Flynni d'Jorasco schaut Bolbas mit Entsetzen an, als dieser über Redril zusammenbricht und gar Tränen vergießt. Seine Wangen zeigen eine plötzliche Röte, ob aus Scham oder Zorn bleibt für Außenstehende verborgen, und sein Blick wirkt getrübt und missbilligend. Er schaut hinüber zu Izzi und Jodie, und sein Atem beschleunigt hörbar, sein kleiner Brustkorb hebt sich und scheint zu beben.
Er wendet sich wieder Bolbas zu, und seine Stimme klingt scharf und unterkühlt. "Sir d'Jorasco, ich weise Euch hiermit an, Euch zusammenzureißen. Unser glanzvolles Haus hat sich seinen Ruf im Letzten Krieg nicht mit Gefühlsschwächeleien erarbeitet, sondern mit Professionalität und Effizienz. Auch wenn dies vor all Euch...Hausfremden nicht der richtige Zeitpunkt für eine solche Weisung zu sein scheint", sagt er mit ruhiger Stimme, und zeigt mit zitterndem Finger auf das beeindruckende Gemälde an der Wand. "Blickt auf Euren Ahnen und sammelt neue Kraft indem Ihr Euch auf das konzentriert, weshalb Ihr hier seid, Eure Aufgabe, und Eure Fähigkeiten, gewährt von Eurem Mal der Heilung."
Auch wenn seine Stimme eine ermutigende Farbe annimmt, ist seine Miene streng und fordernd. Er blickt die restlichen Ermittler an und spricht in routiniertem Ton weiter. "Ich werde den Patienten untersuchen, während Ihr bitte fortfährt. Offensichtlich…ist keine Zeit zu verlieren.“ Er kniet sich mit Handschuhen und einem Tuch, das in eine gründliche Lösung getaucht zu sein scheint, über seinem Mund, neben Redril und beginnt die Untersuchung, wobei er Bolbas erneut einen strengen Blick zuwirft.
Die weiteren Ausführungen der Helden scheint Flynni zu vernehmen, doch er unterlässt jeglichen Kommentar. Gelegentlich hören die Helden ihn seufzen und stöhnen, während er Redrils Adern nachfährt, den Schaum von seinem Mund auf Konsistenz überprüft und alle möglichen Körperstellen abtastet. Jodie assistiert ihm hierbei, so dass sich Bolbas voll und ganz auf das Gespräch mit der Gruppe konzentrieren kann, während Izzi mit gesenktem Kopf in einen anliegenden Raum geht – Bolbas weiß, dass dort gewisse Tinkturen und intensive Heilsubstanzen lagern.
Als Rendal wiederholt anbietet, sich mit einem Wahrheitszauber belegen zu lassen, wird Flynni jedoch erneut hellhörig. „Mit Verlaub, Sir d’Tharashk“, sagt er über seine Schulter, „Woher gedenkt Ihr an diese Art von Magie zu gelangen? Ich möchte vermuten, dass Kardinal Maeryn nicht jedem beliebigen Abenteurer seine klerikalen Mächte zur Verfügung stellt“, kommentiert er den Vorschlag des Halborks knapp.
Nach einer gewissen Zeit – die Beratschlagung um die Zukunft Rendals hat gerade ein vorzeitiges Ende gefunden – richtet sich Flynni auf und kratzt sich am Kopf. „Wir müssen ihn freilich hier behalten, doch…es sieht nicht gut aus. Ein Heilmittel für dieses Gift ist meines Wissens nach derartig selten, dass es mehrere Tage dauern würde, es aufzutreiben. Sir d’Jorasco, Jodie, hilft mir ihn in ein Einzelzimmer zu bringen. Er sollte keinen Kontakt zu irgendwelchen anderen Patienten haben – eine Schwächung in geringstem Maße könnte ihn töten. Er schwebt zwischen Eberron und Dolurrh, und nur seine eigenen Kräfte können nun noch helfen.“
Nach einigen Minuten betreten Bolbas und Flynni erneut den Raum und stoßen wieder zu den Ermittlern. Flynni räuspert sich, bevor der schlanke, gar drahtige Kleriker das Wort erhebt. „Wenn ich die Sachlage richtig verstehe, könnte eine verheerende Situation dieser wundervollen Stadt bevorstehen, mit einer Seuche, die in ihrem Herzen schlummert, und einem bunten Treiben, das vor der Tür steht“, sagt er leise, fast verschwörerisch, und blickt die Ermittler reihum an. „Sir d’Jorasco, unter diesen Umständen kann ich Eure Bitte nach Schutz keinesfalls akzeptieren. Sollten die Feinde tatsächlich auf der Jagd nach Euch sein, so stellt Eure Anwesenheit ein enormes Risiko für die Enklave dar – und dies gilt es zu vermeiden. Das Haus Jorasco ist verpflichtet, seine Interessen voll und ganz nach denen seiner Patienten zu orientieren, und sollte es stimmen, dass die Seuche um sich greift, werden wir mehr als alle Hände voll zu tun haben. Ich kann Euch nicht viel bieten, denn möglicherweise brauchen wir alle Ressourcen, die wir haben, um weitere Patienten nicht abweisen zu müssen. Es ist eine schreckliche Situation, doch, Sir d’Jorasco, Ihr müsst dies als Heiler verstehen. Ein abgewiesener Patient kann zu vielen weiteren führen, und dies ist zu vermeiden.“ Er blickt betrübt auf den Boden in der Mitte der Ermittler und kramt in seiner Manteltasche. „Alles…alles was ich Euch momentan geben kann sind ein paar Heiltränke aus meinem persönlichen Vorrat, die Euch in Zeiten der Not helfen werden, sowie mein Wissen und meine Erfahrung, sollten sie gebraucht werden“, sagt er resigniert und hält eine Hand voll Phiolen in die Mitte, von denen zwei um einiges größer als die Anderen zu sein scheinen. „Diese Sache betrifft auf unser Haus, und so entsende ich Euch, Sir Bolbas d’Jorasco, als unterstützende Kraft in diese Ermittlergruppe. Nutzt Eure Fähigkeiten weise und zum Wohle von Sayandras Garten“, fügt er hinzu, wobei er Bolbas eine Hand auf die Schulter legt und mit beachtlicher Kraft zudrückt. „Wir werden uns so gut es geht um Euren vergifteten Kameraden kümmern, doch lasst Euch gesagt sein, dass es nicht gut aussieht. Im Übrigen scheint die andere…Patientin, Feista, auf dem Wege der Besserung zu sein, zumindest ist ihr Zustand jedoch stabil und er hat sich nicht verschlechtert.“
Sein Blick wandert dann auf die drei leblosen Barbaren. Er streift erneut seine Handschuhe über und zieht seinen Mundschutz auf, schreitet einige Schritte auf sie zu, und beginnt die beiden Leichname zu begutachten. „Ich denke“, sagt er mit zusammengekniffenen Augen, „dass sie nicht ansteckend sind, falls sie dies je waren“, erklärt er zufrieden. „Was habt Ihr mit ihnen vor?“