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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 133501 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Amani

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2175 am: 01.02.2013, 22:41:03 »
"Gelehrter?" Dok'Hae könnte nicht mehr an sich halten. Ein kehliger Laut entsprang seiner Kehle. Erst nach enigen Momenten ging den Anderen auf, dass der Wandler lachte. Hier stand er übersät mit den Innereien einer Riesenspinne und wurde als Gelehrter bezeichnet. Die Situation war an Komik kaum zu überbieten. Selbst wenn die Umstände nicht unbedingt zum Lachen einluden, immerhin waren sie nicht zum Spaß hier.

Nach wenigen Momenten schnappte der Wandler nach Luft. Dies sollte ihn noch böse zu stehen kommen. Mit tiefen Atemzügen atmete er den Geruch der Spinneninnereien ein. Der Wandler drehte sich abrupt um, stütze sich auf den Knien ab und würgte: "Hast du ja super gemacht Meister Gelehrter." höhnte seine innere Stimme, während sich der Wandler übergab.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2176 am: 02.02.2013, 09:13:43 »
"Ich bin Shemiya Iyanami." Sagte Mika und wirkte nicht sehr überzeugt, von ihren Worten. Denn ihren Namen sprach die Frau mit leichtem Stottern.

Unsicher schaute die Bardin von der fremdartigen Djarrissa, zu Eretria - die sie mit einem fremden, aber irgendwie vertrauten Namen ansprach -, zu dem brennenden Baum in der Mitte des Tunnels.
Langsam wurde alles klarer. Alles wirkte vertrauter, als der Baum. Und kurz darauf waren sich Mika und auch Shemiya sicher, dass das nicht Tlen war, der dort brannte.
Dann schaute sie an sich herunter und stellte wieder fest, dass irgendwas nicht mit ihr stimmte. Und die Zweifel wuchsen weiter,
Am meisten irritierte Mika, die meinte Shemiya zu sein, die Frau Namens Eretria. Die Priesterin hatte sie schon einmal gesehen. Sie wirkte unheimlich verwandt.
"Wo sind wir?" Fragte Mika. Ihr war egal, wer ihr die Antwort geben würde. Doch ihr Blick galt Eretria, die die junge Bardin inzwischen unentwegt anstarrte. Die junge Frau, die glaubte Shemiya zu sein und Mika genannt wurde, versuchte das Gesicht einzuordnen, dass ihr mit jeder verstreichenden Sekunde vertrauter wurde.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2177 am: 02.02.2013, 20:10:31 »
Lemnor, Liguar, Drexxor und sogar Carnazzo wussten offenbar nicht so Recht, wie sie auf Mika reagieren sollten. Unsicher sahen sie zu der Priesterin, in der Hoffnung, Eretria würde Mika heilen können. Aber es war Vigor, der die Bardin schließlich ansprach. "Mika. Wir sind in Handelsfest. In den unterirdischen Tunneln der Stadt, in denen die Verbrecher sich ihre Behausungen geschaffen haben. Wir sind hier, um Milan zu befreien, der von Verbrechern entführt wurde. Du bist Mika, nicht She... Shemiya."

Erwartungsvoll sah er die junge Frau an.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2178 am: 04.02.2013, 12:42:25 »
Ihr Mantel war nicht angenommen worden, aber das war Djarrissa nur recht. Sie ließ sich von Eretria aus dem Weg schieben und war froh, dass es nicht zum Streit kam. Sie fing den Schwertgurt der Priesterin auf und hielt ihn bereit, ihn ihr wiederzugeben. Das sie die gleiche Vermutung über die Verwirrung von altem und neuem Selbst äußerte, erfreute die Späherin ein wenig. Diese Situation schien sich zum Besseren zu wenden.

