Eine bedauerliche, aber allerdings auch sehr nachvollziehbare Entscheidung. Da diese Runde jedoch alsbald ins Archiv gehen muss, möchte ich an dieser Stelle noch ein Feedback loswerden, auch wenn ich das erst Ende des Jahres vorhatte. Entschuldige also bitte, lieber List, wenn dieses Feedback nicht alle Punkte umfasst, die ich eigentlich einbringen wollte und es ein bisschen kürzer ausfällt.
Die Runde war mir von allen D&D-Runden, die ich spielen durfte, eine der Liebsten. Als sie damals in ihre Anfänge ging, hätte ich nicht damit gerechnet, da ich List zum einen noch nicht als Spielleiter kannte, die Runde von der Namensgebung eher reines Hack&Slay versprach und ich dieser Runde auch nicht die Aufmerksamkeit geschenkt habe, die sie verdient gehabt hätte. Aufgrund meiner oberflächlichen, internetbasierenden Kenntnis zweier eurer (Fast-)MitspielerInnen habe ich jedoch eher zufällig eine vagen, aber ausdauernden Kontakt zu dieser Runde gehalten. Zum einen war es Aleandros von Schwarzheim, der sich anmeldete, aber nie mitspielte, und Feyra, die ja zumindest eine gewisse Zeit Teil eurer Gruppe war. Dieser lose Kontakt ließ mich aber über die Zeit aufhorchen, wobei mir vor allem der Spielleiter ins Auge fiel, aber auch Sezair. Beides hat mich animiert, die freiwerdende Stelle annehmen zu wollen.
Das war für mich der Beginn einer sehr erfreulichen Zeit, in der ich gerne Mühe und Zeit in meine Beiträge gesetzt habe. Das liegt vor allem an der, wie ich finde, sehr ungewöhnlichen Spielzusammensetzung, die mir sehr gut gefallen hat, denn so war die Runde ein fortwährender Austausch der Spieler und ein Ausspielen und Entwickeln ihrer charakterlichen Facetten, und wie nebenbei und doch fesselnd hat List die Geschichte dieser ungewöhnlichen Charaktere fortgesponnen, mal mit Emphase, mal mit Muße. Er hat die Geschichte immer vorangetrieben und doch hatte jeder Spielercharakter einfach die Situationen, in denen er charakterlich, als auch von den Werten her, glänzen durfte. Dafür gebührt dir allerhöchste Anerkennung, List, da du entweder ein gutes Gespür dafür hast, wann du einem Spieler eine Sternstunde erleben lassen kannst, oder sogar viel Planung in jede einzelne Begegnung steckst.
Einen großen Teil dessen haben aber auch die Mitspieler ausgemacht. Und zwar vor allem deswegen, weil sie so unterschiedlich waren, aber gleichsam doch allesamt ihre Charaktere entwickelt haben, aber aus unterschiedlichen Richtungen und mit ganz unterschiedlichen Elementen und Stilen. In der Entwicklung des heroischen, immer fatalistischer werdenden Charakters hat mir Belenar sehr gut gefallen und ich mochte dieses immer unbetonte und doch alles durchdringende Pflichtbewusstsein, was ihn stets und überall umwehte mit diesem sehr dunklen Touch. Besnell, dem Charakter, mit dem Tyrome ja am wenigsten verband und mit dem am ehesten Streit gesucht wurde von meiner Seite, erlebte einen Weg in die Entrückung (was sicherlich auch Besnells Zeit geschuldet war), der sehr stark auch von seinen Mitspielern mitgetragen wurde und damit Leben erhielt. Wolfhards Rolle faszinierte mich, weil er wortlos und still, vorsichtig und umsichtig war, einerseits deswegen wie ein "Lone Wolf" erschien, und doch andererseits der entscheidende Zuarbeiter für die Gruppe war und somit einen ganz anderen Ansatz verfolgte, der mir sehr gut gefiel. Und Sezair war mit Abstand das emotionale Highlight dieser Runde. Wo alle anderen Charaktere die Aura der Souveränität suchten, ließ Sezair durch die ganze Darstellung Milde wirken, die doch letztendlich noch getriebener und entschlossener wirkte. Dazu die Geschichte mit seiner Familie, die List aufnahm, und für mich im Treffen mit dem Sohn zu einem der Highlights der Runde wurde. Aber gerade, dass Sezair eben so war, warf auch ein anderes Licht auf die verhärmten Charaktere (vor allem Tyrome und Belenar) und sorgte für einen sehr spielfördernden Kontrast.
Dieses Zusammenspiel der unterschiedlichen Typen mit ihren Eigenheiten und die durch das Spiel beflügelte Stimmungen, rahmten für mich dieses Spielerlebnis ab. Für mich hat es die Düsterheit und auch den Stil von Diablo eingefangen, und diese H&S-Komponente dabei sehr erfolgreich gestutzt, sodass das ein sehr spannendes Spielerlebnis entstand, bei dem es mir auch deswegen sehr leid tut, dass ich es nicht zuende begleiten konnte und es auch jetzt zumindest vorerst endet.
Entschuldigt, dass ich kein Feedback zu einzelnen Szenen gebe, obwohl es unzählige Szenen gäbe, die eine Betrachtung wert wären. Ich erinnere an die Szenen mit Raphael de Aveugler, oder auch alleine das erste Treffen unserer Charaktere als Tyrome dazu kam.
Lasst mich einfach damit schließen, dass ich diese Runde mit ihrem Spielleiter und den Mitspielern sehr genossen habe und sie einen guten Platz in meiner Erinnerung einnehmen wird.
Beste und dankbare Grüße
Tyrome Rhistle
Und zum Abschluss lass mich dir noch alles Gute für die Zeit der Abstinenz wünschen, List!