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Autor Thema: Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz  (Gelesen 36613 mal)

Beschreibung: Das Böse feiert seinen Einstand

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Rendal d'Tharashk

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #285 am: 24.02.2011, 00:06:41 »
Tja weiter geht das Wortgefecht, doch ein wenig Einsicht hatte der Nadelschwinger wohl in das kleine Hirn des Zwergs gebracht!

"Dann habe ich wohl euer aufrbrausendes Temparament fehlinterpretier lieber Zwerg, ich wollte hier in der Enklave eigentlich ersuchen, mich an den Ermittlungen zu beteiligen, keine weiteren Details meiner Entführung, denn in dieser Hinsicht habe ich alles gesagt. Vielmehr  biete ich meine Dienste an, denn eine Fäulnis einpflanzen behagt der Findergilde auch nicht, deshalb bin ich hier, ich möchte heraus finden, was die Barbaren der Dämoneneinöde im Schilde führen. Tja meine Fähigkeiten, ich bin ein Finder wir helfen bei Ermittlungen, suchen Geflohene, treiben Kopfgeld ein, prospektieren, desweiteren wissen wir uns zu benehmen und unserer Haut zu erwehren. Ich hoffe dies reicht aus, denn im Grunde möchte ich wirklich helfen."

Rendal klingt fast flehend als er sein Hilfsangebot in den Raum stellt.

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #286 am: 24.02.2011, 00:38:12 »
Der buckelige Zwerg nimmt die Worte Rendals zum Anlass ihm endlich auch zuzunicken, und zum Anlass wieder von recht förmlicher Sprache zum unförmlichen Duzen zu kommen. "Sieh einer an, auf einmal war es doch gar nicht so schwer." Ghart zwinkert wieder und sagt beinahe näselnd. "Pah! Aufbrausend! Müsst mich erstmal sehen, wenn man mich nüchtern werden lässt." Er geht ein paar Schritte auf den Halbork zu und reckt ihm die Hand hin. "Na dann, Finder. Wollen wir mal hoffen, dass du auch vergifteten Pfeilen ausweichen kannst und dein extraordinäres Benehmen sich gleich bei dem Blondschopf auszahlt. Du kennst ihn länger als wir, also gehe ich davon aus, dass du weißt, wo man möglicherweise einen Hebel ansetzen kann. Willkommen in der Truppe. Sold kann ich dir jedoch nicht versprechen, außer Tod und Darben haben wir nicht viel im Angebot, aber wenn dir das reicht, will ich dir eine Chance geben."

Der Zwerg geht wieder zu Bolbas, es ist sicherlich faszinierend, wie schnell dieser Zwerg sich wieder abkühlen kann, nachdem er sich ebenso unverhofft schnell aufgehitzt hat. Dort wartet so langsam darauf, dass der Vorsteher des Hauses langsam ein paar Worte verliert.  Ghart kann sich geradezu bildlich vorstellen, wie dieser sich herzlich über das Wortgefecht amüsiert hat und innerlich bereits seine neunmalklugen Ratschläge nochmal durchgeht, um ihnen die Bedeutung von sinnvoller Zusammenarbeit und der Gefahr dieser Stunde vorzuträllern. Ghart kennt den Oberen zwar überhaupt nicht und hat sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, ihn über Gebühr zu mustern und einschätzen zu wollen. Die Vorurteile des Zwergen bedienen gängige Klischees, aber die meisten hat er so kennengelernt. So wie auch die Spelunke, die sie eben besucht haben, diese gängigen Klischees absolut bedient hat, so wie Ghart selbst so einige Vorurteile über Zwerge bedient. Ghart Einzahn zuckt innerlich die Schultern und blickt Bolbas Vorgesetzten wartend an.

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #287 am: 24.02.2011, 06:14:09 »
Dayn schmunzelt und ergreift dann das Wort: "Es ist furchtbar, dass Redril in diesem Zustand ist, aber dagegen kann ich nichts tun. Ich bin kein Priester oder Heiler. Ihr habt nichts zu dem hinzuzufügen zu dem was ich gesagt habt? Gut, allerdings habt ihr genau das gesagt was ich schon erwähnte. Den Hexer befragen war genau mein Vorschlag. Das ist meine objektive Meinung, denn auch wenn die folgenden Worte jetzt grausam klingen sollten, so erschüttert mich jetzt das nun nicht so sehr wie ihr annehmt."
Dayn atmet hörbar aus, da er es unnötig findet nun mit dem Mitglied der Findergilde zu streiten: "Ich persönlich, glaube euch, auch wenn ich Anfangs mißtrauisch war. Meine Frage nach euren Erlebnissen waren keine Kontrolle darüber ob ihr lügt oder nicht, sondern um alle Informationen die wir bis jetzt erhalten haben in einen Bild einzufügen. Wir jagen nun schon eine ganze Weile einer wohl recht großen Organisation wohl hinterher ohne genaue Informationen zu erhalten. Aber wie wir sehen verwischen sie ihre Spur sehr gut oder wirklich jeder der für "sie" arbeitet ist so wahnsinnig, dass es beinahe unmöglich ist von ihnen Informationen zu erhalten."

Er deutet auf den verklebten blonden Schopf ihres Gefangenen: "Was dort drinnen ist könnte eine Chance sein, Informationen zu erhalten. Ausserdem besorgt mich das Gespräch dass ihr belauscht habt sehr. Ich hatte unsere Arkanistenfreunde nach etwas ähnlichem gefragt und wenn das wirklich möglich sein sollte, wonach ich sie gefragt hatte, dann könnten wir uns in sehr großen Schwierigkeiten befinden....."

Dayn geht absichtlich nicht genau auf seine Befürchtungen ein bei einem solch großen "Publikum".

