baum vor ihnen auftauchte, blieb Djarrissa stehen und legte den Kopf schief. Während sie einen Augenblick nachdachte, überholte sie Dok'Hae. Ihr Kopf schnellte zurück in aufrechte Position, dann berührte sie kurz seinen Arm, als er diesen vorsichtig ausstreckte: "Warrtet! Das ist eine Art Schschlangenbuche, ihre Blätter sind giftig. Allerdings ist sie krank, was in dieserr Umgebung nicht verwundert." Scheu zog sie die Pfote zurück und drehte das Gesicht weg, sie hatte das Gefühl, sich respektlos und vorlaut verhalten zu haben. "Immerhin ist er es, der den Geistern näher steht als ich." Die nächste Frage stellte sie etwas überhastet in den Raum: "Haben wir es wiederr mit Hexerei zu tun?"
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:29:14 von Djarrissa »

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2127 am: 03.01.2013, 14:23:29 »
Carnazzo holte seinen magischen Stein hervor, mit dem er die bisherigen Illusionen erkannt hatte. Einen Moment später schüttelte er den Kopf. "Zumindest keine Illusion."
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2128 am: 03.01.2013, 17:07:16 »
Milan blieb regungslos stehen und wartete, bis er sicher war, dass der Entführer nicht noch einmal zurück kehren würde, um vielleicht doch noch nach Drion - vermutlich der Kerl, den er grad überwältigt hatte - zu sehen. Dann wagte er sich zurück auf den Flur und dachte einen Moment darüber nach, ob er nach dem Mann oder der Frau suchen sollte, die da anscheinend über den Boden geschleift worden war. Aber weder wusste er, wo sich die Tür befand, hinter der der Entführer den Mensch gebracht hatte, noch konnte er es riskieren, Sil zu lange alleine zu lassen. Außerdem passten die Schlüssel vielleicht nicht überall.

Obwohl ihn allein die Neugier drängte, nachzusehen, entschied er sich dagegen und glitt zurück in die Vorratskammer, aus der er gekommen war und hoffte, dass der Schlüssel passte und dass in der Zwischenzeit niemand Sil und Maruiko von der anderen Seite aus erwischt hatte.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2129 am: 03.01.2013, 17:32:56 »
Tatsächlich schien das Glück auf Milans Seite. Er gelangte unbemerkt zurück in den "Vorratsraum", und niemand hatte Sil oder Maruiko bisher entdeckt. Das Mädchen war noch immer ohnmächtig, während sich Maruiko gelangweilt umsah und Milan mit einem kurzen Augenzwinkern begrüßte. "Scheinst deinen Häschern ja ganz gut entwischt zu sein."

Vor dem Tor stand Milan dann vor dem nächsten Problem: Welcher der rund zehn Schlüssel an dem Schlüsselbund, das er entwendet hatte, passte in die Schlösser, vor denen er nun stand? Ihm blieb nicht viel übrig, als auszuprobieren - und hatte wiederum Glück: Gleich der erste Schlüssel passte, und das Schloss öffnete sich problemlos. Durch den Panzerhandschuh war es umständlich, den Schlüssel umzudrehen, aber er wollte kein Risiko eingehen.

Dann machte sich Milan an das nächste Schloss - und bekam gleich die Gefährlichkeit der Türen hier unten zu spüren. Eine Nadel schoss aus einem Versteck hervor - und kratzte an dem Handschuh entlang, der ihn gerade noch einige Nerven gekostet hatte. Nun hatte er ihm vermutlich das Leben gerettet.

Zögerlich drehte Milan den Schlüssel bis zum Ende um, und schließlich öffnete sich ein Verschluss, der zuvor einen Riegel gehalten hatte. Mit leicht zitternden Händen hob Milan nun den Riegel hoch - und löste keine weitere Falle aus. Er hatte die Tür geöffnet, ohne dabei umzukommen - nicht zuletzt durch Maruikos hilfreiche Ratschläge.

Er lauschte einen Moment an der Tür, aber vermutlich war dieses metallene Monstrum ohnehin zu dick, um dadurch irgendetwas zu hören. So entschloss er sich letztlich, die Tür zu öffnen.

Milan musste einige Kraft aufwenden, um die Tür aufzuziehen, aber es gelang ihm - zu seinem Glück ohne allzu große Geräuschentwicklung. Dahinter hörte er - ein leises Plätschern.

Er warf einen Blick in den Raum, und entdeckte eine natürliche Höhle, erhellt durch kleine gelbliche, selbst leuchtende Pilze, die an der Decke und den Wänden wuchsen. In der Mitte der Höhle fand sich ein See, gespeist durch einen unterirdischen Fluss, der sich durch eine etwa kopfgroße Öffnung im Norden in die Vertiefung ergoss, und im Süden an unbekannte Orte weiterfloss.

Einen weiteren Ausgang konnte Milan nicht entdecken.
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