Ähm naja es gibt durchaus einen Unterschied zwischen "Paroli bieten" bzw. "mit Vorsicht nähern" und dem, was Ghart grad gesagt und getan hat.
Stell dir mal jmd. im Mittelalter vor, der vor die Füße eines Prinzen spuckt, ihn "Bürschchen" nennt, den Prinzen herumkommandiert und absichtlich beim falschen Namen nennt -> Ab in den Kerker und vll. noch den Kopf abschlagen!
Sicherlich gibt es den Unterschied. Aber es hat zum einen solche Fälle gegeben und Menschen gegeben, die sich aus Verzweiflung, Dummheit, Wahnsinn oder aus Kalkül nicht diesen gesellschaftlichen Zwängen unterworfen haben und dieses Wagnis eingegangen sind. Zum anderen verweise ich darauf, dass Rendal und Bolbas nicht gleichzusetzen sind mit mittelalterlichen Prinzen, da sie Teilnehmer des täglichen Lebens sind, trotz ihrer Drachenmaladeligkeit. Außerdem kommt die Situation schwer tragend mit dazu, denn selbst wenn er ein Drachenmalträger ist und sich als einer der Findergilder vorstellt, ist er uns den Beweis schlichtweg schuldig! Ich erinnere daran, dass wir ihn in flagranti
[1] erwischt haben und in seiner Beschreibung steht, dass sein Drachenmal nur schlecht zu erkennen ist, weil es sich so schlecht auf seiner Hautfarbe kontrastiert. Er könnte in der Spielsituation auch noch immer ein Lügner sein.
Und wenn Ghart dafür in den Kerker geht oder jemand ihn lynchen will, warum sollte es ihn abhalten, dass trotzdem zu tun? Man muss die Umstände Gharts auch sehen. Soll die Gefahr der Strafe ihn einschüchtern, wo er sowieso in letzter Zeit wichtigere Dinge um die Ohren, wie sein Leben gegen Khyberkreaturen verteidigen oder er sowieso wie ein Penner die letzten Jahre gelebt hat? Oder die Gefahr durch Fragon? Nehmen wir das Beispiel mittelalterlicher Strafverfolgung in diesem Fall mal beiseite und gehen in das moderne China. Da gibt es die momentanen Fälle des
Liu Xiaobo (Nobelpreisträger) oder den Fall des
Qian Yunhui. Zwei unterschiedliche Arten von Widerstand. Beide leben, arbeiten und sterben mit den Konsequenzen, gewollt oder ungewollt, trotz staatlicher Verfolgung und Unterdrückung. Ich habe immer das Gefühl, du glaubst, ich verstünde nicht das Ausmaß der Dreistheit meiner Handlungen und was Drachenmale für Eberron bedeuten. Ich hingegen behaupte, dass ich das tu. Und gerade, weil ich verstehe, was ich mit diesem Verhalten anrichten kann, tu ich es ja gerade, um eben die Drachenmalträger zu provozieren. Und von daher ist mir das Ausmaß der Konsequenzen für Ghart sogar relativ Schnuppe, weil es kann von einer Verwarnung, über ein Wortgefecht (wie mit Shesara) bis hin zu drakonischen Strafen gehen, auch je nach Charakter des Drachenmalträgers und seinen Möglichkeiten Selbstjustiz zu üben oder eben die normale Justiz des betreffenden Landstriches oder gar Ortes zu beeinflussen. Ich würde es nur merkwürdig finden, wenn so ein Drachenmal den Träger angeblich davor schützen würde, dass der kleine Mann mal aufbegehrt. Nein, es wäre nicht merkwürdig, es wäre abstrus.