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #288 am: 24.02.2011, 20:19:47 »
Scarlet hatte sich bei der ganzen Diskussion rausgehalten. Sie war einfach zur Seite getreten und hatte sich an eine Säule gelehnt in die Knie sinken lassen. Ihr Blick wanderte von einem Beitragenden zum anderen, allenfalls mit mildem Interesse. Ja, ich meine klar. Die Entscheidung ist nicht leicht. Einerseits könnte er eine Hilfe sein. Eine geübte Nase, ein weiterer Schwertarm oder auch nur als eine Fleischwand - sicherlich kann er nützlich sein. Bestimmt war er auch nicht hinter uns her, um uns zu töten. Dazu hätte sich Gelegenheit ergeben. Aber er könnte noch immer ein Spion sein oder versuchen, die Gruppe zu lenken. Sie lauscht dem Gespräch mit stetig wachsender Ungeduld. Scarlet ist die vielen Worte nicht gewohnt - wenn es nach ihr ging, hätte man schon längst Taten für sich sprechen lassen sollen. Von der magischen Wahrheitsfindung hält sie nichts. Dann schon auf die gute, alte Männertour: Schweineschnauze und Erdkriecher gehen mal eben vor die Tür und hau'n sich kräftig auf die Fresse - und wenn Schweineschnauze gewinnt, dann darf er bleiben. Es ist etwas, was Stordan sagt, dass sie aus den Gedanken reißt und sogar ein wenig Schrecken in ihr Gesicht zeichnet: Als Gruppe sind wir viel zu auffällig und unbeweglich, als dass wir ihn abschütteln können... . Verdammt, er hat Recht. Und natürlich findet uns nicht nur der Sumpfling, sondern auch die Barbaren viel leichter. Wir dürften nicht mehr sein als... drei. Aber wenn sie mich dann doch fänden, dann wäre ich leichte Beute. Umgedreht, die Gruppe einfach vergrößern - einfach, dass wir uns besser verteidigen können, sind wir schon leicht zu finden? Scheiße, Mädchen, worauf hast Du Dich eingelassen? Ihr Gesicht zeigt nun deutliche Verärgerung. Dann einigen sich die Gefährten - fürs Erste jedenfalls. Sie steht wieder auf und gesellt sich zu den anderen. Sie hatte die ganze Zeit nichts gesagt. Recht so! Dann kann mir nachher keiner 'nen Vorwurf machen, ich hätte für ihn gestimmt. Für's erste bleibt sie also misstrauisch.

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #289 am: 27.02.2011, 20:52:42 »
Flynni d'Jorasco schaut Bolbas mit Entsetzen an, als dieser über Redril zusammenbricht und gar Tränen vergießt. Seine Wangen zeigen eine plötzliche Röte, ob aus Scham oder Zorn bleibt für Außenstehende verborgen, und sein Blick wirkt getrübt und missbilligend. Er schaut hinüber zu Izzi und Jodie, und sein Atem beschleunigt hörbar, sein kleiner Brustkorb hebt sich und scheint zu beben.

Er wendet sich wieder Bolbas zu, und seine Stimme klingt scharf und unterkühlt. "Sir d'Jorasco, ich weise Euch hiermit an, Euch zusammenzureißen. Unser glanzvolles Haus hat sich seinen Ruf im Letzten Krieg nicht mit Gefühlsschwächeleien erarbeitet, sondern mit Professionalität und Effizienz. Auch wenn dies vor all Euch...Hausfremden nicht der richtige Zeitpunkt für eine solche Weisung zu sein scheint", sagt er mit ruhiger Stimme, und zeigt mit zitterndem Finger auf das beeindruckende Gemälde an der Wand. "Blickt auf Euren Ahnen und sammelt neue Kraft indem Ihr Euch auf das konzentriert, weshalb Ihr hier seid, Eure Aufgabe, und Eure Fähigkeiten, gewährt von Eurem Mal der Heilung."



Auch wenn seine Stimme eine ermutigende Farbe annimmt, ist seine Miene streng und fordernd. Er blickt die restlichen Ermittler an und spricht in routiniertem Ton weiter. "Ich werde den Patienten untersuchen, während Ihr bitte fortfährt. Offensichtlich…ist keine Zeit zu verlieren.“ Er kniet sich mit Handschuhen und einem Tuch, das in eine gründliche Lösung getaucht zu sein scheint, über seinem Mund, neben Redril und beginnt die Untersuchung, wobei er Bolbas erneut einen strengen Blick zuwirft.

Die weiteren Ausführungen der Helden scheint Flynni zu vernehmen, doch er unterlässt jeglichen Kommentar. Gelegentlich hören die Helden ihn seufzen und stöhnen, während er Redrils Adern nachfährt, den Schaum von seinem Mund auf Konsistenz überprüft und alle möglichen Körperstellen abtastet. Jodie assistiert ihm hierbei, so dass sich Bolbas voll und ganz auf das Gespräch mit der Gruppe konzentrieren kann, während Izzi mit gesenktem Kopf in einen anliegenden Raum geht – Bolbas weiß, dass dort gewisse Tinkturen und intensive Heilsubstanzen lagern.

Als Rendal wiederholt anbietet, sich mit einem Wahrheitszauber belegen zu lassen, wird Flynni jedoch erneut hellhörig. „Mit Verlaub, Sir d’Tharashk“, sagt er über seine Schulter, „Woher gedenkt Ihr an diese Art von Magie zu gelangen? Ich möchte vermuten, dass Kardinal Maeryn nicht jedem beliebigen Abenteurer seine klerikalen Mächte zur Verfügung stellt“, kommentiert er den Vorschlag des Halborks knapp.

