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Autor Thema: [IT] Prolog: Schatten über Tristram  (Gelesen 60732 mal)

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Delara

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #270 am: 20.12.2010, 12:28:26 »
Nachdem Delara wieder bei ihren Begleitern, dem toten Dämon und dem gerade hereingetürmten Ritter ankommt, verharrt sie eine Weile. Auch sie will im ersten Moment einen Zauber gegen den Neuankömmling schleudern, doch mit einer Hand - und noch dazu jener die durch die Kälte ihres Gefühls beraubt ist - ist ihr dies nicht möglich.

Zur Untätigkeit verdammt hört sie genau zu was Tyrome zu sagen hat. Und auch Besnells und Belanars kurze Vorstellung wartet sie ab. Irgendetwas an dem Ritter und dem was er sagt passte ihr überhaupt nicht, doch ist es ihr unmöglich zu sagen was genau. Als endlich etwas Ruhe eingekehrt ist erhebt sie ihre Stimme, Kalt und schneidend. "Seid ihr jetzt fertig mit eurem Geschwätz?" Es ist ihr Egal was der Ritter da von sich gab, war es doch im weitesteten Sinne nur aufgebauschtes Gerede. Sie hat andere Dinge um die sie sich kümmern muss und je länger sie sich hier aufhalten lässt, desto schlechter stehen die Chancen den Jungen hier lebend heraus zu bringen. "Wir haben nicht die Zeit uns um euch zu kümmern, oder euren nichtssagenden Worten zuzuhören. Dieser Junge hier muss dringend behandelt werden und wenn ihr euch nicht zufällig mit solchen Dingen auskennt, dann tut uns den Gefallen und stört uns nicht weiter."

Delara wartet keine Antwort ab, stattdessen schaut sie kurz zu Sezair herüber und versucht ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen zu geben sich wieder in Bewegung zu setzen.

Sezair Lemas

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #271 am: 20.12.2010, 13:02:46 »
Als Delara plötzlich stehen bleibt, schaut Sezair verwundert auf. Tatsächlich, jemand neues ist zu ihnen in die Kammer gekommen. Vielleicht vermag dieser dem Jungen helfen?

Während der Ritter sich gebührend vorstellt, bleibt Sezair respektvoll ruhig, hält jedoch die Hand des Jungen fest, welcher noch immer schwer zittert. Vorstellen kann Sezair sich auch später noch, die Magierin hat Recht, auch wenn ihre Worte hart sind - dem Jungen muss geholfen werden. Ihr Nicken bestätigt Sezair mit einem Blinzeln und bewegt sich weiter Richtung Ausgang.

"Sag, mein Sohn, wir bringen Dich wohl zu Herrn Ogden. Was hältst Du davon?", spricht er dem Jungen zu.

Belanar

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #272 am: 20.12.2010, 13:33:42 »
Verwundert betrachtet der Totenbeschwörer die Szenerie.

"Mit Verlaubt, dem Jungen fehlt ein Bein und ihr wollt ihn an der Hand nach oben geleiten, Mönch? Bei seinem Blutverlust stirbt er, bevor wir die Treppe erreichen. Wenn hier niemand in der Lage sein sollte, das Bein zu verbinden oder einen Heilzauber zu sprechen, würde ich mich des Jungen annehmen und ihn so schmerzlos wie möglich der Güte Rathmas anvertrauen.

Nebenbei bemerkt, wird er euch wohl kaum entsprechend Rede und Antwort stehen können. Ihm fehlt nämlich ein Bein. Man muss kein Heiler sein, um sich vorstellen zu können, das der Verlust mit sehr großen Schmerzen einhergeht. Bedenkt man, was er vorher noch alles gesehen haben haben muss, kann man wahrscheinlich froh sein, dass er überhaupt noch spricht."

