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Autor Thema: Kapitel 0: Die Abfahrt von Hatheril  (Gelesen 22314 mal)

Beschreibung: Die Fahrkarte ins Abenteuer

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Remus

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #60 am: 09.05.2010, 12:36:09 »
Remus zieht die Stirn in Falten und mustert ihn aufmekrsam.

"Was ist mit dir? Ich verstehe etwas von Heilung, lass mich dich ansehen." fordert Remus schließlich und sieht sich den Jungen etwas genauer an um heraus zu finden was ihm fehlt und ob er vielleicht vergiftet wurde.

Ghart

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #61 am: 09.05.2010, 21:18:19 »
"Es scheint mir, dass wir hier in etwas Größeres hineingeraten sind." Mehr als diesen Kommentar bringt er nicht raus, als er den scheinbar kranken Jungen beobachtet. Allerdings traut er dem jungen Mann noch immer nicht. "Gut, dass ich ihm nichts von meiner Notfallration gegeben habe."

Während Ghart Remus machen lässt, bewegt er sich zu seinem Rucksack und nimmt eine Flasche Branntwein an sich und öffnet diese, um sich einen großen, genüsslichen Schluck zu nehmen. Mit dem leicht brennenden Gefühl, welches sich in seinem Rachen ausbreitet, verbindet Ghart höchste Glückseligkeit und in diesem Moment auch unendliche Beruhigung. Es steht außer Frage, dass sie dieser Situation im Moment nicht gewachsen sind, weshalb er sich erst einmal sammeln muss. Über die Vorschläge von Remus denkt er dabei gar nicht mehr weiter nach, die Situation hat ihr Handeln für den Moment diktiert. "Auch wenn es dir schlecht geht, Junge, ich traue dir noch immer nicht."
In Gedanken geht Ghart durch, ob er schon von dieser Art des Ausflusses gehört hat und es zuordnen kann. Heilkunde ist jedoch nie seine große Leidenschaft gewesen. In Momenten wie diesen ist er sicher, dass er diesem Fach, gerade als Einzelkämpfer, etwas mehr Beachtung schenken sollte. Angewidert dreht sich Ghart von der Szene weg und nimmt noch einen Schluck Alkohol zu sich.

Kayman

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #62 am: 10.05.2010, 23:03:46 »
Weder Remus und noch weniger Ghart können ausmachen, woran es dem jungen Mann fehlen könnte. Zudem kommt erschwerend hinzu, dass dieser sich nicht gerade kooperativ zeigt. Er sträubt sich gegen Remus' Untersuchung und versucht, die Hände des Druiden von seinem Körper wegzuschlagen. "Lasst es", zischt er. Entsetzt blickt er weiterhin auf seine Hände, dann wandern seine Augen in die vordere Richtung des Zuges. "Mir geht es gut!", sagt er anschließend geistesabwesend und drückt sich an den Anwesenden vorbei. Keine zwei Schritte später wird er abermals von einem Hustenkrampf durchgeschüttelt und erbricht einen Schwall der schwarzroten Flüssigkeit auf den Fußboden. Für einen Moment scheint er zusammenzubrechen, doch kann er sich dank eines schnellen Griffes nach der Wand auf den Beinen halten. Strauchelnd setzt er seinen Weg nach vorne fort.

Im hinteren Teil des Zuges fällt Sheara, Korig und Redril eine sonderbare Verwandlung auf. Fausts Augen ruhen auf einigen Fässern, die neben der Kammer, in der die Wächter des Hauses eingesperrt waren, verstaut sind. Er beteiligt sich nicht weiter am Gespräch, sondern scheint nur noch die Frachtstücke im Sinn zu haben. Als die Diskussion schließlich um die weitere Taktik gegen den Flüchtigen geht, nimmt er endlich Stellung. "Es tut mir Leid", sagt er knapp, "aber Ihr müsst Euren Weg von nun an alleine fortsetzen. Mein Auftrag gilt den Fässern kostbaren Weines meines Klosters. Sie sind in Gefahr, gestohlen zu werden. Viel Erfolg." Er stellt sich neben die Fässer, ohne die Ermittler nochmal anzuschauen.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Cadres

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #63 am: 11.05.2010, 13:02:44 »
Langsam bewegt sich nun auch der junge Wandler, der bisher reglos neben Leiche, Ghart, Remus und dem jungen Mann stand. "Der Kerl ist in meinem Alter, aber wenn er sich nichteinmal helfen lässt wird das sicher noch böse enden."
Ein kalter Schauer läuft ihm über dem Rücken, ist der Tod doch hier allgegenwärig und der Beschwörer mag solche Gedankengänge eigentlich gar nicht.