Nach einer gewissen Zeit – die Beratschlagung um die Zukunft Rendals hat gerade ein vorzeitiges Ende gefunden – richtet sich Flynni auf und kratzt sich am Kopf. „Wir müssen ihn freilich hier behalten, doch…es sieht nicht gut aus. Ein Heilmittel für dieses Gift ist meines Wissens nach derartig selten, dass es mehrere Tage dauern würde, es aufzutreiben. Sir d’Jorasco, Jodie, hilft mir ihn in ein Einzelzimmer zu bringen. Er sollte keinen Kontakt zu irgendwelchen anderen Patienten haben – eine Schwächung in geringstem Maße könnte ihn töten. Er schwebt zwischen Eberron und Dolurrh, und nur seine eigenen Kräfte können nun noch helfen.“

Nach einigen Minuten betreten Bolbas und Flynni erneut den Raum und stoßen wieder zu den Ermittlern. Flynni räuspert sich, bevor der schlanke, gar drahtige Kleriker das Wort erhebt. „Wenn ich die Sachlage richtig verstehe, könnte eine verheerende Situation dieser wundervollen Stadt bevorstehen, mit einer Seuche, die in ihrem Herzen schlummert, und einem bunten Treiben, das vor der Tür steht“, sagt er leise, fast verschwörerisch, und blickt die Ermittler reihum an. „Sir d’Jorasco, unter diesen Umständen kann ich Eure Bitte nach Schutz keinesfalls akzeptieren. Sollten die Feinde tatsächlich auf der Jagd nach Euch sein, so stellt Eure Anwesenheit ein enormes Risiko für die Enklave dar – und dies gilt es zu vermeiden. Das Haus Jorasco ist verpflichtet, seine Interessen voll und ganz nach denen seiner Patienten zu orientieren, und sollte es stimmen, dass die Seuche um sich greift, werden wir mehr als alle Hände voll zu tun haben. Ich kann Euch nicht viel bieten, denn möglicherweise brauchen wir alle Ressourcen, die wir haben, um weitere Patienten nicht abweisen zu müssen. Es ist eine schreckliche Situation, doch, Sir d’Jorasco, Ihr müsst dies als Heiler verstehen. Ein abgewiesener Patient kann zu vielen weiteren führen, und dies ist zu vermeiden.“ Er blickt betrübt auf den Boden in der Mitte der Ermittler und kramt in seiner Manteltasche. „Alles…alles was ich Euch momentan geben kann sind ein paar Heiltränke aus meinem persönlichen Vorrat, die Euch in Zeiten der Not helfen werden, sowie mein Wissen und meine Erfahrung, sollten sie gebraucht werden“, sagt er resigniert und hält eine Hand voll Phiolen in die Mitte, von denen zwei um einiges größer als die Anderen zu sein scheinen. „Diese Sache betrifft auf unser Haus, und so entsende ich Euch, Sir Bolbas d’Jorasco, als unterstützende Kraft in diese Ermittlergruppe. Nutzt Eure Fähigkeiten weise und zum Wohle von Sayandras Garten“, fügt er hinzu, wobei er Bolbas eine Hand auf die Schulter legt und mit beachtlicher Kraft zudrückt. „Wir werden uns so gut es geht um Euren vergifteten Kameraden kümmern, doch lasst Euch gesagt sein, dass es nicht gut aussieht. Im Übrigen scheint die andere…Patientin, Feista, auf dem Wege der Besserung zu sein, zumindest ist ihr Zustand jedoch stabil und er hat sich nicht verschlechtert.“
Sein Blick wandert dann auf die drei leblosen Barbaren. Er streift erneut seine Handschuhe über und zieht seinen Mundschutz auf, schreitet einige Schritte auf sie zu, und beginnt die beiden Leichname zu begutachten. „Ich denke“, sagt er mit zusammengekniffenen Augen, „dass sie nicht ansteckend sind, falls sie dies je waren“, erklärt er zufrieden. „Was habt Ihr mit ihnen vor?“
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #290 am: 27.02.2011, 22:16:29 »
Scarlet kann ihren Ärger über Hochmut des eitlen Schnösels kaum im Zaun halten, als dieser Bolbas zurechtweist. "Wie er den Stummel aburteilt. Jeder hat ein Recht auf den Ausdruck seiner Gefühle. Sie sind der wertvollste und ureigenste Ausdruck der Seele. Phaa! Der Ruf... das glanzvolle Haus... dieser Affenarsch!!! Wäre ich Bolbas, ich würde zeigen, was ich von ihm halte, und den Hintern blank ziehen[1] Die Röte steigt ihr in die Wangen und sie muss sich auf die Lippe beißen. Für den Moment lässt sie die Sache jedoch auf sich beruhen. Sie weiß, sie würde Bolbas keinen Gefallen tun, würde sie an seiner statt ihre Gefühle ausdrücken. "Vielleicht macht es ihm auch gar nichts aus; seit Jahren wie ein Hund dressiert und mittlerweile verstümmelt und kalt.", denkt sie resigniert.

Doch als der eitle Laffe vom Ausbruch der Seuche spricht, platzt ihr der Kragen. "Ich glaube, ich habe mich gerade verhört! 'Ein abgewiesener Patient kann zu vielen Weiteren führen, und dies ist zu vermeiden'? Schön, dass wenigstens einer von dieser Seuche profitiert!", sie spuckt die Wörter regelrecht aus. "Ich kenne eine Menge armer Leute hier in den Vierteln, die einen Kranken bei sich aufnehmen und ihn pflegen würden, wie der sprichwörtliche Samariter[2]. Aber Du? Ja, mach Dir die Taschen nur voll, Du Heuchler! Du Heuchler! Du Niederer!"

