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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 132324 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2190 am: 16.02.2013, 22:52:31 »
"Ja." Sagte Mika zerknirscht, nachdem sie mit fremder Hilfe unter den herabgefallenen Steinen wieder vor gekrochen war. "Ich hoffe bloß, dass wir Milan bald finden und möglichst schnell wieder von hier verschwinden können. Ich mag langsam nicht mehr."
Und schon war der Eifer der Bardin in leichte Verzweiflung umgeschlagen. Nachdem sie übermotiviert Opfer einer doppelten Falle geworden war. Wer Mika in diesem Moment sehen konnte, sollte diesen Umschwung verstehen können, denn wie fast jeder der Gefährten war Mika gezeichnet von den letzten Minuten. Überall klebten Blut und Dreck, beides von verschiedenster Herkunft, und dazu kamen einige klaffende Wunden am Kopf.
Aber alles half nichts, deshalb riss sich Mika schnell wieder zusammen und erhob sich, während Liguar die Tür öffnete. Sie holte einen kleinen Phiole hervor und trank den Inhalt in einem schnell Schluck. Kurz darauf schlossen sich die schlimmsten Wunden[1]. Blut blieb trotzdem überall kleben, auch in ihrem wilden blonden Haaren.

Kurz darauf stand auch Mika in der gerade geöffneten Tür und schaute auf die Frau, die offenbar auch gegen die Grausamkeiten dieser Unterwelt gekämpft hatte, und wartete auf ihre Antwort.   
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« Letzte Änderung: 16.02.2013, 22:52:52 von Mika »
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2191 am: 17.02.2013, 07:08:45 »
Djarrissa verfiel in eine abwehrbereite Haltung, als Liguar das Tor öffnete. Außerdem trat sie aus der Mitte der Ganges weg und legte einen Pfeil auf ihren Bogen. Bei Anblick der Frau über ihrem Opfer erhob sie ihn leicht und zielte auf ihre Beine. "Und was habt ihrr mit Karrak zu schaffen?", ergänzte sie misstrauisch die Frage des Menschen. "Wenn es sich wieder um eine Illusion handelt, wird Carnazzo schon etwas sagen.", beruhigte sie sich selbst, "Außerdem sind wir mehrere und dank Eretria nicht Karrak zuzuordnen. Stellt sich nur die Frage, ob sie lügen würde." Eine Beschreibung ihrer Gastgeberin hatte sie nie bekommen.

Es gab noch etwas anderes, was ein wenig an ihr nagte: Die Rettung des entführten Menschen war sicherlich wichtig, aber Karrak zu töten war doch ebenfalls ihr Plan gewesen? Sonst würde er sie nur weiter verfolgen, um seinen Ruf wiederherzustellen. Hoffentlich hatten die Anführerinnen das nicht vergessen, denn Sils und Dok'Haes Sicherheit waren ihre persönlich Gründe für dsen Anschluss an den Angriff.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:30:33 von Djarrissa »

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2192 am: 17.02.2013, 10:37:49 »
Milan blieb schockiert stehen, als er registrierte, was er da vor sich sah. Wie viele Menschen waren von diesen Bastarden entführt worden und warum? Wieso hielten sie sie hier gefangen? Fassungslos schüttelte er unterbewusst den Kopf und spürte gerade rechtzeitig, wie sich seine Füße rückwärts bewegten. Aber er konnte diese Menschen hier nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Er musste ihnen helfen, auch wenn ihm nicht sofort einfiel, wie. Und dann war da auch noch Sil, die irgendwo am anderen Ende des Ganges lag. Milan überdachte die Situation schnell, entschied sich, zunächst Sil aus der Gefahrenzone zu bringen und eilte, so schnell es ging, immer auf den Draht achtend, der ihn vorhin fast das Leben gekostet hätte, den Gang zurück, holte alle seine Sachen, nahm Sil wieder über die Schulter und lief dann, nun deutlich langsamer durch das Gewicht auf seiner Schulter, zurück zu der Höhle mit den Gefangenen.