List

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #273 am: 20.12.2010, 13:35:52 »
Tyrome ist nicht allzu überrascht über das zögerliche und abweisende Verhalten der Abenteurer. Er selbst wäre nach dem Kampf gegen einen Dämon wohl ebenfalls misstrauisch gegenüber einem weiteren Eindringling gewesen. Dafür fielen Ihre Antworten noch recht kontrolliert aus, obgleich er Ihre Vorsicht wahrnimmt. Es fällt ihm aber auch auf, wie gemessen und abschätzend sie in der Situation handeln. Langsam wird ihm besser verständlich, wie diese Fünf den Dämon besiegen konnten. Er hatte es hier nicht mit einer Handvoll einfältiger Bauernsöhne zu tun. Drei von ihnen sind ungerüstet. Ist es vielleicht gar ein Trupp von Vizjerei?

Die Gefährten hatten allen Grund, dem Ritter Rhistle zu misstrauen. Es war ein seltsamer Moment, zu dem er auftauchte, obgleich es nur gut möglich war, dass ein Ritter seiner Majestät das Labyrinth durchsuchte, wenn der Prinzensohn tatsächlich hier versteckt gehalten werden sollte. Andererseits hatte man bereits die Bauern getäuscht. So wollten sie vorsichtig sein, doch tatsächlich hatten sie nur die Wahl, ihn zu bekämpfen oder ihn ziehen zu lassen.

Der Junge, der von Delara und Sezair gestützt wird, lässt vor Schwäche den Kopf hängen. "Ist... er... von... Euch? Bringt mich... zu... Peppin, dem... Heiler! Im Dorf..."
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Besnell

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #274 am: 20.12.2010, 13:44:09 »
Besnell bekommt wieder jenes seltsame schelmische Grinsen als er an Belanar herantritt und ihm eine Hand auf die Schulter legt.

"Auch wenn ich bisher Grundsätzlich auf eurer Seite war und auch bin, bei jeglichen Desputen dieser illustren Runde, glaube ich doch das es etwas, sagen wir zu effektiv wäre dem armen Jungen den übergang zu ermöglich, bzw. ihm die Ehre zu erweisen ihm dabei zu helfen. Dafür das sein Blut literweise diese wunderschöne Krypta befleckt, scheint er doch noch guter Dinge zu sein und wie pflegte mein ehrwürdiger Meister stehts zu sagen? Was noch nach einem Heiler schreien kann, ist noch nicht verloren.

Kurz besieht Besnell die Situation und betrachtet die Gefährten dann nickt er leicht zu sich selbst.

"Auch wenn ich die Fürsorglichkeit unserer beiden Gefährten nicht teile, würde ich unter anderen Umständen Meister Belanar zustimmen, doch eine kurze Pause um uns neu zu organisieren wäre durchaus von Vorteil. Allein deshalb um meine Zauber besser auf das was kommen mag abzustimmen."

Der Magier nimmt die Hand von Belanars Schulter und meint grinsend. "Nun kommt Meister und hört auf unserer geschätzten Dame Angst einzujagen das ihr dem Jungen etwas antut. Sonst kommt sie noch auf die Idee das ihr ihn tragen müsst"
« Letzte Änderung: 20.12.2010, 13:47:16 von Besnell »

Tyrome Rhistle

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #275 am: 20.12.2010, 13:49:29 »
Tyromes Miene nimmt einen steinernen Ausdruck an, welcher von Strenge und Härte zeugt. "Sie heben das Leben eines verletzten Kindes sogar in ihrer Situation über das Leben eines möglichen Verbündeten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihre Prinzipien bewundern, oder doch nicht eher verdammen sollte..." Der Ritter hat damit zu kämpfen, dass sich diese ihm fremden Personen ritterlicher verhalten als er selbst. Er tritt wieder einen Schritt vor und mustert den verblutenden Jungen. Während er seinen Hammer ergreift, antwortet der Ritter, trotz des Ärgers über die Aussage des Weibes, stoisch. "Ich hab noch ein paar Wundtränke bei mir. Sie werden ihm zwar nicht sein Bein wiedergeben, aber sie werden die Blutung insoweit stoppen, dass wir", seine Wortwahl lässt darauf schließen, dass sein Beitritt nicht wirklich eine Bitte gewesen ist, sondern er es auch ein Stück weit als Selbstverständlichkeit sieht, "ihn in Sicherheit bringen können."
Während Tyrant am Kadaver vom Butcher schnuppert, nestelt der alte Kämpe einen Heiltrank aus seiner Tasche und reicht ihm dem alten Mann, der sich vor allem um den Jungen zu kümmern scheint, da er nicht einmal die Muße gehabt hat, sich vorzustellen. Während der Hammer wieder seinen Platz am Wehrgehänge findet, hält er dem Mann den Heiltrank[1] hin. "Es ist kein Wundermittel, aber wenn das die Bedingung ist, lebend aus diesem Labyrinth zu kommen, werde ich sie annehmen." Dabei blickt er aus den Augenwinkeln die Frau an.