Die nächsten Worte stößt sie gezischt aus: "Also hast Du Deine Seele verkauft? Mach Dir die Taschen nur voll und bezahl damit in Dolhurr für Deine Sünden. Hast Du Dir nur eine Sekunde lang Gedanken über das Elend und das Leid gemacht, dass sich ausbreiten wird? Gerade bei den Ärmsten der Armen, die sich Deine scheiß Heiltränke nicht leisten können? Wie die Hunde krepieren sie auf den Straßen. Ich spucke auf Dich und Deine Mannen" Sie spuckt aus und wendet sich zu Bolbas, noch immer sehr erregt: "Auf den hörst, Bolbas? Auf den Wichser? Ich glaub's ja nich'!"
 1. Mooning
 2. barmherziger Samariter
« Letzte Änderung: 28.02.2011, 14:05:36 von Kayman »

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #291 am: 28.02.2011, 03:21:22 »
Flynni sieht Scarlet fassungslos an, als diese ihren völlig ungerechtfertigten Ausbruch erleidet. Er zuckt lediglich mit den Augenbrauen und schnalzt seine Zunge über seine Lippen. Er dreht sich um, geht zu einem Tisch, und stellt die Heiltränke darauf, jedoch einen weniger, als er zuvor in der Hand hatte, und wendet sich Bolbas zu. "Diese Person hat die Enklave augenblicklich zu verlassen. Und für Euch, Sir d'Jorasco, wirft dies kein gutes Licht auf Eure Tauglichkeit als Hausrepräsentant, wenn Ihr solch abgehalfterten Weiber anschleppt, die es wagen, unser ehrenwertes Haus, das das Leben von hunderttausenden gerettet und das Leid von noch mehr gelindert hat im Letzten Krieg, derartig zu disrespektieren." Er blickt zu Scarlet, bevor er sich auf seinen Weg macht. "Dies wird ein Nachspiel haben. Und nun bewegt Euren Hintern aus unserer Enklave, bevor ich es mir anders überlege und Euch für Eure Worte verhaften lasse!" Und Scarlet muss einsehen, dass Flynni dies durchaus tun könnte, denn eine derartige Beleidigung von Drachenmaladligen ist in Aundair ein Verbrechen. Der Enklavenleiter verlässt mit bitterböser Miene und ohne ein weiteres Wort den Raum.
« Letzte Änderung: 28.02.2011, 03:28:30 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #292 am: 28.02.2011, 12:04:07 »
Ghart blickt von Scarlet zu Flynni, wieder zu Scarlet und dann Flynni hinterher, welcher wutentbrannt den Raum verlässt. Der Zwerg lächelt Scarlet schief an und verzichtet darauf, Flynni noch einen Kommentar hinterherzurufen, denn dieser hat sich in den Augen des Einzahn lächerlich genug gemacht und selbst einmal wieder bewiesen, dass man keine klugen Weisungen rausgeben sollte, wenn man sich selbst nicht an diese halten kann.
"Er hat sich eindeutig so unprofessionell und ineffizient verhalten, wie er dir vorgeworfen hat, Bolbas.", sagt der Zwerg in aller Seelenruhe, aber laut genug, dass man es im Nebenraum hören kann. "Das ist ganz schon erbärmlich, dass er dich dafür verantwortlich macht, wer sich gegen die Seuche stellt. Und es zeugt von dem Unverständnis. Wie schön wäre es, wenn man sich alleine auf den Lorbeeren vergangener Tage ausruhen könnte, statt sich seine Sporen immer wieder neu verdienen zu müssen." Der Zwerg schüttelt den Kopf und hat diese Prestigekomposthaufen nie verstanden, welche sich mit den Federn aller ihrer Verbündeten schmücken, ohne selbst ausreichende Leistung bringen zu wollen, weshalb der Zwerg eine wegwerfende Handbewegung macht. "Zumal er aus gekränktem Stolz die Untersuchung von diesen Wesen abgebrochen hat, ohne wirklich zu wissen, was sie haben. Die Scheiße macht es mit der Ansteckung in diesen Räumen natürlich besser. Aber was erzähle ich da, wir sind nur abgehalfterte Weiber."

Ghart geht zu Scarlet und schultert seinen Rucksack lässig. "Bolbas muss die Wahrheit jetzt wohl ausbaden. Aber ich finde gut, dass du es ausgesprochen hast. Des Oberen Argumente waren schwach, das einzig Große an ihm ist sein gekränkter Stolz. Ich werde euch nach draußen begleiten, damit ihr nicht angegriffen werdet." Ghart dreht sich über die Schulter ein, um Bolbas anzuschauen. "Tut mir leid, dass es so kommen musste, Bolbas. Aber dein Oberer ist ein Arschloch. Vielleicht kannst du ihn beruhigen und ihn dazu bringen, dass wir die Befragung machen können. Scarlet wird jedoch nicht alleine draußen warten, die Gefahr ist bereits groß genug. Zur Not müsst ihr die Befragung also ohne mich machen oder mich draußen ablösen." Die letzten Worte spricht Ghart dann ziemlich laut. "Und Bolbas, wenn Flynni sich nicht eines Besseren besinnt und der Vernunft nicht wieder seinem gekränkten Stolz den Vorzug gibt, und wenn er euch noch einmal beleidigt, sagt mir Bescheid. Dann schlage ich ihm die Fresse an. Dafür kann er mich auch gerne, sobald die Seuche überwunden ist, ins Gefängnis bringen."
Dann hält Ghart Scarlet die Tür nach draußen auf und lässt auch seinen Heiltrank unangerührt, mit solchen merkwürdigen Gnadenerweisen von seiten eines Hauses hat der Zwerg nichts am Hut.
« Letzte Änderung: 28.02.2011, 12:29:56 von Ghart »

Rendal d'Tharashk

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #293 am: 01.03.2011, 13:51:56 »
Kaum ist ein Problem gelöst...tauchen schon die nächsten auf...also wenn ich das richtig verstanden habe blüht diesem Ort eine Seuche katastrophalen Ausmasses...und die Ermittler und die Heiler Jorascos keifen sich an, wie kleine Mädchen...sieht denn keiner den Ernst der Lage...nun, vielleicht sollte ich in der Sache vermitteln...obwohl für den Zwerg und die junge Frau ist es wohl zu spät.

