Geboren in
Magnimar im Lande Varisia als dritter Sohn und fünftes Kind einer reichen taldanischen Händlerfamilie hat Halas fast sein gesamtes Leben wohl behütet, untätig und gelangweilt verbracht.
Halas wurde er genannt - benannt nach Halas, dem Dickschädel – einem berühmten Schwertkämpfer seines Volkes.
Niemals musste er körperlich oder geistig schwer arbeiten – noch ging er irgendeinem Hobby oder irgendeiner Berufung nach.
Und auch seinem Namen wurde er nicht gerecht, denn seine ersten Stunden am Schwert endeten mit einer Narbe über dem rechten Auge und eher einem durchschnittlichen Können am Schwert.
Seine einzige Beschäftigung wurde damit Geld unter den hilflosen und enttäuschten Augen seiner Familie mit vollem Einsatz sprichwörtlich aus dem Fenster zu werfen, während seine beiden älteren Brüder ins Gewerbe der Eltern gegangen, seine ältere Schwester einem Orden der Höllenritter und seine jüngere ältere Schwester den Kundschaftern und sein jüngerer Bruder einem Abadarorden beigetreten sind.
Theaterbesuche, Festlichkeiten und exotische Reisen gehörten zu seinem Alltag.
Bildung oder der Dienst für die Götter blieben ihm dabei ebenfalls fern, außer man könnte seine Saufgelage mit chelaxianischen Adeligen und die Bettspiele mit varisianischen Frauen als Gottesdienst betrachten.
Doch dies alles änderte sich an seinem fünfundzwanzigsten Geburtstag.
Denn diesen feierte er im fernen tropischen Eleder.
Es war eine tolle und sehr ausufernde Feier bis tief in die Nacht.
Drei farbige Jungfrauen waren als Lustsklavinnen das Geschenk seiner besten Freunde und Halas hatte kein Problem damit das fest noch heißer mit diesen Frauen ausklingen zu lassen in dieser heißen tropischen Nacht in Eleder.
Doch dann berührten ihn die Götter und nahmen ihm fast sein gesamtes Augenlicht, damit er endlich die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachten konnte. Und Halas wurde neu geboren.
Seitdem sind etwas über fünf Jahre vergangen. Fünf Jahre, in welchen Halas zwar kein Priester wurde, aber dank seinen neuen Gaben durch die Götter seinen Lebensstil radikal, jedoch nicht völlig änderte.
Weiterhin geht er ins Theater, jedoch nur um sein Wissen in allen Fachgebieten durch Poesie und Lieder zu bereichern, da das Lesen von Büchern ihm aufgrund seiner Augen schwer fällt, obwohl er zum Lesen nun noch nicht einmal mehr Kerzenlicht brauchen würde.
Weiterhin unternimmt Halas viele Reisen nach Varisia, Cheliax und ins Mwangibecken, aber nur seinen unstillbaren Wissensdurst zu stillen, wobei Halas im wahrsten Sinne des Wortes sogar Gedankenraub betreibt, um an Wissen zu gelangen.
Aber nicht nur seinen Durst nach Wissen versucht Halas zu stillen, sondern er versucht auch den Drang zu befriedigen die Gabe durch die Götter zu fördern oder besser gesagt zu verstehen, um ihren Ursprung zu nutzen, damit er noch mächtiger wird.
Deshalb möchte Halas nun erneut nach Eleder reisen und dort der Sache noch einmal genauer auf den Grund.
Dafür ist Halas in Pezzack nach ein paar letzten Einkäufen für seine Expedition (darunter auch eine hochwertige Karte des Mwangibeckens) an Bord der Jenivere gegangen. Mit dem Ziel Eleder.
Die Jenivere selbst ist ein großes Handelsschiff der Wyvernklasse, welche von den Nationen der Inneren See üblicherweise für
Handels- und Forschungsreisen, aber auch zum Seekrieg verwendet wird. Die Wyvernklasse vereint hohe Seetüchtigkeit mit der Kapazität, zahlreiche Passagiere transportieren zu können. Solche Schiffe haben die gefahrvollen Reisen nach
Azlant, Arkadien und sogar um das Südkap von Garund gemacht, wobei die Jenivere weniger gefährliche Routen befährt.
Doch Halas kann es dennoch nicht lassen, an der Schiffsreise und dem Schiff, sowie dem Service ständig rum zu mäkeln, denn der Mann aus reichen Hause ist normalerweise scheinbar besseres gewöhnt.
Jedoch hat Halas sich seit dem Schiffsbruch und seinem Dasein auf der Insel stark verändert.
Er wirkt eher großväterlich und wie ein Lehrmeister oder Priester, denn er hat nach dem Kampf gegen die Kannibalen und die Anhänger der enthaupteten Schlangengottes zu Andoletta gefunden.