Erst ist es ihm egal, dass der Junge sich nicht helfen lässt, aber als er dann halb zusammenbricht kann Cadres nicht anders, als zu helfen. Einige Schritte macht er vor bis er neben dem Jungen steht, der sich gerade wieder aufgerappelt hat und schimpft mit einem ernsten Ton zu ihm: "Von wegen dir gehts gut! Setz dich hin und lass dich lieber mal von einem richtigen Heiler untersuchen, verdammt! Oder willst du gleich daneben liegen?!"

Schnell schaut sich der Wandler nach einer Sitzgelegenheit um, damit er sie anbieten kann.

Shesara d'Medani

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #64 am: 11.05.2010, 21:35:46 »
"Nichts zu danken, werter Herr! Dankt den Göttlichen Neun, die mir meine Zauberkraft gewähren und die ich aus tiefstem Herzen verehre!"

Ob der folgenden Szenarie um Faust schüttelt Shesara nur ungläubig den Kopf, aber wer konnte Kriegsgeschmiedete schon wirklich so gar so gut als humanoides Wesen verstehen? Sie lässt den Geschmiedeten allerdings gewähren und gibt keinen weiteren Kommentar von sich ab.

"Ich denke mein Begleiter dort", Shesara zeigt dabei auf Korig, "und auch der andere Herr dort", Shesara zeigt dieses Mal in die Richtung von Redril, "sollten so schnell wie möglich die Verfolgung des Täters aufnehmen. Auch wenn ich nun sehr viel von Euch verlange, vorallem nachdem Ihr offensichtlich kurzzeitig Gift und nicht Magie- wie zunächst angenommen- ausgesetzt wart, so hätte ich noch schnell eine Frage an Euch, bevor wir eiligst die weitere Verfolgung aufnehmen müssen: Wenn Ihr Euch einmal in die Lage des Täters versetzt und davon ausgeht, dass er sich intensiv in dem Zug umschauen konnte, wo würdet Ihr Euch am Besten verstecken? Ich weiß, das ist jetzt auf die Schnelle vielleicht nicht gar so leicht zu beantworten ist, aber vielleicht fällt Euch als Sicherheitsmann ganz spontan ein mögliches Versteck des Täters ein, das er genommen haben könnte."

Unabhängig davon, ob der Sicherheitsmann Ihr eine positive oder negative Antwort gegeben hat, würde Shesara sofort danach weiter die Verfolgung aufnehmen.

Kayman

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #65 am: 11.05.2010, 21:45:11 »
Der Orien Angestellte grübelt kurz. "Nun ja...hm...angenommen...angenommen er hätte das alles von langer Hand geplant", beginnt er etwas zögerlich, "...vielleicht hat er ein größeres Gepäckstück aufgegeben, um sich darin zu verstecken? Oder er versteckt sich einfach irgendwo in den Frachtwaggons? Der letzte Waggon ist vollbeladen mit Passagieren der dritten Klasse - dort sollte er auf jeden Fall spätestens auffallen, weswegen ich nicht denke, dass er dort hineingeht - falls er denn überhaupt weiß, was sich im letzten Waggon befindet!", antwortet er Shesara schließlich.