Mit einem Räuspern schließt Rendal seinen Gedankengang ab und erhebt seine Stimme:
" Nun es ist vielleicht am Besten, das die beiden sich vorerst an der frischen Luft abkühlen, die Dinge die sie zuvor erlebt haben, scheinen beide sehr mitgenommen zu haben, trotz allem sollten wir zur Tat schreiten und den blonden Dreckskerl verhören, wir können den beiden ja dann berichten."
Dann beugt sich Rendal zu Bolbas rüber und spricht mit leiser Stimme:
" Wenn ihr mögt, kann ich danach versuchen bei eurem Hausherren die Wogen zu glätten, ich könnte versuchen zu erklären, wie belastend die Aussicht auf eine solche Katastrophe ist, denn es sind ja noch nicht einmal alle Traumas des Letzten Krieges überstanden und wer weiß, was Ghart und die junge Frau vor den Ermittungen durchlebt haben, es könnten Verwandtevon der Seuche betroffen werden. Deswegn komm ich zu folgendem Punkt, nicht jeder ist im Angesicht der Angst zur Etikette fähig, wenn ich dies erklären könnte würde das zu ein wenig mehr Verständnis führen, aber ich werde auch den beiden erklären müssen, wie es ist ein Haus zu führen und was für eine Verantwortung man damit trägt."
Rendal beendet seine Rede mit einem Lächeln das Bolbas wohl beruhigen und aufbauen soll, dann spricht er wieder lauter und auch ernster, so dass es Stordan und Dayn hören können:
"Nun die Zeiten sind ernst, wir sollten mit dem Verhör beginnen!"

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #294 am: 02.03.2011, 00:03:10 »
Kaum haben Scarlet und Ghart die Enklave verlassen und Sir Rendal d’Tharashk seine tröstenden Worte an den Jorascoheiler gesprochen, hören die verbliebenen Ermittler ein lautes Fluchen aus dem Nachbarraum, in den Flynni d’Jorasco gerade gegangen ist. „Bei den Göttlichen Neunen!“, zischt er, und die Tür schwingt kraftvoll auf. „Spötterkind…Spötterkind!“ Der Enklavenleiter stürmt erneut in den Raum und geht auf die leblosen Barbaren zu. Er wirft einen flüchtigen Blick in den Raum, wandert von Person zu Person, und schaut mit zusammengezogenen Augen auf einen kleinen, gar winzig feinen Pfeil, den er mit höchster Vorsicht zwischen seinen Fingern hält.

„Wie ich zufrieden feststelle, haben die Herrschaften die Enklave verlassen!“, sagt er förmlich und mit monotoner Stimme, beiläufig, als würde es ihn nicht sonderlich interessieren. Er platziert den Pfeil auf einem Tuch auf einem nahestehenden Tisch. „Kommt her, Ihr, und schaut Euch dies hier an!“ Sein Zorn und seine Wut scheinen einer anderen Emotion gewichen zu sein – er wirkt merkwürdig erregt und aufgekratzt. Er drückt den Helden eine Lupe in die Hand und zeigt auf das Ende des Pfeils. Er ist schlicht verarbeitet, und Blut klebt an seiner Spitze – es ist das Blut des Psionikers, dem Gefährten der Ermittler. „Seht Euch die Spitze genau an“, sagt er, und mit einem spitzen medizinischen Instrument kratzt er das Blut ab. „Da. Die Spitze ist nicht bloß rot gefärbt, sie ist durch und durch…rot!“ Unter der Blutkruste offenbart sich den Augen der Helden eine dunkelrote, kristallene Spitze. „Ein Khybersplitter, Kristalle aus dem Unterreich!“, flüstert Flynni aufgeregt. „Möglicherweise wurde der Splitter benutzt, um das Gift zu verstärken oder einen bestimmten Zauber zu speichern. Ich…ich würde wetten, diese Kerle sind Seuchenbringer, ein Barbarenstamm in der Dämonenöde. Ich weiß nicht, was diese Information bringen mag in der Zukunft…doch vielleicht ist es gut zu wissen…Olladra sei mir gnädig“, sagt er weiter, und schaut die Ermittler nach und nach an. Dann dreht er sich wieder um und zückt ein paar Stäbchen, um deren Ende ein Fetzen Baumwolle gerollt ist. „Wer von Euch wurde von den Kerlen verletzt?“, fragt er, wobei er die wenigen verblieben Wunden der Helden oberflächlich begutachtet. „Ihr habt Euch möglicherweise eine Krankheit eingefangen…Bevor Ihr wieder loszieht, solltet Ihr Euch…untersuchen lassen.“

Er steht geduldig und mit seinem alten, strengen Blick vor den Ermittlern – die temporäre Aufregung ist verflogen, und er zieht sich frische Handschuhe an, frische und saubere, ohne Partikel von der eventuell tödlichen Waffe der Barbaren. „Sir d’Jorasco? Was habt Ihr mit diesen Exemplaren vor? Wo bringt Ihr die Leichname hin? Und was ist mit dem Lebenden? Wird er verhört, und wenn ja wo?“

