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Autor Thema: Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden  (Gelesen 61463 mal)

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Zon-Kuthon

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #195 am: 01.11.2010, 18:37:14 »
"Gut. Oder vielmehr, schlecht. Ich werde umgehend Xersus Abergris informieren. Malachias soll den armen Kerl am leben halten bis der Dämonologe hier ist.", flüsterte der mysteriöse Kundschafter mehr zu sich selbst als zu Rhyatril, dann wirbelte er auf der Stelle herum und lief auf die Veranda des Tempels hinaus.

Malachias

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #196 am: 02.11.2010, 07:37:52 »
Malachias bekam am Rande mit, was Pandion von ihm wollte und begann sofort seine heilende Formel zu sprechen.
Gedanklich schob er einen seiner vorbereiteten Zauber zur Seite, um Platz zu machen für die heilenden Mächte Pharasmas.[1]

"Halte ihn bloß weiter fest, Buju, ich muss seine Lebensgeister erhalten, bis der Dämonologe da ist."

Malachias hatte einen entschuldigenden Blick, den er Buju zuwarf, denn er befürchtete Schlimmes.

Was für ein Wahnsinn. Der Tod wäre für diesen armen Tor eine Erlösung.

Sein Kurzschwert noch immer gezogen war er bereit, dem Leiden ein Ende zu setzen, sollte der Besessene durchdrehen.
 1. Wunden heilen für 12 TP
« Letzte Änderung: 02.11.2010, 07:38:09 von Malachias »

Rhyatril

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #197 am: 05.11.2010, 18:11:09 »
“Ich würde ja gerne helfen, nur sind meine Heilkünste leider nicht besonders ausgeprägt, und so einen Haltegriff bekomme ich auch nicht hin,” sagte Rhyatril, die von oben etwas hilflos auf die Szene blickte.

Zon-Kuthon

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #198 am: 06.11.2010, 09:29:57 »
Pandion kam kurze Zeit später wieder zu den anderen Kundschaftern zurück. "Mein Bote wird die Nachricht in Windeseile überbringen. Meister Xersus wird dann sicher blitzschnell hier sein."

Tatsächlich, das letzte Sandkorn war noch nicht in das untere Glas gerieselt, da begann die Dunkelheit des Weinkellers hinter den Kundschaftern zu wabern. Die Schatten verzerrten sich und ein greller weißer Lichtpunkt erschien in der Schwärze zwischen den Weinregalen. Er begann zu pulsieren und wuchs, nahm eine purpurfarbene Färbung an und weitete sich schließlich zu einem kleinen Tor aus magischer Energie. Plötzlich schrumpfte das Scheibenförmige Loch in der Realität des Weinkellers und der Dämonologe Xersus stand da. Der Gnom war direkt vor einem Weinregal erschienen und der dunkle, verstaubte Hals einer der Flaschen zeigte wie die Spitze einer Lanze zwischen die Augen des Männchens.

"Ups, das war aber knapp.", begrüßte er die Runde. Doch sogleich wurde er ernst und besann sich auf seine Aufgabe: "Was ist genau vorgefallen?"

Aufmerksam hörte er sich den kurzen Bericht der versammelten Kundschafter an. Sein Gesicht verzog sich dabei zunehmend zu einer besorgten Miene. "Ich sehe schon.", meinte er dann nur und öffnete den schwarzen Lederkoffer in seiner Hand. Darin verbargen sich seltsame Messingapparaturen, Kristalle, Räucherwerk und andere Instrumente der Dämonologie. In Bujus Griff konnte der Gnom den Besessenen hervorragend inspizieren.
Eine geraume Zeit setzte er verschiedene Techniken und Instrumente ein, während er sich immer wieder erhob und um den Mann auf dem Boden zirkelte. Dabei murmelte er unverständlich in einem erregten Selbstgespräch vor sich hin und trug immer wieder in krakeliger Schnellschrift etwas in einem völlig zerfledderten Folianten ein.

Für mehr als zehn volle Sanduhren war er ganz und gar in sich gekehrt und reagierte auf keinen Versuch der Kundschafter mehr von dem Schicksal des Mannes auf dem Boden zu erfahren.

Pandion gab den Befehl endlich die Hohepriesterin aufzutreiben und in den Weinkeller zu holen.

