Es dauerte nicht lange bis Galian, Joyce und Kyra die Gruppe der reisenden erreichten, welche sich inzwischen versammelt hatten um die Neuankömmlinge zu begrüßen.
Sie alle trugen einfache Reisekleidung und ein Amulett mit dem Symbol Aerons, welche gut sichtbar um ihre Hälse hingen. Doch das war für Galian uninteressant. Der Assassine sah sich vielmehr nach den Waffen um die sie bei sich tragen könnten und die später vielleicht gegen ihn gerichtet werden könnten. Doch trug mit Ausnahme eines einzigen Mannes keiner ein solches Werkzeug bei sich und selbst die eine Ausnahme war lediglich ein Dolch der wohl nicht besser war als ein Brotmesser.
Als die Drei schließlich vor der Gruppe halt machten, trat ein einziger Mann vor. Er schien der älteste unter ihnen zu sein, was man an der gebeugten Haltungund dem schneeweißen Haar erkennen konnte. Obwohl wahrscheinlich schon alleine die Falten ausgereicht hätten um die Gefährten von seinem Alter zu überzeugen. [/B]"Aeron zum Gruße Wanderer. Seid ihr auch auf dem Weg zum Saphirhain? Wenn ja, würden wir euch mit Freuden dazu einladen das letzte Stück dieser Reise gemeinsam mit und zu bestreiten."[/b]
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Tatsächlich war der Weg zu ihrem Zielort nichtmehr sonderlich Weit entfernt. Auf einer etwas kleineren Lichtung war der Ort den sie wohl suchten.
Sieben Hellgraue Felsspitzen ragten hier aus dem Boden empor. Sie waren Mannshoch, mit einem Durchmesser von gut einem Schritt und das wohl auffälligste an ihnen war ihre Unauffälligkeit. Keine Runen oder Zeichen die eingeritzt waren und Kein Anzeichen davon dass sie von Hand bearbeitet wurden. Doch etwas an ihnen passte einfach nicht, etwas fehlte einfach. Ja natürlich: Der bläuliche Überzug der über allem in diesem Wald lag war nicht auf diesen Steinen zu finden.
Doch hatten sie keine Zeit sich darum Gedanken zu machen. Sie mussten diese Prüfung bestehen - wie auch immer sie aussah- und dann diese Person aufsuchen die ihnen vielleicht weiterhelfen konnte.
Vorsichtig betraten die beiden schließlich zusammen mit Jill das innere des Kreises, in der Hoffnung so endlich voran zu kommen. Und tatsächlich tat sich etwas kaum nachdem sie dies getan hatten. Nebel stieg auf der Lichtung auf, wurde zunehmend dichter und binnen weniger Wimpernschläge so undurchdringlich dass es schwer war seine eigene Hand vor Augen zu sehen. Das Atmen viel beiden zunehmend schwerer und wurde schließlich unmöglich. Und dann wurde ihnen schwarz vor Augen ...
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Der staubige Geruch von Büchern drang Selamin in die Nase, angereichert von dem Duft frischer Tinte. Ganz in seiner Nähe hörte er Schritte von jemanden der über einen Steinboden zu laufen schien. Und schließlich zwang ein leicht verärgertes Räuspern Selamin dazu seine Augen zu öffnen.
Er war nicht mehr im Saphirhain, sondern in einer Art Arbeitszimmer. Die Wände voll mit Bücherregalen und vor ihm ein Tisch auf dem etliche Pergamennte verteilt lagen und den er dazu genutzt hatte um ein Nickerchen zu halten. Nur zu gut kannte Selamin diese Räumlichkeit, es war Meister Morgenes Arbeitszimmer. Hier hatte er etliche Stunden mit seinem Lehrmeister verbracht und von diesem viel gelernt.
"Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja richtig. König Harinu II. von Luran. Er war der letzte adlige Regent und übergab sein reich in die Hände der Magier. Er tat dies um zu verhindern das seine zerstrittenen Zwillingssöhne das Land in zwei teilen und somit einen Bürgerkrieg herauf beschwören."
Aufgeschreckt durch die Plötzliche Lektion, durchsuchte Selamin den Raum nach dem Ursprung der Stimme und musste schließlich erstaunt feststellen dass sie niemand anderem gehörte als Morgenes selbst. Der alte Mann schien sich zuerst nicht weiter um den Priester zu kümmern und fuhr unbeirrt mit seiner Lektion fort. Doch als er endlich Selamins erstaunten Gesichtsausdruck bemerkte unterbrach er sich. "Was ist? Sind meine Lektionen etwa so langweilig?"
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Als Skraching wieder zu sich kam und die Augen öffnete umgab ihn vollkommene Dunkelheit und kein Geräusch war zu hören. Es war warm und ihm umgab ein wohliges Gefühl, ganz so als würde er in einem bequemen Bett liegen. Doch mit einem Mal wurde es blendend hell und er musste die Augen zusammen kneifen.
"Aufstehen Bolterok. Mutter hat bald das Frühstück fertig." Diese Stimme, sie schien Skraching so vertraut. Ja er kannte sie nur zu gut, sehnte sich gar sie wieder hören zu können. Doch das war unmöglich. Ja es musste ein Hirngespinst sein, oder vielleicht war es nur jemand der sich so ähnlich anhörte wie sie. Aber vielleicht war es auch einfach nur ein Traum.
Es dauerte eine Weile bis sich seine Augen endlich an das Licht gewöhnt hatten und er feststellte dass das wohlige Gefühl von vorher tatsächlich durch ein weiches Bett herrührte. Seinem eigenen, wie er nur kurz darauf feststellte. Er war tatsächlich in seinem eigenen Zimmer. Alles war so wie er es in Erinnerung hatte und nun drang auch der Lärm der Luftbrücke zu ihm vor, welche in unmittelbarer Nähe seines Hauses flog. Doch warum hörte er sie erst jetzt?
Diese Frage wurde schnell beantwortet, als er zum Fenster sah und dort die so vertraute Gestalt von Emilia sah, welche es gerade geöffnet hatte. Mit einem verärgerten Gesichtausdruck wandte sie sich ihm anschließend zu. "Also wirklich! Willst du etwa den ganzen Tag verschlafen? Von mir aus kannst du das gerne tun aber rechne nicht damit das ich dir etwas vom Essen übrig lasse."