Kultureller Hintergrund (Anzeigen)Die Amim sind ein altehrwürdiges und stolzes Wüstengeschlecht. Jeder Amim verbringt endlose Jahre seines Lebens in der Wüste. Selbst in den großen Handelsstädten lassen sie dies in ihrem Betragen deutlich erkennen.
Der Stamm der Amim beruft sich auf einen gemeinsamen Ahn, den Stammesvater Abu Amim. Zudem ist der Stamm patrilinear und patriarchatisch. Dies bedeutet, dass die Kinder einer Verbindung der Linie des Mannes zugesprochen wird und der Mann folgerichtig das Oberhaupt der Familie darstellt, zumindest nach außen hin. Der Besitz und die Verfügungsgewalt geht immer und ausschließlich vom Vater auf den Sohn über. Keinen Sohn zu haben gilt daher als großes Unglück.
Im Stamm exisitert eine Vielzahl an Sitten und Gebräuchen, die gemeinsam mit ruhmreichen Geschichten der Ahnen von Generation an Generation weitergegeben werden. Manche dieser Geschichten ehren den Sonnengott Amaunator, und auch wenn dieser Gott mittlerweile als verschollen gilt, blieben die Amim eng mit ihm verbunden.
In der Wüste kann jeder Schritt tödlich sein und Gefahr lauert hinter jeder Düne. Die erwähnten Sitten und Gebräuche sind nicht nur eine religiöse und kulturelle Vorschrift, sondern auch wichtige Leitlinien, die das Überleben des Stammes garantieren. So wie das Überleben vom blinden Vertrauen abhängt, wird der Stamm auch als Individuum gesehen und jeder Angriff auf ein Mitglied gilt, als wäre jeder andere auch angegriffen worden. Die Blutrache ist kein Zeichen übermäßiger Rachsucht oder besonderer Grausamkeit, sondern schlicht eine Abschreckung für Feinde in Gebieten, in denen es keinen Herrscher und keine Rechtsprechung gibt. Jeder Feind weiß, dass er entweder den gesamten Stamm auslöschen oder um sein eigenes Leben fürchten muss.
Charakter-GeschichteEl-Azarjes (gesprochen: [lasarje]) richtiger Name lautet Kazim, Ibn El-Azarje Amim at-Turmish, was so viel bedeutet wie "Der Goldzüngige, Sohn El-Azarje vom Geschlecht der Amim aus Turmish"
El-Azarje entstammt der reichen Händlerfamilie Amim aus Turmish. In besseren Tagen waren die Amim hohe und angesehene Mitglieder der Gesellschaft. Ihren großen Reichtum erlangten sie mit kostbaren Gütern, die sie in Karwanen aus Calimshan und Amn in Turmish zu guten Preisen verkaufen konnten. Auch besonders waren die Amim für ihre Großzügigkeit im einfachen Volk bekannt.
Während des Tages der Narrenherrschaft
[1] geriet sein gesamter Stamm in einen Hinterhalt. Ein Mann mit dem Dialekt von Amn und 6 Fingern an seiner rechten Hand verkündete das Ende der Amim, die ihm so viel Schaden antaten, und er verschwand im Schatten, gerade bevor maskierte Meuchler seine Stammesangehörigen umbringen konnten. Er, als einziger, konnte in die Dunkelheit flüchten.
In dieser Nacht starb El-Azarje. Nach Sitten, die El-Azarjes Großväter von ihren Ur-Großvätern übergeben wurden, legte El-Azarje alle anderen Namen ab, bis die Blutschuld gesühnt wird. Rache liegt nicht unbedingt in El-Azarjes Natur, doch spielt sein Wille dabei keine Rolle. Sein Geist wird keinen Frieden finden und jeder Tag wird verflucht sein, bis er den Attentätern oder dessen Blutsverwandten gleiches vergolten hat.
El-Azarje sammelte die Überreste seiner Existenz zusammen und brach nach Amn auf. Doch das Unglück haftete ihm an und so verlor sich seine Spur in der Hafenstadt Sonara. Am selben Abend kehrte in einer Taverne ein, wo er auf einen Mann traf, der wahrlich wundersame Geschichten von einem magischen Schwert erzählte. El-Azarje war nicht in guter Stimmung und glaubte, da er selbst einiges von Magie verstand, haarsträubende Widersprüchlichkeit entdecken zu können, was er lauthals kundtat. Damit zettelte er fast eine Keilerei an, doch vorher verließ er die Taverne.
Die Nacht hatte Augen und eher er sich entsann, wurde El-Azarje von Banditen in eine dunkle Gasse gedrängt. Diese sagten, dass sein Kopf eine gute Summe wert sei und er sich nicht wehren solle, denn dann würde es am schnellsten gehen. Die Banditen waren in der Überzahl und es wäre wohl El-Azarjes Ende gewesen, wäre ihm der Mann aus der Taverne nicht gefolgt und in letzter Sekunde zur Seite gestanden. So konnten sie die Banditen in die Flucht schlagen.
So ungern El-Azarje gleich zweifach verschuldet ist; er ist an die Pfade des merkwürdigen Fremden gebunden, bis er seine Lebensschuld abgeglichen ist. Auch dies ist unausgesprochenes Gesetz. Erst dann kann er sich um seine Blutsschuld kümmern und auch erst dann, wenn er wieder eine Spur hat.