Unterdessen sind Ghart und Scarlet an der frischen Luft und der trügerischen Idylle die die famose Szenerie über Sayandras Garten hergibt. Es ist sehr still hier oben, lediglich einige Vögel sind zu hören und das Wiegen der Bäume im Wind. Doch plötzlich wird die Stille durchschnitten, eine helle Frauenstimme scheint von der südlichen Seite des Anwesens zu kommen, und sie klingt sehr verärgert. „Verdammter Khyberdreck! Beim Spötter…Das darf doch…Kotzen könnt ich, kotzen! Ekelerregend, bah, so ein widerlicher…Bäh!“, flucht und zischt sie, und gelegentlich sind Arbeitsgeräusche zu hören, Spaten und Harken die auf Erde und Kiesel treffen.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #295 am: 02.03.2011, 04:57:13 »
Erschreckt von Scarlets Ausbruch, hat Dayn seinen Mund gehalten, da er der Meinung ist, dass die Frau mit dem Feuerroten Haar etwas über das Ziel hinausgeschossen ist mit ihrem Ausbruch. Dayn glaubt, dass Bolbas' Vorgesetzter ein mitfühlender Mensch ist, dies aber nicht vor Fremden des Drachenmalhauses zeigen will. Jemand der sich dem Heilen und dem Lindern von Schmerzen verschrieben hat ist so kalt und abschätzig dass er nur aus Profitgier, kranke Personen abweisen würde.
 Doch als er bemerkt wie erregt er durch den Fund des Khybersplitters ist, meldet er sich:
"Meister Jorasco.... einer der Barbaren hat mir einige Rippen gequetscht und mich dabei recht schwer verletzt. Die größten Verletzungen sind dank Bolbas' zutun verheilt. Wenn ihr wollt zeige ich es euch."
Langsam beginnt etwas in Dayn zu dämmern.... : "Khybersplitter?", platzt es aus ihm heraus, "der Attentäter auf der Blitzbahn hat auch Khyberkristalle benutzt um Ekelhafte Wesenheiten herbeizurufen! Kennt ihr euch mit dem Nutzen von Khybersplittern aus? Wozu sie fähig sind? Denn einige Aussagen lassen mich schlimmes befürchten...."

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #296 am: 02.03.2011, 10:52:31 »
Diese ganze Situation gerade eben war einfach zu viel für mich... verdammt, wie eine Salzstatue... Bolbas, warum hast du den Mund nicht aufbekommen... alles ging so schnell und dann Ghart und Scarlet... aber Flynni war auch nicht gerade das, was ich als fair bezeichnen würde... nun ein echter Geschäftsmann eben... und die anderen, warten bestimmt draußen... zum verhör mit diesem Blondschopf... die Barbaren...

Der kleine Halbling steht nun schon seit einigen Minuten wie gelähmt da, sein Blick versteinert, seine Glieder wie eingefroren. Vor seinen Augen hat sich gerade eben unglaubliches für ihn abgespielt, so hat er bisher weder seine Kameraden noch den Leiter seiner Enklave kennengelernt. Doch für einen Eingriff seinerseits, oder gar eine Meinungsäußerung scheint es nun zu spät. Die Trauer über Redril steckt ihm einfach noch zu tief in den Knochen. Er hat sich zwar langsam wieder ein bisschen von seinem Zusammenbruch erholt und ist erfreut darüber, zu hören, dass es Feista besser geht, aber wirklich glücklich ist der Jorasco nicht.

Oh, Flynni scheint zurückzukommen... mal sehen was... verdammt, Spötterkind, ja er hat wohl recht... Khybersplitter... aus dem Unterreich... zwar noch nie so wirklich damit auseinandergesetzt, aber die Worte von Flynni klingen nicht sehr beruhigend...

Wieder vefinstert sich der Gesichtsausdruck des Halblings ein wenig. Seine Züge entgleiten ihm - dieser Tag, all seine Ereignisse, sie zeigen Wirkung: schrecklich. Langsam tritt er auf der Stelle ein wenig vor und zurück, leicht nervös, aber dann antwortet auch er Dayn und Flynni:

"Sir d`Jorasco, dass was ihr sagt erfüllt mein Herz erneut mit Furcht und Angst, aber wir werden uns größte Mühe geben bei unserer Ermittlungsarbeit: Ja, Dayn wurde verletzt, ich habe ihn mit leichten Heilzaubern einstweilen aufgepäppelt, aber wirkliche Hilfe und eine genauere Untersuchung wäre wohl besser, soll ich euch helfen? Wir - wird - wir, nein ich meine ich werde mich zusammenreißen, ihr habt Recht, wir müssen das Haus Jorasco würdig vertreten, zum Wohle des Hauses und zum Wohle aller!"

Auch wenn es manchmal halt doch nur um Profit geht... Flynni ist auch irgendwie zu verstehen,,, diese Ereignisse, die Fäulnis, von der Jodie berichtet hat... und jetztschleppt einer seiner Heiler vergiftete Seuchenbringer an und eine Truppe schwer Verwundeter... kein Wunder, wirklich... nun, es sei ihm verziehen... die Götter mögen auch mir Kraft schenken... damit ich mich wieder besser konzentrieren kann... steht uns bei in diesen dunklen Stunden...

Bolbas Gesichtsausdruck hellt sich ein wenig auf, als Flynni schließlich wieder auf die Ermittlungen zurückkommt, langsam und mit fester Stimme beginnt er gewählte Worte vorzubringen:

"Nun, ich denke wir sollten diese Leichname nicht unbedingt begraben, auch wenn es einem jeden Wesen zustände... Aber ihr Gift und mögliche Krankheiten, ich denke, so unmenschlich es klingen mag, wir sollten sie dem Feuer übergeben, sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind natürlich... diese Wesen könnten den fruchtbaren Boden Sayandras Garten gefährden... Und den Blonden, nun, ich glaube Ghart, der... - nun ja, mein Freund der etwas aufbrausende Zwerg, man verzeihe ihm, so bitte ich, er hat viel erlebt und durchgestanden heute - er kümmert sich um einen Ort... Befragen werden wir ihn wohl, ja. Mehr weiß ich momentan allerdings auch noch nicht. Desselben aber werden wir euch natürlich unverzüglich über neue Erkenntnisse unterrichten!"

