Marschtal
Seine Haut brennt, jeder Muskel schmerzt. Er spürte Blut an seinen aufgescheuerten Schenkeln entlanglaufen.
Es wird noch lange Dauern, bis die Rüstung keine Last mehr für mich ist., denkt Boldran, während er schwerfällig von seinem Apfelschimmel absteigt. Auch dem Tier ist der lange Ritt des heutigen Tages anzumerken.
"Marschtal.", murmelt der alte Mann vor sich hin, während er sich umschaut.
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Boldrans Geist ist immernoch umnebelt. Wie lange bin ich geritten? Ein paar Stunden oder gar ein paar Tage? Er kann sich nicht erinnern. Auch nicht, warum er den Weg in dieses kleine Dorf in den Grünwiedhügeln gewählt hat.
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Eine Stunden sitzt Boldran nun schon über seinem Teller Kartoffelsuppe. Das heiße Bad hatte ihm gut getan, und die leichte Leinenkleidung spürt er fast nicht auf seiner Haut.
Er bereut es nur ein wenig, so unfreundlich zu dem hübschen Mädchen Morweena gewesen zu sein, aber von ihr wollte er alter Mann sich dann doch nicht aus seiner Rüstung helfen lassen.
Zweimal hatte er sich von Nalik,dem Wirt, schon die Geschichte über die Untoten im Grab des Heironeus Kriegers erzählen lassen. Und auch, dass das Hagrons Grab jetzt wieder für die Ewigkeit verschlossen ist.
Wenn jemand die Ruhe meines Sohnes stören würde, ich ...
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Leichtfüßig betritt die Waldelfin die Taverne, ihr schweres Gepäck scheint sie dabei nicht im geringsten zu behindern.
"Guter Mann, ich hoffe ihr könnt mir helfen." ist Xiaras Stimme zu vernehmen, während sie sich ihre dicken schwarzen Haare aus dem Geschicht streicht.
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"Ihr kommt zu spät. Es waren schon mutige Helden hier, die sich des Problems angenommen haben. Sie haben den Friedhof wieder zu der Stätte der Ruhe gemacht, die er sein sollte."
Xiara fällt es schwer ihre Enttäuschung zu verbergen, hatte sie doch extra den Umweg über die Grünwiedhügel inkauf genommen, nur um ihren gehasstesten Feinden ein weiteres Mal gegenüber treten zu können.
"Jetzt sind sie auf der Suche nach der Quelle des Übels. Irgendeine Macht, muss die Untoten beschworen haben. Ein schwarzer Reiter, so vermuten sie."
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In frischer Kleidung und so ganz ohne die Last ihrer Waffen und Säcke kehrt Xiara wieder in die Stube zurück.
"Ihr seid übrigens nicht die einzigen, die sich heute nach den Untoten auf dem Friedhof erkundigt haben.", spricht sie der Wirt an. "Auch der Herr dort drüben hat sich danach erkundigt."