Dort legte er Sil ab, möglichst ausser Reichweite der Gefangenen, da er nicht wusste, wie gefährlich - wie hungrig - sie waren und näherte sich dem ersten von ihnen langsam und so, dass dieser ihn unmöglich ergreifen konnte. Es war denkbar, dass sie ihn für eine Wache, für einen ihrer Wärter hielten und ihn ohne zu zögern ergriffen, bevor er sich rechtfertigen konnte. In großem Abstand blieb er stehen und streckte die Fackel vor, um das Gesicht vor ihm besser sehen zu können. Dann hielt er die Fackel zur Seite, um den Gefangenen nicht weiter zu blenden und sprach leise: "Mein Name ist Milan. Ich...ich war auch gefangen, ich bin keine Wache..." Seine Stimme zitterte so sehr, dass man meinen konnte, die gesamte letzte Zeit, in der er soviele Gefahren bestanden hatte, wäre nichts weiter als ein schlechter Traum gewesen, an dem er unmöglich gereift sein konnte. Er fühlte sich so schwach ohne seine Gefährten. "Wer seid Ihr? Und warum seid Ihr hier gefangen?" Er wandte kurz den Blick von dem Gefangenen und besah sich die anderen, bevor er sich wieder auf den Gefangenen konzentrierte, den er angesprochen hatte.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2193 am: 17.02.2013, 15:08:57 »
"Karak werde ich meinen Dolch ins Herz rammen, so wie dieser Kreatur hier", stieß sie haßerfüllt aus. "Ihr wollt wissen, wer ich bin? Ich bin eine Mutter, die sich ihre Tochter zurückholt, die dieser Bastard ihr entrissen hat."

Dann erst fiel ihr Blick auf Dok'Hae. "Was macht ihr hier?"
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2194 am: 17.02.2013, 15:17:19 »
Der Gefangene, den Milan angesprochen hatte, starrte ihn eine ganze Zeit lang an, dann wandte er den Blick zu Boden. "Nur noch heute", wimmerte er. "Morgen ist mein Tag. Ich will nicht, ich will nicht sterben..."

"Lasst ihn", sprach ihn ein anderer Gefangener an. Der Mann war etwa in Milans Alter, und trug - wie alle hier - nicht mehr als Lumpen. Doch auf den zweiten Blick sah er gepflegt aus - fast, als hätte er sich einen Tag vorher noch rasiert und gebadet. Ein frischer Bluterguss prangte auf seiner linken Gesichtshälfte.

"Wir sind die Vierzehntäger", erklärte er. "Karak, dieser Bastard, hat aus Mord und Entführung eine Dienstleistung gemacht. Etwas, das ihr bestellen könnt wie auf einer Karte in einem Gasthaus."

Er lachte, ein zynisches, bitteres Lachen. "Ich hätte gern das Hühnchen", imitierte er einen imaginären Gast. "Und dazu bitte die Entführung und Ermordung meines Bruders."
"Aber gern doch", wechselte er dann in die Rolle des Kellners. "Sofortige Ermordung, oder möchten sie die Luxusversion mit vierzehntägiger Gefangenschaft, nur für den Fall, dass sie das Opfer in der Zeit doch noch mal brauchen?"

Angewidert spuckte er aus. "Man hat mich sogar gewarnt, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass mein Bruder so etwas wirklich tun würde. Schätze, ich hab mich getäuscht. Ich bin seit gestern hier. Frage mich, ob ich an meinem letzten Tag auch so am Ende bin wie der da. Karak scheint ziemlich gut darin, die Leute hier zu brechen. Raubt ihnen den Kampfeswillen."
« Letzte Änderung: 17.02.2013, 15:17:27 von Sternenblut »
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2195 am: 17.02.2013, 22:47:08 »
Djarrissa zuckte nicht zurück, als sie angeblafft wurde, zu sehr war sie solche Reaktionen aus ihrem eigenen Volk gewohnt. Im Gegensatz zu den Menschen versteckten sie ihre Emotionen seltener. Kurz musterte sie ihr Gegenüber und schätzte den Wahrheitsgehalt ein, um sie dann für glaubwürdig zu befinden und den Pfeil vom Bogen zu nehmen. "Sie möchte ihre Tochter zurückholen? Karak übernimmt sich definitiv. Bedrohe nie die Jungen einer Mutter.", dachte sie und überlegte: "Könnte sie damit Sil meinen, die Freundin von dem hilfreichen Jungmenschen?" Sie registrierte durchaus die Reaktion auf Dok'Hae und antwortete daher erst einmal nicht, obwohl sie sie gerne von einer Zusammenarbeit überzeugen würde, um die Überlebenschancen zu erhöhen.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:30:38 von Djarrissa »