Nachdem er zum Überleben des Jungen beigetragen hat, findet Tyrome es nur angebracht, wenn er sich äußert. Dabei blickt er die Frau an. "Meine Worte sind nichtssagend? Ich werde es mir merken. Scheinbar sind der geistige Verfall des Königs, das Verschwinden des Prinzes und der Verrat des Erzbischofs unwichtig. Wie konnte ich diese Weisheit verkennen? Euer Scharfsinn zwingt mich zur Bescheidenheit."
Danach nickt er dem Mann zu, der sich als Belanar vorgestellt hat, denn immerhin dieser hat den Anstand bewiesen, sich vorzustellen. Der Ritter versucht sich zu erinnern, ob er von diesem Orden der schwarzen Klinge bereits gehört hat. Er wendet sich an die Gruppe.
"Jetzt, wo das mit dem Blutverlust geklärt ist, können wir gehen oder wollt ihr noch länger schwatzen?" Vielsagend und mit einem Lächeln, welches keine wirkliche Belustigung zeigt, bedenkt er die Frau.
Mit einem Pfiff ruft er Tyrant an seine Seite.
 1. Ein Trank Leichte Wunden heilen
« Letzte Änderung: 20.12.2010, 13:51:42 von Tyrome Rhistle »
Cry Havoc! and let slip the dogs of war. - William Shakespeare - The Tragedy of Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene / Antonius

Delara

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #276 am: 20.12.2010, 14:05:40 »
Voller Zorn sieht Delara sowohl Belanar als auch Besnell an und ohne es selbst zu merken wandert ihre kalte, zittrige Hand zu den Zauberstäben an ihrem Bein. Erst als sie den Schaft eines eben dieser berührt merkt sie was sie gerade vorhat und ballt unter schmerzen eine Faust, um sich selbst daran zu hindern weiter zu machen. Nur kurz lässt sie sich Zeit sich zu sammeln ehe sie ihre Stimme erneut erhebt. "Also Totenbeschwörer, warum steht ihr dann immer noch tatenlos hier herum. Statt lange drum herum zu reden solltet ihr besser Taten sprechen lassen. Oder wollt ihr in Wirklichkeit gar nicht helfen? Waren eure Worte ebenso leer wie die des Herrn Ritters? Oder ergötzt ihr euch vielleicht inzwischen so sehr am Tod dass ihr nichts dagegen hättet den jungen vor euren Augen sterben zu sehen? ..."

Jäh wurde ihre Tirade gegen den Totenbeschwörer von Tyrome beendet. Und ihre zornigen Augen wenden sich von ihren Zielen ab und fixieren den Ritter. "Sowohl der geistige Verfall des Königs, noch das verschwinden des Prinzen sind nun wirklich keine Neuigkeiten. Und was den Verrat des Bischofs angeht, so ist es egal. Aber immerhin habt ihr begriffen was jetzt wirklich wichtig ist ..." Es scheint so als wolle sie noch mehr sagen, doch besinnt sie sich eines anderen und schweigt. Stattdessen begutachtet sie die Wirkung des Heiltrankes.

« Letzte Änderung: 20.12.2010, 14:09:08 von Delara »

Belanar

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« Antwort #277 am: 20.12.2010, 14:15:36 »
Ausdruckslos wendet sich Belanar an Delara und dann kurz zum Jungen, bevor er sich wieder der Vistani zuwendet.

"Verzeiht, wenn ich euch Angst gemacht habe sollte. Mir liegt sehr viel am Wohlergehen des Jungen, verehrte Delara. Doch auch wenn mich mein Unvermögen beschämt, kann ich ihm nicht anders helfen, als angeboten."

