Tatsächlich hatte es Gillivane kurzzeitig geschafft, ein handfestes Chaos im verkommenen Schankraum des Henkers auszulösen. Während ihre Besen sowohl den Boden als auch die darauf stehenden Gäste gnadenlos von jeglichem Schmutz und Dreck befreiten, wussten sich einige der Gäste nicht anders zu helfen, als unnützerweise mit Krügen und Flaschen nach dem Magiewerk zu werfen. Vernebelt durch zu viele Schnäpse und der Wanderer weiß was noch für Substanzen, verfehlten einige ihr Ziel deutlich. Im Nu rollten verschiedene Beteiligte ineinander verkeilt auf dem Boden, sich gegenseitig am Kragen packend und prügelnd, während Andere ihr Heil hinter der Bar suchten. Einige der Mädchen verloren beim Tanzen die Fassung und fielen rückwärts von ihren Podesten, während sie quietschten und kreischten. Die Besen hinderte dies freilich nicht im Geringsten daran, ihr Werk fortzusetzen, und so konnte die Gnomin, bis Bolbas zum Aufbruch läutete, einen guten Teil des Henkers von seinem triefenden Schmutz befreien. Als die Truppe die Treppe herabmarschiert, sind ie meisten der Besucher nach draußen geflohen, und, so wie Gillivane es bereits bemerkt hat, nur ein harter Kern hat sich hinter dem Tresen verschanzt, mit Tischen und Stühlen bedeckt.
Drogen und Alkohol scheinen eine handfeste Paranoia bei den Gästen eingetrichtert zu haben – anders ist die Panik, welche die Gnomin durch ihre Putzaktion ausgelöst hat, nicht zu erklären.
Skib hatte unterdessen seine Worte immer noch nicht wieder gefunden. Er starrte Rendal mit ofenem Mund an, als dieser ihn wieder zum helfen aufforderte, doch er konnte nichts entgegnen. Wie auch, hatten die Ermittler ihm doch gerade erst die schockierenden Auswirkungen seines eigenen Handelns vor Augen geführt. Als Dayn die Dirne, welche dank Bolbas außerordentlichen Heilkünsten nach der Einschätzung des Jorascos wieder stabil und einigermaßen außer Lebensgefahr ist, auf die Schultern hievt, bricht Skib schließlich in Tränen aus. Scheinbar kann er die Szene und die teils rauen Worte der Ermittler nicht mehr ertragen. „Ja, ja, bei Aureon, ja ich werde Euch ja helfen, so gut ich kann, ich tue alles was Ihr mir sagt!“, wimmert er schließlich, an den Tharashk gewandt, en er bisher doch eher ignoriert hatte. Dann blickt er erneut zu Pavel, der nicht mehr auf das Gespräch über das Horn eingegangen ist. „Bitte, bitte, gebt mir nur mein Horn, wenn es soweit ist, anders…anders kann ich es nicht tun! Ich brauche es, wirklich, ich brauche es! Es würde alles so viel leichter machen, ich schwöre auf die Göttlichen Neun! Bitte, sagt mir nur, was ich tun muss, um es wieder in den Händen zu halten?“ Immer noch fließen die Tränen in Strömen über sein Gesicht, als sie schließlich den Ausgang diese verrotteten Bordells erreicht haben.
Auch Bernhard scheint langsam aber sicher zu dämmern, in welchen schrecklichen Fängen er sich mittlerweile befindet. Die orangene Farbe weicht ihm zunehmend aus dem Gesicht, und er wird gar bleich – für seine Verhältnisse jedenfalls. Er schaut den Zwerg fassungslos an. „Äh…ich…also…ich…äh“, stammelt er zunächst vor sich hin. „Ich war vor einigen Tagen hier, vier oder fünf. Und dann…erst heute wieder. Dazwischen…konnte ich nicht…herkommen. Äh…diese Krankheit, endet sie denn…tödlich? Also, also ich habe jetzt…ich habe…f-furchtbare Angst, Herr Zwerg!“, sagt er, und auch Ghart muss befürchten, dass sein Gesprächspartner gleich in Tränen ausbricht, so wie seine Stimme anfängt zu beben.