Galian reagierte nicht auf den Aufruf des Elfens. Er hatte hier nichts verloren und wäre es nach ihm gegangen wären sie auch gar nicht erst hergekommen. So blieb er weiter am Ufer des Teiches sitzen.
Inzwischen hatte sich seine Wut ein wenig gelegt. Es war im Grunde nichts Schlimmes geschehen, zumindest nichts, dass ihn kümmerte. Und über die Selbstgerechtheit Selamins würde er auch hinwegsehen können. Der Priester wusste nicht wie die Welt wirklich aussah und sein Leben war vermutlich genau entgegengesetzt zu Galians verlaufen.
Jetzt wo ihm sein Geist nicht mehr wie eine geballte Faust vorkam, konnte er sich auch mehr für die Eindrücke seiner Umgebung öffnen.
"Was zum...?" Etwas mit den Lichtverhältnissen schien nicht zu stimmen. Galian stand auf und blickte umher und kam zu dem Schluss dass diese Umgebung nicht natürlich sein konnte.
"Eine Illusion?" Der Assassine fragte sich, was es damit auf sich haben könnte. Sie waren durch eine Felswand gegangen,... vielleicht begann das Trugbild schon dort und sie befanden sich unter der Erde? Er schüttelte den Kopf und vertrieb seine Überlegungen. Wozu das ganze, man hätte sie doch schon früher überwältigen können.
Seufzend nahm Galian sich ein paar potentiell-illusionäre Steine und lies sie nacheinander in den wahrscheinlich nicht-realen Teich fliegen. Dies war der erste Augenblick seit Tagen an dem er wirklich allein war. Er hatte sich so schnell an den Umstand gewöhnt Reisegefährten zu haben, dass er die Abgeschiedenheit noch gar nicht vermisst hatte. Erst jetzt wurde ihm klar, dass sie ihm gefehlt hatte und er fragte sich, wann es wohl soweit war, dass er seine "Freunde" endlich hinter sich lassen konnte.
Gut, so schlimm waren sie wohl wirklich nicht, aber er konnte sich nicht wirklich vorstellen für eine lange Zeit an ihrer Seite zu bleiben...
"Wie können die Kreise auf dem Wasser nicht echt sein, wenn ich sie doch sehen kann?" Seine Beobachtung und die daraus gefolgerte Annahme ließen ihn nicht los. Er wusste zwar nicht wofür dieser Zauber gut sein sollte, aber deshalb musste er ihn noch lange nicht als harmlos abtun.
Er warf den letzten Stein in den Tümpel und bewegte sich leise zu der Hütte und schlich um sie herum. Zum einen um sie etwas genauer in Augenschein zu nehmen und zum anderen um zu erfahren was in ihr vor sich ging.
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