Melodisches Rauschen.
Ein Rauschen, welches nur ein Meer erschaffen kann.
Als würden schaumige Wellen rhythmisch gegen einen sandigen Strand schlagen.
Begleitet wird das Meeresrauschen von dem zwitschernden Gesang von Singvögeln.
Dazu der Geruch von Salz und eine schwache Note von blühenden Pflanzen und süßlichen Früchten.
Früchte, dessen Geruch stark an die Früchte der Oase unterhalb des Hauses der Bestie erinnern.
Dem Haus der Bestie, in welchem der Thron des Aaskönigs stand.
Doch ansonsten ist dort weiterhin nur Dunkelheit.
Alles wie ein Traum. Im Schoss von Desna.
Wäre da nicht - ja wäre da nicht dieser unwirkliche Schmerz, welcher sich mit einem Brennen in den Lungen und in der Kehle paart.
Und diese Lichtblitze - als würden die verschlossenen Augen von der grellen Sonne geblendet und ausgetrocknet werden, und jeden Schlaf unmöglich machen.
Schlaf...
Mit heftigen Kopfschmerzen und starken Husten erwachen die sieben Helden plötzlich (und wie von Geisterhand zeitgleich) völlig orientierungslos und neben sich stehend halb an einem Strand und halb in warmem hellblauen Wasser eines fremden Ozean liegend.
Ihre Kleidung und Ausrüstung ist vom warmen Salzwasser völlig durchtränkt, wobei die Haut vor lauter Sand und Salz klebt.
Sand, welcher im Hals kratzt und die Zähne knirschen lässt, während das Salz in den Lungen brennt und den Magen vor lauter Übelkeit klagen lässt, denn jeder der Abenteurer muss Wasser aus dem Meer verschluckt haben während der Bewusstlosigkeit.
Bewusstlosigkeit.
Die Helden müssen vom Gefühl Stunden bewusstlos hier am Stand gelegen haben.
Mehr schlafend wie durch Drowgift und zerrüttet durch die Ebenenreise als lebendig.
Doch sie waren am Leben.
Jedoch: Was für ein Leben?
Denn nun waren sie in Kakishon gefangen.
Und die Karte von Kakishon - das Portal oder besser gesagt der einzige Schlüssel in ihre Heimat war in der Heimat (besser gesagt: Katapesh) zurück geblieben.
Langsam kommen die Erinnerungen wieder, genauso wie das Augenlicht und die restliche Sinne.
Kurz hinter dem Sandstrand beginnt ein dichter undurchdringlicher tropischer Dschungel.
Inseln voller Berge mit dichten Dschungel sind vom Strand aus zu sehen.
Ganz anders als ihre Heimat. Nur Mestoph fühlt sich etwas an seine Heimat erinnert.
Wenigstens das Wetter und die Temperatur waren mehr als nur angenehm dank der wirkenden Magie von Nex.
Die Tiere und Vögel, welche zu hören und zu entdecken sind, gehen dabei wohl auch auf dessen Verdienst zurück und sind nicht mehr als magische Kreaturen.
Denn Magie ist hier alles.
Und viel zu deutlich spüren die Helden jetzt schon, dass sie sich auf einer anderen Ebene befinden.
Einer Ebene, welche ihre Weltanschauungen zerrütten wird, jenseits von allen Naturgesetzen ist und so unwirtlich und fremd, dass sie sich hier niemals heimisch fühlen werden.
Selbst die Verbindung zu Göttern und der eigenen Magie ist kaum mehr zu spüren.
Doch wenigstens fühlen sich die Glücksritter nach der Bewusstlosigkeit irgendwie völlig erholt und sonderbar gestärkt, als hätten sie Tage im Bett verbracht.
Das erste Mal völlige Erholung seit dem Marsch in Richtung Haus der Bestie.
Dennoch können die Helden nicht glücklich sein.
Sie sind hier auf dieser Ebene wie es aussieht gefangen und werden den Feuerbluter wohl niemals hier finden.
Zumindest weiß/schätzt dies Naadhira.
[1]Denn der Feuerbluter ist mit Jhavhul und dessen finsteren Vasallen nach Katapesh oder besser gesagt Golarion zurückgekehrt.
Und niemand würde sie dem gigantischen Ifritprinzen in den Weg stellen.
Der der Orden der fünf Winde ist keine mächtige und wichtige Instanz in Katapesh mehr.
Ob Naadhira diese Information jedoch ihren Gefährten gleich mitteilen sollte, müsste die höhere Priesterin von Abadar selbst entscheiden.
Iuni wird dies jedenfalls nur noch wenig schocken, denn das Flammenorakel stellt in diesem Moment fest, dass der Himmel selbst Licht spendet, aber weit und breit keine Sonne zu sehen ist.
Aber auch Durriken, welcher nun endgültig den Schimmelsprecher in sich spürt, merkt betrübt, dass Sarenrae dieser Ebene keinen Blick und keine Aufmerksamkeit schenkt.
Und während Mestoph von Schuldgefühlen zerfressen wird (und sich ersteinmal an Shan'khá förmlich klammert) und Zahur wohl lange Zeit mit wenig Alkohol klar kommen muss, ist Zurvandad hier an diesem Ort seinem Gott Nethys so nahe wie noch nie und wirkt wie in Trance.
Nur Sami, welcher etwas weiter weg am Strand steht und auch schon ein Gebäude mit Bootsteg in der Ferne am Strand entdeckt, ist der einzige Held, der nun sofort einen klaren Kopf behält und sich ersteinmal mit Erlösung und Befreiung in den Händen (seinen beiden Waffen) nach Gefahr umschaut.
Doch weit und breit ist kein Feind oder wenigstens ein Humanoider (so schnell kann man die Menschenmassen von Katapesh Stadt vermissen) in Sicht - hier auf der Ebene von Kakishon, dem Versteck von Nex.