Das Erbe des Feuers - Teil 3:
Der Zauber hat Iuni erfolgreich außer Gefecht gesetzt. Iuni schätzt diese Tentakel als mächtige Magie ein, aus der man sich nicht so ohne weiteres befreien kann. Sie braucht göttlichen Beistand und entschließt sich für einen gewagten Schritt und bittet um eine große Kraft von ihrer Göttin Sarenrae: "Macht mich zu einem Avatar des Feuers, Sarenrae!" Doch anscheinend klappt das Gebet nicht ganz, weil Sarenrae sich nicht so direkt in den Kampf einmischen will durch durch die Erfüllung eines so mächtigen Wunsches.
Nefesthi zögert nicht lange und achtet nicht allzu sehr auf die Ereignisse um sie herum. Ihr Ziel ist es ihren Erzfeind endlich auszuschalten und das würde sie jetzt auch tun. Umgehend zieht sie den zweiten besonderen Pfeil aus ihrem Köcher und feuert ihn in einer fließenden Bewegung ab, während ihre Hand schon wieder zum Köcher wandert um das nächste Geschoss bereit zu machen. So sausen in schneller Folge vier Pfeile auf den gewaltigen Feind zu.
"Gnollpisse!" Der ehemalige Gladiator verbeißt den Schmerz und springt elegant aus der Lava, vor deren Hitze ihn seine Waffe glücklicherweise schützt. Die beiden Kugeln zur Verteidigung nutzend hechtet er mit mehreren Drehungen zurück auf die Steinplatte zwischen die beiden Gegner. Der Hüne ist vor allem auf seine Deckung bedacht, achtet jedoch auf Lücken in der Deckung, die die beiden Bestien bei ihren Aktionen offenbaren könnten.
Mestoph wendet sich an seine Liebste und schaut ihr hoffnungsvoll in die Augen. Seine beiden verschiedenfarbigen Augen funkeln wie elementare Kristalle und wieder liegt ein seltsamer Glanz in ihnen.
"Meine Liebste, ich erbitte den letzten Wunsch von dir."
Er macht eine kurze Pause, atmet tief durch und fährt schließlich leise fort, dass kaum jemand seine Worte vernehmen kann, seine Hände halten ihre sanft und doch in festem Griff. Dabei wendet er sein Gesicht so vom Geschehen ab, dass niemand seine Lippen lesen kann.
"Ich wünsche mir, dass das Herz des Feuerbluters in meinen Armen -sobald ich es umschlungen halte- mit mir als Überbringer dieses Wunsches, an den Ort gebracht wird, den ich in exakt diesem Augenblick in Gedanken vor Augen habe. Keine Macht soll das Herz an diesem Ort hier halten, keine Macht soll mich hindern, dieses Werk zu vollbringen. Mein Lebensopfer soll diesen Wunsch stärken und ihn unwiderruflich umsetzen."
Mestoph wartet einen Augenblick ab und erwartet die Magie der Marid ihn ihm prickeln. Wehmut und Trauer wischt er beiseite, bevor sie überhaupt aufkommen können. Er hat alles im Leben erreicht und weiß um die finale Wichtigkeit seines Tuns. Auch wenn er das Vertrauen der Anderen überstrapaziert hat, so ist er sich noch immer sicher, dass sein Weg der Richtige für alle sein wird. Und sein Opfer wohlwollend von Easivra aufgenommen würde.
Dann erhebt er sich elegant in die Lüfte und fliegt anmutig zu dem Herzen des Boten der perfekten Zerstörung, welches tief in der Lava schlägt und auf den letzten Wunsch wartet.
Shazatared wirft er einen letzten glücklichen und dankbaren Blick zu und weiß, dass sie verstehen wird. Sie würde verstehen, warum er es tun muss und wissen, wohin er das Herz bringen wird. Es gibt nur diesen einen Ort, der soviel Sinn macht. Diesen einen Ort, den er niemals in dem verderbten Tempel genannt hätte.
"Sie ist eine Menschenfrau, deren Wunschmagie sich gegen sie gerichtet hat!" ruft er seinen Gefährten zu. Den einzigen Leuten, denen er Zeit seines Lebens vertraut hat.