"Ich muss eine Extraktion durchführen.", erklärte der Gnom plötzlich. "Extraktion bedient sich psychischer Projektion. Ich werde einen meditativen, tranceähnlichen Zustand einnehmen in dem ich mein Ich in das psychische Reich projiziere in dem dieser arme Kerl da leidet. Ich bin mir nicht völlig sicher was ihn da angreift, und bisher gab es nur Vermutungen über das Reich der Träume und dessen Verbindung zu den formlosen, ursprünglichen Dämonen. Ich hatte ihre Existenz bis zu diesem Moment ernsthaft angezweifelt. Ihr hattet also Recht, Malachias. Es ist keine einfache Besessenheit. Um erfolgreich zu sein, werde ich Eure Hilfe brauchen, Kundschafter. Das Reich der Träume und Alpträume treibt einen sowohl in den Wahnsinn, wie in den Tod und ich kann weder für Eure Gesundheit noch Euren Verstand garantieren, solltet Ihr Euch dazu entscheiden mir zu folgen. Ohne Eure Hilfe wird dieser Mann jedoch sterben"

Etliche Sandkörner rieselten durch die Enge zwischen den beiden Gläsern, bevor Pandion sich zu Wort meldete: "Ich bin dabei, Xersus."

Ahmad ad-Duri al-Bulani, der geheimnisvolle Krieger aus dem fernen Süden, schüttelte den Kopf und trat zurück. Wortlos verließ er den Weinkeller und die Heiligen Hallen Cayden Caileans.
« Letzte Änderung: 06.11.2010, 09:44:27 von Zon-Kuthon »

Rhyatril

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« Antwort #199 am: 06.11.2010, 10:18:27 »
“Das klingt ja nicht gerade nach einem angenehmen Ort...” sagte Rhyatril etwas zögerlich.

“Aber wenn wir ihm nur so helfen können, dann lasst es uns tun. Ich habe hier nun wirklich lange genug hilflos zugesehen.”

Malachias

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« Antwort #200 am: 06.11.2010, 13:04:12 »
Malachias hob fragend eine Augenbraue, als wäre die Frage seines Freundes Pandion wirklich nötig gewesen.

"Selbstverständlich. Wir haben einen Auftrag und eine Pflicht den Göttern gegenüber. Dämonen gehören bekämpft, bis die Waagschale wieder ins Gleichgewicht pendelt."

Malachias trat zur Unterstreichung seiner Worte einen kleinen Schritt vor, wie es die beengten Verhältnisse halt zuließen.

Dass sich der Wüstensohn wortlos abwendete und ging nahm er missbilligend zur Kenntnis, akzeptierte die Entscheidung jedoch nach einiger Überlegung. Nicht jeder band sich so fest wie er selbst an eine Aufgabe, das musste er akzeptieren lernen.

Buju

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« Antwort #201 am: 09.11.2010, 19:22:40 »
Interessiert hatte Buju dem Gnom zugeschaut. Was der Dämonologe da machte, erinnerte ihn an eine Begebenheit aus seiner Heimat, als der Schamane des Dorfes böse Geister aus einem kleinem Mädchen ausgetrieben hatte.

Als der Gnom fragte, ob die Kundschafter ihn begleiteten, leuchteten die Augen des Mwangi auf vor Begeisterung. Ins Land der Träume und Alpträume sollte die Reise gehen. Das war wahrlich ein Ort, von dem nicht viele Kundschafter konnten, ihn gesehen zu habenund Bujus Abenteuerlust war vollends geweckt. Heftig nickte er dem Dämonolgen zu.

Guillaume d'Eveque

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« Antwort #202 am: 09.11.2010, 20:13:17 »
Guillaume blickte äußerst skeptisch.

"Wenn mir die Frage gestattet sein darf, aber welchen Gefahren sind wir ausgesetzt? Unsere Körper liegen hier in Trance, so dass wir nicht umhin kommen, diesen Raum stark zu bewachen, alles andere wäre Wahnsinn. Und unsere Geister wandeln im Reich der Träume und versuchen diesen Dämon zu bekämpfen? Das alles klingt sehr zweifelhaft für mich..."