Und zum Neuankömmling gewandt.

"Ich danke euch. Und ich stimme eurem Vorschlag zu."

Sezair Lemas

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #278 am: 20.12.2010, 14:19:34 »
Mit großen Augen schaut Sezair überrascht den Knochenpriester an. Hat er ihn richtig verstanden, will er die Seele des armen Jungen seinem Herrn hingeben? Bevor der alte Mann reagieren kann, regt sich jedoch das Kind, das noch immer über seiner und Delaras Schultern hängt.

"Der Barmherzige stehe uns bei," flüstert der alte Mann und lässt seinen Stock fallen, um den schwachen Körper besser zu stützen "mein Sohn, wir wollen Dich zu Peppin bringen! Halte bei uns, und der Herr wird - " Plötzlich unterbricht Sezair sich selbst. Als Ritter Rhistle vor ihm steht und ihm eine dunkelrote Phiole hinhält, ist seine Überraschung fast so groß wie bei den Worten des Priesters. "Es ist kein Wundermittel, aber wenn das die Bedingung ist, lebend aus diesem Labyrinth zu kommen, werde ich sie annehmen," sagt der Mann mit der festen Stimme und stolzem Blick. Sezairs Züge werden weich und dankbar. Langsam lächelnd und zaghaft greift er nach der Flasche und schaut dem Ritter dabei tief in die Augen. "Habt meinen Dank, mein Herr. In Euren Händen liegen große Taten!"

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #279 am: 20.12.2010, 14:24:17 »
Sezair nimmt den ihm angebotenen Heiltrank entgegen und legt dem Jungen den Kopf in den Nacken, um ihn die trübe, rote Flüssigkeit einflößen zu können. Ein glücklicher Zufall, dass Tyrome gerade den Gefährten ausgewählt hatte, der einem Fremden am wenigsten misstraute. Der Junge kann den Trank kaum schlucken, ein guter Teil fließt ihm seitlich die Wange herunter. dann stöhnt er kurz auf,bevor ihn gnädige Ohnmacht umfängt. Sein unmenschlicher Kampf ums Überleben hat ein Ende gefunden, denn die Gefahr ist gebannt. Fast augenblicklich hört die Wunde auf zu tropfen. Sein Atem ist schwach, aber regelmäßig.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Delara

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #280 am: 20.12.2010, 14:32:57 »
Als sie sieht dass der Trank seine Wirkung entfaltet werden die Züge der Zauberin wieder etwas weicher. In einem etwas ruhigeren Tonfall wendet sie sich wieder an Belanar. "Ich habe keine Wunder verlangt. Sein Bein wird nicht nachwachsen, soviel ist mir schon noch klar. Eine Erstversorgung so wie sie der Herr Ritter hier geleistet hat, wäre vollkommen ausreichend gewesen. Und mich hat nur das unnötige Gerede ... ach vergesst es. Lasst uns den Jungen hier raus bringen."

Besnell

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« Antwort #281 am: 20.12.2010, 15:16:38 »
Besnell macht eine Bewegung in Richtung des Beils das der Dämon vorhin unfreiwiliig an Sezair abgegeben hatte. Ein einfacher alter Fischer also .. Nunja darum sollte man sich später kümmern.

"Sollten wir dieses... Ding... nicht mitnehmen? Vielleicht kann der Schmied es zerstören. Ich finde nicht das es hier einfach herumliegen sollte um auf den nächsten Dämon zu warten. Und wir sollten nun in die Stadt gehen. Auch wenn der Zustand stabil ist, ist das nicht von Dauer.

Damit wendet sich der Magier gen des Weges den sie gekommen waren.

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #282 am: 20.12.2010, 17:02:03 »
Die anderen folgten Besnell in Richtung des Ausgangs, Delara und Sezair den bewusstlosen Jungen tragend. Sie stiegen die Treppen herauf und erblickten bald darauf wieder das Dorf, wie es friedlich im Mondschein dalag. Hinter vielen Fenstern flackerte Kerzenschein, doch die Gefährten wussten sehr genau, dass dort die Bauersfrauen auf Ihre Männer warteten, die nicht wiederkehren würden.