Dok'Haes Gelächter und Husten schreckten sie auf und ließen sie besorgt hinüberblicken. Sie hätte es besser nicht getan. Die zerlegte Spinne und der Geruch wirkten heftig auf sie. Sie wich zurück, blickte weg und kämpfte mit Übelkeit. Der Rauch des glimmenden Baumes und die geringere Atemluft durch das Feuer verschlimmerten es. So schob sie ihr Tuch wieder vor die Schnauze, griff nach den Heilkräutern in ihrer Gürteltasche und verrieb etwas stechend riechendes im Tuch. Danach näherte sie sich wieder etwas, ohne direkt hinzublicken, und fragte den Wolfsmann: "Geht es, braucht ihr euer Gegengift?" Si nahm sich vor, sich bei gelegenheit bei ihm zu entschuldigen, ihre Feigheit vor dem Monster hatte ihm diese unangenehme und wenig nützliche Erfahrung verschafft.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:30:18 von Djarrissa »

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2179 am: 09.02.2013, 20:02:21 »
Eretria blickte traurig auf Mika. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich in Richtung Vigor.
"Ich fürchte, es ist keine Zeit, um über Mika und Shemiya zu reden. Das alles ist eine viel zu komplizierte Sache, um sie jetzt zu besprechen. Ich versichere euch, dass euch keine Gefahr droht." Die Geweihte schloß alle mit einer Geste ein. "Ich kann euh mehr erzählen, wenn dies vorbei ist und das werde ich auch."
Sie ging von der Bardin weg. Fast wirkte es, als ignorierte sie sie absichtlich oder verhielt sich so zurückhaltend, dass Mika nun wenig Notiz von ihr nahm. Bei der Katzenfrau blieb sie stehen und nahm ihren Schwertgürtel wieder entgegen. "Ich danke euch." Dann beschäftigte sie sich damit, das Schwert wieder um zu gürten. Nur sehr leise sprach sie dabei und es war sicherlich nicht für die Katzenfrau bestimmt oder sonst jemanden. "Sie verliert sich und ich kann nichts dagegen tun. Oder Mutter Sonne, hilf mir!"
Nachdem sie das Schwert angelegt hatte, drehte sie sich wieder zu allen um. "Ein wenig des Gegengiftes habe ich noch. Jeder, der es brauchte, sollte jetzt trinken und dann weiter. Ich möchte mich nicht länger als notwendig hier aufhalten!"

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2180 am: 10.02.2013, 15:29:53 »
Ein Teil von Mika verstand nicht, was ihr gesagt wurde. Doch dieser Teil wurde sehr schnell kleiner und wenige Sekunden nachdem sie erfahren hatte, dass sie sich in Handelsfest befand, wusste Mika wieder, wer sie selbst war und erkannte, dass sie mit sich, nie allein war, weil in ihr zwei Frauen lebten.
"Bei Mutter Sonne und den zwei Monden, was ist passiert?" Fragte Mika ihre Gefährten und die Welt im Allgemeinen.
Tränen rannen der jungen Frau über die Wangen, doch die konnten auch vom Rauch im Tunnel herrühren. Mika wischte diese Tränen schnell fort, wie auch alles Gedanken, an das, was sie gerade erlebt hatte. Die Bardin war wieder im Hier und Jetzt und wusste wieder, dass es im Moment keine Zeit gab, um seltsamen Gedanken nachzuhängen.
Kurz schaute sich Mika um, erkannte, dass die Spinne versiegt war.
"Danke." Sagte Mika zu ihren Gefährten und ging im Weiteren nicht auf die letzten Minuten ein, sondern sammelte als erstes ihre Waffen ein.
Nachdem die Bardin ihre Sachen wieder zusammen hatte, holte sie ihr Gegengift hervor. Im ersten Moment wollte sie ganz eigennützig die Flasche leeren. Doch bevor sie dies tat sagte sie: "Ich habe noch Gegengift. Ich weiß nicht, ob es jemand dringender nötig hat als ich, denn eine grandiose Kämpferin bin ich nicht und werde ich nie sein. Braucht jemand Gegengift?" Ihr Blick galt vor allem jenen, die wirklich gut kämpfen konnten oder anderweitig wichtig für die Gruppe waren, wie die Brüder Liguar und Lemnor, Carnazzo und Eretria.
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2181 am: 11.02.2013, 17:00:14 »
Milan haderte mit dem Atem, der sich in seiner Kehle festgesetzt hatte und von dort einfach nicht in seine Lungen strömen wollte. Schon wieder eine dieser Fallen! Er hatte es wohl einfach seinem unbeschreiblichen Glück zu verdanken, dass er die Klinge nun nicht in seinem Auge spürte. Am liebsten wäre er umgekehrt, aber er musste wissen, was sich hinter der Ecke verbarg.

