Skib schaut Pavel verständnislos an. Er leckt sich mehrmals über die Lippen und scheint intensive nachzudenken. „Ich verstehe nicht?“, sagt er schließlich zögerlich. „Was meint Ihr damit, die Motivation des Helfens? Ich habe scheinbar keine andere Wahl, wenn ich jemals mein Horn nochmals in den Händen halten will. Und…ich bin froh, wenn mein Leben endet, zumindest mein Leben, wie es die letzten Monate war. Es muss sich etwas ändern, das ist die Motivation, egal was“, erklärt er mit leiser Stimme. „Ihr habt die Antwort auf die Frage doch gerade selbst gegeben…oder…oder wollt auch Ihr mich verspotten? Dazu zwingen, immer wieder meine furchtbare Lage einzugestehen?“, fragt er schließlich, und offensichtlich gefällt ihm etwas an Pavels Fragen nicht, die der Aureonpriester selbst im gleichen Satz beantwortet hat, zumindest nach Skibs Auffassung.
Er atmet tief durch, scheint die trockene Luft des Kellers einzusaugen. „Wenn Ihr mich nicht gefunden hättet, wäre ich morgen zur Höhle. Der Ausschlag ist nun einige Tage da, und es wird Zeit für mich, bevor die Schmerzen wieder kommen. Ich kann Euch zur Höhle führen, und wenn etwas schief geht…dann sei es so. Mein Leben ist nicht mehr lebenswert, was habe ich also zu verlieren? Wenn ich sterben sollte…will ich aber mein Horn bei mir haben. Ich verlange also, dass Ihr es mir wieder gebt, bevor wir losgehen. Andernfalls bin ich nicht bereit, das Risiko einzugehen, nach Dolurrh zu gehen, beim Raffer!“ Skibs Stimme klingt nun fordernd, gar manisch, und es wird deutlich, dass dies tatsächlich seine Bedingung ist, die Ermittler zur Höhle zu führen. „Ich kann Euch nicht viel über den Flüsterer sagen. Er…ja, er hat es geschafft, mich zu beeinflussen, er ist ein gewandter Redner und ist sehr kundig in der Geschichte Cyres, wie ich selbst – vielleicht gelang es ihm deshalb, mich zu blenden, vorausgesetzt, es stimmt, was Ihr sagt, Gnomenfrau. Ich werde von seinen Gesellen empfangen, geknebelt und gefesselt und in sein Labor gebracht. Es sind ekelerregende, fürchterliche Kreaturen und Menschen mit abgeschälter Haut, die mich mit ihrem fleischlosen Grinsen verspotten, wenn sie nicht komplett verhüllt sind…sie tragen braune Roben aus einem rohen Stoff. In dem Labor bekomme ich das Gegenmittel, danach werde ich wieder zur Höhle gebracht und kann gehen, es sei denn, man erteilt mir weitere Instruktionen, wie zum Beispiel dass ich mit Huren schlafen muss oder Botengänge erledigen. Wie zum Beispiel mit diesen Barbaren. Sie stanken, hatten Pusteln, Kot, Eiter, überall. Doch das habe ich bereits erzählt. Mehr weiß ich nicht, ich schwöre es bei Cyre!“, winselt er, wieder einmal den Tränen nahe, und seine Stimme gleicht nunmehr einem Quietschen, so aufgeregt und verzweifelt ist er. „Vielleicht solltet Ihr lieber darüber diskutieren, wie Ihr, nein wir, vorgehen, anstatt mich immer wieder auszuquetschen über Dinge, die ich schon gesagt habe!“