Missmutig stiert Ansuz auf die blutigen Überreste der Kreatur herab, die soeben vom verzauberten Menschling wie eine Fliege zerschmettert wurde. So einfach hat er das nicht erwartet. Offenbar muss er seine Erwartungen gegenüber dem Feind herunterschrauben.Wahrscheinlich haben die Schinder längst ihre Reihen infiltriert und lenken das alles. Sähe ihnen ähnlich.
Kurz schließt er die Augen, atmet tief durch und fixiert dann den Menschling, der leichtfertig Mächte beschwört, von denen er keine Ahnung hat. Sein ganzer Missmut hat ein neues, unverbrauchtes Ziel gefunden.
”Nicht groß Worte, Menschling! Wir nicht von hier, von weit weg. Wir brauchen anders Menschling. Bist im Pakt mit dem Menschling, der flieht? Wäre nicht gut. Wäre mehr viel schlecht!”
Betont schmatzend tritt er von der Leiche weg und träge auf den langen Kerl zu. Zwar reicht er ihm nur bis unter die Brust, ist dafür aber nahezu doppelt so breit.
Zugegebenermaßen hat der Knabe eine ganz ordentlich gefertigte Rüstung und in seinen Augen steht kein Fehl. Im Gegenteil scheint er einem fromm seinem Gott zu folgen. Dennoch wirkt er aufgeblasen, wie er da steht und glaubt, einen Zwerg ausfragen zu können, als müsse er sich rechtfertigen wie ein gemeiner Dieb.
Er lässt den Menschling nicht aus den Augen, während er leicht den Kopf dreht und über die Schulter hinweg zu Rhonin spricht: ”Ist der Große der, den wir suchen?”
Er kann sich kaum vorstellen, dass es der Gerüstete der Runenträger sein soll. Dazu wirkt er viel zu aus der Fassung gebracht.Zumindest das kann ihm nicht einmal Ansuz verübeln, so befremdet, wie er derzeit tagein, tagaus ist. Er braucht dringend Schlaf. Selbst Zwerge können nicht alles ertragen. Einen ähnlichen Gesichtsausdruck wie ihn sein Gegenüber zu Tage trägt hat er viel zu viele in Isvar Atli gesehen, besonders im Höhepunkt der Hragle-Epidemie.
Wenn alles, woran man festhält plötzlich verschwindet, reagiert man so, wie er es selbst in den Stollen tat. Es gab Zeiten, in denen er das konstante Abschlachten genoss. Es war eine Linderung aus der eigenen Qual, verübt auf Kosten jener, die sie überhaupt erst verursacht haben. Doch ist der Große Geist bei ihm. Derartiges Wüten ist Vergangenheit. Sein Geist ist inzwischen ebenso steinern und beständig wie die Gipfel, unter denen sein Volk lebt.