Korig meldet sich unterdessen ebenfalls zu Wort. "Richtig, Lady d'Medani, wir sollten los - wer weiß was dieser Teufel noch im Schilde führt! Es muss ihm das Handwerk gelegt werden! Ich nehme an", drängt Shesaras Assistent. "Ich nehme an, Ihr seid mit von der Partie?", richtet er sich schließlich noch an Redril.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Kayman

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #66 am: 12.05.2010, 11:48:41 »
Der junge Mann scheint wie hin- und hergerissen zwischen der Möglichkeit, seinen Weg nach vorne fortzusetzen, oder sich von den unfreiwilligen Ermittlern helfen zu lassen. Die zähe Flüssigkeit, die er erbrochen hat, läuft in einem schwarzroten Faden sein Kinn hinab. Immer wieder blickt er die Ermittler an, dass wieder nach vorne. "Ich...ich...", stammelt er. "Ich...muss...er...". Seine Worte ergeben nicht viel Sinn. Tränen treten in seine Augen und laufen seine Wangen hinab, um sich mit dem Erbrochenen zu verbinden. Seine Hand wandert langsam in seine Hosentasche. Das Blut, das aus einem seiner Nasenlöcher läuft, sammelt sich in dicken Tropfen auf seiner Oberlippe. "Muss zu Wagen...Wagen 5!", zischt er schließlich. Wieder dreht er sich um und will weggehen, doch keine zwei Schritte später knicken seine Beine weg und liegt am Boden.
"Helft mir!", bettelt er die Ermittler an. "Er...er hat mich doch...doch...", der Satz wird von einem scheinbaren Krampf untebrochen, "...vergiftet, hat er!" Er krempelt unkoordiniert seinen Ärmel hoch. In seiner Ellbeuge können Ghart, Cadres, Irrenes und Remus eine schwarze Wunde sehen, von der sich dunkle Linien armaufwärts ausgebreitet haben. "Wagen 5...abtrennen...", seufzt der Junge, und hält den Ermittlern ein silbernes Werkzeug entgegen, bevor er von einem erneuten Hustenkrampf durchschüttelt wird.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Remus

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #67 am: 12.05.2010, 16:19:40 »
"Ich dachte schon das er vergiftet wurde... aber wer war es?"

Remus greift erneut nach dem jungen Mann und intoniert einen Zauberspruch mit dem er das Gift entdecken und vielleicht identifizieren kann.

Dann zaubert er erneut, jedoch ist es diese mal ein Heilzauber, der den Körper des Mannes in ein weises Leuchten hüllt, worauf sich die Wunde zumindestens teilweise schließt.

"Wenn er vergiftet wurde um Wagen 5 zwangsweise abzukoppeln, dann steckt hinter dem ganzen sehr viel mehr und es sind alle Pasagiere in Gefahr!"

Ghart

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #68 am: 12.05.2010, 17:02:47 »
Ghart setzt den Branntwein ab, der nun seinen ganzen Körper wärmt. Es mag der Situation nicht gerecht werden, doch er fühlt sich nun deutlich wohler und er weiß, dass sein eigenes Wohlbefinden nun mit der sich ausbreitenden Wirkung des Alkohols stets besser werden wird. Es geht soweit, dass er für einen Moment sogar versucht den Jungen zu vergessen, bis das Zusammenbrechen des Jungen den Zwergen zurück auf den Boden der Tatsachen holt und er zu dem Jungen herüber geht und das silbernen Werkzeug in Augenschein nimmt. "Was das wohl sein mag?"
Nur für einen kurzen Augenblick mustert er das Werkzeug und nimmt es dann an sich.

Dann blickt er sich sogleich zu Remus um.
"Wer sagt, dass er vergiftet wurde, um den Wagen abzukoppeln? Vielleicht will er den Wagen abkoppeln, damit nicht mehr Leute in Gefahr geraten? Sicherlich kann deine Vermutung richtig sein, Mensch, aber seine Worte waren etwas abgehackt. Vielleicht bekommst du, sobald du ihn stabilisiert hast, noch etwas aus ihm raus." Danach richtet Ghart seine Aufmerksamkeit wieder dem Werkzeug zu. Er mag den Jungen nicht, aber dennoch fällt es ihm schwer diesen Anblick zu ertragen und einen Sterbenden auszufragen, wenn sein eigenes Leben nicht unmittelbar in Gefahr ist, zumindest hat Ghart es nicht im Gefühl, dass er in unmittelbarer Gefahr ist. Ghart kennt viele Art von Gefahr, aber nur weil andere um ihn herum sterben, sieht er es nicht als Gefahr für seine Person an. Viele Axtkämpfe haben ihn diesen Hochmut eingebläut, von dem er sich unter dem Einfluss von Alkohol nur selten lösen kann, deswegen kreisen seine Gedanken um andere Probleme, wie Cadres. Aber seinen Gedanken Cadres anzuschreien, damit er und seine Echse mal vom Hosenboden kommen, hat er abgehakt, als beide sich Sekunden zuvor wieder geregt haben. Das Werkzeug ist im Moment wichtiger.