Amani

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2196 am: 18.02.2013, 09:58:19 »
Dok'Haes hellblaue Augen weiteten sich kurz als er Jacqueline erkannte, vor allem an einem so unerwarteten Platz in solch einer unerwarteten Pose: "Ich suche nach meinen Geistern." gab er als kryptische Antwort auf ihre Frage.

"Wie kommst du hierher, gibt es noch einen anderen Weg hierher. Den Weg den wir gekommen sind wirst du wohl kaum genommen haben." Seine Augen verengten sich leicht. Die Chance, dass sie hier war um ihnen eine Falle zu stellen war gering, aber man konnte nicht vorsichtig genug sein.[1]
 1. Spot gegen Hinterhalt: 21, Sense Motiv für ihre Antwort: 18
« Letzte Änderung: 18.02.2013, 09:59:19 von Dok'Hae »

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2197 am: 18.02.2013, 19:52:28 »
Als Dok´Hae die sehr wehrhafte Frau mit Du ansprach, wurde Mika stutzig und sie vermutete, dass der Wandler die Frau vielleicht kennen mochte. Um sicher zu gehen, fragte sie  mit deutlich Dok´Hae: "Kennst du die Frau?" Mikas Stimme war stark gedämpft, damit die Frau es nicht unbedingt hörte.
Dann wandte sich die Bardin an die Kämpferin und antwortete ihr: "Wir suchen ebenfalls Karak. Er hat einen Freund von uns entführt. Ich weiß nicht, vielleicht können wir gemeinsam unseren Weg fortführen."
Mika drückte sich sehr vorsichtig gegenüber der Frau aus, denn sie war nicht ganz sicher, ob sie wirklich Spannungen zwischen Dok´Hae und der Frau erkannte oder sie sich diese nur einbildete. Denn wenn der Wandler die Frau wirklich kannte, dann war er seltsam sparsam mit seinen Worten und sehr distanziert. Dieses Verhalten von Dok´Hae war es auch, was Mika davon abhielt, sich der Frau vorerst zu nähern.
 
« Letzte Änderung: 18.02.2013, 21:27:26 von Mika »
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2198 am: 18.02.2013, 20:43:38 »
Die Frau entspannte sich ein wenig, und steckte dann ihren Dolch weg - nicht aber, ohne die Hand weiter am Griff zu halten. "Wie ich hörte, ist er im Moment außerordentlich aktiv. Scheint so, als würde irgendjemand dafür sorgen, dass er viele Aufträge bekommt."

Dann sah sie zu Dok'Hae. "Meine Vorfahren haben die Tunnel hier unten mit aufgebaut. Ich kenne Geheimnisse über die Tunnel, die nicht mal ihre jetzigen Bewohner kennen."