Ha - dem haben wirs aber gezeigt... Durriken! Argh - das wird ein harter Brocken... in der Lava... Nein! Was bei allen... Nein, Verstärkung... Verdammt! Dort...
Zahur gerät wieder einmal in seinen unbändigen, eigenen Kampfrausch - wilde Gedanken zerreißen seine Konzentration, aber brechen sie nicht. Torkelnd schwankt er umher und sieht mit an, wie Jhavhul Durriken einen ersten heftigen Schlag verpasst und seinem Zorn freien Lauf lässt: Damit mussten sie nun also klar kommen! Irgendwie...
Auch, dass Iuni von einem feurigen Tentakel ergriffen wir trifft ihn hart - doch schwebt sie zu hoch, als dass der Mönch momentan etwas Sinnvolles ausrichten könnte, ihr helfen könnte: Die neu aufgetauchte Gegnerin - eine Dienerin des Ifritfürsten kümmert ihn kaum - hier würden auch weniger kraftvolle Schläge etwas ausrichten können, magiebegabt, vermutlich...
Der Kampf um ihn herum nimmt an Wirren und Unheil zu - heftige Schläge und große Magie - Mestoph ruft irgendetwas von 'Wunschmagie' und 'Menschenfrau', doch das nimmt der Betrunkene Meister schon nicht mehr richtig wahr. Er ist inzwischen völlig vertieft in seinem Handeln und Tun - im Rausch...
Abermals schließt er die Augen und nutzt seine besonderen Fähigkeiten - taucht kurzerhand, mutig, hinter Jhavhul selbst auf. Umstrahlt von der Hitze der feurigen Wand der Bestie und doch gelingt es ihm einen halbwegs gezielten Schlag mit seinem Kama zu platzieren - doch vermutlich würde hier noch mehr Konzentration gefragt sein!
Eine Träne kullert Shazatareds Wange hinunter, als sie Mestophs Worte hört, fassungslos öffnet sich ihr Mund und sie schüttelt den Kopf. Doch ihr ureigenes Wesen als Marid verbietet es ihr dem Hexer seinen Wunsch zu verwehren. Als Mestoph davonfliegt, haucht sie ihm einen Kuss hinterher. "Dein Wunsch sei mir Befehl." sagt sie knapp und nickt während sie ihrem Liebsten reumütig hinterherschaut.
Mestoph umfliegt Jhavhul und seine Gefolgsfrau und taucht alsbald in die Lava ein, folgt dem spürbaren Rythmus des Herzens. Trotz des Schutzzaubers, ist die Hitze so überwältigend, dass seine Haar sofort versengt werden, seine restliche Kleidung verbrennt und seine Haut Blasen wirft. Mit stoischer Entschlossenheit taucht er in die Lava hinab, folgt seinem Instinkt und spürt plötzlich wie seine Arme sich um etwas Festes schließen. Der Herzschlag ist so stark, dass er glaubt es zereiße ihn beinahe und ein böser Wille tastet nach seinem Geist. Zorn, Hass, Zerstörungswut fluten Mestophs Verstand, doch der Mwangi bleibt auf seine Aufgabe fokussiert.
Sekunden später bringt der Wunsch ihn mitsamt des Herzens fort ... In der Höhle ist sofort zu bemerken, wie der Herzschlag endet, ein Beben geht durch die ganze Höhle und Xotanis Knochen brechen auseinander, stürzen in die Lava und schmelzen. Während Jhavhul einen fürchterlichen Schrei von sich gibt.
Jhavhuls zorniger Schrei hallt ohrenbetäubend durch die Höhle. Als die übrigen Gefährten mitansehen, wie Xotanis Knochen in die Lava stürzen und sich Zorn und Verzweiflung auf Jhavhuls Gesicht legen, wird jedem sofort klar, dass Mestoph, wohin auch immer er das Herz wohl befördert hat, Jhavhuls Plan wohl endgültig vereitelt und ihn seiner unheiligen Kräfte beraubt hat.