Zon-Kuthon

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« Antwort #203 am: 10.11.2010, 23:45:27 »
Der Gnom zögerte mit seiner Antwort einen Moment und starrte ins Leere. Dann blickte er Guillaume in die Augen. "Ich weiss es nicht. Niemand kann Euch sagen was in der Traumwelt dieses Mannes auf uns wartet."

Unruhig patzte Pandion seine Kundschafterkollegen an: "Habt ihr der Hohepriesterin endlich Bescheid gegeben?"

Malachias

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« Antwort #204 am: 12.11.2010, 07:33:57 »
"Ruhig Blut, Freund Pandion."

Malachias legte dem Druiden seine Hand für einen Augenblick auf die Schulter und machte sich dann auf, die Hohepriesterin zu holen. Noch während er ging schaute er über seine Schulter und sagte zum Gnom:

"Wagt es ja nicht, ohne mich 'abzureisen'. Ich bin gleich zurück."

Es lag mehr Schärfe, als beabsichtigt in seinen Worten, doch die Umstände sich für ignorante Trunkenbolde auf eine gefährliche Mission begeben zu müssen, schmeckte dem Pharasmiten nicht besonders. Insbesondere auch deswegen, weil er die Lebensgewohnheiten und -umstände der Anhänger dieses Glaubens überhaupt nicht nachvollziehen mochte.

Rhyatril

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« Antwort #205 am: 12.11.2010, 10:00:56 »
“Gut, gehen wir rasch rauf und sprechen sie darauf an...” sagte Rhyatril und folgte Malachias nach oben.

Als die beiden weit genug vom Keller entfernt waren, fügte sie noch an: “Dann können wir gleich in einem noch eine Nachricht überbringen.”

Zon-Kuthon

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« Antwort #206 am: 16.11.2010, 21:03:07 »
Die betrunkenen Gäste des Tempels hingen neugierig am Treppenabsatz und passten die Kundschafter Rhyatril und Malachias wissbegierig ab. "Was geht da unten vor sich?", fragten sie raunend im Chor.

Als die Kundschafter zeigten, dass sie passieren wollten um zu dem hinteren Bühnenraum zu gelangen, machten sie murrend Platz.

Rhyatril

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« Antwort #207 am: 18.11.2010, 22:58:23 »
Als sie bei der Eingangstüre angekommen waren, hielt Rhyatril kurz inne, um sich zu vergewissern, dass Malachias bereit war. Zwar erwartete sie keine Probleme, aber es war immer gut, auf der Hut zu sein. Schließlich öffnete sie die Tür, um den Weg in den Bühnenraum zu bereiten.

Malachias

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« Antwort #208 am: 20.11.2010, 19:30:09 »
Malachias war recht froh, dass er nicht allein zu der Hohepriesterin gehen musste. Und Rückendeckung durch Rhyatril kam ihm gerade recht.
"Dann lass uns sehen, dass wir zwei Gespräche führen können. Die Gelegenheit ist sehr günstig..."

Bei den Wachen angekommen, bedankte sich Malachias mit einem kurzen Nicken. Nach Sprechen war ihm nicht zu mute, zudem nervte ihn die laxe und unbeholfen-kindliche Art der versoffenen Anhängerschaft des zufälligen Gottes.

Bei der Hohepriesterin angekommen räusperte er sich und unterbrach die laufenden Gespräche unfreundlich und sehr bestimmt:
"Werte Herrin dieses Hauses. Wir müssen euch eine schlechte Nachricht überbringen. In eurem Keller befindet sich ein Mann, welcher von einem dreckigen Dämonen besessen ist. Eure Anwesenheit ist dringend von Nöten. Eilt bitte schnell, die Lage ist ernst."

Derweil bickte er sich bereits nach seinem zweiten Ziel um, in der Hoffnung, dass er die wichtige Nachricht überbringen könnte.

Rhyatril

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Die Chroniken der Kundschafter - In den Hallen trunkener Helden
« Antwort #209 am: 20.11.2010, 19:54:13 »
“Zudem ist draußen auch ein ziemliches Chaos entstanden, und eure ‘Kleriker’ und ‘Tempelwachen’ sind nicht im Geringsten Herr der Lage. Eure persönliche Anwesenheit ist also von höchster Dringlichkeit,” fügte die noch immer als Menschenfrau verkleidete Rhyatril an.

Derweil beobachtete auch sie den Narren auf der Bühne genau.

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