Kayman

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #69 am: 14.05.2010, 11:31:30 »
Remus Bemühungen, den Jungen zu stabilisieren, bleiben relativ erfolglos. Jedoch entdeckt er, dass er von einem Gift befallen ist, das von der Wunde im Arm auszugehen scheint. Remus kann es auch identifizieren, jedoch muss er feststellen, dass hier ein finsterer Alchemist am Werk war, denn es handelt ich um ein seltenes und gefährliches Gift mit dem schrecklichen Namen Khyberblüte. Im Endeffekt würde es den Jungen dahinraffen, sollten die Ermittler nicht einen Weg finden, das Gift aufzuhalten. Äußerliche Wunden sind nicht zu sehen, scheinbar liegt die Ursache für seinen schlechten Zustand eher intern. Doch der Hustenanfall findet zumindest vorübergehend ein Ende und der junge Mann ist wieder bereit etwas zu sprechen. "Hat gesagt, ich muss abkoppeln...sonst gibt er kein Gegengift", stöhnt er leidlich.

Glücklicherweise erscheinen in diesem Moment eine Bedienstete des Hauses mit einem der Passagiere, die losgezogen sind, um Hilfe zu holen. Sie weiß offenbar schon über den Mord Bescheid und auch, dass Ghart, Cadres und Remus zur Hilfe gekommen sind. Sie schließt die Tür zum Abteil des Mordopfers ab und wendet sich dann den Ermittlern zu. "Seid gegrüßt, mein Name ist Leka Orien. Was ist mit dem Jungen?", fragt sie ohne große Umschweife, um keine Zeit zu verlieren. "Der Täter ist nach hinten geflohen?"
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #70 am: 14.05.2010, 17:01:23 »
Ghart blickt die Vertreterin des Haus Orien an. Das Alkohol lässt ihn jetzt deutlich klarer werden als er im nüchternen und innerlich bettelnden Zustand war. Seinen ersten Gedanken, die Vertreter des Hauses  für die Vorgänge in der Bahnzur Sau zu machen, schiebt er zumindest für einen Moment auf und verschließt seine Flasche wieder. "Der Junge ist vergiftet. Soll für Gegengift etwas tun."
Während er diese Worte spricht, packt er beiläufig die Flasche Alkohol zurück in seinen Rucksack und nickt Remus zu. Seine Ansicht ist doch richtig, was die Stellung des Jungen bei dem Zwergen noch weiter erschwert, weshalb Ghart auch keinen Sinn darin sehen will, den Jungen nach einer Täterbeschreibung zu fragen. Der Junge erzürnt den Zwergen, weil er ihm vorführt, wie schwach man sein kann.

"Ob der Täter nach hinten geflohen ist, wo auch immer hinten gerade aus eu'er Sicht ist, kann ich nicht beantworten. Müsst ihr den Jungen fragen." Ghart gelingt es nach wie vor nicht, so freundlich zu sein, wie er sich eigentlich selbst vorgenommen hat. Um sich etwas von seinen Worten abzulenken, bugsiert der Zwerg seinen Rucksack zurück auf seinen breiten Rücken, wobei ihm ein kleiner Rülpser entweicht, den er mit einem zahnlosen Lächeln zu übertünchen versucht. "Was eine peinliche Aktion, Ghart..."
Da die Bediensteten des Haus Orien ihn von seiner Betrachtung des Werkzeuges abgelenkt haben, widmet er sich wieder dieser Aufgabe. Cadres und Remus dürfen seinetwegen gerne das weitere Gespräch führen.

