Ooops, falscher Account...
Spoiler (Anzeigen)Sie hat sich den ganzen Hang hinaufgeschleppt. Die Mistkerle haben sie übel zugerichtet, doch sie haben einen entscheidenden Fehler gemacht: Sie am Leben zu lassen. Ihre Rache würde kommen, beim Spötter, das würde sie. Überhaupt fragt sie sich, wie dieser hirnlose Wicht es wagen konnte, ihr lediglich diese ekelhaft stinkenden Khyberkreaturen als Leitschutz zur Seite zu stellen, und sie alleine noch dazu den ganzen Job übernehmen zu lassen. Er war in der Karawane, Spötterkind, er hätte eingreifen müssen!
Doch nun ist es zu spät, sie wurde bedroht von diesem widernatürlichen Psioniker und seinen Freunden. Erst hat der Druide sie aufgespießt mit seinem Speer, dann war da noch dieser Menschenjunge mit seiner Armbrust, der ihr im Nacken saß. Und dann der Psioniker. Er hat keine Späße gemacht…Er wollte ihren Geist verstümmeln. Wie hätte sie jemals zu ihrem Orden zurückkehren sollen mit einem halb funktionierenden Willen, wie hätte sie ihren Weg im Jenseits beschreiten sollen? Der Geist, oh nein, niemals würde sich jemand an ihrem Geist vergreifen.
Und das alles nur, wegen diesem dummen Gegenstand? Sie fragt sich, ob er eigentlich weiß, worum es bei der ganzen Sache geht. Oder sollte es nur ein Auftrag sein, um den Orden zu finanzieren? Sie weiß, dass noch andere Mitglieder angeheuert wurden, einer von ihnen ist jetzt tot und liegt in einem Wagen mit dieser dreckigen, unreinen Hure. Es gibt kaum eine schlimmere Entwürdigung, nein, die gibt es ganz sicher nicht.
Ihr Mund schmeckt nach feuchter Erde, sie hat Dreck gefressen auf ihrem schleichenden Weg den Hügel hinauf. Unwürdig, gedemütigt vor ihrer Gottheit, man hat ihren Willen, ihren Willen!, gebrochen und sie ausgehorcht wie ein Kleinkind. Das werden sie büßen, ja das werden sie. Ihre Haut wird sie abschälen und sie als Schmuck tragen, um ihm zu huldigen. Unwürdige, irdische Geschöpfe. Sie verstehen nicht…sie verstehen einfach nicht, was sich damals verändert hat mit der Welt! Es gibt doch kein Zurück mehr!
Doch was…Schritte!
Ihr Blick wandert langsam nach oben, Speichel fließt aus ihrem Mund auf die feuchte Erde, die widerlich fruchtbare feuchte Erde!
Es ist jemand hier, direkt vor ihr. Sie sieht Schuhe, Hosen, ein Gewand…es ist…sollte es?
„I- Ihr?“, stottert sie ungläubig.
„Allerdings“, sagt er, mit ruhiger, emotionsloser Stimme. „Ich!“ Er atmet ruhig und flach, seine Augen ruhen mit schrecklicher Unbarmherzigkeit auf ihr. „Was habt ihr ihm erzählt?“
Sie hustet, spuckt auf den Boden vor ihm. Sie versucht sich aufzurichten. „Idiot…Idiot! Ihr habt es vermasselt, Ihr-“
„Schweigt!“, geift er, und mit einem beiläufigen Tritt befördert er sie zurück in den Dreck. „Antwortet mir!“
Sie Blickt ihn zornig an, ihre entstellten Nasenflügel beben. „Die Wahrheit“, zischt sie. „Ich habe die Wahrheit gesprochen, ich hatte keine Wahl! Der Psioniker! Ich sagte, dass Ihr mich getroffen und beauftragt habt, und dass Ihr dort wart! Und dass Ihr diese Ungeburten angeschleppt habt! Ihr…Und vermasselt habt Ihr es, beim Spötter, vermasselt!“ Sie fängt an zu lachen. Ein grauenhaftes, resigniertes Kichern.
Ohne ein weiteres Wort wendet er sich ab. Sie bemerkt, dass er geht, und verstummt, mit Tränen in den Augen. „Ihr…was?“, sie blickt verständnislos an ihm hoch, doch er hat ihr den Rücken zugewandt, und schreitet auf einen nahegelegenen Vorsprung zu. „Was…was tut ihr da? Was?“ Und dann…sieht sie sie. Zwei kleine, scheusalhafte Kreaturen, die in buckeliger Haltung hinter zwei Bäumen hervorkommen…Sie geben grunzende Geräusche von sich, sie lachen, sie lachen sie aus! Sie kommen auf sie zu gehumpelt, und in ihren Mäulern erblicken sie hunderte Zähne. „Nein!“, stöhnt sie, denn zum Schreien ist sie zu schwach. „Ihr Bastard! Die Abmachung! Nein! Nein! Das gehört nicht zu- Nein! Aaah, aaaaaah!!!“
Nur kurz sind ihre Schreie noch zu hören, während die Khyberknechte sich an ihr zu schaffen machen, sich an ihr laben und sich satt an ihr fressen. Er blickt den Hügel hinab, auf die Fernstraße, die sich durch das Tal schlängelt, immerzu in Richtung Sayandras Garten. Er kann die Karawane in der Ferne sehen. Es ist noch dort, das Objekt ihrer Begierde. Sie müssen es…besitzen! „Es ist noch nicht vorbei!“, flüstert er.