Es geht ehr darum, was für dich eine neutrale Gesinnung ist...
Das regeltechnische Problem ist einfach: es gibt gegen alles was (außer gegen neutral),
aber rollenspieltechnisch ist es sehr schwer true neutral zu spielen... solltest du öfters mal dich Autorität unterwerfen oder Gewissensbisse bei kleineren Vergehen haben geht das in Richtung rechtschaffend... bist du jemand, der sich an die Spielregeln hält, aber sie nach deinen Vorteilen - ohne Rücksicht auf Verluste - biegst, geht das ehr auf rechtschaffend böse hin... ein neutraler jedoch ist ausbalanciert, was ich persönlich schwer find
Die Gesinnung ist nur ungefähre Vorgabe und Richtwert. Gerade eine neutrale Gesinnung ist nicht so schwer auszuspielen, wie man manchmal denkt. Jeder heutzutage im RL liegt dieser Gesinnung am nächsten, obwohl natürlich Menschen im RL schwerlich in Gesinnung ala D&D pressen kann.
Gerade bei der Vorstellung meines Charakters war ein neutrale Gesinnung das Passendste. Man gehört zwei Organisationen an, die doch einige Unterschiede haben. Man steht etwas zwischen zwei Stühlen und muss beides in Einklang bringen. Die Balance wahren. Andererseits passt "chaotisch" einfach nicht, weil man sich manchmal nach der Order seines Hauses unbedingt richten muss oder auch manchmal seiner Kirche verpflichtet ist. "Rechtschaffen" passt nicht, denn ab und an braucht der Charakter viele Freiheiten bzw. kann sie sich durchaus nehmen. "Gut" passt zu einem Drachenmalträger i.d.R. einfach nicht. Nicht alles, was für das Haus wichtig ist, muss "Gut" in einem höheren moralischem Sinn sein. Der Göttlichen Heerschar zu dienen ist wichtig, aber auch die Fehlerhaftigkeit von Lebewesen anzuerkennen ist wichtig und dass das "reine Gut" nie 100%-ig erreicht werden kann und alles immer sehr viel von den äußeren Umständen abhängt, ist eine sehr wichtig Erkenntnis. "Böse" passt nicht, weil die wenigsten einfach so ohne weiteres "Böse" werden. Mein Charakter ist beühtet aufgewachsen und ihm hat es an nichts gemangelt. Er geht auch nicht über Leichen. Wenn er in seinem Drachenmal-Haus aufsteigt ist das schön, wenn nicht ist mein Char aber nicht der Typ, welcher irgendwelche Intrigen schmiedet.
Ein neutraler Charakter ist auch viel von den äußeren Umständen abhängig. Und je nach dem wie die äußeren Umstände sind, hat er Phasen, wo er sich mal so und mal so verhält. (Wie die Regeln halt im übertragenen Sinne und mit wenigen Worten grob irgendwie umrissen sagen: "Neutral [...] means you act naturally.")
Aber mein Charakter vertritt nicht die "philosophische Neutralität", die vertreten ja auch bloß manche neutrale Charakter und von denen überwiegend Gelehrte und Druiden z.B.:
Neutral, "Undecided"
A neutral character does what seems to be a good idea. She doesn’t feel strongly one way or the other when it comes to good vs. evil or law vs. chaos. Most neutral characters exhibit a lack of conviction or bias rather than a commitment to neutrality. Such a character thinks of good as better than evil—after all, she would rather have good neighbors and rulers than evil ones. Still, she’s not personally committed to upholding good in any abstract or universal way.
Some neutral characters, on the other hand, commit themselves philosophically to neutrality. They see good, evil, law, and chaos as prejudices and dangerous extremes. They advocate the middle way of neutrality as the best, most balanced road in the long run.
Neutral is the best alignment you can be because it means you act naturally, without prejudice or compulsion.
Man stellt sich immer viel zu sehr manchmal eine komplizierte philosophische Neutralität vor, die so nicht unbedingt standard ist.
Die Gesinnung ist außerdem- wie schon angedeutet- eine ungefähre Richtlinie. Wenn andere selbst nett zu einem sind, warum sollte man da künstlich unfreundlich zu ihnen sein oder ihnen nicht auch Gutes tun? Wenn man über eine längere Phase eben nett zu einem war, weil man die ganz Situation als toll empfunden hat, ist man dann auf einmal nur wegen diesem Zeitraum plötzlich "Neutral Gut"?