"Wir werden gut auf deinen Glückspilz aufpassen und auf den Karren, mach dir darüber keine Sorgen." Jorik stützt sich vom Tisch ab und erhebt sich. "Wenn ihr alle fertig seid, treffen wir uns draußen vor der Tür." Damit verlässt er das Gasthaus, während Mildred jedoch noch sitzen bleibt, euch aber keines Blickes mehr würdigt.
Nachdem ihr alle eure Sachen gepackt habt, verlasst ihr das Gasthaus und seht die kleine Stadt zum ersten Mal im Sonnenschein. Kleine Gruppen von Frauen mit Körben, angefüllt mit Wäsche, bewegen sich in Richtung des Meeres. Kleinere Kinder laufen ihnen hinterher, während die größeren sich entweder raufen oder sich vor einem kleinen Gebäude sammeln, wo sie ein Mann in den späten Dreißigern mit kurz geschorenem, schwarzem Haar erwartet und schließlich einlässt. Auf dem Platz vor dem Gasthaus haben sich einige Männer in Rüstungen gesammelt, die alt, rostig und verbeult aussehen. Die Männer scheinen sich daran aber in keiner Weise zu stören. Sie wirken entschlossen und werden zu eurer Überraschung von einer jungen Frau in kleine Gruppen eingeteilt. Die Frau trägt eine rote, im Sonnenlicht glänzende Rüstung, die sie von Fuß bis Hals umgibt und schützt. Ihre Gesichtszüge sind weich geschnitten und zeigen deutlich, dass sie kaum älter als zwanzig Jahre sein kann.
Als ihr zu Jorik tretet, schaut sie sich um und nickt euch und ihm zu, bevor sie sich mit einer Gruppe erfahren wirkender Männer in Richtung Norden begibt. "Meine Tochter. Sie übernimmt heute morgen meine Aufgaben. Bin echt stolz auf die Kleine." Jorik sieht ihr lächelnd hinterher, bevor er sich euch zuwendet. "Na dann. Ich hoffe, Valkur ist euch wohlgesonnen und ihr kehrt mit guten Nachrichten zurück. Passt auf euch auf." Jorik geleitet euch noch bis zu einem kleinen Stadttor im Süden, bevor er jedem von euch noch mal eine gute Reise wünscht, sich umdreht und zu einer Gruppe junger Soldaten geht, mit denen er bald aus eurem Sichtfeld verschwindet. Ihr wendet euch nach Süden. Der Weg ist zwar recht fest unter euren Füßen, aber schon bald bleiben eure Stiefel ab und an in dem Untergrund kleben. Es war also eine gute Entscheidung, Glückspilz und den Karren nicht mit euch zu nehmen.
15. Kytorn 1373 TZ, Jahr der Abtrünnigen Drachen, Sumpfstegweg, Dämmerung
Bald schon säumen zahlreiche Bäume den Weg, der sich zwischen ihnen hindurch schlängelt, so dass ihr das Meer nicht mehr sehen könnt. Ab und an erheben sich kleine Hügel, auf denen Bäume mit gewaltigen herausragenden Wurzeln stehen, dann wieder könnt ihr Tümpel entdecken, die noch mit Wasser angefüllt sind, das schlammig braun vor sich hin steht und langsam in der höher wandernden Sonne verdunstet. Als ihr zum Mittag Pause an einem der Wasserlöcher macht, könnt ihr einen Fisch beobachten, der sich auf dem schlammigen Untergrund windet und versucht, dem kleiner werdenden Tümpel zu folgen. Als er das Wasser fast wieder erreicht hat, schießt eine lange Schnauze aus dem Wasser, schnappt sich den Fisch und verspeist ihn mit einem Happen, bevor das Ungetüm wieder in dem flachen Wasser verschwindet. Als es Abend wird, habt ihr den ersten Punkt, der auf der Karte angekreuzt ist, noch nicht erreicht, doch da es inzwischen schon fast so dunkel ist, dass einige von euch die Hand nicht mehr richtig vor Augen erkennen können, beschließt ihr zu rasten. Ein riesiger Baum mit hohen Wurzeln zu eurer Linken auf einem Hügel bietet einen guten Schlafplatz, weil ihr unter die Wurzeln kriechen könntet. Die andere Wahl wäre auf dem Weg zu nächtigen oder in der Nähe eines Tümpels zu eurer Rechten.