Leicht zuckt Velara zusammen, als die eine Frau plötzlich und zischelnd zu fluchen anfängt. Sie selbst ist vieler Zungen mächtig, aber aus ihren Mund die Tiefe Sprache zu hören, kam ihr doch etwas seltsam vor. Vor allen Dingen, wenn die Flüche einen solch makabren Hintergrund hatten. Sie dreht sich um, ihre Augen etwas verschleiert, ist sie doch wie immer eher in sich gekehrt denn für andere zugänglich. Sie hebt vorsichtig eine Braue, ehe der Mann den Zettel an sich nimmt und verliest, was dort geschrieben steht. Die Flucherei am Ende überhört sie geflissentlich, wendet dann den Blick wieder aus dem Fenster und seufzt leise. Was hätte jemand von ihrem Besitztümern? Reich war sie nicht, noch nie gewesen -wenn man von ihrer Zeit als Adelstochter absah-, und mit ihren Instrumenten verdiente außer ihr kaum jemand Geld oder anderes. Wenn jedoch der Herr Entführer-Aller-Dinge ihren Instrumenten Leid antäte... der Laute die Saiten durchtrennte, der Flöte den Hals brach oder der Trommel den Bauch aufschlitzte... dann wäre selbst sie außer sich. Wer der Welt die Musik raubte, der raubte der Welt das Leben. Und Leben zu zerstören war eine Straftat. Ein Frevel. Ein Ar'lem, wie es ab und an bei ihr gesagt wurde. Gezischt eher.
Andererseits... wenn man vom Übel absah, dass sich auftat und das ihren Kopf schwer werden ließ, so hatte sie hier ein Sammelsurium an Gestalten vor sich. Menschen, oder eher Humanoide... sogar ein Tier, das sie mit liebevollen, gelben, pupillenlosen Augen besah... ob ein solches Tier die Fährte aufnehmen konnte, die am Papier hing? Vielleicht würde es sie dann zum Entführer-Aller-Dinge führen. Andererseits wäre es eher unwahrscheinlich, da zu viele schon jenes berührt hätten, der Geruch verwischt würde und die Spur somit bedeutungslos. Auch wenn sie so entrückt ihren Gedanken nachhing, ihr schwarzes, wadenlanges Haar versuchte zu ordnen und ihre grobe, dennoch sauber gearbeitete Kleidung zurechtrückte, so betraf diese Situation sie ebenso wie alle anderen Anwesenden. Sie kenntniemanden, und dennoch hatten sie alle ein Ziel, hinter dem sie herwaren - den Entführer-Aller-Dinge stellen.
"Was sollen wir nur tun...", fragte sie eher sich als die anderen, schaut das Tier zu füßen ihrer Herrin an und legte den Kopf schief. Der ihr irgendwie wehtut. Das Gefühl ist ihr bisher unbekannt und unangenehm.