Sie fanden sehr schnell das Haus des Heilers Pepin, denn es war mit einem hölzernen Schild mit dem Äskulapstab ausgewiesen. Er war ein alter Mann in schmuckloser, weißer Tunika gekleidet und ebenso weißem Haarkranz um den ansonsten kaalen Kopf. Seine weichen, braunen Augen blickten besorgt auf den schwer verwundeten Jungen und er machte sich sofort daran, ein Feuer zu entzünden, um Wasser zu kochen und Metall zu erhitzen, das die Wunde auszubrannte. Seine emsigen Hände fassten in vielerlei Töpfe und Gläser und geschwind hatte er eine Salbe für den Jungen gerrührt. Währenddessen sprach er viel, zumeist zu sich selbst. Er schien zu wissen, was er tat, obgleich er sichtlich erschrocken war. Die Gefährten erzählten ihm von dem Dämon, doch Pepin ließ die Geschichte unkommentiert. Die Gefährten waren sich nicht sicher, ob er sie richtig verstanden hatte, doch es war ihnen auch wichtiger, dass dem Jungen geholfen wird, als dass Pepin verstand. Sie ließen ihn seine Arbeit verrichten und begaben sich zur 'Aufgehenden Sonne'.

Natürlich erzählten sie auch Odgen, was vorgefallen war. Dieser war völlig aus aus der Fassung, als er erfuhr, dass der Erzbischof so viele der Bauern in den Tod gelockt hatte. "Was sagtet Ihr? Ein Dämon soll sie... getötet haben? Seid Ihr sicher? Sicherlich, ich zweifle nicht an Euren Worten, doch ich will Euch erzählen, dass ein Magier, den ich einmal zu Gast hatte von mächtiger Magie sprach, die den Geist vernebelt. Ein Dämon, seid Ihr sicher?" Besnell zeigte ihm daraufhin das Horn des Ungetüms, das er ungläubig in seinen Händen drehte. Es war offensichtlich, dass es zu viel für ihn war, für den Moment. Er würde Zeit brauchen, um zu verstehen.

Einen Schmied könnten sie unterdessen nicht finden, um das Beil zu zerstören. Odgen klärte die Gefährten auf, dass er mit den anderen Männern in das Labyrinth ging, um den Königssohn zu suchen. Odgen sagte dies merkwürdig entrückt. Er schien es noch immer nicht begriffen zu haben, dass die Männer tot waren.

Die Gefährten beratschlagten, ob sie nicht eine Rast einlegen sollten, bevor sie weiter das Gewölbe erkundeten. Sie konnten das seltsame Gefühl nicht abschütteln, dass Gefahr im Verzug war, doch Delara und Besnell bestanden darauf, erst Ihre Kräfte zu regenerieren und Belanar stimmte zu. Es wäre eine wilde Narretei, nicht zu erwarten, auf weitere Monstren zu treffen. Tyrome dahingegen wollte sogleich wieder in das Labyrinth und weiter nach dem Prinzen suchen, doch fügte er sich ohne Murren. Alleine würde es zu gefährlich werden.

15. Oktober im Jahre 1265

Früh in den Morgenstunden trafen sie sich wieder vor der Taverne. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und ein kühler Wind pfiff zwischen den Häusern hindurch. Sie gehen wieder in Richtung der Kathedrale. Wenige Meter vor dem Eingang fallen ihnen blutige Schleifspuren auf, die sie bis auf den Friedhof verfolgen. Dort hatte jemand den verstorbenen Dorfbewohner an einen Baum gelehnt, von dem die Gefährten von dem Dämon erfahren hatten. Ja, offensichtlich war jemand aus dem Gewölbe zurückgekehrt, ein froher Hoffnungsschimmer für die Gefährten. Sie machen sich an den Abstieg in das Labyrinth.
« Letzte Änderung: 20.12.2010, 20:08:07 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Wolfhard

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #283 am: 20.12.2010, 18:49:30 »
Am Kopfende der Treppe in der Kathedrale begibt sich Wolfhard wieder an die Spitze und steigt, nochdem er einen Sinneserweiternden Zauber gewirkt hat, die Stufen hinab.