Er fixierte wieder den Boden, in der Angst, dass sich ein weiteres Drahtseil dort befand und ihm gleich eine weitere Doppelaxt um die Ohren schwirren würde und tastete sich weiter voran.[1]
 1. Entdecken 9
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Amani

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2182 am: 12.02.2013, 10:31:11 »
Dok'Hae versuchte den schalen Geschmack in seinem Mund loszuwerden. Er spuckte aus, doch den widerlichen Geschmack der Galle wurde er nicht vollständig los.

"Mir hilft kein Gegengift." antwortete er auf die Frage der Katzenfrau. Gegen das flaue Gefühl im Magen würde frische Luft und ein Bad helfen. Er schaute interessiert zu Mika im Moment hing es wohl an ihr wie schnell sie sich wieder fangen würde. Eigentlich sollten sie so schnell es geht weitergehen. Jede Verzögerung konnte sich im Nachhinein gegen sie wenden.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2183 am: 12.02.2013, 21:26:38 »
Als nach weiteren Gegengiften gefragt wurde, hob Lemnor dankbar die Hand. "Ich bräuchte noch was."

Er nahm den Trank entgegen, trank davon - und schüttelte dann den Kopf. "Ich spüre keine Veränderung." Er nahm noch einen Schluck davon, dann schüttelte er wieder den Kopf. "Ein ganz bißchen, aber ich glaube, die Wirkung ist schon aufgebraucht."

Dann sah er zu Mika. "Ich würde dein Angebot dann wohl annehmen. Ich verspreche auch, in keine Feuerbälle mehr hineinzulaufen. Jedenfalls gebe ich mir größte Mühe."

Nachdem Mika ihm den Trank ausgehändigt hatte, nahm er einen tiefen Schluck, und schüttelte sich dann. "Ja, jetzt spüre ich schon eine stärkere Wirkung. Diese Schlaffheit verschwindet."

Dann meldete sich Isabelle zu Wort. "Ich bin zwar auch nicht ganz in Ordnung, aber es geht. Ich habe aber das Gefühl, dass unsere Freunde Carnazzo und Drexxor recht mitgenommen sind von dem Gift. Wenn niemand sonst mehr solche Tränke hat, sollten die beiden sich ab sofort noch mehr als sonst in den hinteren Reihen aufhalten."

Sie klang noch immer etwas schwach, aber nicht mehr so verängstigt wie vorher.

Carnazzo nickte. "Das ist keine schlechte Idee. Aber vor allem sollten wir schnell weiter, sonst bringt uns bald der Rauch um, der sich hier im Gang ausbreitet."
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2184 am: 12.02.2013, 21:31:36 »
So ging Milan also den Gang weiter entlang, Schritt für Schritt, ängstlich darauf bedacht, keine weitere Falle auszulösen. Doch er hatte Glück - ihm begegnete kein weiterer tödlicher Mechanismus, und nach zwei weiteren Biegungen kam er schließlich in einer Höhle an.