Der Zorn des Ifriten scheint sich in Wahsninn zu wandeln, als er seiner eigenen Hybris gewahr wird. In seiner Arroganz hatte er diese Sterblichen wohl einmal zu oft unterschätzt. Dabei scheint er gar nicht zu bemerken, wie sich Zahur hinter ihn teleportiert und sein Bein mit dem Kama des Davashuum ritzt. Der geballte Zorn des Ifriten trifft diesmal den trunkenen Mönch, als er das riesige Krummschwert zu spüren bekommt und in hohen Bogen durch die Luft saust und in der Lava landet.
Der Feuerwall und die Lava setzen Zahur einer unglaublichen Hitze aus, doch Iunis Schutzzauber bewahrt ihn.
"Wieder stiehlst du den Sieg durch List und Tücke Nefeshti! Ja sonne dich nur in deinem Erfolg, du und alle deine Begleiter werden sich nicht lange daran erfreuen. Ihr seid des Todes!" doch Shazatared schenkt ihrem Peiniger ein Lächeln. Selbst wenn sich seine Worte bewahrheiten sollten, so war doch zumindest sein wahnsinniger Plan vereitelt. Selbst von jenseits der Klippe, wo sich Xotanis Knochen befanden, ist Jubel von Vater Zastoran zu hören.
"Ihr elenden Kreaturen!" ruft auch Rajali, die eben erst aufgetauchte Gefolgsfrau Jhavhuls. Sie deutet mit ihrer krallenbewehrten Hand auf Durriken und entlädt die knisternde, elektrische Energie in Form eines langen Blitzes, der bei dem Varisianer seinen Anfang nimmt und weiter springt zu Naadhira und den Gefährten.
"Verdammt!" stöhnt der Hüne als Mestoph sein Leben opfert, um Golarion vor der Tyrannei dieses Wesens zu bewahren... Das also war Dein Wunsch. Leb Wohl, Mestoph. Für die Freiheit!
Der Moment, in dem der Varisianer seinem ebenso stillen wie mysteriösen Gefährten dankt, reicht um ihn abzulenken und fast hätte ihn der Zauber der Verwunschenen erwischt. Erst im allerletzten Moment lässt er sich fallen, nur um sofort wieder nach oben zu schnellen und festzustellen, dass er die Eisfrau mit dem Sturm nicht erreichen kann. "Hure des Monsters. Du bist so tot wie er!" Der Ruf, fast ein Schrei des Schimmelsprechers zerreißt die Luft und vertreibt seine Furcht. Der Sturm flirrt und zittert in seinen Händen von der Energie der Winde, die er birgt.
Der Sturm gibt kurz einen Windhauch, ähnlich eines Seufzen von sich, als sich wieder jemand opfern muss, um den schrecklichen Plan zu vereiteln. Wieder muss jemand sein Leben geben, doch der Kampf ist noch nicht vorbei und so fokussiert der Sturm seine Kraft, schickt heilende Energie durch den Körper des Schimmelsprechers, denn Vardishal kann nicht erneut zulassen, dass jemand im Kampf gegen Jhavhul fällt ohne ihn endgültig zu besiegen. Seine Kraft vibriert im Einklang mit Durriken und einem peitschenden Wind gleich gibt er dem Ifrit Konter.
“Du hast erneut versagt. Aber diesmal werden wir, werde ich nicht versagen. Bereite dich auf dein Ende vor.“
Der Sturm ist begierig endlich sein Schicksal zu erfüllen, denn Jhavhul darf diesen Kampf nicht lebend verlassen, nicht schon wieder.
Im Feuer der Schlacht bekommt Zurvandad nur am Rande mit, dass Mestoph es irgendwie geschafft haben muss, dass der Herzschlag, der die Höhle erbeben ließ, plötzlich endet. Bevor er die Situation vollends realisieren kann, wird er von einer mächtigen elektrischen Entladung getroffen udn nach hinten geworfen. Teile seiner Kleidung sind verbrannt und der Geruch nach verbranntem Fleisch steigt ihm ekelerregend in die Nase.
Mühsam quält er sich auf die Beine und feuer eine weitere Salve Pfeile auf Jhavhul, in der Hoffnung, dass es durch Mestophs Tat auch an Macht eingebüßt hat.