Archiv > Gor na T’ar, das Land ohne Namen - Finale

Die letzte Prüfung

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Lord:
Ley fiel und fiel. Die glühende Lava und mit ihr der sichere Tod kamen näher und näher. Dann ein kurzer Schmerz. Sie fiel weiter, doch...es war als schwebe sie. Sie merkte, sie war nicht allein. Um sie waren drei Gestalten von unendlicher Schönheit, die Augen fest verschlossen, die Gesichter aber vor Schmerz verzerrt, eine Frau und zwei Männer.
Als Ley sich in ihrer Mitte befand öffneten sie die Augen und sprachen wie aus einem Mund, mit drei Stimmen:
Wer bist du? Warum bist du hier?

Ley blickte sie an und antwortete:
Mein Name ist Ley. Wer jedoch seid ihr?

Einer der männlichen Gestalten trat vor:
Ich bin Cyrus, dass ist mein Bruder Galad und dies meine Schwester Juka. Wir, sind die Geißel Celestias, denn wir haben versagt. Einst konnten wir unsere Pflicht nicht erfüllen.

Ley spürte die Göttlichkeit dieser Kreaturen, erkannte sie als das was sie waren: Jene Gestalten aus dem Traum, der Version vom Fall dieses Landes. So sprach sie:
Ich, Ley, habe mich geopfert um meinen Gefährten das Zeichen des Rauchenden Auges zu geben.

Juka antwortete mit einer Stimme voll Güte:
So ist es also wahr, die Prüfung des Verräters wurde bestanden, der Thron wird neu bestiegen und einer wird sehen.
Galad sprach weiter:
Und so wird jenen Chance gewährt die keine Hoffnung hatten und einer soll Auserwählt sein um das Mal zu tragen, denn stets nur einem ist es erlaubt.
Und Cyrus vollendet. Seine Stimme wird lauter und lauter:
Wenn der neue Herrscher sich erhebt wird der alte fallen, so der Sehende sieht kann der Sieg gelingen und Schand und Tat vergessen machen,
seine Stimme dröhnt und als in seiner ausgestreckten Hand ein flammendes Schwert erscheint:
im Namen der Götter.

Lord:
Völlig verstört blickt ihr das Scheusal an, das euch mit höhnischen Blicken begutachtet.

Doch dann, schießen aus dem Boden vier grell leuchtende Säulen aus Licht, einem Dreieck gleich und einer vierten in der Mitte. Aus den Säulen aus Licht treten drei Engel von atemberaubender Vollkommenheit. Doch nichts Liebliches ist an ihnen, als sie vor den Dämon hintreten.

Geblendet vom Licht haltet ihr schützend die Augen vor euer Gesicht. Was geschieht hier? Was in der Götter Namen ist das nun wieder?

Der weibliche Engel schreitet auf den Dämon zu und ruft voll Zorn:
Deine Dienste enden hier!
Mit diesen Worten schlägt sie ihm den Kopf vom Halse ab.
Mit finsterer Miene wendet sie sich ihren Brüdern zu.

Nun erkennt ihr auch die vierte Gestalt in der Mitte. Und was ihr da seht, verschlägt euch die Sprache: Es ist Ley, eure Ley...oder etwa doch nicht?
Sie sieht so anders aus. Sie ist nackt, trägt nichts am Leibe, dennoch, wirkt ihre Blöße nicht anstößig sondern wie selbstverständlich. Ihre Augen leuchten in einem fremden Glanz...nein, das ist eine andere Ley.

So kehre ich zurück, doch auf mich wartet die Aufgabe und das Versprechen diese Welt zu heilen. Ich werde es allein nicht schaffen, denn meine Macht ist noch zu gering. Doch ich werde lernen.
Doch ich gab ein zweites Versprechen, in eurem Namen, ich gab mein Wort: Ihr werdet jene Welt heilen, jene Welt aus der wir stammen und verhindern dass das was hier geschah sich in Cauldron wiederholen wird. Denn das ist sein Ziel: Die Hölle auf Erden zu erschaffen. Noch ist er eingekerkert, doch die Zeit verrinnt und er zerrt bereits an seinen Ketten. Seine Diener hören seine Träume und trachten ihn zu befreien. Das Bollwerk schmilzt dahin. Und so sende ich euch zurück, in eure Welt, die die meine nicht mehr ist. Gehet nach Hause, kehrt zurück und ich flehe euch an rettet eure Welt. Kasim, denke du an den Traum deines Volkes, er wird enden auf immer, Tamira es wird kein Würfel mehr rollen, kein Schicksal ein anderes sein als Sklaverei wenn er nicht aufgehalten wird. Und du Tirion, die Wälder werden vergehen, die Natur sterben, alles wird in den Flammen des Wahnsinns verzehrt. Doch einen muss ich erwählen damit Hoffnung besteht. Mit Makel und Macht zugleich werde ich ihn zeichnen im Namen dieses Landes, im Namen seines einsten Herrschers Adimachus. Denn nur der Zeichenträger vermag die Erlösung zu erkennen.

Lord:
Langsam kommt sie auf euch zu und bleibt schließlich vor Tirion stehen.
Du bist mein Auserwählter Tirion. Du vermagst Gut und Böse zu unterscheiden. Du versuchst die Welt so zu sehen wie sie ist. Ich werde dich zeichnen mit Macht, doch wird auch ein Funke Adimachus deine reine Seele berühren. Doch sei ohne Furcht, denn du bist stark.

Vorsichtig streicht sie über dein rechtes Auge. Du verspürst einen kurzen stechenden Schmerz, dann ist alles vorüber.

Ley streckt die Hände aus, wortlos greift ihr sie und bildet einen Kreis.

In euren Köpfen erklingt noch einmal Ley Stimme:
Kehrt zurück, kehrt Heim und rettet die Welt

Lord:
Tirion und Kasim taumeln aus der Kammer des schrecklichen untoten Drachen heraus. Mit letzter Kraft wirft Garel die Tür zu. Areliah und Garel können nur ungläubig zuschauen wie sich Kasim und Tirion die Köpfe halten.

Beide stammeln Wörter wie "Ley", "Was?", "Nein!", "Nur noch wir zwei?" und andere Worte der Trauer, und des Erstaunens hervor.

Mit einem Mal kommt die Erinnerung zurück. Alles, die Erlebnisse auf Gor na T'ar seht ihr klar und deutlich vor euch. Dann, schaut Tirion etwas verwundert, als sich alle Blicke auf ihn richten...

ENDE

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