Was ihn dort allerdings erwartete, damit hatte er nicht gerechnet. Ein gutes Dutzend Personen befand sich in diesem Raum, zusammengekauert an den kalten Felswänden, mit Ketten dort festgehalten, die man mit metallenen Schellen um ihre Hälse und Handgelenke befestigt hatte. Die armseligen Gestalten hatten kaum genug Bewegungsfreiheit, um sich auch nur zwei Schritt zu bewegen - und offenbar gönnte man ihnen auch nicht mehr: Notgedrungen nutzten sie die Höhle, in die man sie gesperrt hatte, auch als Latrine. Es stank bestialisch, doch noch unerträglicher war das Leid in den Augen der Männer und Frauen, die aufblickten, als Milan sich mit der Fackel näherte...
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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2185 am: 14.02.2013, 21:34:22 »
"Gut." Sagte Mika und gab den Trank nach kurzem Zögern aus der Hand. "Ich denke, dass ich damit auch zu jenen gehören werde, die in der zweiten Reihe bleiben müssen. Denn wirklich gut fühle mich nicht."
Mika, die inzwischen wieder alle ihre Waffen bei sich trug, zog ihren Bogen, auch wenn sie kaum daran glaube, dass sie groß dazu kommen würde, diesen einzusetzen. Denn hier unten waren schon spezielle Umstände nötig, um wirklich den Platz zu schießen zu finden.
Dann schob sich die junge Frau an ihren Gefährten vorbei und setze sich wieder an die Spitze der Gruppe. Denn auch wenn sich die bardin nciht sonderlich gut fühlte, das Thema Fallen musste trotzdem von ihr bearbeitet werden.
Sie verlor keine weitere Zeit, in erster Linie auch, um nicht an die letzten Minuten denken zu müssen, prüfte kurz die Tür auf Fallen, lauschte an ihr und, sollte nichts Verdächtiges sie von ihrem Tun abhalten, öffnete vorsichtig einen Flügel, um durch den ersten Spalt hindurchzuspähen[1].
 1. Suchen 1d20 = (13) +5  Gesamt: 18
Lauschen 1d20 = (12) +4  Gesamt: 16
Entdecken 1d20 = (11) +4  Gesamt: 15
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2186 am: 14.02.2013, 22:47:51 »
Die übrigen Gefährten beobachteten Mika mit leichter Sorge, ließen sie aber gewähren. So machte sich die Bardin an der Tür zu schaffen - und hatte tatsächlich bald darauf eine Falle entdeckt. Wer die Tür einfach öffnen würde, der würde einen Mechanismus aktivieren, der mit etwas in der Wand verborgenem verbunden war. Wer darauf achtete, konnte in der Wand nur eine Handbreit von der Tür entfernt einen Spalt entdecken, der sich an den Wänden und der Decke entlang zog. Vermutlich würde eine große Klinge hervor schnellen und den Eindringling spalten, der die Falle aktivierte.

Das Problem war, dass die Falle nicht leicht zu überwinden war. Mika probierte es eine Weile[1], doch zumindest beim ersten Anlauf scheiterte sie.[2]

Sie wollte sich gerade wieder abwenden, als sie bemerkte, dass eine Steinplatte unter ihrem Fuß sich wieder nach oben schob - sie war so auf die Tür konzentriert gewesen, dass sie eine weitere Falle am Boden übersehen hatte! Kaum hatte sie ihren Fehler realisiert, als auch schon eine geheime Klappe über ihrem Kopf aufging, und einige Felsbrocken auf sie herabfielen. Einige waren klein genug, um nur blaue Flecken zu verursachen, doch einige der größeren Steinbrocken trafen sie am Kopf und am Rücken, und die junge Frau stürzte unter dem Anschlag auf den Boden.[3]
 1. http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.msg826452.html#msg826452
 2. Du darfst aber gerne nochmal versuchen - Mechanismus ausschalten, DC 20
 3. 8 Schadenspunkte für Mika
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Sternenblut