Schließlich fiel ihr Blick auf Eretria. "Und da ihr eine Priesterin der Sonne und der zwei Monde bei euch habt, gehe ich mal davon aus, dass ihr nicht gerade Geschäftspartner Karaks oder der anderen Gestalten hier unten seid. Also, von mir aus... ich würde mich über Hilfe nicht beklagen. Ich will einfach nur meine Tochter hier rausholen und diesem Bastard ein für alle Mal das Geschäft beenden."
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2199 am: 20.02.2013, 18:58:38 »
Milan verspürte das Mitleid, das von seinem Herzen geradewegs in seine Augen zu steigen drohte, als der Mann jeglichen Willen aufgegeben hatte und nur noch zu Boden sah. Er bekam keine wirkliche Antwort auf seine Frage, aber das war jetzt auch zweitrangig. Stattdessen versuchte er sich auf den anderne Mann zu konzentrieren, der noch nicht solange Zeit hier unten war, wie man ihm auch ansah. Sollte das heißen, Karak unterhielt hier ein ganzes Handelszentrum mit Mord? Konnte er das wirklich glauben? Nein, der Mann, der Milan einmal gewesen war, konnte sich sowas wahrlich nicht vorstellen, aber der Mann, der soviele Dinge gesehen hatte, nickte, als verstünde er, was hier vor sich ging. Eine Frage regte sich jedoch in ihm: Wieso war er hier? Wegen seinem Vater? Aber der würde ihn doch nie so einer Tortur aussetzen.

"Er raubt ihnen noch viel mehr..." Milan sah zurück zu Sil und wandte sich dann an den Mann in seinem Alter. "Und wer seid Ihr? War es wirklich Euer Bruder, der Euch hierher brachte? Mir hat man etwas von meinem Vater erzählt, aber das kann und will ich nicht glauben." Er ließ den Blick über die anderen Gefangenen schweifen, beobachtete ihre Züge und besah sich die armen Kreaturen, denen nur aus Habgier oder Rache oder anderen niederen Motiven so etwas zugefügt wurde, denn einen anderen Grund konnte es für dieses grauenhafte Geschäft doch nicht geben.
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2200 am: 20.02.2013, 21:45:07 »
"Bei solch gleichen Zielen sollten wir zusammenarrbeiten.", meldete sich schließlich Djarrissa zu Wort. "Obwohl ich gerne noch ein paar Fragen stellen würde, bevor er nicht mehr antworten kann. Wer beauftragte ihn? Woher hatte er all die Informationen?", dachte sie und überlegte weiter: "Da ihrr euch auskennt, wo entlang errreichen wir unsere Ziele möglichst verlustfrei?" Zum einen wollte sie ihre Kenntnisse nutzen, zum anderen würde sie ihre Aussagen mit dem Wissen der Gruppe vergleichen können, um ihre Glaubwürdigkeit zu prüfen. Sie vertraute ihr zwar, aber da sie Teil einer Gruppe war, wollte sie das Risiko so gering wie möglich halten. Außerdem hatten sie nicht viel Zeit, sie mussten schnell sein, da sie zu viele waren, um sich verstecken zu können.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:30:44 von Djarrissa »

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2201 am: 23.02.2013, 22:16:58 »
Die Frau mit dem Dolch nickte Djarissa zu. "Einverstanden. Ich bin übrigens Jacqui. Wir müssen nur noch hier den Gang herunter, dann kommen wir an Karaks Revier an. Die Tür ist gut versiegelt und mit Fallen ausgestattet, aber... es gibt einen Umweg. Ich werde ihn euch zeigen. Allerdings kann ich nicht sagen, ob auf dem Weg bis dahin noch Gefahren in diesem Gang lauern. Ich weiß nur, was vor langer Zeit hier angebracht wurde, nicht, was man heute noch so alles gemacht hat."

Kaum hatte sie ihren Satz beendet, löste sich auf einmal die monströse Gestalt in Luft auf, die sie getötet hatte. Erschrocken sah sie auf den Ort, an dem das Wesen gerade noch gelegen hatte, und sah dann den Gang hinunter, aus dem die Gruppe gekommen war. "Was war das denn? Habt ihr das gemacht? Dieses Spinnenmonstrum ist auch weg!"

Als sich die Gefährten umsahen, erkannten sie, dass sich die Riesenspinne ebenfalls verflüchtigt hatte...
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2202 am: 23.02.2013, 22:21:38 »
Der Mann lachte bitter. "Ich? Ich bin jemand, der es wohl nicht anders verdient hat. Mein... mein Vater war das, was man einen echten Halunken nannte. Er hat mit allen möglichen Dingen gehandelt, erlaubten und verbotenen. Und er hat sich zunutze gemacht, dass die meisten Leute nicht lange in der Stadt sind. Er hat belogen und betrogen, wo er nur konnte, um so viel Geld herauszuschlagen, wie er nur konnte."