Am Fusse der Treppe aktiviert er versuchshalber die Lichtkugel seines Stirnbands, das er gleich darauf wieder deaktiviert, bevor er vorsichtig in Richtung Treppe zur nächsten Ebene voran geht.[1]
 1. Tarnung Aufspüren

Tyrome Rhistle

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[IT] Prolog: Schatten über Tristram
« Antwort #284 am: 20.12.2010, 20:23:03 »
Tyrome hat die ersten Stunden in der Gesellschaft seiner neuen Gefährten nicht mit Wonne genossen, er hat sie vielmehr erduldet und ertragen. Jedoch hat er kein negatives Wort geäußert, stattdessen hat er versucht, ihre Erkenntnisse, wenn sie darüber geredet hatten, zu ergründen und zu verstehen und mit seinem Wissen zu verbinden. Ein schwieriges Unterfangen. Er hält sich zurück und versucht Stück für Stück zu ergründen, wie sie den Butcher besiegen konnten. Er ist aufmerksam und abweisend zugleich. Er weiß, er kann sich keinen falschen Vorstoß leisten, zu viele Niederlagen pflastern seinen Weg in den letzten Monaten und wenn er seine letzte Chance auf Rehabitilation für das Königreich Khanduras nutzen will, dann muss er den Prinz finden, koste es, was es wolle. Wenn sie ihn wieder verstoßen, ist ihm dementsprechend wenig geholfen. Seine Zurückhaltung wird andauern und solange sie ihn nicht grob ungerecht behandeln, wird er auch kaum Initiative zeigen oder sich gar zu einer Führungsperson aufschwingen.
Mit derartigen Gedanken hat er sich von der Gruppe getrennt und ist schlafen gegangen.

Und nach einer traumlosen und anstregenden Nacht wacht er mit eben diesen Gedanken auf und steht bereits eine halbe Stunde früher auf, um die Gruppe wieder abzufangen, damit sie nicht ohne ihn aufbricht. Er ist sich zu sehr darüber im Klaren, dass man ihn, trotz der Heilung des kleinen Jungen, weiter mit Argwohn betrachten wird, zumindest bis er sich bewiesen hat. "Am liebsten wäre es mir, das Labyrinth ist leer und der Prinz liegt lebend, aber bewusstlos, in einer dunklen Kammer, wird wach und realisiert, dass das alles nur ein böser Traum war."
Als er seine Gefährten wieder trifft, vermeidet er es, Worte über den Bischof und die Probleme im Reich zu erwähnen, er erwähnt auch nichts über seine eigenen Person, selbst einen guten Morgen wünscht er ihnen nicht. Wortlos schließt er sich an, die einzige Begrüßung besteht aus einer flüchtigen Handbewegung und dem Bellen des kleinen Wolfes. Einerseits ist er dankbar, dass die Frau ihn zurechtweisen wollte und nicht sein Geschwätz hören möchte, auch wenn es ihm so schwerer fallen wird, ihr Vertrauen zu gewinnen. Worte sind sowieso nie die Stärke Tyromes gewesen, er hat sie stets nur als Instrument genutzt, nie um ihrer selbst willen. So gibt er sich nicht einmal die Mühe nach den Namen seiner Begleiter zu fragen, die sich ihm noch nicht vorgestellt haben. "Vielleicht ist es besser, wenn ich sie nicht kenne."

Als er hinter Wolfhard in die Katakomben steigt, fallen dunkle Gedanken über ihn her. "Lohnt es sich nach der Ruhepause noch, überhaupt nach dem Prinz zu suchen? Wenn er von Monstren bedroht wird, konnte er die Nacht ausharren?" Es ärgert den Ritter, dass er sich beugen musste und die Suche nicht hat fortsetzen können. "Wieso muss ich alleine auch so schwach sein...", denkt er bitter und zieht schonmal seinen Streithammer. Doch noch möchte nicht alles in Tyrome die Hoffnung aufgeben, verkrampft klammert er sich an seine letzte Hoffnung darauf sein Renommee und seine Ehre wiederherzustellen: Die Rettung des Prinzen. Und so folgt er Wolfhard, auch wenn er kein gutes Gefühl hat...
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