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« Antwort #2187 am: 14.02.2013, 22:49:22 »
Es war Lemnor, der sofort reagierte und zu Mika rannte. Der Hüne hatte offenbar die Absicht, die Steine mit seinem eigenen Körper abzufangen, doch selbst wenn er das überstanden hätte, er war schlicht zu spät. Und so lagen die Felsbrocken zusammen mit der Bardin bereits am Boden, als er ankam. "Mika, oh bei den Göttern! Ist alles okay? Geht es dir gut?"
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2188 am: 15.02.2013, 07:01:36 »
Djarrissa nickte zu Eretrias Dank und teilte ihre Sorgen, doch sagte sie nichts. Sie mussten weiter, also konnte sie kaum helfen. Zu ihrem Glück schien sich Mika zu fangen. Bei der anschließenden Verteilung der Gegengifte sah sie, dass für sie nichts übrig bleiben würde, damit hakte sie das Thema für sich ab. Während sie auf Dok'Hae und ihre Waffen wartete, da sie sich selbst nicht freiwillig in die Nähe des Monstrums begeben würde, durchwühlte sie ihre Gürteltasche nach den entzündungshemmenden Kräutern ihrer Heilerausrüstung. Sie suchte sich kräftig schmeckende aus, um den elenden Geschmack in ihrem Mund los zu werden. Sehr viel besser war der der Kräuter auch nicht, sie verzog ein wenig das Gesicht. Als sie die Waffen zurücknahm und dem Wolfsmann ein paar trockene Kräuter anbot, krachte es hinter ihr.

Sie fuhr herum und staunte nicht schlecht: "Wollten wir so etwas nicht immer gemeinsam machen? Warum hat sie keiner aufgehalten oder mir Bescheid gegeben? Ach verflixt, es hätte dir selbst auffallen müssen." Verärgert und besorgt rauschte sie ebenfalls zur Tür. Über Mikas Zustand konnte sie nicht einschätzen, daher bat sie Lemnor, sie vorsichtig aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Danach wendete sie sich selbst der Tür zu. Sie fand die Fallen und kramte aus ihrem Rucksack ein trichterförmiges Metallrohr, das sie die Tür und ihr Ohr legte um zu lauschen. Anschließend steckte sie es wieder weg und holte eine Lederrolle aus ihrer Gürteltasche. Beim Aufrollen sah man eine Menge kleiner Taschen, die Dietriche und andere kleine Metallstangen und -werkzeuge enthielten. Vorsichtig machte sie sich daran, die Fallen zu deaktivieren. Es gelang ihr nicht auf Anhieb, aber im zweiten Anlauf. "Wir können nun weiterr, sobald jemand diese Tür aufbekommt.", gab sie bekannt, während sie ihre Dinge wieder zusammenpackte. Schlösser hatten immer andere übernommen, sie würde aber wie immer neugierig zuschauen, sollte Mika tätig werden müssen.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:30:26 von Djarrissa »

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2189 am: 15.02.2013, 21:03:40 »
Es war Liguar, der zu Djarissa aufschloss. Er griff nach der schweren Metalltür, hielt sich aber gleichzeitig kampfbereit - und zog sie dann langsam auf, bemüht, einen Blick in den Raum dahinter zu erlangen.

Nach einem kurzen Moment stoppte er - dann riss er die Tür in einem Zug ganz auf. "Wer seid ihr?"

Hinter der Tür lag ein weiterer, langer Gang. Gute zehn Meter vor ihnen stand eine Frau, mit einem langen Dolch bewaffnet, von dem Blut tropfte. Blut, das vermutlich zu der Gestalt am Boden gehörte: Ein humanoides Wesen, aber kein Mensch. Es hatte dunkelbraune, ledrige Haut, und zwei große, fledermausähnliche Flügel, die schlaff auf dem Boden lagen. Das Gesicht war bestialisch verzerrt, und es hatte schreckliche Klauen. Ein, zwei Mal zuckte es noch, dann blieb es reglos liegen.

Erst einen Moment später erkannte Dok'Hae die Frau. Es war Jacqueline, die Frau, der das Gastzelt gehörte, in dem er sich eingemietet hatte. Sils Mutter, das Mädchen, das entführt worden war, und zu dessen Befreiung Jacqueline sich aufgemacht hatte - während Dok'Hae die Bitten des kleinen Jungen, ihr zu helfen, abgeschlagen hatte.
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