Redril

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #71 am: 15.05.2010, 11:39:10 »
Redril steht ungeduldig und unschlüssig im Wagen, als er bemerkt, dass Faust nicht mitkommen will. Fässer?! Ist dieses Hirnlose Konstrukt noch bei Sinnen?! Er wartet noch einen Moment und muss eingestehen dass die junge Frau tatsächlich noch eine gute Frage stellt und somit ist die Entscheidung zu warten gefallen. Auf Korigs Frage hingegen ob er mitkommen will, zeigt sein Gesicht nur Ungeduld und Einverständnis.
"Natürlich, wir sollten uns auf jeden Fall nicht alleine weiter begeben!"
Ein letzter vorwurfsvoller Blick auf Faust zeigt, dass er nichts davon hält, dass sie sich jetzt nicht mehr in zwei Suchtrupps aufteilen können. Jetzt wo er auch endgültig wieder zu Atem gekommen ist, kann er es gar nicht mehr erwarten den Verantwortlichen zu stellen, denn noch immer spührt er eine Erregung die Ihres gleichen sucht.
« Letzte Änderung: 15.05.2010, 11:39:57 von Redril »

Kayman

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #72 am: 16.05.2010, 19:54:48 »
Die Angestellte des Hauses schaut Ghart verwirrt an. "Nun...hinten ist die Richtung, aus der der Zug nicht kommt. Im Transportwesen ist dies eine allgemeingültige Konvention. Verzeiht, wenn Euch dies nicht geläufig war", erklärt sie ihre Wortwahl.
"Jedenfalls ist der Mörder nicht mehr hier. Wir sollten den Jungen in ein abgetrennten Abteil bringen. Kann mir jemand dabei helfen?" Sie schaut auffordernd in die Runde.

Ghart erkennt derweil, dass auf dem Werkzeug das Emblem von Haus Orien eingraviert ist. Es scheint sich um eine Gerätschaft zu handeln, mit der man irgendetwas an der Blitzbahn machen kann, eine Art Schraubenzieher mit einem integrierten Hebel. Es ist ungefähr 40 cm lang und aus massivem Eisen gefertigt. Die Angestellte bemerkt erstaunt, dass Ghart im Besitz des Werkzeugs ist. "Was...wo habt Ihr das denn her?", fragt sie verdutzt. "Das ist ein Abkoppler. Nur Angestellte des Hauses haben Zugang zu den Werkzeugen", erklärt sie weiter. Sie hält erwartungsvoll die Hand aus und wartet darauf, dass Ghart ihr das Stück aushändigt.
« Letzte Änderung: 16.05.2010, 21:22:44 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #73 am: 16.05.2010, 20:56:52 »
"Aha, Fachsprache.", im Geiste hebt Ghart den Merkfinger und kichert danach innerlich darüber. Eine Erinnerung an alte Tage, als Morganek, sein alter Vorarbeiter, sie stets so in die Bergbauersprache einführte. Was war das Wetter? Was war der Unterschied zwischen der Keilhauarbeit und der zermalmenden Methode? Was mache ich mit dem Abraum beim Kuhlenbau? Ghart muss zugeben, dass er diese Zeit auch irgendwie vermisst. Aber nun ist kein guter Zeitpunkt um Sentimentalitäten zu beschwören, weshalb er die Gedanken runterschluckt.
"Nein, es war mir nicht geläufig." Der Zwerg räumt ein, dass er von der Bahn keine Ahnung hat, schließlich hat er sie noch nie vorher genutzt.

