Tyrome überlässt Fyda entgültig sich selbst und lässt den alten Mann aufschließen. Ein Satz, ein einzelner Satz. Er schmerz mehr als die Klinge des Butchers es getan hätte. Tyrome ist kein rechter Mann. Er hat die Menschen im Keller allein gelassen und jetzt begnügt er sich damit, die verstreuten Reste einzusammeln, die ähnlich feige gewesen sind und dasselbe Glück haben, wie Tyrome. Sie leben noch, aus welchen Gründen auch immer. Tyrome ist betrübt über diese Worte, welche sich wie dämonische Pfeile in sein Herz und sein Gewissen bohren. "Ein weiser Mann, der mir zeigte, dass es höhere Mächte gibt, welche uns gegen fast alles schützen können, was wir erleiden und die uns ertragen lassen, was wir nicht verhindern können, fragte mich einst, welche Wunde schmerzvoller, welche Strafe größer, sein könnte als die Wunde des Gewissens. Ich war zu eingeschüchtert und zu unsicher, um eine Antwort zu geben. Ich bin es heute noch.", sagt der Ritter und blickt mit kaltem Blick zu dem älteren Mann.
Es vergehen ein paar Schritte, bei denen nur die Schritte leise zu hören sind. Tyrome blickt in den Himmel, sendet ein wortloses Stoßgebet in den Himmel. Er kann nicht beschreiben, was auf ihm lastet, so hofft er, dass er dennoch verstanden wird. Er spricht dann weiter, sodass nur der Mann ihn hören kann. "Ich danke euch also für eure warmen Worte, guter Mann. Aber ich tu dies nicht aus Überzeugung, sondern aus Höflichkeit. Wenn ich euren Gefährten in die blanken Augen schaue, sehe ich ihre Sorge, ihren Gram und ihre Sturheit. Sie bündeln ihre dunklen Gedanken zu farbleeren Bildern, zu dessen Zentrum sie mich bisweilen in ihren Zweifeln machen. Ihr Misstrauen ist deutlich und ihre Unfreundlichkeit offenkundig. Es lässt mich damit kämpfen, selbst ein freundlicher und zuvorkommender Mann zu sein. Gleichzeitig sehe ich das Leid, welches diesen Bauern geschieht. Es ist schön, dass wir Einzelne retten können, doch für jeden Einzelnen opfern wir ein Duzend. Auch das zu akzeptieren fällt mir schwer, gleichwohl ich lernen musste, dass ein solcher Dämon wie der Butcher für mich alleine eine Nummer zu groß ist. Ich fühle mich wegen all dieser Sachen gelähmt. Ein gelähmter Mann ist kein rechter Mann."
Tyrome blickt Sezair an, obwohl seine Worte vor Selbstkritik sprühen, wird der Blick nicht warm oder mild oder wehleidig. Er bleibt entschlossen.