Er sah zu Boden, offenbar beschämt von seiner eigenen Geschichte. "Mir und meinem Bruder hat er all seine Tricks beigebracht. Und als er im Sterbebett lag, hat er sein ergaunertes Vermögen uns beiden vermacht. Uns aufgefordert, aufeinander aufzupassen, denn Familie ist das einzige, worauf man vertrauen kann. Das hat er immer gesagt. Wie es scheint, lag er falsch, und mein Bruder wollte das Erbe nicht teilen."

Nun sah er wieder zu Milan auf, und man konnte die Mischung aus Wut, Schuld und Verzweiflung in seinen Augen sehen. "Das Schlimme ist, dass es mich nicht einmal überrascht, was mein Bruder getan hat. Es ist genau, was unser Vater uns beigebracht hat, sieht man einmal von dem Familiending ab. Ich traue es ihm zu, ohne Zweifel."
« Letzte Änderung: 23.02.2013, 22:21:49 von Sternenblut »
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2203 am: 24.02.2013, 20:54:56 »
Eretria nickte Jacqui zu.
"Ich bin Eretria, Geweihte von Mutter Sonne und den Zwei Monden. Meine Freunde helfen mir dabei meinen Verlobten von diesem Ort zu befreien. Gerne helfen wir euch auch bei der Suche nach Sil. Hoffen wir, dass Sil und Milan wohlauf sind."
Als sich dann die Spinne auflöste, erschauerte die blonde Frau. "Ich weiß nicht, was dies ist, aber dieser Effekt, dass sich geschlagene Feinde ins Nichts auflösen, begegnet uns nicht zum ersten Mal hier unten. Wir sollten uns sputen. Wer weiss, wohin die Leichen verschwinden und wer davon erfährt."
Die Geweihte blickte auf Mika und Djarrissa. "Lasst uns weiter gehen. Ihr seid ein sehr gutes Paar für die Erkundung. Macht also weiter und lasst uns hoffentlich bald die beiden Gesuchten finden."

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2204 am: 25.02.2013, 22:43:03 »
Jacqui nickte nur auf Eretrias Aufforderung, und zog erneut ihre Waffe. Und so war ihre Gruppe um ein - offensichtlich kampfstarkes - Mitglied gewachsen. Ein Mitglied, das noch dazu Wissen um die Geheimnisse dieser Unterwelt mitbrachte.

Doch im Moment waren es Mika und Djarissa, deren Fähigkeiten gebraucht wurden. Die Bardin allerdings war offenbar durch die vorangegangenen Ereignisse noch sehr durcheinander. Zum Glück war Djarissa dafür umso aufmerksamer, und so bemerkte sie den leichten Lufthauch, der seitlich durch den Gang zog. Was ungewöhnlich war, denn dort befanden sich nur die Wände...

Mit einer kurzen Geste wies sie Mika auf die Falle hin, die sich darüber ärgerte, schon wieder etwas Wichtiges übersehen zu haben. Und so zögerte die Bardin nicht, die Falle sofort zu untersuchen - wenigstens diesmal wollte sie ihren Nutzen unter Beweis stellen. Fachmännisch untersuchte sie den Spalt in der Wand, aus dem die Luft kam. Kurz darauf stocherte sie mit dem Dolch in der Wand herum, bis sich ein kleinerer Steinbrocken davon löste - den sie anschließend in etwas hinter dem Spalt steckte.

Danach stand sie auf und erklärte ihr Schaffen. "Wirklich ausgeklügelt. Kein einfacher Draht, nein, eine Störung im Luftstrom hier auf dem Boden hätte die Falle ausgelöst. Und dann wäre Gas ausgeströmt - dem man nur schwer entkommen kann. Aber das Ventil ist jetzt verstopft, da kommt nichts mehr durch."
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