Er blickt daraufhin zu dem Jungen. Sein Gedanke ist sicherlich kein besonders tröstlicher, aber ihm fällt im Moment in Ermangelung heilkundlicher Erfahrungen nur ein Weg ein, den Jungen zu retten. Er hat vor Jahren schonmal gesehen, wie einem seiner Kampfgefährten ein Bein abgenommen wurde, um eine schwere Vergiftung aufzuhalten, welche von einem sonderbaren Meeresgetier verursacht worden ist. Es ist dementsprechend nicht verwunderlich, warum Ghart, wie die meisten Zwerge, das Meer meidet, wenn es möglich ist. Ghart schluckt bei dem Gedanken. Er mag den Jungen noch immer nicht, aber ob er sowas verdient hat?
"Wenn es nicht anders geht, um das Gift aufzuhalten, vielleicht müssen wir ihm im Notfall den Arm abnehmen?"
Die Worte kommen schwerer hervor, als er sich vorgestellt hat. Um sie beiläufiger klingen zu lassen, wirft er dem Hausangestellten den Abkoppler zu und fügt an. "Der Junge hat ihn dabei gehabt. Der Täter hat ihm ein Gegengift versprochen, wenn er alles ab dem fünften Waggon abkoppelt."

Ghart schließt es für sich aus, den Jungen in das abgetrennte Abteil zu bringen, zuerst, doch dann übermannt ihn doch ein wenig die Sorge um den Jungen, die er die ganze Zeit sich auszureden versucht hat. "Ich helfe." Mehr sagt der Zwerg dazu nicht und packt sich den Jungen. "Wohin genau mit ihm?" Ghart kann sich noch immer kein Bild machen, was der Täter vorhat, deshalb versucht er weiter Zeit zu überbrücken, auf dass ihm später eine gute Idee kommt oder seine Gefährten eine Idee bekommen. Der Junge erweckt immer noch Ekel in Ghart, vielleicht weil er eigentlich Mitleid in dem Zwergen erweckt. Ist es das wert, den Täter fliehen zu lassen, um den Jungen zu retten? Andererseits gibt es keine Garantie dafür, dass der Junge das Gegengift nach dem Abkoppeln erhält. Ghart seufzt innerlich. So schwer ist lange keine Entscheidung mehr gewesen, aber dass er den Abkoppler bereits zurückgeworfen hat, erleichtert seine Entscheidung ungemein.
« Letzte Änderung: 16.05.2010, 20:58:01 von Ghart »

Kayman

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #74 am: 16.05.2010, 21:19:14 »
Die Orien schaut den Jungen besorgt an. Ein Haufen Elend, besudelt mit seinem eigenen Erbrochenen, die Lippen rot von geronnenem Blut. "Ein Gegengift?", sagt sie skeptisch und lässt ihren Blick über den Abkoppler gleiten. Ein Hauch der Beunruhigung ist ihrer Stimme zu vernehmen. Ein solche Situation ist ihr bisher niemals untergekommen, und alleine, dass es bereits einen Mord an Bord gegeben hat, könnte den Ruf ihres Hauses sehr schädigen.
"Der Täter muss gefasst werden und nach dem Gegengift durchsucht werden. Ich möchte keinen weiteren Toten während meiner Schicht, das gerät langsam zum Alptraum. Ich bin nicht geschult im Kampf, und wer weiß wo die Nachtwächter sind. Allerdings verfüge ich über ein paar Heilkünste, um den Jungen ein wenig zu versorgen..." Ihr Blick fällt auf Gharts Axt, wo er einige Sekunden verweilt. Sie schaut die Ermittler entschlossen an. "Hiermit möchte ich Euch anbieten, als temporäre Heuerlinge für Haus Orien zu arbeiten. Findet den Täter, und bringt das Gegengift, sofern er überhaupt eins hat! Über die Bezahlung verhandeln wir später!", sagt sie, wobei plötzlich eine nicht zu verkennende Autorität ihrer Stimme mitschwingt. "Allerdings...brauche ich dennoch Hilfe mit dem Jungen...", fügt sie etwas entmutigt hinzu.
Cadres erhebt daraufhin das Wort. "Ich und mein Begleiter", er zeigt auf das Echsenwesen Irrenes, "werden Euch helfen." Dann wendet er sich Ghart und Remus zu. "Ihr seht aus, als wäret Ihr stärker als ich im Nahkampf. Zieht dem Bastard eins über von mir!", sagt er leicht grinsend. Dann macht er sich mit Irrenes daran, den Jungen aufzustellen.
« Letzte Änderung: 16.05.2010, 21:28:39 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

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