Irgendwie bin ich immer noch nicht ganz bei der Sache... all das hier ist momentan wirklich keine leichte Situation... und die Heiltränke.. ja...

Bolbas geht hinüber zu den Heiltränken und nimmt sie sich vom Tisch, verstaut sie gut, zu seinem Enklavenleiter blickt er gehorsam und freundlich auf:

"Habt Dank Sir Flynni d`Jorasco für diese Gabe und Hilfe... Ich fürchte, wir werden sie bitter nötig haben..."

Rendal d'Tharashk

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #297 am: 02.03.2011, 14:47:58 »
Khybersplitter um Gift zu verstärken...woher haben die diese Ressourcen...Naja Hilfe möchte der Halbe wohl nicht...Vielleicht sollte ich auch so klugscheissen, wie der Hausherr...  aus der dämoneneinöde, das wussten wir ja bereits...aber halt dich leiber zurück Rendal, nur weil einer austeilt, muss er noch lange nicht so gut einstecken...ich sollte mich auf jeden Fall auch untersuchen lassen, dass ich mir in ihrer Gefangenschaft noch nix geholt hab, Olladra sei Dank!

Rendal legt seine Seite frei, um den Axthieb eines der Barbaren zu zeigen, dieser ist schon dank Bolbas ein wenig verheilt:

"Nun dann müsste wohl auch diese Wunde behandelt werden, vielleicht habe ich mir aber auch etwas eingefangen als ich in deren Gefangeschaft war und wie ich schon sagte, sie nahmen mich in der Dämoneneinöde gefangen."

Dann beäugt Rendal denn Splitter nocheinmal:

"Wer zum Khyber, stattet diese Barbaren mit dem Zeug aus."

Der Blick Rendals wendet sich nachdenkend Dayn zu:

"Ein Attentäter in der Blitzbahn? Hat er auch mit diesen Barbaren hier zu tun, denn wenn dem so sein sollte, könnte man von den Barbaren als auch dem Attentäter eine Verbindung zur Grauen Eminenz ziehen. Ich denke wir sollten, nach den Untersuchungen auf Krankheiten, den zaubernden Barbaren befragen und wenn es den Ermittlern recht wäre, würde ich gerne die Dinge erfahren die vor meiner Ankunft hier geschehen sind und mit den Barbaren zu tun haben könnte."

Ein Nicken der anderen abwartend, entblösst Rendal seinen Oberkörper, um ihn sich untersuchen zu lassen.

Ein Attentäter in der Blitzbahn...soso, am liebsten würde ich gleich alles hören...doch zeig ein wenig Geduld Rendal, nicht zu forsch, die Lage ist noch nicht entspannt.

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #298 am: 02.03.2011, 18:31:37 »
Der Zwerg schließt die Tür hinter sich, nachdem Scarlet das Gebäude verlassen hat und lehnt sich gegen die Wand. Er schweigt einen Moment und versucht sich dann den Rucksack wieder ordentlich auf den Rücken zu setzen, wozu er die ein paar Mal die Schultern zuckt, weil er die Trageriemen des Rucksacks aus Versehen zu straff gemacht hat und so nur mit Mühe wieder in den Rucksack findet. Da der Rucksack nicht nachgibt, nimmt er ihn wieder ab und stellt ihn neu ein. "Dieser Mist muss mir passiert sein, weil mein verdammter Alkohol zerstört ist. Da wird man immer fickerig bei, verdammte Feinstarbeit." Die Verschlüsse und Schnallen des Rucksacks sind schon übermäßig groß, aber die schwieligen Hände des Zwergen haben mit diesen kleinen Mechanismen trotzdem ihre Probleme. Nach einer Weile hat er es jedoch zurechtgenestelt.

"Hast ja ganz schön Klauen, einfach so diesen Heiler anzublaffen.", sagt der Buckelige plötzlich und beginnt seinen Rucksack auf den Kopf zu stellen, im wahrsten Sinne des Wortes. Langsam kommt der ganze Inhalt zum Vorschein, samt herumschwimmender Flüssigkeit und einer Menge Glas- und Keramikscherben, welche von den zerbrochenen Alkoholflaschen stammen. "So eine Schande, das schöne Gebrannte. Dafür hat der Blondschopf ein zwischen die Nieren verdient." Der Zwerg befreit dann alles, was er noch benötigt, von den Scherben und räumt den Rucksack dann wieder ein. "Zum Glück sind die Papiere nicht beschädigt. Das hätte mir nur noch mehr Ärger eingebrockt..."
"Aber davon mal ab. Wie gesagt, ganz schöne Klauen. Das war ein ganz schöner Tort für diesen Flynni. Finde ich gut. Ich fand seine Argumente auch nicht sonderlich gescheit, hätte es aber anders ausgedrückt. Aber gut, was solls."

Bevor Ghart noch weitere Worte verlieren kann, hört er dieses merkwürdige Rufen. "Hmm?" Der grünäugige Zwerg blickt die Frau in den abgewetzten, herrschaftlichen Kleidern an und nimmt dann den nun eingestellten Rucksack wieder auf den Rücken und seine Axt in die Hand. "Was war das?" Der Zwerg wird sofort hellhörig, aber weiß zuerst nicht zu handeln. Es scheint etwas Ekliges zu sein, aber das könnte auch nur einen weiteren Angriff meinen. Die Sinne des Zwergen sind trotz der allgemeinen Müdigkeit dank des kurzen Disputes zwischen Scarlet und Flynni wieder hellwach und jetzt erst recht. "Lass uns nachschauen."
Der Einzahn setzt sich in Bewegung, aber er vorsichtig. Er blickt sich dabei sorgfältig um[1]. Zwar geht er von einem Begräbnis oder dem Vergraben von Lebensmitteln aus, aber man weiß ja nie.
 1. Wahrnehmung 20
« Letzte Änderung: 02.03.2011, 18:54:44 von Ghart »

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #299 am: 03.03.2011, 02:15:33 »
"Danke für Deine Hilfe, Ghart", sagt Scarlet vor der Tür der Enklave. Sie hat sich beruhigt, wirkt jetzt müde und abgespannt. "Du musst wissen, dass es mir nicht um Flynn ging - jedenfalls nicht direkt. Es ging darum, wie er Bolbas behandelt hat. Er hat ihm verboten, seine Gefühle zu offenbaren. Aus gutem Grund. Die Mächtigen haben es verstanden, den Menschen zu erzählen, dass der Mensch schlecht sei und daher von ihnen beherrscht werden müsse. Kultur und Religion rechtfertigen dieses Denken, sind aber nur Produkt der Mächtigen und werden vom Volk weitererzählt. Die Menschen haben diese Lügen so gut geschluckt, dass sie ein Leben in Gleichmut und Elend akzeptieren. Doch wenn die Menschen anfangen, über ihre Situation nachzudenken, sich ihrer Gefühle bewusst zu werden und ihnen freien Lauf lassen, dann werden die Menschen unkontrollierbar. Darum hat Flynn die Gefühle von Bolbas unterbunden. Bolbas ist ein sensibles Kerlchen und vielleicht hätte er sich gefragt, was angesichts der Seuche das Richtige wäre."

Scarlet macht einige Schritte auf dem Vorhof und kickt missmutig einen kleinen Stein zur Seite, die Hände in den Manteltaschen. Sie blickt zu Ghart, dann nach Südsüdosten und zeigt auf den Springbach vor Brechpfuhl[1]. "Schau mal Ghart, das ist mein Zuhause, seit vier Jahren jetzt. Ich kenne mittlerweile fast jedes Gesicht und so manche Geschichte. Dort am Springbach ist eine Gerberei. Fast jedes Frühjahr nimmt der Meister Job einen Jungen aus dem Waisenhaus. Der Junge kalkt, entfleischt und beizt die Häute. Es ist eine schwere und ätzende Arbeit und die Jungen werden oft bald krank. Ich kenne einen, der dort ausgerissen ist. Er haust jetzt in der Kindelgasse in Rotstein[2] und kriegt keinen Fuß auf den Boden, weil er sich irgendwelchen Stoff reinzieht, um zu vergessen."
Ihr Arm wandert und zeigt jetzt auf Rotstein[3]. "Dann ist da die Marquise von Ria. Sie ist natürlich keine richtige Gräfin, sondern eine in die Jahre gekommene Hure. Sie wird so genannt, weil sie Schminke verwendet und als Edelnutte gelten will. Sie muss ein schweres Leben gehabt haben, spricht aber nicht davon. Allerdings, sie hat sich ein gutes Herz bewahrt, geht einmal im Monat in die Messe und hilft den Mädchen, die Probleme haben.
Sie zeigt nun auf das östliche Brechpfuhl. "Einige Straßen weiter, dort wo Rauch aufsteigt, wohnt ein alter Mann namens Auguste; doch wir nennen ihn Guiseppe - weil er aus dem Süden kommt. Hier ist die Luft besser, sagt er - keine Ahnung, ob das stimmt. Seinen spärlichen Unterhalt verdient er mit Holzschnitzereien. Seine Arbeiten sind gut, doch kaum jemand braucht Statuetten und Symbole. Darum stellt er Holzpuppen her. Ich glaube allerdings auch, er hat sich für die Puppen entschieden, weil er selbst keine Kinder hat. Er ist besonders freundlich zu jedem, der es auch zu ihm ist. Ich frage mich, was aus ihm wird, wenn er 'nicht mehr kann'."

Sie dreht sich zu Ghart. "Verstehst Du Ghart? Ich habe keine Familie, nur diese Menschen. Sie sind der Abschaum der Gesellschaft - doch für mich waren sie da, als ich keinen hatte und mich schon im Fluss ersäufen wollte. Durch sie habe ich das Auf und Ab des Lebens kennen gelernt. Für viele meiner kleinen Probleme kenne ich jemanden, der mir helfen kann." Sie schweigt kurz. "Natürlich war es auch nicht immer leicht und natürlich wird man auch immer wieder aufs Kreuz gelegt. Wenn man Hunger hat, dann muss man was zu Essen kriegen. Wenn man Stoff braucht, dann muss man irgendwo Geld auftreiben. Vielfach ist es ein Leben ohne Morgen. Das prägt. Der Brechpfuhl ist Teil von mir. Eine Hassliebe."

"Wenn Du sagst, ich hätte Klauen, dann ist das nicht ganz richtig. Ich habe nur verteidigt, was mir wichtig ist. Wenn diese Seuche ausbricht, dann wird sie im Brechpfuhl am heftigsten toben. Die Menschen haben kein Geld für eine Behandlung und können die Stadt auch nicht verlassen. Die Reichen dahingegen wohnen in den höheren Luftschichten[4] oder können auf das Land flüchten. Sie nicht. Du verstehst, dass es in meinen Ohren wie Hohn klingt, wenn da ein seiden- und ornamentebehangener Kleriker daherkommt und im Angesicht der Seuche an seinen Profit denkt. Ich weiß, es bringt nichts, diese Leute zu beschimpfen, sie glauben ja selbst, was sie sagen. Doch es kam über mich. In Zukunft schlage ich andere Wege ein, um meinen Mannen zu helfen."

Sie schweigt dann. Ghart macht sie auf das Rufen aufmerksam und auch sie blickt sich nun schnell um. Ein erstes Seuchenopfer?, schießt ihr durch den Kopf. Sie gibt Ghart einen Zeichen, sie sollten nachsehen.
 1. Armenviertel in Sayandras Garten
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« Letzte Änderung: 03.03.2011, 08:46:45 von Kayman »

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